Wenn wir diese Saison aufsteigen hat der Vorstand alles richtig gemacht. Inwiefern er alles falsch gemacht hat, falls wir nicht gleich wieder aufsteigen zeigt sich am Durchhaltevermögen der Sponsoren und der Stadt Leipzig.
Die Geschichte hat gezeigt, das Hauruck-Aktionen nur selten zum Erfolg führen. Wenn am Ende der Saison ein 4.Platz zu Buche steht ist die Gefahr natürlich ziemlich groß, das der Geldgeber denkt "Moment mal, so wie wir das wollten geht das ja gar nicht" und schwupps...Insolvenz.
Dem Gegenwirken soll die ausgerufene Vision BuLi 08. Das soll einerseits die Sponsoren auf langfristiges Engement vorbereiten, andererseits Ziele präsentieren. Ohne (metropolistische) Ziele gibts in der Stadt Leipzig momentan kein Geld, das hat auch der VfB erfahren dürfen. Ziemlich krank, nur was sind die Alternativen, wenn Chemie sagen würde "Nö, wollen das böse Geld nicht, macht das mal mit dem FC Olympia"? Dann wären wir genauso schnell abgeschrieben wie Lok, und das will auch keiner im Verein, nicht mal der kritischste Fan geht freiwillig in eine programmierte Erfolglosigkeit. Das Anspruchsdenken in Leipzig ist, trotz fehlender Erfolge, sehr sehr hoch, zu hoch für die vorhandenen Strukturen, nur das interessiert weder Presse, Öffentlichkeit, Rathaus, und leider offensichtlich auch den Vorstand.
V.a. die Wirkungskraft der Presse ist in Leipzig nicht hoch genug einzuschätzen.
Einerseits wird vom "FC Größenwahn" gesprochen, andererseits wurde vor einigen Wochen noch an jeder StraBahaltestelle und Kreuzung ein
VfB Sachsen Leipzig propagiert, der sich mit Real Madrid messen kann.
Gibt Chemie das Ziel aus: "Diese Saison Liga-Mittelfeld und Aufbau für die nächste Saison" heisst es in der Öffentlichkeit, eine Stadt wie Leipzig gehört nicht in die Oberliga, die gehört hoch, also steigt verdammt noch mal auf! Ach hätte wir doch noch den VfB, oder einen Fusionsverein, die hätten es geschafft.
Gibt Chemie das Ziel aus: "Es kann nichts anderes geben als diese Saison den Wideraufstieg zu schaffen, dafür benötigen wir aber Unterstützung"
heisst es, die Geldverbrennungsanlage wird wieder angeworfen und der arme Steuerzahler blecht.
Leipzig hat den Anspruch aufzusteigen, den Klassenerhalt am 5.Spieltag zu sichern und wieder aufzusteigen. Das das so nicht klappt haben wir diese Saison hautnah erfahren. Die Öffentlichkeit wundert sich, hat daraufhin natürlich wieder das passende Erfolgsmittel parat: Fusion und alles wird gut.
In Leipzig will man aufsteigen, und zwar so, das jeder sieht warum man aufgestiegen ist, nämlich weil dieser Sponsor die Summe X gegeben hat, und jener Bürgermeister den Fussball zur Chefsache erklärt hat.
Das Bild "Meister a la Plauen" (ein Verein arbeitet mit wenig Geld konsquent am Erfolg, und hat diesen dann auch (fast)) passt zur Mentalität in unserer Stadt nicht. Da können die Fans von Chemie, da konnten die Fans vom VfB relativ wenig dafür. Es gibt einfach zuviele Instanzen die sich schon jahrelang in das Geschehen einmischen.
Und für den Fall, das der Verein FC Sachsen Leipzig nicht mitmachen will, hat man schon mal das erste Druckmittel, den "FC Olympia" installiert.
Lieber angebotenes Geld nehmen, oder angebotenes Geld ausschlagen?
Chemie hats einfach, sind ja nur zwei Möglichkeiten!
Zum Thema Steuerzahler sag ich nur eins. Wenn wir Steuerzahler wüssten wofür und wohin unser Geld so alles geht würde sich so mancher wünschen, das es doch wenigstens für sowas "sinnvolles" wie den Fussball investiert wird.