ZitatOriginal von aka
Das alleinige Sagen hatten sie wohl bloß in der SBZ, in Westberlin haben die schon ihr eigenes Ding gemacht.
Der Einflussbereich der SED erstreckte sich natürlich nur auf den Ostsektor, hab mich wohl etwas falsch ausgedrückt.
Trotzdem hat die DDR-Führung ( also die SED ), die alten Vereine nicht wieder zugelassen und die Reste sogar weiter zerschlagen. Im Osten wurden die Vereine enteignet ( Union z.B. hatte ja ein eigenes Stadion ), im Westen konnte sie ihren Besitz behalten.
ZitatOriginal von aka
(...) Wo damals direkt eingegriffen wurde, das betraf gerade Union. Für die Saison 1950/51 erhielten Union Oberschöneweide und VfB Pankow ohne sportliche Qualifikation die OL-Zugehörigkeit. Schließlich mußte das politische und kulturelle Zentrum der DDR Erstligafußball spielen. Beide Vereine stiegen sportlich ab, durften aber, nachdem beide ertse Mannschaften in den Westen geflüchtet waren, als Motor Oberschöneweide bzw. Einheit Pankow ein weiteres Jahr erstklassig spielen. Solche Dirigismen waren aber nicht DDR-typisch, die "Frontstadt Freies Berlin" (Westberlin) erhielt nach Herthas Zwangsabstieg 1965 ebenfalls ihren Erstligisten ohne sportliche Qualifikation: Tasmania.
Union Ob und der VfB Pankow spielten vorher in der West-Berliner Stadtliga und konnten sich garnicht für die DDR-Oberliga qualifizieren. Alle Oberligavereine wurden bei der Gründung dieser Liga gesetzt, was man auch noch einigermassen nachvollziehen kann.
In der Saison 51/52 wurde dann aber wild umbenannt, manipuliert und geschoben.
Union Ob musste in die Bezirksliga ( 3. Liga ) absteigen und weit ab von der "Alten Försterei", am Rande Berlins spielen. Den Oberligaplatz, das Stadion und die Spieler bekam der neu gegründete Verein Motor Oberschöneweide. Bei der Umwandlung von VfB Pankow in Einheit Pankow dürfte es ähnlich abgelaufen sein.
ZitatOriginal von aka
Das stimt nicht. Hier muß man klar zwischen Sportclubs (im Fußball 1954-1965/66) und Fußballclubs (ab 1965/66) entscheiden. Die Sportclubs, die einen Beinamen (wie Dynamo, Vorwärts, Einheit, Motor, Aktivist etc.) hatten, unterstanden der jeweiligen Sportvereinigung. Die regionalen Sportclubs, deren name nur aus dem Kürzel "SC" und dem Städtenamen bestand (ab ca. 1961 z.B. SC Cottbus, SC Frankfurt, SC Potsdam) unterstanden in der Tat dem Bezirk. In beiden Fällen ist eine Doppelfunktion von SED- und Sport-Funktionären natürlich nicht auszuschließen. In den Fußballklubs als Leistungszentren war eine direkte Einflußnahme der Bezirks"fürsten" als regionales Aushängeschild wirklich recht stark.
Dass die Bezirksparteileitungen nur für einige Clubs zuständig waren, wusste ich nicht, mir waren nur einige Beispiele bekannt ( wie zum Beispiel die Entlassung von Heinz Werner bei Hansa Rostock ) und ich dachte, dass es allgemein so war.
Fakt ist jedenfalls, dass in der DDR innenpolitisch einzig und alleine die SED das Sagen hatte, egal welche Entscheidungen getroffen wurden. Da gibt es nichts zu beschönigen.
Und wenn ich den Spruch höre:"Es war nicht alles schlecht in der DDR" fällt mir immer nur das Ampelmännchen ein...