Beiträge von KrassUnion

    Zitat

    Original von BFCér
    Berliner EG Hooligan warnte die Stadt Worms vor 400 ! ( 100 C , 100 B ) Fans die den BFC Dynamo begleiten werden...


    Vielleicht hätte mal jemand die Stadt Worms vor der EGH warnen sollen. Was die immer so für Zahlen und Einschätzungen aus dem Ärmel lügen, ist echt nicht zum Aushalten.
    Und mal abgesehen davon, wie kann denn in Rheinland-Pfalz überhaupt Bundesligafussball stattfinden, wenn die noch nicht mal in der Lage sind bei einem Freundschaftsspiel für Sicherheit zu sorgen.
    :?

    Zitat

    Original von BRB-Jörg
    @ Krassunuion : Du weißt daß der 15. nen Abstiegsplatz ist, oder ?


    Stimmt natürlich, war wohl ein freudscher Versprecher. Weil ich in der vergangenen Saison nur drei Siege live gesehen habe, ist das wohl passiert. :eek:

    Als Nebenprodukt zur Lichtenberger Stadion-Forschung habe ich reichlich Bilder vom Walter-Ulbricht-Stadion gefunden. Die Qualität ist zwar manchmal mässig und die Farben(!) sind etwas schräg (wie auch die Fahnenstangen) aber trotzdem sind die Bilder klasse.


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    mehr davon hier:
    http://www.arcor.de/palb/pub/v…bum_ID=64409&first_pic=29


    Wer die Bilder etwas grösser sehen möchte, muss aus der Bildadresse die 400_ und den folgenden Unterstrich entfernen.

    Das war mein erstes Frauenfussballspiel, welches ich live erleben durfte und es war besser, als ich dachte. Die Stimmung war auch ganz ok, wenn man mal bedenkt, dass unter den 7900 Zuschauern sicher nur einige hundert echte Fans der beiden Mannschaften waren.
    Das wirklich bittere war, dass das wegen angeblichen Abseits nicht gegebene Tor 5 Minuten vor Schluss eindeutig korrekt war; konnte man im TV gut sehen. Durch diese Fehlentscheidung wurde Frankfurt Meister und nicht Turbine. :?
    Deshalb gab es auch Pfiffe für den frischgebackenen Meister und etwas Stress, als Babelsberger Fans das Spielfeld "stürmten" und die etwas überforderte russische Ordnungsgruppe diese daran hindern wollte, an der Meisterfeier vor der Tribüne teilzunehmen. Die üblichen Verdächtigen in grün mischten sich dann auch noch ein aber letztendlich konnten dann doch alle dahin, wo sie hin wollten.
    Als der Stadionsprecher verkündete, dass es nun Freibier geben würde, sprintete der Mob plötzlich wieder auf die Tribüne, von der er gekommen war.
    War eigentlich ein schöner Nachmittag, nur dass die Schiedsrichterin sich ein mal geirrt hatte...


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    Ich habe gerade mit dem Lichtenberger Denkmalschutzamt telefoniert und dort wurde mir gesagt, dass sie nicht viele Informationen über das BVG-Stadion haben.
    Was ich erfahren konnte, ist, dass die Tribüne ab 1928 in Karten verzeichnet ist (Architekt Jean Krämer) und dass erwogen wird, das Bad auch unter Schutz zu stellen.
    Das mit der Olympiade kann ich nicht so richtig glauben, da ich gelesen habe, dass alle Sportler im olympischen Dorf gewohnt haben. Ausserdem liegt das Bad ja ewig weit weg vom Reichssportfeld und ausserdem am Rande eines Industriegebiets. Vielleicht wurde hier vor der Olympiade trainiert?


    Wie auf der Karte zu sehen ist, gab es die Industriebahn schon beim Bau des Lichtenberger Stadions.


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    Das Lichtenberger Stadion wurde wahrscheinlich im Sommer 1920 eingeweiht, jedenfalls ist im Juli 1920 eine Festschrift vom Baustadtrat Gleye veröffentlicht worden. Der Text ist identisch mit dem oben verlinkten Zeitungsartikel.


    Ein einziges Bild habe ich in der Bücherei bisher gefunden, bezeichnet als "Schulsportfest im Stadion"


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    Wer die Bilder in gross sehen will, muss die 400_ und den Unterstrich aus der Bildadresse entfernen.


    @alle
    Versprecht euch nicht zu viel von einer Fototour, ausser einigen DDR-Baracken und viel Natur ist dort nichts zu sehen. Wenn ich Zeit habe würde ich aber trotzdem mitkommen.
    Tip: Wenn man links neben dem Haupteingang (des LS) einige Meter auf den Gleisen geht und dann rechts den Hang erklimmt, kann man sich das Überdenzaunklettern ersparen.

    Ich war heute im Heimatmuseum Lichtenberg und dort hat mir ein freundlicher Mitarbeiter einen längeren Artikel aus dem Lichtenberger Tageblatt von 1924 kopiert, worin das Stadion sehr ausführlich beschrieben wird.
    Mit dem Bau begonnen wrde schon 1914, der Krieg verzögerte aber den Weiterbau, so dass die Arbeit erst 1919 fortgesetzt und 1920(?) beendet wurde.
    Es war eine Anlage für viele Sportarten, wie zum Beispiel Tennis (7-11 Plätze), Fussball (2 Plätze), Faustball, Kricket, Tamburin(?), Turnen, Leicht- und Schwerathletik, Schleuderball, Hockey und was man noch so machen kann, ausserdem gab es eine 10x180m grosse Hindernisbahn.
    Der Hauptplatz hatte eine zweistöckige überdachte Tribüne für mindestens 700 Zuschauer, in der sich unten die Umkleidekabinen befanden, auf der Gegengeraden befand sich eine 100m lange zweistufige Stehtribüne. Zur gesamten Zuschauerkapazität wurde nichts geschrieben aber etwas zu Maulwürfen:"Anfangs sich zeigende Maulwürfe wurden mittels Karbidschüttungen allmählich verjagt."
    Der Artikel beginnt übrigens mit dem Satz:"Der Knabe ohne Spielplatz ist der Vater des Mannes ohne Arbeit" und endet mit:"Die Zukunft wird schliesslich dem Volke gehören, das sich körperlich am widerstandfähigsten hält."
    Liest sich ganz lustig und ist auch sonst sehr interessant, da man einige Einblicke in die damalige Zeit erhält.
    Hier ist die Kopie des Artikels:
    http://www.arcor.de/palb/alben…8299/3062656563323335.jpg
    http://www.arcor.de/palb/alben…8299/3733316264643933.jpg (mit Bild)
    http://www.arcor.de/palb/alben…8299/3132306336363739.jpg


    Ausserdem habe ich gelesen, dass in den zwanziger Jahre dort Fussballspiele von Arbeitermannschften vor 20000 Zuschauern stattfanden, sowie ein Treffen von 20000 Mitgliedern des Rotfrontkämpferbundes vor 30000 Zuschauern.
    Deshalb ist es für mich um so rätselhafter, dass die Anlage zu DDR-Zeiten nicht weiter als Stadion genutz wurde, war vielleicht durch den Krieg zu zerstört.


    Zum benachbarten BVB-Stadion habe ich erfahren, dass die Tribüne unter Denkmalschutz steht, der Rest nicht. In der Denkmalliste wird zur Bauzeit seltsamerweise nur geschrieben:"nach 1920", was recht ungewöhnlich ist, da bei anderen Bauten immer die genaue Jahreszahl steht.

    Genau, die Laufbahn ist komplett betoniert, von dort gibt es auch Wege quer über den Platz.
    Dass der Wall abgerutscht sein könnte, glaube ich eher nicht, das scheint mir doch eher eine Art Sichtschutz zu sein, keine Zuschauertribüne. Was mich stutzig macht, sind die Wälle ausserhalb des Stadiorings, wozu soll denn das gut sein?
    Ein Fall für "Jugend forscht für Olympia".

    Da ich in Lichtenberg wohne, musste ich heute mal schnell nachsehen, wie denn dieses verwunschene Stadion live aussieht. Irgend einen Vorteil muss es ja haben, in Lichtenberg zu wohnen und wenn es nur eine wild-romantische Sportanlage ist.


    Zum BVB-Stadion gehört noch ein 1987(?) stillgelegtes Schwimmbad.
    Der Platzwart erzählte mir einiges, zum Beispiel, dass das Bad zur Olympiade 1936 als Trainingsgelände für Schwimmer errichtet wurde,eine Aufwärmhalle inklusive.
    Weiterhin soll es eine Kegelbahn in der Sitzplatztribüne gegeben haben; leider ist die Tribüne etwas verrottet, das heisst durchgefault. Die gesamte Anlage soll unter Denkmalschutz stehen.
    Den alten Haupteingang zierten beidseitig Sportlerstatuen, heute wird er von einer gelbgrünen Tuja-Hecke verunstaltet und ist geschlossen.
    Zwischen Haupteingang und Stadion, auf einer Art Plateu stand ein Sportlerhotel, welches im Krieg zerstört wurde. In dieser Zeit standen auf den Sportplätzen Flak, daher auch die Munitionsfunde.


    Zum anderen Stadion befragt, meinte er, dass das in der DDR ein FDJ-Sommerlager war, kein Sportplatz mehr. Ob das jemals ein richtiges Stadion war, kann man nicht erkennen. Es gibt zwar so etwas wie unbefestigte Tribünen, oder sagen wir mal einen 4 Meter hohen Schuttwall fast um das gesamte Gelände. Allerdings ohne Stufen, ausser an einer Stelle, die aber meiner Meinung nach ausserhalb des Stadions liegt. Hört sich seltsam an und ist es auch. Der gesamte Innenraum wird von betonierten und asphaltierten Wegen durchzogen, und der Rest ist Wald, echt. In diesem standen dann die Zelte der FDJ.
    Ausserhalb und innerhalb des Walls stehen noch diverse kleinere Gebäude/Baracken von der eine älter als 60 Jahre sein könnte.
    In der Nordkurve fehlt der Wall, ist eventuell wegen der Bahnanlage in den 70ern weggebaggert worden. Stattdessen gibt es einen mindestens 6 Meter hohen verrosteten Zaun, was ja irgendwie auf Ballsport hinweist, speziell auf schlechten Fussball.
    Insgesamt ist das Gelände jenseits des BVB-Stadions eine Mischung aus Biotop und Müllhalde, nagelfeste Schuhe und reissfeste Kleidung (wegen der dornenreichen Vegetation) kann ich nur empfehlen.
    Alles sehr interessant und voller Rätsel.


    Den besten Zugang hat man von der Herzbergstrasse aus, kurz vor dem Krankenhausgelände, dort war wohl der offizielle Eingang.


    Beide Anlagen sind sehr sehenswert, wenn auch sehr verschieden.


    Einige Fotos:
    http://www.arcor.de/palb/pub/v…lbum_ID=58456&first_pic=0


    Wenn man bei den einzelnen Bildadressen die 400_ plus den Unterstrich löscht, kann man das Bild in voller Grösse sehen.

    Bis 1989 ist das "Lichtenberger Stadion" auf einem Stadtplan eingezeichnet, 2002 nicht mehr.
    Vielleicht ist das ja die Antwort auf die Frage, warum dort nicht mehr gespielt wird:


    Berliner Zeitung


    Datum:
    08.04.2000
    Ressort:
    Lokales
    Autor:
    Claudia Fuchs


    LICHTENBERG


    Noch mehr Munition im Stadion gefunden


    Das BVB-Stadion an der Siegfriedstraße bleibt weiterhin gesperrt. Nach Auskunft von Baustadtrat Andreas Geisel (SPD) liegt auf dem 40 000 Quadratmeter großen Gelände mehr Munition als erwartet. "Nicht nur die beiden Sportplätze sind betroffen, sondern auch die Flächen daneben", sagt Geisel. Eigentlich sollte der Spielbetrieb im Stadion im Mai wieder aufgenommen werden. Ob dieser Termin gehalten werden kann, ist laut Geisel ungewiss. Ist das Gelände komplett beräumt, soll einer der Sportplätze einen Rasenbelag erhalten. Der bisherige Tennenplatz soll mit Kunstrasen belegt werden. Noch ist aber unklar, ob der Senat das Geld dafür zur Verfügung stellt. (cls.)