Beiträge von Silesiosaurus

    Im Norden sind die Würfel gefallen. Statt einer fünftklassigen Oberliga Nord wird es als Regionalligaunterbau die Verbandsligen Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen sowie gestaffelt Niedersachsen-West und Niedersachsen-Ost geben: http://www.diefussballecke.de/…hp?threadid=847&pagenum=3


    Insbesondere dürfte die offizielle Verlautbarung aus dem NFV-Journal vom Februar von Interesse sein, in der nun nicht von den viertklassigen Regionalligen Nord, Mitte und Süd (wie bislang immer so genannt) die Rede ist, sondern von der Benennung Nord/Nordost, West/Südwest und Süd. Das ist einerseits zwar naheliegend und dürfte manche Zuteilungsschwierigkeit auf Dauer umgehen, zunächst einmal werden sich jedoch nicht zwangsläufig 18 Vereine für die die jeweils 3 Bereiche qualifizieren. Was passiert also, wenn es aus dem Bereich Nord/Nordost auf einmal 19 sein sollten. Dann dürfte in der 1. Saison also erst einmal der VfL Osnabrück West/Südwest oder Meuselwitz Süd zugeordnet werden?
    Aufhorchen lässt mich auch, dass in den anderen Quellen auf einmal auch von 3 oder 4 Aufsteigern in die Regionalliga Nord/Nordost die Rede ist, wo doch bislang immer von Vieren die Rede war. Heißt das nun, dass auch in West/Südwest und Süd jeweils 3 statt 4 denkbar sind? Meines Wissens wollen diese 3 Regionalverbände ihre jeweiligen Oberligen fünftklassig beibehalten, wodurch jeweils auch 3 Aufsteiger naheliegen, während 4 Aufsteiger zusätzliche Aufstiegsrelegationen der Oberligazweiten erfordern würden. So forderte Südwest z.B. anstatt einer Dreierrelegation, dass der 2. dort (weil man ja ein eigener Regionalverband ist) gegen den Sieger einer Vorrelegation des Westfalen- und Nordrheinzweiten den Vierten Aufsteiger in die Regionalliga West/Südwest ausspielt.


    Mit Blick auf Nord/Nordost stehen damit wohl folgende 2 Aufstiegsmodelle zur Diskussion:
    4 Aufsteiger: Ein Aufsteiger wird im Endspiel um die Niedersachsenmeisterschaft beider Staffelsieger ermittelt -der 2. Aufsteiger im Norden aus einer Relegation der Meister aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen sowie dem Unterlegenen des Niedersachsenfinales. Aus dem Nordosten kämen zwei Aufsteiger, wobei dies zulässt, die beiden Staffelsieger oder die beiden ersten einer einheitlichen Oberliga Nordost aufsteigen zu lassen.
    3 Aufsteiger: Ein Aufsteiger wäre wiederum der Niedersachsenmeister sowie ein Aufsteiger der NOFV-Meister (ob nun Endspielsieger beider Staffeln oder Meister einer eingleisigen NOFV-Oberliga). Die Meister der Verbandsligen Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen sowie der Verlierer des NOFV-Endspiels beider Staffelsieger bzw. der Zweitplatzierte einer eingleisigen NOFV-Oberliga würden eine Relegationsrunde um den 3. Aufsteiger ausspielen, wobei in dieser Konstellation Niedersachsen fordert, den Verlierer des Niedersachsenendspiels als 5. Mannschaft in die Relegationsrunde zu schicken. 3 statt 4 Aufsteiger insgesamt würden den Nordosten somit proportional erheblich schlechter stellen als den Norden, der rechnerisch eine sehr viel höhere Chanche hätte den 3. Aufsteiger in Nord/Nordost zu stellen (eben entweder 3/4 Chance oder gar 4/5-Chance). Aus Sicht des NOFV muss man m.E. hier auf die Option mit 4 Aufsteigern setzen!

    Um meine eigene Frage zuvor zu beantworten - wie ich aus verschiedenen Hinweisen im Internet so schließe, wird wohl nur der Norden auf seine Oberliga verzichten.


    Durch den Norden droht dem Nordosten nun übrigens Ungemach. Da der Norden ja mehr Mannschaften umfasst als der Nordosten, ist man dort nicht gewillt die Rechnung 4 + 4 + 4 hinzunehmen, also den "Aufstieg" der jeweils ersten vier der Oberligen Nord, NOFV-Nord und NOFV-Süd.
    Angeblich - so hört man aus Verbandskreisen - soll es dazu kommen, dass die Oberliga Nord 2007/08 mit den ersten 6 Mannschaften in die neue RL einzieht und aus den beiden NOFV-Oberligen die jeweils ersten 3 statt 4 einziehen.
    Allerdings denkt man über eine Entschädigung des NOFV in der Form nach, dass der noch offene 54. Regionalligaplatz an den NOFV in Form einer Relegation der beiden Tabellenvierten geht, sofern die Regionalverbände West, Südwest und Süd nicht dagegen intervenieren.

    Danger!!!


    Es wird leider viel sinniert, nur nicht beachtet, was tatsächlich auf dem DFB-Bundestag beschlossen wurde.
    Ich empfehle neben dem Zitat unten insbesondere nochmal genau die auf dem DFB-Bundestag angenommenen Anträge genauestens zu studieren. FRank_VFC hatte leider Recht. Für den Nordosten könnte es leider mal wieder dicke kommen, und weniger als 7 Vereine sind nach den bisherigen Erfahrungen möglich (aber auch dazu wurde auf den vorherigen Seiten schon manche Auflösung gegeben).


    Insgesamt würde ich mir wünschen, weniger in Wunschmodellen zu schwelgen, sondern sich mit den Realen Vorgaben des Antrages Nr. 4 auseinanderzusetzen. Siehe hier:


    http://www.dfb.de/dfb-info/bundestag06/index.html
    (Angenommenes Antragspaket ist dort) als PDF-Datei beigefügt.


    Entscheidend ist der angenommene Antrag Nr. 3, der ja wirklich alles auf eine neue Kommission verschoben hat, was unterhalb der 3. Liga laufen wird! Da kann jetzt vom Erhalt der 9 Oberligen bis zu deren völligen Wegfall alles raukommen und hinsichtlich der Qualifikaten für die RL ist derzeit NICHT entschieden!!!!!



    Zitat

    Original von Frank_VFC


    Wie von Geisterhand verschwand der entsprechende PAssus inzwischen von den DFB-Seiten. In der ersten Presserklärung und einem entsprechenden Antrag war das so noch ganz klar festgelegt. Nun muss man wohl wieder das Schlimmste befürchten...

    Noch bis Ende September ist in Königshütte (Chorzów) eine Ausstellung über Oberschlesier in der polnischen und deutschen Nationalmannschaft zu sehen:
    http://www.haus.pl/de/opis/projekt_05_06a.html


    Ich vermute mal, dass man die Ausstellung später auch noch in Deutschland zu sehen bekommt, eventuell im Oberschlesischen Landesmuseum Ratingen.


    Zum größten oberschlesischen Fußballer Ernst Willimowski hatte ich zu seinem 85. Geburtstag einmal einen Zeitungsbericht geschrieben, den ich hier mal als Apetithappen für die Thematik hineinstelle, wenngleich ich mit der Ausstellung nichts zu tun habe. Übrigens kann man beim Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit (http://www.haus.pl) für 15 PLN einen polnischsprachigen Ausstellungskatalog bekommen, während in Deutsch nur ein kleines Ausstellungsheftchen vorliegt.


    Zum 85. Geburtstag von Ernst Willimowski
    Oberschlesien hat vor dem Krieg viele große Fußballer hervorgebracht. Reinhard Schaletzki und Ernst Plener von Vorwärts-Rasensport Gleiwitz oder auch Richard Malik von Beuthen 09. Einer jedoch überragt sie alle - Ernst Willimowski. Bis heute rangiert „Ezi“, wie er überall genannt wurde, auf dem 12. Platz der ewigen Torschützenliste der ersten polnischen Liga.
    Am 23. Juni 1916 erblickte Ernst Willimowski in Kattowitz das Licht der Welt. Sein Vater kam aus dem Krieg nicht mehr heim, so dass seine Mutter Pauline Florentine, die später der größte Fan ihres Sohnes wurde, den jungen Ernst alleine aufziehen musste. In der Kattowitzer Emmastraße (Francuska) machte er seine ersten sportlichen Gehversuche. Bereits mit sechs Jahren trat er, kurz nachdem die Stadt an Polen gefallen war, 1922 dem 1.FC Kattowitz bei, der wegen der neuen Herren seinen alten deutschen Namen „Preußen 05“ hatte ablegen müssen. Auch aus Ernst hatten die neuen Umstände Ernest werden lassen. Beim in Muchowietz ansässigen 1.FC diente sich Ezi hoch, und 16jährig erreichte ihn sogar die Berufung in die Stadtauswahl. Seinen Heimatverein, dem auch aufgrund zahlreicher Benachteiligungen mittlerweile der Boden für eine gedeihliche sportliche Entwicklung entzogen war, verließ Ezi 17-jährig. Für eine Ablösensumme von 1.000 Zloty und den Erlös aus den Ablösespielen wechselte Ernst zu Ruch Bismarckhütte/Wielkie Hajduki (heute Ruch Königshütte/Chorzow), der das Erbe des Bismarckhütter BC angetreten hatte. 12.000 Interessierte wohnten seinerzeit im Schnitt den Ligaheimspielen von Ruch bei.


    Bereits mit 17 Jahren im Nationaltrikot
    Doch nicht nur auf dem grünen Rasen feierte Ezi Erfolge. Bei Pogon Kattowitz stand er im Handballteam; zudem spielte er im Winter für den gleichen Verein in der Ersten Eishockeyliga Polens. Auch auf den Kufen brachte es der Ausnahmeathlet bis in die Ostoberschlesienauswahl.
    1934 wurde Ezi mit 17 Jahren erstmalig in die polnische Fußballauswahl berufen, die in Dänemark gastierte. Doch schon bald wurde der Ostoberschlesier auch in Deutschland bekannt, als das polnische Erfolgsteam Ruch eine Reihe von Freundschaftsspielen im Reich austrug. So konnte man Bayern München mit 1:0 an der Isar besiegen. Eine Teilnahme am Olympischen Fußballturnier 1936 in Berlin blieb Ezi aus gesundheitlichen Gründen jedoch verwehrt. Obwohl längst ein Star, regierte damals noch der Amateurgedanke. Rückblickend erinnerte sich Willimowski, der bis heute in polnischen Analen als Ernest Wilimowski geführt wird, Anfang der 90er Jahre: „Wir bekamen damals kein Geld für unser Spiel. Sieg- oder Torprämien kannte man noch nicht. Wir erhielten lediglich einen arbeitsfreien Tag und nach dem Spiel ein Essen. Dafür herrschte eine großartige Kameradschaft, wobei beim gemütlichen Beisammensein auch deutsche Lieder gesungen wurden. Wir Ostoberschlesier unterhielten uns deutsch“.


    Legendäres WM-Achtelfinalspiel gegen Brasilien
    Nach heutigen Maßstäben wäre aus Willimowski ein Sportmillionär geworden, denn Stürmer wie Willimowski werden insbesondere am Torerfolg gemessen. Und in dieser Hinsicht stellte Ezi denkwürdige Rekorde auf. Beim Ligaspielerfolg von 13:0 über Podgorze Krakau traf er allein sieben Mal, und in 25 Länderspieleinsätzen für Polen erzielte er die gleiche Anzahl an Treffern. Zur Legende hat ihn spätestens die Fußballweltmeisterschaft 1938 in Frankreich gemacht. Nachdem Brasilien im Achtelfinale bereits 4:0 gegen Polen in Führung lag, kippte Willimowski das Spiel im Alleingang. Noch vor dem Pausentee konnte Ezi durch einen Doppelschlag in der 40. und 43. Minute den Rot-Weißen neue Hoffnung verschaffen, um im zweiten Durchgang erneut nachzulegen. Willimowskis Anschlusstreffer folgte sein vierter Torerfolg in der letzten Spielminute. Nach hartem Kampf gewann Brasilien letztlich jedoch mit 6:5 nach Verlängerung.
    1938 war Mittelstürmer Willimowski, der gerne auch mal auf halblinks auswich, bei der 1:4 Niederlage Polens gegen Deutschland zur Stadioneinweihung in Chemnitz vor 60.000 Zuschauern dabei - für den stets listig und konzentriert und nie als „Brecher“ agierenden Willimowski eine denkwürdige Erfahrung, bedenkt man seine eigene Herkunft und den Umstand, dass die Gäste aus Polen kurz vor dem Krieg als „Freunde“ von der politischen und sportlichen Prominenz des Reiches empfangen wurden. Als im Jahr darauf der Krieg ausbrach kehrte Ostoberschlesien zwar ans Reich zurück, statt den Bismarckhüttern, die 1938 noch polnischer Meister wurden und die nun als BSV 99 antraten, wurden zunächst jedoch nur Lokalrivale Germania Königshütte (früher AKS, davor VfR), TuS Schwientochlowitz (zuvor Naprzod) und aus politischen Gründen der einst benachteiligte 1.FC Kattowitz in die Gauliga Schlesien aufgenommen. Die Bismarckhütter fanden erst 1941 Zugang zu dieser Spielklasse.


    Deutscher Pokalssieger 1942
    Auf Vermittlung des Sachsen Erwin Helmchen heuerte Willimowski 1940 beim Chemnitzer Polizei SV (heute Chemnitzer FC) an, wo er in den ersten sieben Spielen 35 Tore erzielte; 1942 wechselte er jedoch zum TSV München 1860. Mit den „Löwen“ sollte der Ausnahmeathlet seinen einzigen deutschen Titel erringen. Im Berliner Endspiel um den „Tschammer-Pokal“, dem nach dem „Reichsportführer“ benannten Vorläufer des DFB-Pokals, ebnete Ezi durch sein 1:0-Torerfolg vor 80.000 Kibitzen den Weg zum 2:0-Titelgewinn über Schalke 04. Im Achtelfinale hatten die 60er übrigens mit 15:1 die SS-Sportgemeinschaft Straßburg im Elsass vom Felde gefegt - sieben oder zehn Tore, je nach Quellenlage, gehen auch hierbei auf Willimowskis Konto, der abergläubisch immer ein Medaillon trug. In die Chemnitzer und Münchener Jahre fallen auch Willimowskis acht Berufungen in die deutsche Auswahl, bei der die Gegner mit Ausnahme der Schweiz befreundete Länder oder Satellitenstaaten waren. Beim 6:0-Gewinn über Finnland in Helsinki erzielte Ezi die Hälfte der Tore, beim 5:3 über die Schweiz in Bern sogar deren vier, darunter einen Hattrick. Ausgerechnet beim 7:0-Kantersieg über Rumänien in Beuthen konnte sich Ernst nur einmal in die Torjägerliste eintragen.


    „Vor dem Spiel keine Liebe, kein Alkohol“
    Der ganz große Ruhm im schwarz-weißen Dress blieb dem Oberschlesier nicht nur dadurch verwehrt, dass die deutsche Auswahl von 1943 bis 1950 durch die politischen Umstände bedingt nicht antrat. Trainer Sepp Herberger hatte gerade auf der halblinken Position mit Franz „Bimbo“ Binder (Rapid Wien) und dem späteren Bundestrainer Helmut Schön (Dresdner SC) hochkarätige Alternativen. Zudem musste Herberger den smarten Ezi nicht selten ermahnen: „Vor dem Spiel keine Liebe, kein Alkohol“, wie Karl-Hein Haarke und Georg Kachel in ihrer Willimowski-Biographie zu berichten wissen. Immerhin konnte Willimowski zum legendären Ruf der Soldatenmannschaft „Rote Jäger“ beitragen, die als nahezu „unbezwingbare Augenweide“ gegen die damaligen Elitemannschaften antrat. Nach dem Krieg knüpfe Ezi erneut Kontakt mit Chemnitz. Da dort die alten Vereine nicht wiedergegründet werden durften, trat er nun für die SG Chemnitz-West an. In einer Zeit der sogenannten „Kartoffelspiele“, in denen ein Sack Kartoffeln Anreiz zum Tingeln über die Dörfer war, fand Ernst zunächst keine sportliche Heimat. Über Rapid Kassel, die SpVgg Saxonia 07 Hameln, den TSV Detmold und den BC Augsburg führte ihn sein Weg zum Süd-Oberligisten Offenburger FV, wo Gönner dem gelernten Verwaltungsangestellten eine Halbtagstätigkeit in der Stadtverwaltung und eine Toto-Lotto-Annahmestelle verschaffen konnten. In Offenburg fand Ezi auch den ruhenden Pol in seinem Leben, seine Ehefrau, die Gastwirtstocher Klara Mehne. Aus der 1951 geschlossenen Ehe entstammen drei Töchter und ein Sohn; bis zuletzt konnte sich Willimowski an fünf Enkeln erfreuen.


    Teufelsangst vorm Erbsenberg
    Nach einer kurzen Station beim FC Singen 04 in Südbaden ließ Ezi seine Erstligakarriere beim heute in der Versenkung verschwundenen VfR Kaiserslautern in der Oberliga Südwest ausklingen. Beim auf dem „Erbsenberg“ ansässigen VfR, einem Nachbarhügel des „Betzenberges“ des 1. FC’, erzielte er 1953 31 der 55 Saisontore, wodurch Ezi den Klassenerhalt im Alleingang sicherte. Bis 1955 war Willimowski damit quasi Hauptgrund für die „Teufelsangst vorm Erbsenberg“. Der Umstand, dass Willimowski im Westen bei Mannschaften im Einsatz war, die heute längst vergessen sind, mag wohl mit ein Grund dafür sein, dass seine Person in der Fußballlegendenbildung Nachkriegsdeutschlands nur eine untergeordnete Rolle einnimmt. Während Fritz Walter vom „Nachbarn“ 1.FC Kaiserslautern Deutschland zum ersten WM-Titel führte und andere Größen des deutschen Fußballs ihre Glanzzeit nicht im Ausland verbracht haben, bleibt Willimowski ein außerhalb Schlesiens an den Rand des Vergessen geratenes Sportass. Fußballfans auf dem Weg nach Kaiserslautern sollten sich jedenfalls die Zeit nehmen, an der windschiefen Holztribüne des VfR auf dem Erbsenberg vorbeizuschauen. Wehmütig und trotzig kündet sie ihm Schatten des übermächtigen Nachbarn vom vergänglichen Ruhm im heute so schnelllebigen Sportgeschäft. Als Spielertrainer beim Kehler FV hing Willimowski seine Schlappen endgültig an den Nagel. Als Trainer betreute er später noch die unterklassigen Vereine SV Gengenbach und TuS Rammersweiler. Hin und wieder zog es Ezi, der bei den Pfaff-Werken in Karlsruhe Arbeit fand, ins Wildparkstadion zu Spielen des KSC. Am 30. August 1997 verstarb Ezi 81jährig.


    Nur Pele und „Bimbo“ Binder schossen mehr Tore
    Die Geschichte hat es gewollt, dass der begnadete Ausnahmeathlet in den polnischen Fußballannalen mit mehreren Meistertiteln und Torjägerspitzenpositionen sowie 25 Einsätzen im Nationaldress größere Spuren hinterlassen hat als im deutschen Fußball, wo nur ein Pokalsieg und acht Auswahleinsätze zu Buche schlagen. Willimowski ist Kennern dennoch eine Legende geblieben - hierfür reichten das WM-Achtelfinale 1938 und unglaubliche 1.175 Tore seiner durch schwere Jahre unfreiwillig unterbrochenen Karriere. Zum Vergleich: Auf Uwe Seelers Konto gehen 750 Tore, Alfredo di Stefano erzielte 900 und Ferenc Puskas 1.100 Tore. Lediglich der Brasilianer Pele mit 1350 Toren und „Bimbo“ Binder mit 1.300 Toren konnten den Ball häufiger im Gehäuse versenken! Ob Ezi so viele Tore schoss, weil er an seinem stärkeren linken Fuß eine Zehe mehr als andere Menschen hatte? Tatsache ist, dass ein Individualist wie Willimowski in seiner Zeit noch andere Freiräume auf dem grünen Rasen hatte als dies im schnellen Spielaufbau der heutigen Zeit möglich wäre - Ezi verstand es stets meisterlich, diese Freiräume zu nutzen!

    Zitat

    Original von Ernest
    Die neue 3. Bundesliga hat dann 20 Mannschaften und die künftig darunterliegenden Regionalligen mit 3 Staffeln á 18 Mannschaften.


    Qualifizierung soll so folgen: 2007/08 steigen die ersten zwei Mannschaften beider Staffeln auf in die 2. Liga, und dafür qualifizieren sich die 4 Zweitligaabsteiger; aus jeder Regionalligastaffel qualifizieren sich die Mannschaften zwischen den Plätzen 3 und 9. Für die künftigen Regionalligen qualifizieren sich die 19 restlichen Mannschaften aus den alten Regionalligen und 35 Mannschaften aus den jetzigen Oberligen, aus jeder Staffel 4, ausgenommen von den NOFV-Staffeln jeweils 3 plus der Sieger der Relegationsspiele der Vierten.


    So steht es in den DFB-Statuten.


    Genau das habe ich bislang auch nur im MDR-Videotext lesen können. In den vollständig wiedergegebenen und "angenommenen" DFB-Anträgen vom Bundestag auf der DFB-Homepage steht nämlich kein Wort von der Regelung, dass die ersten 4 der Oberligen bzw. im Nordosten 4 + 3 sich qualifizieren. War dies eventuell nur ein Vorschlag, der es nicht bis in einen Antrag gebracht hat? Genau diese Frage soll ja eine noche Kommission zum nächsten Bundestag vorbereiten! Mal ganz konkret - welche angeblichen DFB-Statuten sollen denn hier etwas festgelegt haben???
    Die obige Rechnung scheint ohnehin veraltert, da ja die Mannschaften bis zu Platz 10 und nicht bis zu Platz 9 (20 statt 18 Regionalligisten) in die neue 3. Liga kommen.
    Bislang haben wir m.E. nur die Auflösung zur Frage der 3. Liga, der Kampf um die Plätze in der neuen RL muss weitergeführt werden. Wenn nämlich diese unsägliche Rechnung des DFB nach der "Anzahl der Mannschaften im Verbandsgebiet" mal wieder ausgepackt wird, würden dem NOFV proznetual nur 5 Oberligaplätze der 37 zu vergebenen Plätze zustehen. Und genau hier liegt meine Befürchtung.

    Die Diskussion der letzten Tag hat einige Fehlannahmen beinhaltet, wie ich nach dem Studium der angenommenen Antraege des DFB-Bundestages feststellen konnte - http://www.dfb.de/dfb-info/bundestag06/antrag/Antraege06.pdf


    Vor allem ist noch ueberhaupt nichts zu der Struktur des Regionalligaunterbaus beschlossen worden, wofuer im Gegenteil eine neue Unterkommission in Vorbereitung des naechsten DFB-Bundestages eingesetzt wird. Ob fuer die RL die jeweils ersten vier Teams qualifiziert sind ist ebenfalls nicht klar - man kann also durchaus befuerchten, dass andere Verbaende wieder mal die NOFV-Oberligastaffeln Nord und Sued zusammenzaehlen wollen, weil diese als EINE Oberligastaffel betrachtet wird. Also Vorsicht, sich jetzt auf 7 oder 8 NOFV-Plaetze zu verlassen!


    Ausserdem ist mir aufgefallen, dass es durchaus noch zu 3 Aufsteigern aus der 3. Liga in die 2. Bundesliga kommen kann, sofern die Reglegation zwischen 1. und 2. Bundesliga nicht eingefuehrt wird. Da der Aufstieg auf beiden Ebenen analog bestehen soll, wuerde die Verhinderung dieser Relegation noch den Aufstieg des 3. der Dritten Liga zwingend zur Folge haben!

    Zitat

    Original von Bernie Schiebulla
    Eine Staffel Nord evtl. ohne dann B03,TEBE oder den BFC ? dazu kämen dann Pusemuckel oder Kleinkleckersdorf.... sportlich sehr fragwürdig...


    Der LZS Jednosc Posemuckel (Podmokle) hat in der Saison 2006/07 nicht einmal für die B-Klasse - die unterste Staffel in der Woiwoschaft Lebus - gemeldet und ist ohnehin nicht DFB-Mitglied.
    Infos zum Verein: http://www.babimost.pl/content/view/60/75/


    Aber im Ernst. Es wird jetzt meist von 5 oder 6 Oberligen mit zusammen 9 Aufsteigern in dann 3 Regionalligen gesprochen. Bei 5 Oberligen dürfen wir wohl mit den Spielklassen West, Nord, Nordost, südwest und Süd rechnen, bei 6 Spielklassen könnte der eventuell der Süden in 2 Klassen antreten?! Gehört wohl wieder zur Methode, das wirklich Interessante nicht zu verbreiten.
    Südwest dürfte einen Aufsteiger stellen, der Westen 2, Süd 3 (bei 2 Staffeln wohl eine Relegation der beiden Zweiten), der Norden und Nordosten jeweils einen Sicheren sowie ein Relegationsspiel der beiden 2. beider Ligen. Die Scheiße wäre erneut, dass der Nordosten noch in der 5. Liga gegenüber den Landesverbänden nicht aufnahmefähig für Direktaufsteiger aller Landesverbände wäre, denn 6 Direktaufsteiger sind ja Irsinn. Die Lösung mit 5 oder 6 Oberligen wird allein schon deswegen wieder mal eine Last für den NOFV. Wieso um Gottes Willen bleibt man bei 9 Augsteigern nicht bei 9 Oberligen (wenn man beiden NOFV-Staffeln dann auch offiziell den Rang einer Oberliga statt einer Staffel einräumen würde)?

    Sollten die 21 Landesverbände Ihre Meister (theoretisch sind bei großen Verbänden ja auch mehrere Stafffeln denkbar) als Aufsteiger oder Teilnehmer einer Aufstiegsrunde zur Oberliga melden, weil diese abgeschafft wird, so könnte ich folgenden Vorschlag einbringen.


    Die 3 größten Landesverbände (Bayern mit 29.368 Mannschaften, Niedersachsen mit 20.706 und Westfalen 19.361) stellen einen Direktaufsteiger. Die restlichen 18 Landesverbände - die übrigens mit recht großem Abstand folgen - spielen eine Reglegation nach dem Prinzip: Viertgrößter Verband gegen den kleinsten; fünftgrößter gegen den zweitkleinsten etc. Herauskommen würden 12 Aufsteiger (bei 3 Regionalligen pro Staffel 4, bei vier Regionalligen pro Staffel 3). Nach Mannschaftszahlen 2006 wären die Relegationspartner:


    Württemberg (13.981) - Bremen (1.397)
    Hessen (12.787) - Mecklenburg-Vorpommern (2.005)
    Niederrhein (9.361) - Berlin (2.694)
    Mittelrhein (7.868 ) - Saarland (3.292)
    Rheinland (6.636) - Hamburg (3.325)
    Sachsen (5.934) - Brandeburg (3.569)
    Südbaden (5.924) - Thüringen (3.855)
    LV Südwest (5.795) - Sachsen-Anhalt (4.394)
    Schleswig-holstein (4.985) - Baden (4.727)

    Zitat

    Original von Kille
    @ Rolex: "... Hast du eine Quelle für diesen Text? ..."


    Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit Fussballgeschichte und weiss teilweise echt nicht mehr wo ich mir die ganzen Daten und Fakten überall angelesen und zusammengesmmelt habe. Da waren alte Zeitungen, Bücher, Internetseiten, alte Sammelbilder-Alben die immer auch gute Statistiken etc. beinhalten, u.v.m. ... ich habe tonnenweise Material zusammengetragen, was ich nach und nach durchsehe und versuche fehlende Zusammenhänge zu erstellen u.s.w. ...


    BWG Kille


    Ich kann nur abraten Internetseiten oder Sammelbilderalben, selbst viele Bücher als Quellen heranzuziehen, da zumindest bis vor 10-15 Jahren kaum auf Grund von wissenschaftlichen Forschungen basierend publiziert wurde. Ich habe selber die Erfahrung gemacht, dass Quellenstudium in Primärquellen bisher ständig wieder und wieder abgeschriebene Legenden und Halbwahrheiten völlig über den Haufen geworfen haben. Vieles wird ewig im Dunkeln bleiben, aber es werden im Sport allzu hier häufig geschönte oder auch völlig missgedeutete Überlieferungen kolportiert, weil es so schön ins Raster zu passen scheint.

    Zitat

    Original von H.F.C.
    na ja, eine halbzeit so, die andere so? das ist mir aber arg zu schwammig. hätte, wenn und aber. könnte, vielleicht und was weiß ich.


    wann hat denn germania und die engländer angefangen soccer zu spielen, oder wann haben sie aufgehört rugby zu spielen?


    78 ist doch schon seit jehher auf sein rugby-getue so stolz. dass die da die füße benutzt haben sollen kann ich kaum glauben.


    Tja - die Frühphase war eben so schwammig. So heißt Hannover 96 heute auch Hannover 96 und nicht Hannover 01, obwohl der Verein doch erster lokaler Rugbymeister war, und erst 1901 vom Rugbyei zum runden Fußball wechselte.
    Die Gründung erfolgte vermutlich aus dem Umfeld der 78er, die nach vielen Jahren immer noch keine lokale Konkurrenz hatten!

    3-5 Regionalligen hieße übersetzt wohl bei


    3:
    Nord-Nordost, West-Südwest, Süd (3 Direktaufsteiger in die 3. Liga)
    4:
    Nord, Nordost, West-Südwest, Süd (Relegationsaufstieg zwischen Nord und Nordost - also die alte Scheiße - sowie Direktaufsteiger aus West-Südwest und Süd)
    5:
    Nord, Nordost, West, Südwest, Süd (Direktaufsteiger Süd, alle anderen Meister müssen in irgendeine Relegation, was für Nord und Nordost das gleiche bedeutet wie 4 Regionalligen)


    Die Reduzierung der Oberligen auf 6 kann ich eigentlich nur damit übersetzen, dass der Süden als größter Regionalverband zwei Oberligen erhält, die übrigen jeweils eine)


    Frage an die Verbandsinsider: Ist das richtig gedeutet?

    Während Hannover 78 bis heute beim Rugby geblieben ist, ist Germania 88 aber immer beim Association Fußball geblieben. Am Anfang ging es eben auch mal eine Halbzeit so, die andere so - wichtig war, dass es voranging.
    Mich irritiert aber im Gegensatz zum historischen Anspruch des Klubs das Wappen des English FC. Ist das alte nicht mehr zu eruieren gewesen und falls ja, wieso gibt man sich dann so ein Nichts sagendes 70-er Jahre Teil?


    Aus zweierlei Gründen führt der Vorschlag ins Leere: Zum einen liegt zwischen Baden/Südbaden und Bayern Württemberg wie wiederum zwischen dem LV Südwest und Württemberg Südbaden - zwei riesige "Exklaven" will wohl niemand! Zum zweiten ist nicht die Anzahl der Vereine, sondern der im Spielbetrieb stehenden Mannschaften maßgeblich. Beim DFB war nie von der Anzahl der Vereine als Bemessungsgrundlage die Rede.
    Die neue Mitgliederstatistik 2006 des DFB ist übriogens als pdf-Datei unter http://www.dfb.de/dfb-info/eigenprofil/index.html zu finden.

    Bei allem Sinnieren ist es derzeit recht schwer, die verbandsinternen Meinungsbildungen auszuloten. Presseberichte sind selten. Einen recht aufschlussreichen habe ich auf der Seite des SV Wilhelmshaven gefunden. Besonders interessant die Aussage, die sich auf die Verbandsgrenzen bezieht.



    EDIT!


    Hier keine Zeitungsartikel, Frermdtexte usw im Wortlaut reinstellen.
    http://www.nordostfussball.de/…thread.php?threadid=15602



    Link zum Artikel: http://www.svwilhelmshaven.de/news.php?cat=1&page=28

    Ich hatte mir der willkürlichen Entstehung einiger Landesverbände aus der Besatzungszeit argumentiert. Es gibt eigentlich nichts, was den die Trennung Badens in zwei Landesverbände rechtfertigt. Der Landesverband Südwest ist ein groteskes Beispiel, weil die Pfalz, Rheinhessen und sogar rheinische Gebiete an der Nahe darin zusammengeschlossen sind, die nicht zum Landesverband Rheinland gehören.
    Bei jeder politischen oder Verbandsgliederung sollte man etweder eine Nähe zu den aktuellen politischen Strukturen oder im Hinblick auf einen historischen Zusammenhalt der Bewohner des Gebietes beachten. Auch beim Fußball interssiert sonst niemanden bei zahlreichen Spielen, wer da eingetlich antritt bzw. wohin man mal wieder reisen muss.

    Zitat

    Original von Frank_VFC


    Die Zahlen mal vernachlässigt, wäre solch eine Aufstiegsrunde ein Graus für alle Vereine. Wie lange soll das dauern, bis die Aufsteiger dann feststehen? Der Sprung von der Landes- auf die Bundesebene wäre wie gesagt schon riesig. Und dann spielt man womöglich die SOmmerpause durch (eine verhasste) Relegation...


    P.S.: Wie viele Landes/ Verbandsligen gibt es ingesamt?


    Insgesamt gibt es in Deutschland 21 Landesverbände, wobei mehrere Landesverbände jeweils einem Regionalverband angehören. Die Vereine sind jedoch nur Mitglied der Landesverbände, insofern sind die Landesverbände grundsätzlich viel wichtiger. Vielleicht sollte man mal die Regionalverbände auflösen und einige Zwergverbände, die Hinterlassenschaft der Besatzungszeit sind zusammenschließen (z.B. Nord- und Südbaden zu Baden oder LV Südwest mit Rheinland zu Rheinland-Pfalz etc.)


    Nord: Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein
    Nordost: Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen
    West: Westfalen, Niederrhein, Mittelrhein
    RV Südwest: LV Südwest (Rheinhessen und Pfalz), Saarland, Mittelrhein
    Süd: Hessen, Bayern, Württemberg, (Nord-) Baden, Südbaden

    Zitat

    Original von NIKO - VFC
    Das Argument mit den 2 Aufsteigern für den Osten kann ich da auch nicht nachvollziehen. Es könnten doch wohl 6 werden. (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Meck-Pomm, Berlin und Thüringen) oder verwechsel ich da was?


    Sollte auf die Oberligen verzichtet werden, würden unterhalb der Regionalliga Nord (dieser Name ist jetzt häufig für Nord-Nordost zu lesen, weil daneben von einer Gruppe Mitte = West-Südwest und einer Gruppe Süd die Rede ist) 10 Ligen der jeweiligen Landesverbände spielen, die sehr unterschiedliche Größem hätten. Nach im Spielbetrieb stehenden Mannschaften wären dies:


    Niedersachsen 20.330
    Sachsen 6.043
    Schleswig-Holstein 4.872
    Sachsen-Anhalt 4.628
    Thüringen 3.822
    Brandenburg 3.575
    Hamburg 3.423
    Berlin 2.688
    Mecklenburg-Vorpommern 2.070
    Bremen 1.344


    Wenn man z.B. Niedersachsen 3 Aufstiegsrundenteilnehmer und den anderen jeweils einen gewährt, hätte man 3 Vierergruppen und mithin 3 Regionalligaaufsteiger. Das hieße, dass - außer das übergroße Niedersachsen - die Landesverbände im Schnitt alle 4 Jahre einen Aufsteiger stellen würden. In meinen Augen ist das zu wenig.

    Zitat

    Original von unionerdirk
    Oh fühlt sich da jemand angepullert. :lach: Das Trikot ist häßlich und das neue Logo erst recht.


    Hier mal alle Herthalogos. In der Mitte ist das ursprüngliche Adlerlogo.


    [Blockierte Grafik: http://serv1.imagehigh.com/files/ih000001/13933_alle_logos.jpg]


    Nachdem ich so 70 Prozent des Threads nach dem Urlaub durchgelesen habe, habe ich den Eindruck, dass die Geschichte mal wieder nicht bekannt ist. Als Hertha 92 und und der Berliner SC in den 20-er Jahren fusionierten, legten sie ihre beiden Wappen glerichberchtigt übereinander (oben ex-Hertha 92-Fahne, darunter BSC-Adler). Nachdem sich die BSC Anfang der 30-er Jahre wieder abspalteten blieb es trotzdem beim Doppelnamen "Herhta BSC" des Restsvereins. Während der Name blieb, wurde der BSC-Adler wieder aus dem Wappen entfernt. Da es den BSC nach wie vor gibt und dieser das reine Adlerwappen verwendet frage ich mich eher, ob man von dort Einwände hört...?