Die schönsten Siege sind die unerwarteten!
Handwerk Rabenstein gg. VfL Pirna-Copitz 3 : 4 (1:2).
0:1/13. Müller.
0:2/27. Funken.
1:2/38. Bazan.
1:3/60. Beese.
1:4/67. Funken 11m.
2:4/73. Schirmeister.
3:4/88. Mühlig.
durchgezählt etwas mehr als 100 Zuschauer, angesagt 97. Bei fussball.de steht 74. Darunter 7 Gäste
SR Reiche hatte zu tun, eigentlich immer auf Ballhöhe. Paar kritische Szenen. Vorm 1:2 lag Flori Kärger mit Kopfverletzung am Boden, da kann/muss er unterbrechen. Der Elfer für Copitz nach Foul an Liebing. Kurz darauf wollten die Gastgeber einen auf der anderen Seite. Wo er die 7 Minuten Nachspielzeit hernahm, weiß ich nicht. Es wurden dann über 9!
Die letzte Woche war ziemlich stressig. Auf der Arbeit mussten ein paar Sachen vor dem Urlaub noch fertig werden, in Dresden stürzten Brücken ein und das Hochwasser stand vor der Tür. Mittlerweile ist es da, für Sachsen läuft es glimpflich - ganz anders als bei unseren Nachbarn. Ich habe dann jedenfalls auf meine geplante Fahrt nach Riesa am Sonnabend verzichtet.
Doch am Sonntag ging es mit der Bahn (pünktlich!) nach Rabenstein, während sich sammy gerade in der Karibik vom heimischen Stress erholt. Vor dem Spiel ein kurzer Abstecher in den Tierpark, was wegen des "Aberglaube-Effekts" nach Wiederholung schreit...
Als mich dann ein Krankenwagen überholte, war es nicht mehr weit zum Sportpark. Tatsächlich kam er wegen eines verletzten Spielers im Vorspiel. Gute Besserung!
In Rabenstein bin ich immer gern zu Gast. Die erste positive Meldung (mittlerweile auch bei fussball.de) im Vorgespräch: die Partie gegen Laubegast kommende Woche beginnt wegen einer Leichtathletik-Veranstaltung erst um 16:30 Uhr! Also werde ich zur zweiten Halbzeit dabei sein, falls es bei Dynamo gegen Hansa einen halbwegs pünktlichen Schlusspfiff gibt.
Gestern der VfL in Bestbesetzung, aber vor allem mit einer anderen Einstellung als beim Pokalspiel. Das merkte ich den Spielern schon vorm Anpfiff an. Trotzdem war die Favoritenrolle natürlich klar verteilt und in den ersten zehn Minuten sprach auch nichts für das spätere Ergebnis. Zwei, drei gefährliche Angriffe gab es Richtung Copitzer Tor - die optische Überlegenheit der Gastgeber hielt bis zur 99. Minute an.
Aber wie man es macht, zeigte erst mal der VfL: ein langer Ball auf Florian Müller, der lief halblinks Richtung Tor, ließ sich nicht abschütteln und verwandelte zum 0:1. Geht hier was?
Am Spielverlauf änderte sich nichts, aber im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit hatte der VfL das Angriffsspiel der Handwerker recht gut im Griff.
Das zweite Tor dann ähnlich wie das erste, aber "seitenverkehrt" auf halbrechts. Der Pass kam von Unger auf Funken, der behielt die Übersicht. Geht hier wirklich was?
Dann begann es zu regnen und irgendwann gab es die vierte oder fünfte Ecke für die Gastgeber. Die war eigentlich abgewehrt, doch der lange Ball von Krause (?) traf Kärger unglücklich am Kopf. Der blieb liegen und da sich der Ball mittlerweile auf Höhe der Mittellinie befand, hätte hier eigentlich unterbrochen werden können. Okay, 20 Sekunden später stand 1:2. Dumm gelaufen. Kärgi spielte nach Behandlungspause zunächst weiter, blieb dann aber in der Kabine. Für ihn kam Liebing.
Mit dem Halbzeitpfiff war das erste Etappenziel erreicht. Im Gespräch mit meinen Chemnitzer Bekannten "versprach" ich ein weiteres Tor. Mir war eigentlich klar, dass nachgelegt werden muss. Und wie! Der junge Benjamin Beese drang halblinks in den Strafraum ein, vernaschte mehrere Gegenspieler und zog dann aus 15 Metern eiskalt ab. Hier geht was!
Dieses schöne Tor hatte nur einen Fehler: es gab weit und breit keine Kamera, die es aufzeichnete. Schon zuvor hatte Rabenstein dreimal gewechselt, während der VfL bis in die Schlussphase auf weitere Wechsel verzichtete. Es gab ja auch keinen Grund, irgendeinen Spieler runterzunehmen. Mitten in die Angriffsbemühungen der Gastgeber folgte der nächste Konter, an dessen Ende es 1:4 stand. Optimale Chancenverwertung. Hier muss was gehen!
Bei so einem Spielstand ist ein Fußballspiel gemeinhin entschieden, nicht so gestern. Schließlich stand hier der Spitzenreiter auf dem Rasen, der sowohl individuell als auch mannschaftlich die entsprechenden Qualitäten mitbringt. Keiner steckte auf bei den Schwarzgelben und als auf der Anzeigetafel die "88" aufleuchtete, stand es plötzlich 3:4. Geht hier noch etwas schief?
Es ging nichts mehr schief, obwohl die Nachspielzeit über 9 Minuten dauerte und noch die eine oder andere brenzlige Situation zu überstehen war. Mit der letzten Aktion wehrte Oliver Arendt einen Freistoß aus 18 Metern ab. Wofür es den gab, weiß ich nicht - und nach dem Schlusspfiff war mir das auch egal. Fazit: hier ging was. Und wie!
Puuuh, durchatmen auf dem Platz und durchatmen in der Tabelle. Das Spiel bestätigte meine Einschätzung, dass Copitz mit diesem Kader im sicheren Mittelfeld landen kann. Bei diesem starken Gegner musst du erst mal gewinnen! Dabei ist klar, dass das Spiel auch anders laufen kann. Zumindest phasenweise übte Rabenstein enormen Druck aus - und ich hätte dort nicht im Rückstand liegen wollen. Andererseits werden die Gastgeber auswerten müssen, warum sie vier Gegentore kassierten - alle im Umkehrspiel entstanden.
Es war im übrigen bereits der vierte 4:3-Auswärtssieg des VfL, an den ich mich erinnern kann. Zweimal nach klarer Führung (Grimma 2006 und gestern), zweimal nach klarem Rückstand (Grimma 2011 und Freital 2012).
Eigentlich sollte jetzt eine längere VfL-Pause folgen, aber vom nächsten Heimspiel gegen Laubegast sehe ich dann wohl zumindest eine Halbzeit. Die Laubegaster verloren gestern ähnlich überraschend mit 2:3 gegen Tapfer Leipzig vor nur 33 Zuschauern - in Laubegast hat man in diesen Tagen aber ganz andere Sorgen.