hier mal ein "kurz"bericht von http://www.dresdnersc.de, wo übrigens auch noch ein paar wenige fotos online sind:
Silvester-Cup? In Riesa? Hmm, wat ist das denn? Diese Frage stellte ich mir kurzzeitig als ich vom Event erstmals in den Weiten des Inet’s erfuhr. Und mit jedem Detail stieg meine Laune ein Stückchen an. So konnte ich es mir dann natürlich nicht nehmen lassen, nachdem ich schon das Freiberg-Turnier am Vortages sausen ließ, in Riesa zu erscheinen.
Gemeinsam mit Schnattl und Jule ging es dann Mittwoch Nachmittag standesgemäß am heiligen Heinz-Steyer-Stadion los. Ja, ich durfte mit 2 Frauen den Hinweg verbringen und gewann dabei so manche erschreckende Erkenntnis. Mensch, wo habt ihr eure gute Kinderstube gelassen? Eure Sprüche als frech zu bezeichnen, wäre gelinde gesagt, die größte Untertreibung die mir je zu Ohren gekommen ist. Nun ja, das Schnattlchen hatte derweil mit ihrem Hinterherfahrer oder wie auch immer man die 9+1 Besatzung nennen soll zu kämpfen hatte, da dieser nicht nur die nächsten Kilometer, sondern auch Schnattl’s Gesicht ausleuchtete und das noch zu ungleichen Teilen. Wir einigten uns dann einfach mal drauf, dass Lars Schuld ist. Doch fortan drehte unser Gefährt den Spieß rum und Schnattl bewies, dass man trotz Langsamfahrens nicht überholt werden kann, toll gemacht. Nur die Idee mit der Vollbremsung, die im Nachhinein eventuell die bessere gewesen wäre, unterließ sie sträflicherweise. Denn sonst wäre der DSC vielleicht erst zum 3.Spiel angetreten und hätte sich so nicht blamiert. Doch dazu gleich mehr.
An der Halle in Riesa angekommen – man parkte natürlich auch nebeneinander – sicherte man sich erst mal einige Karten. Warum mich der Verkäufer aber gleich auslachen musste, nur weil ich nach ermäßigten Karten gefragt habe,... Wahrscheinlich hat er mich auch viel älter eingeschätzt! Oder lag’s an was anderem? *grübel*
Noch kurz wurde mit dem uns schon sehnlich erwartenden MK geschnackt und rein ging’s. Nach kurzen Irritationen wurde ein geeigneter Platz gefunden – Ja, ihr hattet Recht, Mädels!!! – direkt vor den Brandenburgern. Dabei wurden gleichmal Christian und der Uhren-/Schreibsetverschenker vom FC Stahl aus Brandenburg begrüßt. Und trotzdem wird die Uhr in Schwarz-Rot umgebaut. In Folge trudelte noch einige weitere bekannte Gesichter ein, ab und an sogar DSC’er. In der restlos ausverkauften und überfüllten WM-Halle fanden sich am Ende wohl sogar über 1000 Leute ein, wobei nur runde 650 Sitzplätze zur Verfügung standen, Beschwerden wegen falscher Infos bitte an MK richten. Lok Leipzig war mit etwa 300 Leuten angereist, die Sportgemeinschaft Canitz kam mit allen Angehörigen, Kindern, Jugendspielern angelaufen (ca. 120), Stahl Brandenburg war mit etwa 50 Leuten angereist (Respekt!!!). Aus Düsseldorf hatten sich etwa 20 Leute auf den Weg gemacht, zu denen sich noch 3-5 Auer Ultras gesellten, die die gemeinsame Freundschaft pflegen wollten. Chemie Böhlen war mit einer Kleinbusbesatzung von gut 10 Leuten anwesend, Tasmania war ohne Anhang da und vom DSC wollten 15 Leute dem Turnier beiwohnen. Zwar ne schwache Kür, aber die Begeisterung für Hallenturniere hielt sich ja in der Vergangenheit schon immer arg in Grenzen. Und wenn dann noch die Motivation fehlt, dass sich jemand um ne Tour kümmert, dann fahren halt nur die Üblichen. Riesa stellte übrigens die restlichen Zuschauer.
Der aufmerksame Leser wird sich nun schon ein wenig über die Teams amüsiert haben. Von der 2.Vertretung des Regionalligisten Düsseldorf bis hin zum Elftligisten war alles vertreten. Doch (fast) alle Teams verbindet etwas. Einst erfolgreiche Teams - Deutsche Meister, Europapokalsieger etc. – auf Abwegen. Während die einen sich gerade in den untersten Ligen neugegründet haben, andere den rapiden Absturz versuchen zu verhindern, wieder andere froh sind, dass es sie noch gibt, wird bei allen Vereinen versucht, etwas Neues langsam aufzubauen. Schon ein elitäres Feld, was da am Start war.
Moderiert wurde das ganze Event von Sportblödeldummquatscher Gerd Zimmermann, welcher sich zwar relativ zurückhaltend verhielt, aber ab und zu mit reichlich sinnlosen Kommentaren glänzte. Unser Stuttgarter Christian glänzte im erfolgreichen Kampf gegen das „Mitten-im-Spiel-Häßliche-Alte-Musik-Spielen“. Ansonsten war’s aber ein rundum gelungenes und sehr stimmungsvolles Turnier.
Fanmäßig Lok und Riesa am durchschlagendsten, was aufgrund der Masse auch nicht weiter verwundert. Die Leipziger waren dann aber zumeist auch nur mit ihrem L-O-K richtig laut, ansonsten hätte man vielleicht noch etwas mehr reißen können. Riesa für mich mit einer überraschend großen Supporterscrew und eigentlich während allen eigenen Spielen am Abfeiern. Ebenso muss Stahl Brandenburg mit ihren 50 Mann genannt werden, wo doch immer so 25 Mann nicht zu überhören waren. Hätte ich so nicht erwartet. Düsseldorf begann ganz ansehnlich und supportete mit den Auern zusammen was das Zeug hält, aber schon im zweiten Spiel nahm das Ganze immer mehr ab. Die Auer mühten sich da ja fast noch am meisten. Die Düsseldorfer kämpften dagegen mit allem was man sich so vorstellen kann. Einige waren nach der Hinfahrt schon ziemlich hart angeschlagen und mussten verdientermaßen mal ne Runde Luft schnappen. Trotzdem frag ich mich, wie viel und vor allem was für Drogen man nehmen muss, um ein Düsseldorfer zu werden. Da ereigneten sich doch teilweise oberkultige Szenen. Wurde unser Freund „Spucki“ samt einigen Leidensgenossen zwischendurch mal rausgehaun, waren dann zum Platzierungsspiel alle wieder anwesend. Hätte nur jemand ne Kamera in den Toten-Hosen-Block gehalten! Da wäre ein 1A-Dokufilm rausgesprungen über psychisch „leicht“ labile Persönlichkeiten. In der einen Sekunde wurde der Gegner heftigst angegangen, weil er es wagte im Zuge des Spieles am Block vorbeizulaufen. In der nächsten Sekunde war die eigene Mannschaft der Todfeind. Der Tod des Trainers war schon beschlossene Sache, ja ist schon klar nach nem Gegentor. Die Gestörten außer sich, da musste auch der eigene Körper herhalten. Doch zum Glück gewannen die Düsseldorfer dann das Neunmeterschießen gegen die großen Canitzer und schon war die Welt wieder in Ordnung, das Team wurde gefeiert, souverän abgeklatscht usw. Danke ihr lieben Canitzer, ihr habt das Massaker verhindert. Der eine knutschte dann während des Finals minutenlang den Trainer ab und tauschte unendlich viele Zärtlichkeiten aus, ach wie schön, da war jeder Wutausbruch schon wieder vergessen. Und zum Trainer: bei so einem Verhalten wie zum Beispiel nach dem letzten Gruppenspiel, sollte man ernsthaft überlegen, ob man sich nicht lieber zur Ruhe setzt. Da wird minutenlang der Schiri bedrängt wegen einer fraglichen Aktion, was noch nichtmal was an dem abschließenden Tabellenstand geändert hätte. Naja, der DSC hat auch Fussball gespielt, zumindest im dritten Gruppenspiel. Vorher agierte man oberpeinlich als würde man zum ersten mal mit dem Ball als Spielgerät konfrontiert. Die daraus resultierenden 6:0 und 6:1 Niederlagen waren die verdiente Folge. Doch durch den 4:1 Sieg über Chemie Böhlen kam man doch noch in den Genuss des Neunmeterschießens gegen Stahl Brandenburg wo man sich aber geschlagen geben musste. Aber SE(X)CHS ist doch eh viel schöner als Rang Fünf. Trotz Minianhang bemühte man sich zumindest teilweise um Support und dürfte auch das eine oder andere mal erhört worden sein.
Um die Fanleistungen abzuschließen: Böhlen auch ab und an aktiv mit ihren paar Mann, Canitz nur beim Torjubel und mit einer Trommel zu hören. Symptomatischerweise gewann dann das Team, was ohne Fans angereist war. Das aber auch verdientermaßen, stellte man vor Riesa klar das beste Team des Turnieres.
Was bleibt sonst noch zu sagen? Roy unterhielt sich mit dem Düsseldorfer Trainer – Pfui –, nahm Baumi den letzten Sitzplatz weg und wollte ein Tasmania Trikot ergattern. Steffen fröhnte seinem Hobby und forderte Geschichts-gerechte Siege. Na ja, durch Tasmanias Sieg war auch er versöhnt. Matti ging fremd. MK heulte bei Riesas Siegen. Roy ist zu allem Überfluss auch noch ein alter Frauenhinterngrabscher. Martin, Max und Sufftra vervollständigten die Supporterscrew.
Auf der Rückfahrt wurde Schnattlliese dann zum Rennfahrer und überzeugte durch das Anschlusshalten am „Hinterherfahrer“. So war man dann auch recht schnell im trauten Heim angekommen und das mit Sicherheit nicht später als unsere Drängler.
Abschließend möchte ich euch im Zuge des letzten Berichts des Jahres 2004 einen guten Rutsch wünschen.
eenergy
PS: auch bei www.dsc-fussball98.de gibt es noch bilder, bericht wird wohl noch folgen (nicht war schnattl)