Wie viel Fussball verträgt eine Stadt?...

  • ... am Beispiel von Leipzig.


    Zuerst einmal möchte ich alle bitten, vor allem die Lokisten und die Chemiker bei Meinungen sachlich zu bleiben, da ich nicht möchte, dass der Thread zu einer Pöbelorgie verkommt.


    Gestern war bei „Sport im Osten“ der neue Präsident von Sachsen Leipzig zu Gast und obwohl ich nur mit einem Ohr hinhörte, hab ich doch mitbekommen, dass es sich um die Zukunft des Leipziger Fussball drehte. Das führt mich zu der o.g. Frage.


    Bis Mitte der 90ziger Jahre gab es eine Vielzahl von Städten, die mit 2 Mannschaften in der 1. und/ oder der 2. Bundesliga vertreten waren. Ich denke Beispiele kann ich mir sparen. Mittlerweile hat sich dieser Trend, mit einer Ausnahme, umgekehrt. Die wirtschaftlichen und politischen Interessen sind auf einen Verein konzentriert. Auch in Berlin ist der 1. FC Union mit seinem Versuch gescheitert, in die Phalanx des übermächtigen Hertha BSC einzubrechen und auf geradem Wege in die regionale Beudeutungslosigkeit, so wie zuvor schon TeBe.


    Leipzig, mit seinem selbstherrlichen Anspruch auf Profifussball, steht vor einer Entscheidung, die andere Städte längst getroffen haben. Da eine Fusion beider Vereine ausgeschlossen ist, stellt sich zwangsläufig die Frage: Welcher Verein soll die volle Unterstützung von Politik und Wirtschaft erfahren?


    Diese Entscheidung scheint auf den ersten Blick sehr leicht zufallen. Bei näherer Betrachtung sprechen jedoch für beide Leipziger Vereine gute Argumente, die die Auswahl nicht leicht machen. Zum einen wäre da die Tradition, die m.E. für zu wichtig gehalten wird und zum anderen das Faninteresse. Ich glaube, selten war eine Stadt in Ihrer Zuneigung für einen Verein so gleichmäßig entzweit wie Leipzig. Die Frage nach dem unumstrittenen Platzhirschen mag ich nicht beantworten und Gott sei Dank trage ich nicht die Bürde diese Wahl treffen zu müssen.


    Von Euch würde ich gerne wissen, ob Ihr


    1. meine Ansicht teilt, oder ob Ihr glaubt das Städte im allgemeinen und Leipzig im speziellen 2 Vereine von überregionaler Bedeutung verträgt?


    und


    2. welcher Verein Leipzig repräsentieren sollte?

  • Zu 1. Da hast du schon recht,aber ich bin der Meinung wir vertragen 2 Vereine.Auch wenn einer besser wäre.(natürlich von vornherein)


    Zu 2. Da bin ich wohl der falsche Ansprechpartner. :biggrin:

    In dieser schönen Stadt, ist kein Platz, für nullende Bullen aus Österreich !

  • Schon wieder ein Thread über Leipzig. Beschwerden in diesem Fall aber bitte Richtung Berlin. :wink:


    Die Frage, ob Leipzig nun 2 Vereine mit überregionalem Anspruch verträgt oder nicht, ist im Grunde genommen rein theoretischer Natur. Nach meiner Überzeugung können sich alle, die von nur einem Verein reden, von diesem Wunschtraum verabschieden. Die fußballerische Spaltung der Stadt halte ich für fundamental, dauerhaft und nicht wirklich überbrückbar. Daran ändert sich auch nichts, wenn einer der beiden Rivalen über bestimmte Zeiträume (diese messe ich durchaus in Jahren) die sportliche Vorherrschaft in der Stadt übernimmt. Leipzig sollte das so akzeptieren und sich auf diese Dualität entsprechend einrichten. Wirklich ändern kann man sie in meinen Augen nicht.


    Frage 2 erübrigt sich. Siehe 1. =)

  • Leipzig veträgt 2 Veriene, einen in Liga 1 - 2, den anderen in Liga 3 und 4. Hamburg ist hier wohl das beste Beispiel, wo auch der Underdog seine Fans hat. Von staatlicher/städtischer Förderung im Profifussball halte ich garnix, insofern wird sich auf natürlichem Weg zeigen, wer Leipzig auf Dauer representieren wird. Und da scheint mir z.Z. die Stimmung zugunsten von Lok umzuschwenken!

  • Zitat

    Original von Kai aus der Kiste
    insofern wird sich auf natürlichem Weg zeigen, wer Leipzig auf Dauer representieren wird. Und da scheint mir z.Z. die Stimmung zugunsten von Lok umzuschwenken!


    8O :rofl:


    Stimmung hin oder her, zur Zeit ist wohl klar, wer die Nummer Eins in Leipzig ist.
    Daran wird sich auch lange nichts ändern, es sei denn, Lok zieht doch noch ein Fusionspartner an Land.

  • Zunächst sollte man die "politischen Interessen" in einer Stadt mal generell in Frage stellen, soweit es darum geht, Steuergelder in Form von Bürgschaften oder anderen Subventionen bestimmten Vereinen im Übermaß zur Verfügung zu stellen. Auch wenn das Interesse der Stadt an der Imagepflege verständlich ist, hat sie eigentlich eine Gleichbehandlungspflicht und sich somit aus lokalen Konkurrenzkämpfen rauszuhalten.
    Was die Wirtschaft anbelangt: Natürlich werden Sponsoren, die nicht in einem bestimmten Verein verwurzelt sind, immer zuerst nach der Außenwirkung schielen und deshalb zum attraktivsten Verein der Region rennen. Das kann dann ziemlich schnell zu einem großen Niveauunterschied zwischen den Vereinen in der Region führen, ist aber im marktwirtschaftlichen Sinne wohl völlig normal. Deshalb ist es Aufgabe jedes einzelnen Vereins, seine vermarktungsträchtigen Vorzüge zu präsentieren, die ja auch im Image des Underdogs liegen können.
    Ich sehe den Hauptgrund für die wirtschaftliche Schwäche der "kleinen Lokalrivalen" ehr hierin: In dem Wunsch, endlich dem übermächtigen "Bruder" ebenbürtig zu sein und auch etwas vom städtischen Kuchen naschen zu können, übernehmen sich die kleineren Vereine oft ziemlich schnell bzw. sind offener für so genannte Mäzene, die viel Macht erhalten und ab und zu eben Missmanagement betreiben. St. Pauli, Stuttgarter Kickers, 1860 München, TeBe und Union mögen als Beispiele genügen, wobei mir klar ist, dass es zwischen allen Unterschiede gibt, also bitte nicht hierüber diskutieren, es sei denn, ein Beispiel ist völliger Blödsinn.
    Deshalb glaube ich, dass es zumindest in den großen Städten immer mehrere attraktive Vereine geben wird. Das Fanpotential ist in den meisten Fällen doch vorhanden und die Bereitschaft zu Fusionen deshalb eher gering.

  • Ach so, falls ich völlig daneben liege, will ich mich mal in Bezug auf Leipzig positionieren:
    Schon allein wegen der Erinnerung an diesen groartigen Abend gegen Bordeaux, den ich als Jugendweihefahrt meines damaligen Fußballvereins, der legendären SG Aufbau Eisenhüttenstadt, erleben durfte, wäre mir Lok lieber.
    Auf der anderen Seite ist Hütte in der Quali zur 2. Liga damals ja an Lok gescheitert (und an Axel Wittke), während wir von den Chemikern in Leutzsch sogar lautstark unterstützt wurden, so dass wir uns noch vor der Halbzeit trauten, unsere Schals zu zeigen :D
    Also sollen lieber beide bestehen bleiben und Erfolg haben...

  • Weder von der Größe noch von der Wirtschaftskraft her kann sich Leipzig mit Hamburg, München, Stuttgart oder Köln vergleichen. Klar, in der kleinen DDR war das möglich, heute ist das vorbei und die Überregionalität beschränkt sich auf maximal Oberliga. In einer Liste der Städte, wo es nur noch einen überregionalen Verein gibt und Traditionsvereine verschwunden sind, findet man u.a. wesentlich bedeutendere Städte als Leipzig:
    Dortmund, Gelsenkirchen, Duisburg, Essen, Freiburg, Karlsruhe, Nürnberg, Frankfurt/Main, Bremen, Hannover, Saarbrücken ...


    Einen Verein, der die ganze Stadt repräsentiert, gibt es momentan nicht und gab es auch noch nie. Diese Rolle können auf Grund der großen Polarisierung weder Lok noch Sachsen einnehmen. Die Tischtücher sind durch Betonköpfe auf beiden Seiten nicht nur zerschnitten, sondern regelrecht zerfetzt. Das ginge nur mit einer wie immer auch gearteten Fusion oder mit einem Newcomer, der beide ablöst. Momentan sieht es so aus, als bliebe alles beim Alten und beide Seiten können mit traumwandlerischer Sicherheit von einer Provinzposse in die nächste stolpern. Vorbilder der zukünftigen Entwicklung werden dann Vereine wie der Freiburger FC, FSV Frankfurt, Schwarz-Weiss Essen, Arminia Hannover, Saar 05 Saarbrücken oder Duisburger SV, allesamt mal hevorragende Adressen im deutschen Fußball, denen nichts außer ihrer Tradition geblieben ist, sein. Das Verharren in der Provinzialität aus Gründen der Tradition kann man sich ein paar Jahre leisten, keinesfalls aber Jahrzehnte.

  • Der Osten holt auf! Zumindest, was den Niedergang der Traditionsvereine aus der 2. Reihe anbetrifft. Der Westen hat diese Entwicklunbg doch schon seit den 60ern durch. Insofern ist aka absolut Recht zu geben, seine Liste ließe sich um Namen wie Fortuna Köln und Mannheim (da traf es gar 2 Vereine!) noch ergänzen. Nicht zu vergessen die ganzen Traditionsvereine aus der Provinz wie Darmstadt, Kassel uws.


    Aber es gibt im Westen auch eine Gegenbewegung nach oben, die Plastikklubs wie Wolfsburg und Haching. Auch Mainz’ Aufstieg würde ich hier dazu zählen, war der FSV doch jahrelang Synonym für mediokre Zweitligatristesse. Noch Mitte der 90er brachten die Mainzer keinen zweistelligen Auswärtssupport nach Berlin mit.


    Wir als halbwegs gebildete M-L-Experten wissen doch, dass das Primat der Ökonomie auch im sportlichen Bereich den Ausschlag für das Auf und Nieder gibt. Ohne wirtschaftliche Basis wird es der Osten immer schwerer haben, überhaupt was im Profifussball zu stemmen, geschweige denn sich 2 Vereine in einer Stadt leisten zu können. Hamburger Zustände (2 populäre Fußballvereine, Bundesliga-Handball und Eishockey mit enormem Zuschauerzuspruch) wird es hier wahrscheinlich nie geben.


    Statt dem Erstarken alter Traditionsvereine aus der 2. Reihe prognostiziere ich mal die Einführung amerikanischer Verhältnisse. Im Eishockey ist es ja im Prinzip schon soweit, angefangen mit den Namen über „Delegierung“ von Teams in andere Städte und weitergeführt mit dem Meisterschaftsspielmodus.


    Eisern


    S-S-B

    PS: war der Duisburger Konkurrent des MSV nicht eher Hamborn 03 als Duisburger SV?

  • Zuerst einmal möchte ich alle bitten, vor allem die Lokisten und die Chemiker bei Meinungen sachlich zu bleiben, da ich nicht möchte, dass der Thread zu einer Pöbelorgie verkommt.


    Das habe ich mir auch gerade beherzigt. :biggrin:

    In dieser schönen Stadt, ist kein Platz, für nullende Bullen aus Österreich !

  • Also ich glaube schon,dass sich Leipzig mit beiden Vereinen überregional etablieren könnte.Aber ich muss dazu auch sagen,dass dies nicht geht solange Dynamo Dresden,Energie Cottbus und auch Erzgebirge Aue wit oben spielen.Diese ziehen sicherlich auch Zuschauer aus der Region Leipzig.Zudem glaub ich,dass Leipzig wirtschaftlich wohl die schnellst wachsende Stadt Ostdeutschland ist und somit 2 "große" Vereine unterstützen könnte bzw. kann.Und ich weiß nicht ob sich LE hinter Städten wie Freiburg,Saarbrücken,Karlsruhe,hannover oder auch Bremen verstecken muss.Ich denke eher nicht.


    Ich muss sagen,dass ich mehr mit LOK symphtisiere als mit Chemie.

    Ob Mailand oder Madrid, hauptsache Italien




    Früher war ich Eitel!


    Jetzt weiß ich das ich schön bin!

  • Zitat

    Original von S-S-B
    Aber es gibt im Westen auch eine Gegenbewegung nach oben, die Plastikklubs wie Wolfsburg und Haching. Auch Mainz...


    Na klar, weil sie 1947 noch keine Titel geholt haben, sind es Plastikklubs.
    :nein:


    Wer weiß, vielleicht sind sie in 50 Jahren die tollen Traditionsklubs und all die großen Möchtegerns gibt es gar nicht mehr.
    Aber soweit wollen wir nicht voraus schauen.

  • Wenn man jetzt von regionalen Unterschieden absieht, wie dass in Berlin kein Schwein sich für Fussball interessiert, was vielleicht auch daran liegt, dass es hier fast nur noch Zugereiste gibt, die schon Stuttgart- oder Köln-vorbelastet sind, kann man das doch auf die Frage reduzieren, wieviele Bewohner eine Stadt, oder wie z.B. in Kaiserslautern eine Region, für einen erst- zweit oder drittligisten braucht. Vielleicht 1 mio für die erste Liga? Und 500 tsd für die zweite?


    Während diese These ja schon gewagt ist, könnte man weiterfragen/spinnen, wieviele Zuschauer man daraus "generieren" :naja: könnte, wie sich die Wirtschaft, mit Fallunterscheidungen, reagieren würde, welche Konkurrenz es gibt etc.


    Somit würde Leipzig als relativ grosse Stadt mit nem ordentlichen Umland gute Voraussetzungen für den Profifussball haben, der ja anscheinend eh erzwungen werden soll, aber für zwei Mannschaften ist L.E. n bisschen zu klein.
    Die Beispiele, wo es funktioniert, sprechen dabei ja Bände ... es gibt kaum welche, und Hamburg ist aufgrund der teilweisen Sonderstellung seiner Vereine fast nicht beispielstauglich. München, okay, reiche Stadt mit exponiertem Umfeld und interessanter Geschichte beider Vereine, zuzüglich unverschämter Erfolge des einen, Schalke/Dortmund/Bochum als drei Vereine in einer 10 Mio "Stadt" (vgl. London mit teilweise 7(?) Erstligisten und 8 mio).
    Tradition oder nicht ist dabei ja egal, da mit Erfolg (Mainz) das gleiche Resultat erreicht werden könnte wie mit Tradition (Lok, Dresden) zumindest beim öffentlichen Interesse und der Resonanz.


    Im übrigen wäre ich für Chemie, und in Berlin hätte ich auch noch die selbe Idee für die zweite Kraft wie immer ... :cool:

  • Die Antwort auf die Frage, ob Städte "im allgemeinen" zwei Fussballvereine mit überregionaler Bedeutung vertragen, hängt wohl in erster Linie von der Wirtschaftsstärke der Region einerseits und der Fusballbegeisterung der Geldgeber andererseits ab. Ich denke hier nicht mal nur an München oder Hamburg - der gesamte Ruhrpott hat (urbanistisch) de facto Stadtcharakter und Fussball ohne Ende. Schauste allerdings nach Dessau, hat sich die Frage bereits auf der Stufe Oberliga schnell und eindeutig zu Lasten des FC Anhalt erledigt :naja:


    Speziell zu Leipzig: Die Stadt MUSS zwei Vereine (er)tragen, weil jede Fusionsidee ein spinnertes Wunschdenken ausserhalb unüberwindbarer Lager ist. Es wäre vernünftig - aber nicht alles, was vernünftig ist, ist gut! Für mich wäre jedenfalls schon die Idee an einen 1.FC Lokomotive Sachsen Grund für Herpesattacken und Schlimmeres! Spinnertes Wunschdenken war allerdings auch die (kurzzeitige politische) Annahme, das Kapitel Lok/VfB hätte sich mit der Löschung des VfB aus dem Register erledigt. Das traditionelle und das aktuelle Potential der Probstheidaer wird immer für "Überregionalität" taugen, egal wie die Liga gerade heisst. Gut so für die Fans. Und die anderen müssen sich damit abfinden.


    P.S. Wen ich in L bevorzuge? Steht in der linken Leiste, gleich unter meinem Namen.

    "Immer, wenn ich breit bin, werde ich spitz." Wolfram Wuttke

  • Zu 1. So ich machs mal kurz, im Osten wird es wohl kaum eine Stadt geben die 2 Vereine für die Profiliga stellen könnte. Demzufolge muß sie sich für einen entscheiden. Welcher das ist, liegt in der Hand der Wirtschaft und Politik.


    Zu 2. Fall Leipzig, zur zeit wird dort klarer Kurs, Pro Chemie, gehalten.

    [CENTER]Das dicke Ailton von Dresden :biggrin:[/CENTER]

    Einmal editiert, zuletzt von Sufftra ()

  • In Leipzig gehört der Verein in die Bundesliga, der sich irgendwann einmal dort etabliert, ganz einfach... Ich habe großartige Spiele von Lok gesehen, deshalb haben sie auch meine Sympathien, habe allerdings auch nichts gegen Chemie, und würde es denen ebenso gönnen.


    Zwei Vereine halte ich allerdings für utopisch, dafür ist in Leipzig einfach kein Potential vorhanden. Beim heutigen Finanzwahnsinn in der Bundesliga glaube ich auch, dass es in Städten der alten Bundesländer keine zwei Vertreter in der höchsten Spielklasse geben wird. Höchstens mal zeitweise...

  • Zitat

    Original von Jacksack
    Wenn man jetzt von regionalen Unterschieden absieht, wie dass in Berlin kein Schwein sich für Fussball interessiert, was vielleicht auch daran liegt, dass es hier fast nur noch Zugereiste gibt, die schon Stuttgart- oder Köln-vorbelastet sind


    Ich bin ja schon froh , dass Du nicht Gladbach geschrieben hast :biggrin: , aber es stimmt , Berlin ist schon arm ! Die meisten Herthies kommen ja auch aus Brandenburg ! Leipzigs Bevölkerung hat bestimmt andere Sorgen , als teure Bundesliga Profis zu unterstützen . Mehr wie Oberliga verträgt die Stadt nicht . Alles andere ist nicht bezahlbar und reine Utopie . Es sind ja auch keine Sponsoren in Sicht , die solche Spinnereien fördern würden .

  • Warum sollte eine Stadt wie Leipzig keine zwei Vereine, wie Lok und Chemie vertragen? In den bisherigen Beiträgen beschränkte man sich immer auf die wirtschaftliche Seite. Vergessen tut man hier einfach das Wichtigste und zwar das vorhandene Fanpotential, was eine andere Situation, wie eine Fusion, gar nicht zulässt.


    Auch die Beschränkung, man sollte gezielt einen Verein stützen halte ich für falsch. Fakt ist nun mal, das es in Leipzig zwei gespaltene Fanlager gibt, welche in der Zahl der Fans als groß und gleichmäßig verteilt anzusehen ist und damit muss man sich abfinden. Und gerade, weil diese zwei Vereine so polarisieren, erreicht man momentan diese Zuschauerzahlen (Chemie in Liga 4 - fast 6.000 Zuschauer im Schnitt bisher und Lok momentan mindestens der gleiche Schnitt). Ein Wegfall dieser Polarisierung, z.B. wenn nur ein Verein übrigbleibt, würde Fussball-Leipzig nicht gut tun und einen Zuschauerschwund nach sich führen. Die Wirtschaft würde auch zwei Vereine stützen und da die Sympathie der Fans gleichmäßig verteilt ist, kommt es auch, wenn man sich von städtischer Seite nicht einmischt, zu einer gleichmäßigen Verteilung der Mittel.


    Problem bisher war ganz einfach das unprofessionelle Verhalten der Vereinsführung, auch geprägt durch den ständigen Kampf der Vereinsbosse um Gunst und Vorherrschaft. Anstatt sich auf sich selbst zu besinnen, eigene Stärken zu zeigen, hat man den Widersacher bekämpft, ohne zu bemerken das man selber untergeht. Aber vielleicht schlagen Lok und Chemie (mit neuem Präsidium) den richtigen Weg ein. Ich bin da guter Hoffnung.


    Falls es jemanden interessiert, ich bin Leipziger und auch in einem der beiden Lager als Fan beheimatet. Ich könnte mir nie vorstellen das Fanlager zu wechseln, wenn mein Verein von der Bildfläche verschwindet, deshalb wünsche ich das den Fans des anderen Lagers auch nicht. Also Leipzig - pro zwei Vereine!!!


    zu 2.) Sag ich bewusst nicht, da ich mal ganz neutral versucht habe, die Sicht aus Leipziger Sicht darzustellen, welche nun überhaupt nicht mit Berlin, Hamburg, Köln, Stuttgart und auch München zu vergleichen ist.

  • So wie ich die Sache sehe, kann Leipzig sich 2 Vereine auf jedenfall leisten. Der Grund das die Wirtschaft nich mitmacht ist in meinen Augen eine Ausrede. Ich kann mir nicht vorstellen das BMW und Porsche abgeneigt wären. Gerade für BMW wäre es wieder interessant in den Fussball einzusteige. Das Problem ist nur die Vereine in die Bundesliga zu bringen. Wenn Leipzig in der Bundesliga spielt kommen auch die Sponsoren.
    Ich hätte auch nie gedacht, das in der Kreisklasse soviele Firmen sich noch für den Verein Interessieren. Desweiteren ist es eine weitere Gute Geldeinahme für das Zentralstadion wenn jedes Wochenende ein Spiel ist, als wen ein Verein in der Buli ist.