Es war mehr drin
Beim Einlaufen sorgte Optik für Verwirrung. Der BAK-Trainer Volkan Uluc hatte mit Ingo Kahlisch abgesprochen, dass die Weddinger in Rot auflaufen wollten. Somit war klar, dass Optik in Grün antreten würde. Nur irgendwer hatte die grüne Kluft zu Hause liegen lassen. So trat Optik in den schwarzen Aufwärm-T-Shirts an, die allerdings auf dem Rücken keine Nummer trugen. Damit war für Nicht-Rathenower der einzelne Optikspieler nicht unterscheidbar. Somit lernte ich dann Raimund Wilheim von der Berliner FuWo kennen, dem ich die Spieler vorstellen durfte.
Volkan Uluc hatte seine Mannschaft vor dem Spiel vor einer robusten, taktisch disziplinierten Rathenower Elf gewarnt. Und er hatte recht. Optik stand hinten gut, ließ den Weddingern wenig Entfaltungsmöglichkeiten. Die erste Gelegenheit sahen die 106 Zuschauer auch erst nach acht Minuten. Doch der Schuss von Jonas Wagner war harmlos. Der Gegenangriff führte zur ersten Rathenower Möglichkeit. Die Flanke von Dejan Kljaic brachte Marco Lindemann aus fünf Metern nicht aufs Tor. In der Folge hatte Optik war Optik zielstrebiger als der BAK. Einzig ein unberechenbarer Aufsetzer von Jonas Weidner brachte Gefahr für Mario Rotter. Der Ball sprang ihm an die Schulter. Die Versuche von Kemal Akar und Ante Balic konnten rechtzeitig entschärft werden. Der FSV kam durch Marco Lindemann zu zwei guten Chancen. Die beste Gelegenheit hatte indes Tim Berger in der 34. Minute. Aber auch sein wuchtiger Kopfball nach einem Freistoß von Guido Block verfehlte das von Toni Pavic gehütete Gehäuse knapp. Nach weiteren Versuchen von Ante Balic und Kemal Akar hätte beinahe Dejan Kljaic die Führung erzielt. Ausgangspunkt war auch hier ein Freistoß von Guido Block, den der Bosnier direkt genommen hatte. Aber auch dieser Ball ging über das Tor.
Nach dem Wechsel war beim BAK mehr Engagement zu spüren. Doch die Optik-Abwehr stand zunächst weiter sicher. So war der Schuss von Jonas Weidner kurz nach Wiederanpfiff lange Zeit der einzige. Erneut hatte Optik die Möglichkeit zur Führung. Doch zuerst kam Tim Berger nicht mit dem Kopf an die Verlängerung von Marco Lindemann. Dann tauchte er frei vor Toni Pavic auf, als Miroslav Sliskovic ein Luftloch schlug und als letzter Mann den Ball verfehlte. Doch Berger schoss über das Tor. Der Abstoß landete bei Ante Balic. Dessen Flanke köpfte Sascha Kadow in der 56. Minute unhaltbar ein. Optik spielte unbeirrt weiter, versuchte das Spiel zu beruhigen. Nach 67 Minuten gab es Freistoß für Optik am eigenen Strafraum. Guido Block führte diesen schnell aus. Zu schnell für die Nebenleute. Engin Okatan schnappte sich den Ball. Als er merkte, dass er nicht angegriffen wurde aber auch keine Anspielmöglichkeit sah, zog er einfach ab. Durch Freund und Feind ging der Ball durch den Strafraum und landete schließlich zum 2:0 im langen Eck. Danach ging kurzzeitig die Ordnung in der Rathenower Hintermannschaft verloren. Doch weder Okatan sowie Oliver Kelm und Idris Gümüsdere konnten nicht erhöhen. Der BAK agierte nun defensiver, verlegte sich auf Konter. Diese wurden jedoch nicht richtig ausgespielt, Engin Okatan scheiterte und Nidal Swaidan schoss Ercan Yörük an. Auch Optik hatte noch Gelegenheiten. Ein Schuss von Sören Osterland wurde abgeblockt, Moussa Doumbia konnte gerade noch auf Kosten einer Ecke gestoppt werden. Ecke gab es auch, als Guido Block in der Nachspielzeit einen Freistoß aus 40 Metern direkt aufs Tor zimmerte. Doch der Anschluss durch Dirk Szabo per Kopf kam zu spät. Schiedsrichter Norman Schulze pfiff die Partie nur noch an und gleich ab.
Ingo Kahlisch zeigte sich maßlos enttäuscht über die vergebenen Torchancen und den entgangenen Punkt. „Nach den 2:0 war die Partie gegessen. Es war mehr drin. Wir hatten so viele Chancen wie lange auswärts nicht mehr. Diese müssen wir besser nutzen.“
Aufstellung:
Berliner AK: find ich leider nicht; möglicherweise habe ich sie in Spandau bei Berlin liegen lassen
Optik Rathenow: Rotter – Block – Babetzki, Szabo, Gassel – Keck, Lindemann, Kumovic (86. Puhlmann), Kellner (73. Doumbia) – Berger, Kljaic (73. Osterland)
Schiedsrichter: Norman Schulze (Malchin) mit mittelprächtiger Leistung
zahlende Zuschauer: 106 etwa 10 Rathenower