Habe lange überlegt, ob ich hier noch was zu schreibe, da sich ja doch immer nur wieder alles im Kreis dreht...
Das sich so mancher Schiedsrichter bemüßigt fühlte, kritische Situationen eher für den BFC zu werten ist doch genauso wenig ein Geheimnis wie das der BFC über 10 Jahre eine Top-Mannschaft hatte. Aber ich möchte trotzdem bitte DEN BFC-Spieler sehen, der die Meinung vertritt, auch nur igendeiner seiner Titel sei Beschiß gewesen. Auch Thomas Doll würde sowas nicht sagen! Selbst ein Andi Thom nicht. Und auch Falko Götz dürft ihr gerne fragen...
Aus den Delegierungen zum BFC wird hier auch ein Theater gemacht; im Grunde rein normale sportlich/wirtschaftliche Gründe werden zum Politikum stilisiert! Der BFC hatte selbst für vergleichbare heutige Verhältnisse eine Scout- und Jugendabteilung vom Feinsten. Die allermeisten sind gerne und freiwillig zum BFC gekommen, da bin ich mir sicher... Ausnahmen hat es sicher gegeben (Lauck). Aber warum wollen die meisten guten Spieler heutzutage am allerliebsten zu Bayern ect., ja warum wohl nur...
Im Übrigen zählen alle gerne die Spieler, die zum BFC gekommen sind - aber die vielen (und auch guten) die abgegeben wurden, fallen einfach unter den Tisch. Obwohl man eigentlich an der Spree im schönen Köpenick wissen müßte, daß ohne diese "Hilfe" ein gewisser Verein schon zu DDR-Zeiten kaum noch Oberliga-tauglich gewesen wäre...
Zum internationalen habe ich mich in einem anderen Fred ja schon mal geäußert. Für den Meistercup war die DDR einfach zu schwach, KEIN DDR-Verein schaffte es hier weiter als bis ins Viertelfinale. Die DDR-Domäne war der Pokalsiegerwettbewerb, da war ja auch der BFC mal im Halbfinale. Der Vergleich zu anderen Ostblockvereinen hinkt hier; Dynamo Kiew war die SU-Nationalmannschaft, Bukarest, Belgrad waren ebenfalls bis zur Oberkante mit Nati-Spielern besetzt.
ZitatOriginal von suk
Nein. Weiß auch nicht, wie Du darauf kommst.
suk, genau DESWEGEN ist der Einwurf von @BFCer gerechtfertigt: Unioner war man nicht, um gegen das System zu protestieren. In den Siebzigern (als sich die Fanstrukturen, von denen wir heute noch reden, zu etablieren begannen) spielte dies auch übrigens überhaupt noch keine Rolle. Der (politische) Haß auf den BFC kam erst Anfang der 80er, so etwa nach dem 3. Titel in Folge - und in diesem Zusammenhang auch erst die Stasi-Verquickung; vorher spielte dies überhaupt keine Rolle! Es war schon so das mit dem BFC ein hervorragendes, legales Ventil zum System da war und auch weidlich genutzt wurde... Ich erinnere mich noch, wie tausende Dresdner im Stadion "Wir wählen nicht!" riefen. Ich möchte nicht wissen, wieviele SED-Mitglieder darunter waren...
Was sagt uns das? Wenn es um Fußball, also um das "Herz" geht, spielt nichts, aber auch gar nichts anderes mehr eine Rolle. Mancher BFCer konnten gegen das System sein und einen Ausreiseantrag laufen haben, aber trotzdem Thom und Doll anfeuern. Mancher Unioner konnten morgens in der Ruschestraße seinen Dienst antreten aber am Wochenende "Schiebermeister BFC" rufen. So war es! Glaub mir!
Der Vorwurf, der hinter @BFCer Meinung steckt, hat meiner Ansicht aber noch einen anderen Hintergrund: Ihr habt diesen "Widerstandskampf" zum Bestandteil eurer "Marke" gemacht, und das ist einfach zurechtgekämmt, genau genommen eine glatte Lüge... Union ohne wohlwollende Duldung des Systems und ohne entsprechendes "Mitspielens" eurer Offiziellen hätte keine Chance gehabt! Und wenn du das nicht weißt, dann weiß ich auch nicht...