wenn der amtierende Meister einen Fast-Absteiger der letzten Jahre empfängt, ist die Favoritenrolle eigentlich klar verteilt. Aber nach den jüngsten Ergebnissen stand Copitz plötzlich vor Taucha in der Tabelle und ich fuhr nicht ganz hoffnungslos an die Parthe. Andererseits merkte man den Gastgebern schon in ihren Vorberichten an, dass sie auf Wiedergutmachung bei ihren Zuschauern setzten. Und diese ist rundum gelungen:
SG Taucha 99 - VfL Pirna-Copitz 07 2 : 0 (1:0).
1:0/6. Lehmann nach schönem Angriff über rechts
2:0/66. Abdelrahim vollendet aus halblinker Position, nachdem er schön freigespielt wurde. Der trifft immer gegen uns...
131 zahlende Zuschauer, darunter 7 Gäste und groundhopper Soran aus Sangerhausen
Schiri Rohland hatte wenig zu tun. In der Schlussphase noch je eine Gelbe Karte für die Copitzer Bank und einen Tauchaer Auswechselspieler, warum auch immer.
Nach einigem Hickhack wurde die Partie letztlich auf Donnerstag vorverlegt. Die Gastgeber wollten eigentlich ihre Flutlichtanlage einweihen, aber dafür fehlen wohl noch ein paar Genehmigungen. Angereist bin ich mit der Bahn in halbleeren Zügen mit WLAN über Ruhland und Falkenberg - das hat wunderbar geklappt. Nach einem kurzen Ortsrundgang fand ich drei Kleinbusse mit Pirnaer Kennzeichen vor - es gab Zeiten, da bekam der VfL zum Auswärtsspiel keine zwei Busse voll. Auch ansonsten herrschte vorm Anpfiff durchaus Optimismus bei den Gästen. Im Vergleich zum letzten Heimsieg standen heute Eickstädt und Müller in der Startaufstellung.
Irgendwie hatte man aber von der ersten Minute an den Eindruck, dass hier nur eine Mannschaft den Platz als Sieger verlassen wird. Gleich die erste Ecke führte zu einer Kopfballchance und der zweite gefährliche Angriff war drin. Unsere Spieler kamen immer einen Tick zu spät. Das setzte sich im wesentlichen während der ganzen 90 Minuten so fort. Die beste Phase hatte der VfL so Mitte der ersten Halbzeit, hier musste Torwart Grune nach der ersten (und lange Zeit einzigen) Copitzer Ecke und einem Kopfball von Kaiser eingreifen. Das war für die Gastgeber wieder die Aufforderung, mehr zu tun. Sie erspielten sich weitere Chancen - allein, sie nutzten sie nicht. Entweder zielten sie vorbei oder drüber und zum Glück hatte Torhüter Arendt einen guten Tag erwischt. So stand es zur Pause nur 1:0 - und oft rächt sich das ja, wenn eine Mannschaft ihre Chancen nicht nutzt.
Doch gestern hoffte ich vergeblich auf eine Wende. Es spielten weiterhin nur die Gastgeber. Und nachdem der 11er Abdelrahim mehrfach seine Mitspieler in Szene gesetzt hatte, diese aber nicht trafen, kam er dann selber zum Abschluss und erzielte das hochverdiente 2:0. Auch danach änderte sich nichts, immerhin traf Müller für den VfL die Lattenoberkante. Mehr war gestern gegen eine griffige und spielfreudige Tauchaer Mannschaft einfach nicht drin. Auch die verschiedenen Wechsel auf beiden Seiten änderten nichts am Spielverlauf. Nach ewiger Nachspielzeit in einem entschiedenen Spiel pfiff Rohland ab und im Auto von sammy war ich relativ schnell wieder zuhause. Bei der Hinfahrt war meine Stimmung bedeutend besser...
Durch diese Niederlage fiel der VfL von 7 auf 9 zurück - alles im "grünen Bereich". Gegen die ersten acht Mannschaften der Tabelle haben wir komplett gespielt und immerhin dreimal gewinnen können. Nun stehen noch fünf Spiele gegen Mannschaften an, die hinter uns stehen. Da heißt es: punkten, punkten und punkten - auch wenn es natürlich keine fünf Siege geben wird. Nächster Gegner ist am kommenden Sonnabend Fortuna Chemnitz im "Willy". Da haben wir die letzten beiden Heimspiele verloren - das sollte als Motivationsspritze reichen!