Die kleine Metallschlinge zu Besuch bei Käse-Maik, Wurst-Justin und Linsen-Cindy - oder CFC - NULLDREI 1:0

  • Nach
    Chemnitz fahr ich immer gern – die Anreise ist verhältnismäßig kurz,
    das Stadion fetzt urst ein (schade, dass dort jetzt abgerissen wird) und
    es regnete dort noch nie, während ich auch den Traversen stand.
    Sportlich gesehen ist Korl-Morx-Stodt, wie es die Einheimischen
    weiterhin liebevoll rufen, kein gutes Pflaster für unsere blau-weiße
    Equipe. Naja gut, ich fahr eher weniger wegen des Sports seit Jahren zu
    Spielen unserer Babelsberger, das Drumherum zählt für mich auch ganz
    doll dazu. Mittwochs 15h in Kiel, ein Freitagsspiel in Saarbrücken,
    Sonntags nach Emden, wieso denn nicht? Da ist eine Samstagstour nach
    Sachsen doch eher nur ein Kurzausflug. Drei Busse, davon einer von der
    Berliner Fraktion, machten sich mit etlichen Zugfahrern und Autokonvois
    auf die knapp 280 Kilometer nach Südostdeutschland. Mein Freund
    Chrischan begrüßte mich am Lutherplatz mit einem gelösten
    Kreuzworträtsel: „kleine Metallschlinge mit 4 Buchstaben“; wer von Euch
    kann behaupten, in einem Groschenknobelheft erwähnt zu werden? Das
    gleichzeitig noch Romeo, Rum und Wirt als Lösungen gesucht wurden, ließ
    nichts Gutes erahnen.


    Nahezu pünktlich setzten sich die Busse gen Süden in Bewegung und schon
    weit vor Lauchhammer und Ortrand wurde das Fussballquiz wieder aus dem
    angestaubten Rucksack gezückt: Munke und RP03 gegen Stadionheftredaktion
    lautete die ungleiche Begegnung, ich nehms vorweg: ein Munker kann sich
    ein Siegerbienchen ins Quizheft eintragen – aber sind wir mal ehrlich,
    ein Veto (vergl.: --> überschätzte Punkrockband aus Babelsberg, die)
    bei der Frage nach dem jüngsten WM-Trainer aller Zeiten zu nehmen und
    dann die Frage nach dem ältesten WM-Trainer aller Zeiten zu bekommen,
    zeugt nicht unbedingt von Zockercharakterismus. Überpünktlich erreichten
    wir nach einer Mettschmier-Pause die drittgrößte Stadt des Freistaates
    und ich fühlte mich sofort aufs Herzlichste begrüßt: „Haarverlängerung,
    Perücken und Toupets von Astrid Leistner“ wurden beworben. Als auch noch
    „Käse-Maiks“ Reklame an uns vorbeiflog, wusste ich, weit kann es nicht
    mehr sein. 5,50 ermäßigte Euros später gesellte ich mich zu den knapp
    280 anderen Nulldreiern ins schöne Stadion an der Gellertstraße und war
    ein wenig überrascht über die Aufstellung, die Trainer Benbennek auf das
    Grün schickte: Löhe, Berzel und Koc durften von Beginn an ran, auf der
    Gegenseite schickte Trainerurgestein Schädlich Pfeffer und Landeka als
    Neuzugänge aufs Grün.

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    Chemnitz begann zügiger, Wilke holte schnell einen Eckball heraus. Auch
    Pfeffer setzte sich schön auf der Außenbahn durch, Kegel wurde von Hebib
    am Einschuss gehindert. Nach nicht einmal zehn Minuten tröteten zum
    ersten Mal die Tröten des Stadions ihr unsägliches Getröte ins Rund, es
    stand 1:0. Stenzel zog nach langem Pass von Fink in den Strafraum und
    bediente mustergültig Förster, der links unten einschob (9.). Tröt Tröt.
    Eine Viertelstunde war absolviert, als zum ersten Mal unsere Nulldreier
    zu Gange waren; nach Pass von Kragl in den Strafraum fällt Sülo Koc
    nach Foul von Finke, Schiri Wingenbach entscheidet fälschlicherweise auf
    „weiter spielen.“ Es entwickelte sich ein munteres Spielchen mit guten
    Chancen für beide Mannschaften, sowohl Förster als auch Müller (26.) mit
    einem abgefälschten Pfostentreffer hatten ihre Möglichkeiten. Müller
    war es auch, der eine weitere nahezu Hundertprozentige hatte: Nach Ecke
    von rechts wird sein Kopfball auf der Linie von Sträßer geklärt (31.).
    Glück für Nulldrei in der 35. Minute, ein Schuss von Kegel krachte an
    Löhes Gebälk. Nach einem Kreuels-Freistoß von rechts aufs Tornetz (44.)
    endete eine aufregende erste Hälfte, der eine langweiligere Zweite
    folgen sollte.

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    Förster mit einem Kopfball nach Freistoß wegen Rudi-Foul und Kegel
    hatten noch Möglichkeiten, aber das Spiel verflachte, trotz oder wegen
    der Einwechslungen mehr. In der 70. Minute kam unser ehemaliger Spieler
    und Bielefeld-Held Makarenko für die Gäste auf den Rasen, dem Spiel
    konnte er aber auch nicht mehr seinen Stempel aufdrücken. Babelsberg
    versuchte es in der Folgezeit noch durch die Hereinnahmen von Schulz,
    Kauffmann und Hartmann, hatte aber noch Glück, als ein Pfeffer-Schuss
    von Reiche auf der Linie geklärt werden konnte (89.). Chemnitz
    verteidigte geschickt die knappe Führung über die Zeit und unsere
    Nulldreier standen trotz guter erster Hälfte ohne Punkt da.

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    Die Rückfahrt gestaltete sich dank der Parkplatz-Highlandgames im
    Baumstammwerfen oder eines Sumo-Ringens recht entspannt und nahezu
    überpünktlich steuerte Busfahrer Andreas den siffigsten Kreisverkehr an
    der schönsten Stadtteilkneipe in Babelsberg an. Mit der Leistung der
    ersten Hälfte sollte gegen die 98 Darmstädter garantiert etwas zu holen
    sein. Allez les bleus.




    PS: Geregnet hat es diesmal auch nicht




    CFC: Pentke - Stenzel, Wachsmuth, Wilke, Birk, Pfeffer, Sträßer, Kegel,
    Landeka (70. Makarenko), Förster (64. Jansen), Fink (86. Semmer)




    Nulldrei: Löhe - Rudolph, Reiche, Hebib, Berzel, Evljuskin (72. Schulz),
    Groß, Kragl (77. Kauffmann), Koc (52. Hartmann), Kreuels, Müller




    Tor: Förster 1:0 (9.)




    Gelb: - Berzel, Reiche




    Nulldreier: ca. 280

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    "Man sollte immer eine kleine Flasche Whisky dabei haben,für den Fall eines Schlangenbisses - und außerdem sollte man immer eine Schlange dabei haben." W.C. Fields
    RP03

  • "In Chemnitz zu leben ist, wie einer Pflaume beim Schimmeln zuzusehen."


    "Die Welt wird langsam blass und immer grauer, Chemnitz kann nicht mehr weit sein. Eine Stadt mit einer Aura, wie sie nur wenige Orte auf der Welt ausstrahlen - Tschernobyl vielleicht, manche Teile Nordkoreas oder Stalingrad im Winter 43..."


    http://www.taz.de/!84727/


    :)

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    RP03


  • :rofl: :thumbsup: :rofl:

    Glück besteht aus einem soliden Bankkonto, einer guten Köchin und einer tadellosen Verdauung. J.J. Rousseau