Schiedsrichter in Berlin bewusstlos geschlagen!!!

  • Hertha-Schiedsrichter bewusstlos geschlagen


    In der Berliner Senioren-Landesliga hat ein Spieler vom TSV Helgoland nach seiner Hinausstellung einen Schiedsrichter per Faustschlag niedergestreckt.


    Da wurde Gerald Bothe (50), auch er Mitglied von Herthas Schiedsrichtergruppe, beim Spiel der Senioren-Landesliga zwischen Medizin Friedrichshain und TSV Helgoland krankenhausreif geprügelt.



    Auf eine Gelb-Rote Karte wegen Reklamierens antwortete TSV-Stürmer Hakan Güngör in der 83. Spielminute mit einem Schlag ins Gesicht. Bothe wurde wohl sofort ohnmächtig, bewusstlos fiel er zu Boden. Er verschluckte seine Zunge, und nur das sofortige Eingreifen eines Medizin-Spielers, der ausgebildeter Rettungssanitäter ist, verhinderte am Freitag ein Ersticken des Schiedsrichters. Im Krankenhaus wurde ein Schädel-Hirn-Trauma ersten Grades sowie ein Blutgerinnsel im Kopf festgestellt.


    Keine Erinnerung


    Er sei „immer noch sehr schläfrig“, sagte Bothe am Montag. An die Attacke selbst hat er keine Erinnerung. Erst 30 Minuten später kam er in der Kabine wieder zu sich, nur aus Erzählungen weiß Bothe, dass er „auf eigenen Füßen dorthin gegangen“ sein soll.


    Sünder Güngör (38 ) droht wegen seines Ausrasters erhebliches Ungemach. Bothe will Anzeige erstatten, und auch Bernd Schultz, Präsident des Berliner Fußball-Verbandes (BFV), hofft, „dass die Staatsanwaltschaft ihre Arbeit macht. So etwas muss verfolgt und bestraft werden, wir werden das mit allen Mitteln unterstützen“.


    Vom BFV wurde Güngör außerdem mit einer Sofortsperre belegt, die ihn bis zur Verhandlung vor dem Sportgericht aus dem Verkehr zieht. „Solche Leute haben bei uns nichts zu suchen“, sagte BFV-Vizepräsident Gerd Liesegang, der vor vielen Jahren die AG Fairplay gegründet hat.


    Hartes Urteil gefordert


    „Ich fordere ein hartes Urteil“, sagte Bothe der "Berliner Morgenpost" – und dürfte Gerechtigkeit erfahren. Wenn sich die Vorwürfe bestätigen, woran kaum ein Zweifel besteht, wird Güngör wohl auf der „Schwarzen Liste“ landen. Bei einer solchen lebenslangen Sperre darf ihn bundesweit kein Verein mehr aufnehmen.


    Um ein solches Strafmaß zu ermöglichen, hat der TSV Helgoland Güngör nach Rücksprache mit dem BFV nicht sofort ausgeschlossen, sondern nur suspendiert. Ein vereinsloser Spieler hätte nicht vom Sportgericht belangt worden können.


    Gerald Bothe wird nach seiner Genesung wieder Spiele leiten. Auch auf dem Gelände von Medizin Friedrichshain, denn an sich, sagt er, mag er den Laskersportplatz unweit der Spree recht gern – obwohl er dort nun schon zum zweiten Mal Opfer eines Angriffs geworden ist. Auch Ende vergangener Saison kam es zu einem Spielabbruch, als ein von Bothe des Feldes verwiesener Torwart von Eichel Köpenick den Schiedsrichter verprügeln wollte. Ein anderer, der nur Gelb sah, wollte Bothe die Karte aus der Hand schlagen, traf ihn aber im Gesicht. :bindagegen:


    Unglaublich sowas was muss(besonders in diesem Alter!!!!!!!) einen denn da reiten und dem Schiedsrichter umzuhauen!!


    Solche leute gehören nicht in den Fussball-Sport die können zum Boxen gehen!!


    Mal sehen wie der BFV jetzt Urteilt!!

    Grüße

    Florian Rhode

    BSC Eintracht Südring

    Sportwart / Spielbetrieb / Passwesen

  • Auch Ende vergangener Saison kam es zu einem Spielabbruch, als ein von Bothe des Feldes verwiesener Torwart von Eichel Köpenick den Schiedsrichter verprügeln wollte.


    DA mußte ich dann doch schmunzeln..... ;)

    "Ich bin ehrlich: Fußball ist nichts für Frauen. Wenn Mädels auf dem Rasen rumtoben wollen, sollen sie ein Netz aufstellen und Tennis spielen." Mario Basler

  • DA mußte ich dann doch schmunzeln..... ;)


    Stimmt - wie jeder weiß, heißt der Verein eigentlich "Aishe Köpenick" :versteck:


    Spaß beiseite - Schwarze Liste + strafrechtliche + zivilrechtliche Verfolgung ist eine gute Idee. Wobei ich es ohnehin für eine Fehlentwicklung halte, dass selbst die Kreisliga im Ü50/Ü60-Bereich Schiedsrichter angesetzt bekommen, während im Kinderbereich nur SR-Anfänger und absolute "Regelexperten" über den Platz stolpern, sofern überhaupt mal einer angesetzt ist. Wenn sich 23 Erwachsene auf dem Feld kloppen wollen, ist das deren Sache, aber Jagdszenen bei E- und F-Jugendspielen sollten mal überhaupt nicht vorkommen und könnten durch Spielleitungen von erfahrenen SRn öfter unterbunden werden... :rotekarte:

    Der Klügere gibt nach. Deshalb wird die Welt von den Dummen regiert.

  • VvJ-Ente: Vorneweg mal soviel. Ich bin (noch) kein Insider was den F- und E-Jgd.Sport anbelangt. Aber die von Dir angesprochen "Jagdszenen" übersteigen meine Vorstellungskraft, um ehrlich zu sein. Du sprichst eine Altersgruppe von Kindern im Alter von ca. 5 - 8 Jahren an. Könnte mir vorstellen, dass die Eltern (oder wenigstens ein Elternteil) ihre Liebsten begleiten, folglich häufig anwesend sind, um so ihren Kindern überhaupt das Hobby FUSSBALL zu ermöglichen.


    Und da rufst Du allen Ernstes nach besseren Schiedsrichtern im Jugendbereich, damit "unschöne" Vorkommnisse bei Jugendspielen öfter unterbunden werden????? Sorry, aber dann hast Du für mich nicht alle Tassen im Schrank!! Was machen denn die Eltern währenddessen??? Kaffee trinken, Zigaretten rauchen oder womöglich ihre Kinder "anfeuern"????


    Habe selbst 3 Kinder (2 / 3 / fast 6j.), und mein Sohn (als Ältester) geht nun auch zum sog. "Schnuppertraining", um zu sehen, ob ihm Fußball überhaupt Spaß macht auf Dauer. Aber was meinst Du - nur mal angenommen in der Theorie - wie oft mein Sohn auf dem Sportplatz an solchen "Jagdszenen" beteiligt sein wird???? Kanns Dir verraten. Genau kein einziges Mal!! Der Erziehungsauftrag ihrer Kinder liegt im Verantwortungsbereich der Eltern. Die Schiedsrichter sind auf dem Platz wohl primär mit der Spielleitung und Umsetzung der Regeln betraut und nicht damit, die evtl. zu Hause nicht stattgefundene Erziehung auf dem Sportplatz (in der Schule ist es vom Prinzip her ähnlich) nachzuholen. Sozialverhalten, Respekt anderen gegenüber, Fair Play, wie man sich in einer Gruppe zu verhalten usw. lernen Kinder zu Allererst zu Hause (so sollte es jedenfalls sein) und nicht umgekehrt (erst woanders und dann zu Hause).


    In diesem Sinne hoffe ich, dass Du Deine Kinder (sofern Du welche hast) nicht nur deshalb in die Schule/ in den Verein schickst, damit sie dort evtl. das vermittelt bekommen, was Du als Erziehungsberechtigter nicht vermitteln konntest. Das wäre nämlich ein Armutszeugnis, das Du Dir selbst ausstellst und täte mir um die Kinder leid. Lg Rumpel ;)

  • Der Erziehungsauftrag ihrer Kinder liegt im Verantwortungsbereich der Eltern.


    @ Rumpel Teazer


    Grundsätzlich gebe ich Dir völlig recht mit Deinen Aussagen zum Kinder- und Jugendbereich. Ich möchte jedoch darauf hinweisen, das die von Dir angesprochenen "Selbstverständlichkeiten" heutzutage leider oftmals nicht mehr selbstverständlich sind. So habe ich selbst mehrere Jahre im Jugendbereich Mannschaften trainiert und bin diesbezüglich auf ein teilweise erschreckendes Desinteresse von Eltern gestoßen. Es war keine Seltenheit, das ich mit meinen Jungs abends in der Woche alleine und mit den Öffentlichen durch die Stadt gegondelt bin, um irgendwelche Auswärtsspiele zu bestreiten. Im Rückblick würde ich das heute sicherlich gar nicht mehr machen.
    Was ich damit sagen möchte ist, und das passt halt auch zum eigentlichen Thema hier, das es mittlerweile eine Unzahl von Problemen im zwischenmenschlichen Umgang gibt, die ihre Wurzeln mit Sicherheit nicht auf dem Fussballplatz haben. Die aber eben auch nicht vor diesem Halt machen. Deshalb bezweifel ich es extrem, das uns allein Bestrafungen (die es natürlich geben muß) wirklich weiter bringen. Vielleicht wäre doch eher ein größeres Umdenken notwendig, was unser zwischenmenschliches Verhalten betrifft. Ansonsten werden wir wohl noch öfter diverse Gewaltexzesse auf unseren Fussballplätzen erleben.

  • Noch passend zum hiesigen Thema eine kleine Anekdote. Bei einem Senioren-Spiel, an dem ich gestern teilnahm, gingen 2 Spieler während des Spiels handgreiflich auf einander los. Sanktionen in irgendeiner Form seitens des Schiedsrichters blieben komplett aus. Auch wüßte und beleidigende Beschimpfungen von Gegenspielern wurden nicht geahndet. Aus meinen Augen gab es für die Tatenlosigkeit des Schiedsrichters einen ganz einfachen, nachvollziehbaren Grund. Er hatte Angst. Angst vor einem latent vorhandenen und unberechenbaren Aggressionspotential seitens einiger Spieler.

  • Elftal-Fan: Stimme Dir vollkommen zu. Zwei Dinge find ich generell eigentlich auch zumindestens diskussionswürdig vom Prinzip her. WAS bewegt jemanden in der heutigen Zeit eigentlich dazu einen Schiedsrichterschein zu machen??? Nicht falsch verstehen. Zum Glück gibt´s welche, denn ohne wäre ja vieles noch viel schlimmer, aber ich persönlich würde das für kein Geld der Welt machen und für nen paar Euro Fahrgeld erst recht nicht.


    Darüberhinaus verwundert mich bei den teilweise vorherrschenden Zuständen - um den Bezug zum Thread wieder herzustellen - eigentlich gar nicht mal so sehr die Tatsache, dass ein Schiri bewusstlos geschlagen wurde, sondern vielmehr die Tatsache, dass sowas nicht schon viel früher mal passiert ist bzw. (glücklicherweise) nicht häufiger vorkommt.


    Und das hat absolut Nichts mit Schiedsrichterleistungen an sich zu tun (bevor irgend jmd auf solch verwegene Idee kommt), sondern ist dem Umstand geschuldet, dass in unserer Gesellschaft Gewaltausbrüche von exhorbitantem Ausmaß im Grunde ja mittlerweile unfassbarerweise zum Alltag beinahe mit dazugehören. Wer sich nachts z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln aufhält oder gar einem anderen eine Parklücke vor der Nase wegschnappt, sich womöglich erdreistet jemandem die Vorfahrt zu nehmen (um mal ein paar Beispiele zu geben), der beweist im Grunde ja fast genauso viel Mut wie Einer, der zu nem Bungee-Sprung OHNE Seil ansetzt. In diesem Sinne. Lg Rumpel ;)

  • BFV setzt Zeichen gegen Gewalt - insbesondere gegenüber Schiedsrichtern


    Aufgrund aktueller Ereignisse wird es vom 21. bis 24. Oktober einen Aktionstag gegen Gewalt auf dem Fußballplatz - insbesondere gegenüber Schiedsrichtern geben.


    In der Saison 2011/12 muss der Berliner Fußball-Verband (BFV) bereits nach wenigen Spieltagen acht Spielabbrüche verzeichnen, von denen vier durch tätliche Angriffe auf Schiedsrichter resultieren. Diese Entwicklung und die Heftigkeit der jüngsten Vorkommnisse gegen einen BFV-Schiedsrichter, der in Folge eines Faustschlages durch einen Spieler seit vergangenen Freitag stationär behandelt werden muss, veranlasst den BFV, ein deutliches Zeichen gegen Gewalt auf dem Fußballplatz zu setzen.


    Am Wochenende 21. bis 24. Oktober 2011 werden deshalb sämtliche Pflichtspiele, die in die Zuständigkeit des BFV fallen, in der 10. Spielminute vom jeweiligen Schiedsrichter für fünf Minuten unterbrochen. Während dieser Spielunterbrechung soll durch verschiedene Maßnahmen - zum Beispiel mittels Durchführung einer Stadiondurchsage - für mehr Fairplay und gegen Gewalt gegenüber Schiedsrichtern appelliert werden. Diese Aktion gilt für alle Spielklassen, vom Herren- bis in den Juniorenbereich. Im Anschluss an die Spielunterbrechung wird die Partie ordnungsgemäß fortgesetzt.


    Bernd Schultz, Präsident des Berliner Fußball-Verbandes, begründet diese Maßnahme wie folgt: „Leider müssen wir in der noch jungen Saison vermehrt körperliche Angriffe gegen unsere Schiedsrichter feststellen. Auch wenn die betroffenen Spieler und Vereine bisher nicht negativ in Erscheinung getreten sind, muss der Berliner Fußball-Verband seine 1.100 Schiedsrichter vor tätlichen Übergriffen schützen. Die Unparteiischen stehen für Fairplay und Toleranz auf dem Fußballplatz ein und sollen den Fußballregeln Geltung verschaffen. Wenn sie nun aber körperlich und in ihrer Integrität angegriffen werden, ist dieses nicht akzeptabel. Mit der Aktion appellieren wir deshalb an alle Vereine, Trainer und Eltern, dem Schiedsrichter wie auch dem Gegner mit dem nötigen Respekt und Fairplay zu begegnen.“


    Bodo Brandt-Chollé, Präsidialmitglied und Vorsitzender des BFV-Schiedsrichterausschusses, ergänzt: „Es gilt herauszustellen, dass es sich bei den Tätlichkeiten gegen unsere Schiedsrichter nur um die Spitze des Eisbergs handelt. Über Beleidigungen, Drohungen, Beschimpfungen und Belästigungen wird kaum noch gesprochen. Hier muss angesetzt und das Klima auf unseren Plätzen insgesamt verbessert werden. Es wäre verheerend, wenn sich die Schiedsrichter aus Angst vor Gewalt nicht mehr trauen würden, die Wahrnehmungen während einer Spielleitung in entsprechende Entscheidungen umzusetzen. Die Berliner Fußballfamilie wird daher aufgerufen, ein deutliches Zeichen gegen Gewalt - insbesondere gegen Schiedsrichter - zu setzen.“


    Der Berliner Fußball-Verband wird für dieses Aktionswochenende einen Informationsflyer erstellen, der allen Berliner Vereinen und Schiedsrichtern rechtzeitig zugeht. Weitere Informationen werden vor dem Pflichtspielwochenende auf einer Pressekonferenz am Donnerstag, den 20. Oktober 2011 bekannt gegeben.


    Der Schiedsrichter Gerald Bothe, der am 16. September in der Partie der Senioren-Landesliga, Medizin Friedrichshain gegen TSV Helgoland, von einem Spieler mit einem Faustschlag angegriffen wurde, befindet sich auf dem Weg der Besserung. Er wird noch bis kommenden Freitag (23. September) stationär im Krankenhaus wegen eines Blutgerinnsels im Kopf ärztlich behandelt. Das Sportgericht des BFV wird die Vorkommnisse in dieser Begegnung am Freitag, den 7. Oktober verhandeln.


    Kevin Langner


    Quelle: www.berliner-fussball.de

    Grüße

    Florian Rhode

    BSC Eintracht Südring

    Sportwart / Spielbetrieb / Passwesen

  • Noch passend zum hiesigen Thema eine kleine Anekdote. Bei einem Senioren-Spiel, an dem ich gestern teilnahm, gingen 2 Spieler während des Spiels handgreiflich auf einander los. Sanktionen in irgendeiner Form seitens des Schiedsrichters blieben komplett aus. Auch wüßte und beleidigende Beschimpfungen von Gegenspielern wurden nicht geahndet. Aus meinen Augen gab es für die Tatenlosigkeit des Schiedsrichters einen ganz einfachen, nachvollziehbaren Grund. Er hatte Angst. Angst vor einem latent vorhandenen und unberechenbaren Aggressionspotential seitens einiger Spieler.


    Es wäre verheerend, wenn sich die Schiedsrichter aus Angst vor Gewalt nicht mehr trauen würden, die Wahrnehmungen während einer Spielleitung in entsprechende Entscheidungen umzusetzen.


    Diese Aktion des BFV ist sicherlich begrüßenswert und absolut folgerichtig. Es ist zu hoffen, das unser aller Bewußtsein für diese Dinge geschärft wird und wir verantwortungsbewußter miteinander umgehen.


  • Entscheidend sind echte Hilfen für die Schiedsrichter, man hat lange genug die Verbandsaugen zugemacht.

  • @gittarist87 da kann ich dir auch nur zustimmen was die eltern teilweise vom stapel lassen
    am spielfeldrand :thumbdown:
    unter aller sau und das dann schiedsrichter die gerade mal 2-4 jahre älter sind wie die spieler
    somit eingeschüchtert werden wen wunderts