1.Bundesliga 2011/2012


  • @Fohlen-Fan aber am 8. Februar siehts anders aus......


    Sehe ich auch so - da fahren wir ohne Gegentor nach hause :D :halloatall: :schal5:


    Gestern war's schon sehr geil anzusehen.......
    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/9310192btn.gif][Blockierte Grafik: http://up.picr.de/9310192btn.gif][Blockierte Grafik: http://up.picr.de/9310192btn.gif][Blockierte Grafik: http://up.picr.de/9310192btn.gif]

    Ich hatte noch nie Streit mit meiner Frau. Bis auf das eine Mal, als sie mit auf's Hochzeitsfoto wollte. (Mehmet Scholl)

  • Glückwunsch an Gladbach :thumbup:
    man das war ja mal ein echt gelungener Auftakt, und dann gegen einen selbsternannten "Spitzenclub in Europa" :gruebel:


    Favre macht einen richtig guten Job, verstehe bis heute nicht wie Hertha so einen Trainer gehen lassen konnte :motz:

  • Das war schon atemberaubend, was Reus und Herrmann die abzgezogen haben. Auch Arango hat sich die offensiv gut eingeführt.
    Und hinten hat der Belgier den Brasilianer ebenfalls gut vertreten. Man muss es sagen: es war ein Spiel auf Augenhöhe, auch wenn die Bayern bei Ballbesitz souveräner und abgeklärter wirkten, empfand ich die Nadelstich-Taktik der Galdbacher überragend, weil sie eben das Spielmaterial dafür (noch) besitzten. Sah man beim 3:0, als Reus den Ball hält, und auf Herrmann zu warten scheint, und dann den Pass in den freien Raum spielt, in den eben dieser Herrmann reinsprintet. Herrlich die Defensive der Bayern dabei zu beobachten, wie sie mit diesem Spielzug überhaupt nicht rechneten. Das macht Spaß und Liga enorm spannend.

    Seien wir realistisch, fordern wir das Unmögliche!
    CHE GUEVARA

  • Alternative Liste – 27. Spieltag


    1. Irgendwas mit Dinosauriern: Nennen wir es beim Namen: Der HSV ist wie ein Verkehrsunfall. Man möchte nicht hinsehen, aber eine urmenschliche Faszination für das Siechende und Schreckliche zwingt einen dazu. Mit grotesken Folgen: Das Mittelfeld der Resterampe von Chelsea ist so hervorragend bestückt, dass sich der neutrale Zuschauer sehnsüchtig nach langen Bällen von Heiko Westermann in die Spitze sehnt. Als würde man einen Zahnarzt darum bitten, lieber auf Verdacht alle Zähne mal aufzubohren, um nach Karies zu suchen.
    Doch jetzt kommt's: Das ist nicht mal die eigentliche Misere des HSV. Die liegt nämlich im Abwehrverhalten bei Standards, bei dem es offenbar schon als vereinsinterner Erfolg gilt, wenn sich durch Zweikampfvermeidung niemand verletzt. Was Trainer Fink zu einer perfiden Maßnahme gezwungen hat: "Wenn wir ein Gegentor durch eine Standardsituation kassieren, müssten die Spieler in die Mannschaftskasse einzahlen. Wenn wir ein Tor schießen, dürfte sich die Mannschaft etwas rausnehmen." Die Motivation dahinter ist klar: Wenn schon in der Versenkung verschwinden, dann wenigstens alle Beteiligten finanziell ruinieren. Kenner sprechen hier von der "hellenischen Rolltreppe".


    2. Irgendwas mit Camus: Vielleicht macht der HSV aber auch alles richtig. Das Absurde kann jeden beliebigen Menschen bei jeder beliebigen Ecke anspringen. Vielleicht hat der HSV bei einer dieser Standardsituationen einfach erkannt, wie sinnentleert und endlos diese Bundesliga ist. Eine Welt, in der monarchisch geführte Dorfvereine über die Teilnehmer an der Champions League mitentscheiden. Eine Welt, in der holzfüßige Torhüter am gegnerischen Sechzehner den entscheidenden Freistoß herausholen. Eine Welt, in der Bayer Leverkusen immer noch auf Platz fünf stehen darf.
    Vielleicht hat der HSV all das bei irgendeiner Kerze im eigenen Strafraum oder einem Luftloch beim Torabschluss verstanden und über diese Erkenntnis befreit gelacht. Denn dann macht es plötzlich auch Sinn, dass Paolo Guerrero Topverdiener ist. Oder dass Robert Tesche mal auf der Zehn gespielt hat. Albert Camus hat geschrieben: "Das Absurde hat nur insofern einen Sinn, als man sich nicht mit ihm abfindet." In Hamburg hat man das gelesen. Und jeder lange Ball von Heiko Westermann zeigt fortan dem Franzosen den Finger.


    3. Apropos Finger: Den hat der BVB auch den Bayern gezeigt. Gerade als Uli Hoeneß mal wieder die Clarissa von Anstetten in der Doku-Soap "Bundesliga" geben wollte (ist schon immer dabei, versucht fiese psychologische Tricks, trägt viel Rot im Gesicht), knallen ihm die Borussen auswärts sechs Buden vor den Latz. Und setzen ganz nebenher ihren beeindruckenden Lauf fort: Schon der zweite Sieg in Folge gegen einen Zweitligisten.


    4. Ohne jeden Kontext: Was unterscheidet Regenwürmer vom 1. FC Köln? Sie haben mehr Rückgrat.


    5. Apropos "Dinge ohne Verteidigung": Grausames spielte sich auch im Stadion des FSV Mainz 05 ab. Denn diejenigen Zuschauer, die nicht das Glück hatten, bei einem der Torabschlüsse Nikolai Müllers bewusstlos geschossen worden zu sein, mussten mit ansehen wie ihre Abwehr noch weiter von den Berliner Stürmern entfernt war als die FDP vom Einzug in den saarländischen Landtag. Was schon wieder so absurd ist, dass nur ein HSV-Fan das verstehen kann. Denn Hertha hat gar keine Stürmer.


    6. Apropos "nicht haben": Clemens Tönnies im "Doppelpass": "Wir haben bei Raul das Portmonee so weit aufgemacht, wie es unser Konsolidierungskurs zulässt." Neues geschätztes Jahresgehalt von Raul demnach: Pfandflaschen im Wert von 37,16 Euro und ein Stück Kohle.


    7. „Apropos Flaschen: "Da war wohl der Abi-Stress zu groß für ihn." (Jens Lehmann zur verletzungsbedingten Auswechslung von Leverkusens da Costa)


    8. Der goldene Fritz, Teil 27: Oft sind es die Nuancen, die den Unterschied machen. Die kleinen Zwischentöne, die nicht jeder hören kann. Wenn etwa Jaroslav Drobny jeden Ball mit Gewalt in die Wolfsburger Nacht jagt, dann ist sein eigentlicher Punkt, dass er ihn eben nicht kurz auf einen seiner Verteidiger spielt.
    Und deshalb ist es so grandios, wenn sich Fritz von Thurn und Taxis minutenlang daran ergötzt, wie sich Hannovers Diouf im Kopfballduell durchgesetzt hat. So lange betont der alte Fritz diese Leistung, bis man sich selbst denkt: "Donnerwetter, dieser Teufelskerl Diouf! Huiiii!" Und man sich wirklich erfreut an diesem Zweikampf, der nach Jahren der Strähnchen in den Haaren endlich wieder einen Hauch von Hollerbach in die Liga bringt. Ein Gruß der holzigen Neunziger, als man zum Valentinstag nur Pferdeküsse verteilte.
    So sitzt man da und freut sich, endlich wieder einen in der Liga zu haben wie Diouf, den Berserker im Kopfballzweikampf. Der sich einfach reinhaut und gegen jeden durchsetzt. Mit bloßem Willen. Vollkommen zurecht ist der Fritz da begeistert!
    Bis man dann merkt, wer der Gegenspieler war, gegen den sich der Rocky Balboa der Neuzeit so toll durchgesetzt hat. Und nichts ist so sehr 2012er Plastik wie 1,30 Meter Philipp Lahm...


    9. Verwirrung: Krassimir Balakow zu seinem Debüt in der Bundesliga: "Es ist ein Traum und ich habe die Möglichkeit wahrgenommen." Stellt sich die Frage: Weiß er schon, dass er Trainer vom 1. FC Kaiserslautern ist?


    10. Die letzte Punchline hat immer Rudi Völler: Sein Eintrag ins Poesie-Album von SKY-Experte Jan Aage Fjörtoft: "Warum hat Sky diesen Clown geholt? Nur weil er mal einen Übersteiger unfallfrei hingekriegt hat?"


    11. Die letzte Punchline hat niemals Rudi Völler: Fjörtofts Antwort via Twitter: "I think its wrong to compare me with a clown. They are hardworking and funny."


    Quelle...

    Glück besteht aus einem soliden Bankkonto, einer guten Köchin und einer tadellosen Verdauung. J.J. Rousseau

  • :ja:
    ... zumal der "ärgste Verfolger" sich schon etwas für das Halbfinalspiel gegen Real Madrid schonte und nicht über ein torloses Remis gegen die Mainzer hinaus kam.
    Ich denke für die Bayern war am Mittwochabend die Meisterschaft mental bereits abgehakt und der heutige Sieg des BVB auf Schalke war dann für Sie der endgültige Punkt, drei Spieltage vor Saisonende einen Schlußstrich in Sachen Deutsche Meisterschaft zu ziehen. Schließlich gibt es noch zwei andere Wettbewerbe in der die München diese Spielzeit erfolgsmässig noch "retten" können! :bindafür:




    ps. auch wenn es mir schwer fällt, Glückwunsch an den BVB zur letzlich völlig verdienten Titelverteidigung!

  • fan@hsv-realos.de
    facebook.com/HSVRealos
    Von den HSV-Realos im Mai 2012: Für das Team. Für den Verein. Für die Stadt.
    Am Sonntag, den 20. Mai 2012 um 11 h findet bekanntlich die Fortsetzung der ordentlichen Mitgliederversammlung des HSV vom 15. Januar 2012 statt.
    Der 15. Platz in dieser Saison ist das schlechteste Abschneiden unseres HSV seit Gründung der Fußball-Bundesliga! Derart dürftige sportliche Leistungen der Mannschaft sind in unserem Stadion wohl noch nie geboten worden. – Zufall? - Manch einer empfindet dies als Spiegelbild eines uninspirierten Managements. Im krassen Gegensatz hierzu stehen jedoch die realitätsfremden Beschönigungen und floskelhaften Rechtfertigungen der Gremienverantwortlichen während der Saison.
    Beispielhaft hierfür Aufsichtsrat Manfred Ertel, der am 15.1.2012 auf der Mitgliederversammlung zum Besten gab: „Am Sonntag hauen wir den Meister weg. Und dann schauen wir, wie nah wir an die Europapokalplätze noch herankommen. Wir sind auf einem tollen Weg“. - Oder wenn der Aufsichtsratsvorsitzende über "die enorm positive Entwicklung mit der neuen Führung seit März 2011“ räsoniert, reiben sich die Fans die Augen.
    Wir halten es für erforderlich, rechtzeitig den Realitäten ins Auge zu sehen, um die richtigen Maßnahmen treffen zu können. Nur so werden wir vermeiden, den Weg des Abstiegs zu gehen, den so mancher Traditionsclub unverhofft und überrascht gehen musste.
    Die HSV-Realos formulieren hier einige Kernsätze, die zugespitzt deutlich machen sollen, was aus unserer Sicht zielführend ist. Wir freuen uns auf Eure Rückmeldung und bedanken uns für den regen Zuspruch der letzten Monate. Wir werden uns weiterhin konstruktiv zu Wort melden und fordern alle gutwilligen HSV-Mitglieder auf, beim „Wiederaufbau“ mitzuhelfen.
    1. Nur die besten Köpfe! Im Januar 2013 werden wieder einige Aufsichtsräte gewählt. Wir brauchen kompetente und wirtschaftlich erfahrene sowie gleichzeitig dauerhaft engagierte Personen im Aufsichtsrat; derzeit haben wir uns aktiv auf die Suche begeben, um rechtzeitig Wahlvorschläge unterbreiten zu können. Eine drohende einseitige Besetzung mit Personen, deren wesentliche Qualifikation es ist, vor allem die Raute im Herzen zu tragen, erscheint uns kontraproduktiv.
    2. Der Vorstand führt! Die Vorstellung mag sympathisch sein: Doch wir Mitglieder können nicht vorab über Finanzierungswege und auf diese Weise letztlich über maßgebliche Transfers in Mitgliederversammlungen abstimmen, bevor der Vorstand handlungsfähig wird. Dies ist im schnelllebigen und dynamischen Fußballgeschäft vollkommen abwegig. Unsere aktuelle Satzung wird diesen Ansprüchen bislang gerecht. Der Verein, Trainer und Sportchef brauchen daher keine Satzungsänderungen a la Hunke und Thiel, so wie sie jetzt zur Abstimmung stehen. Nur wenn der Vereinsorganisation und der sportlichen Führung unser Vertrauen gehört, werden wir erfolgreich sein.
    3. Ja - auch Geld schießt Tore!
    Nirgendwo gilt so sehr wie im Berufsfußball: Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts. Schluss mit dem „Kein-Kommerz“ Gerede! Spätestens mit dieser Saison ist jedem klar: Wir brauchen Geld von Stadionbesuchern, Business-Kunden, TV-Sendern, Sponsoren, gegebenenfalls auch Finanzmittel externer Partner und letztlich auch Geld aus dem europäischen Wettbewerb, um wettbewerbsfähig zu sein. Die hohe Kündigungsrate bei Business- Seats ist beunruhigend. Aggressiv wirtschaftsfeindliche Äußerungen einiger Fangruppierungen sind unnötig („Wir scheißen auf Kommerz und euer Geld“). Wir brauchen die Kooperation und den Dialog unserer Mitglieder und Fans mit unseren Geldgebern. Die Voraussetzungen in der zweitgrößten Stadt Deutschlands sind hervorragend, wir sollten sie irgendwann auch nutzen.
    fan@hsv-realos.de
    facebook.com/HSVRealos
    4. Alles hängt am Tropf der HSV-Bundesligamannschaft! Im Verein gilt das Glaubensbekenntnis: „Wir sind ein Universalsportverein.“ Es verkommt zur Phrase, wenn der sportliche Erfolg der Profis ausbleibt. Die Folgen der Sparmaßnahmen des Vorstands drohen sich bereits jetzt verheerend auf einzelne der mehr als 30 Abteilungen auszuwirken. Vorstand und Aufsichtsrat müssen ein aktuelles Konzept für Leistungssport bei den HSV Amateuren vorlegen.
    5. Für wen spricht die Abteilungsleitung der Förderer/Supporters? Mit den Mitgliedern des HSV und Vorstand unabgestimmte Äußerungen von Supporters-Abteilungsleiter Ralf Bednarek über die Medien werten wir als extrem kontraproduktiv und bigott. Jegliche Art der Darlehensfinanzierung zur Stärkung der Mannschaft wurde lange Zeit rigoros abgelehnt, nun werden plötzlich Ideen vorgestellt, die die Verschuldung des Vereins (die in den letzten acht Jahren erfreulicherweise substantiell zurückgeführt wurde) wieder in die Höhe treiben würden. – Zunächst bietet sich im Millionen-Etat der Förderer selbst erhebliches Einsparpotential, das es ermöglichen würde, dem Gesamtverein mehr Geld zur Verfügung zu stellen.
    Unserer Wahrnehmung zufolge vertritt Bednarek nicht die Mehrheitsmeinung – vor allem aber greift er nicht die unterschiedlichen Meinungsrichtungen der Abteilungsmitglieder auf. Hierüber Klage zu führen, vor allem aber darüber, dass die Wahlbeteiligung innerhalb der größten Abteilung bei weniger als 1% liegt, wäre allerdings billig, solange sich nicht mehr Mitglieder aufraffen, an Abstimmungen teilzunehmen. Deshalb werben wir dafür, dass sich mehr Mitglieder an der Willensbildung im Verein beteiligen.
    Gez. Von den HSV-Mitgliedern:
    Dr. Konstantin Rogalla, Tom Heinkel, xxx (alle die unterschreiben möchten bitte Rückmeldung bis Donnerstag 10. Mai um 17 h an fan@hsv-realos.de ) :bindafür: :bindafür: :bindafür:

    Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund: "Es gibt keine Sieger und Verlierer. Mit diesem Kompromiss können sich die meisten arrangieren. Nur diejenigen, die auf Gewalt und Pyrotechnik aus sind, werden damit nicht zufrieden sein."

  • Alles vollkommene Grütze,was derzeit beim HSV angeboten wird.Der Verein zieht seine Frauenmannschaft zurück, um Kosten zu sparen???!!!:bindagegen: Der Etat der Frauen entspricht gerade einmal das Gehalt eines "Versagers" der BL-Mannschaft. Glaube kaum, dass sich schon mal ein Vostandsmitglied eine Spiel der Frauen angesehen hat,denn dann würden sie wissen,was Kampf und Einsatzbereitschaft bedeutet! Sieht man solche Vereinspolitik,bedauert man,das die BL-(Schweine) Truppe den Klassenerhalt geschafft hat. :rotekarte: :rotekarte: :rotekarte:

  • Einfach nur herrlich :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:


    Geschrieben von Voegi
    Liga-Lehren Saisonrückblick
    Nimm Tor 2 – oder Skibbe!


    Jörg Draeger wird neuer Bayern-Trainer, Uschi Glas übernimmt die Hertha und Kevin Großkreutz bringt den neuen Duden heraus – der Liga-Lehren-Saisonrückblick 2011/2012 bleibt auf dem Boden der Tatsachen:


    Desaster
    Fangen wir mit dem Unerfreulichen an. Nein, weder mit Effzeh und HSV noch mit einer Flanke von Christian Tiffert oder einem infantilen Zwischenruf von Fritz von Ui und Taxis. Das Gruselkabinett des deutschen Fußballs ist um eine Attraktion reicher. Nach der Schmach von Cordoba und der Schande von Gijon haben wir jetzt das Desaster von Düsseldorf – für Kölner freilich eine Tautologie. Eine Rekonstruktion der Ereignisse ist dabei nur durch die sog. Niederrheinische Chaostheorie möglich: Weil Hertha-Chaoten dem Schmerz über die eigene Mannschaft mit einer kollektiven Rotlichttherapie begegneten, sahen sich Düsseldorfer veranlasst, das eigene Spielfeld durch einen chirurgischen Eingriff (sog. Elfmeterpunktresektion) vor größeren Schäden zu bewahren, weshalb Schiri Stark aus hygienischer Vorsicht eine Kabinen-Quarantäne anordnete und daraufhin von Kobiashvilli eine gelellt und von Lell eine geeffenbergt bekam. Und weil sich selbst Herthas Keeper zu Kraft-Ausdrücken hinreißen ließ, sind Herthas Pyromanen jetzt schon ganz heiß auf die zweite Liga. Oder so ähnlich. Nennt man wohl Pyronie des Schicksals.


    FilmFilm
    Wir freuen uns jedenfalls schon jetzt auf die Verfilmung dieses historischen Stoffes. Zu sehen irgendwann an einem tristen Novembermittwoch in der ARD (vorab auf Kika): Sönke Wortmanns „Relegation – Armageddon in Düsseldorf" – mit Heino Ferch als Schiri Stark, Christine Neubauer als Jammerlappen Preetz und Uschi Glas als Otto Rehhagel sowie Otti Fischer in der Rolle seines Lebens – als resezierter Elfmeterpunkt.


    UN
    Doch zurück zur Chaostheorie. Diese ist bekanntlich auch das einzige Prinzip, auf dem Felix Magaths Kaderplanung fußt. So präsentierte er uns auch in der zurückliegenden Spielzeit wieder ein internationales Spielerpotpourri, bei dem selbst die UN-Vollversammlung wie eine provinzielle Regionalkonferenz wirkt. Magath galt dementsprechend bis vor kurzem als einziger Trainer der Welt, der Spieler aus sämtlichen Ländern der Welt unter seinen Fittichen hatte. Bis diese blöde Gründung des Süd-Sudan dazwischen kam. Aber auch dieses Problem wird Magath in der Sommerpause sicher lösen. Wolfsburgs Kader wirkt schließlich schon jetzt beängstigend dünn besetzt.


    Zonk
    Die Bayern-Saison 2011/2012 geriet derweil zu einer großen Solidaritätsaktion mit der entpromovierten Politelite: Titel sind eben nicht alles im Leben. Das neue Bayern-Mantra – nach spontaner Stilllegung des „mia san mia" – lautet denn auch „Vorerst gescheitert". Wenngleich eine kleine Aufrüstung des hauseigenen Trophäenschrankes schon nett gewesen wäre. Aber wie das so ist, wenn man aufs Ganze geht: Am Ende nimmt man doch Tor 2 und muss sich mit einem roten Plüschtierchen zufrieden geben. Dem Zonk – Nachname Heynckes. Vielleicht folgten die Bayern in ihrer Titelaskese aber auch nur dem ewigen Stevens-Mantra. Die Null jedenfalls stand – so unumstößlich und antijarolimesk, dass manche bereits mutmaßen, Heynckes habe den Virus Leverkusen nach München eingeschleppt. Das Vize-Triple soll Michael Ballack denn auch ins Grübeln gebracht haben. Eine Fortsetzung der Karriere – beim FC Bayern. Notfalls eben als neues Maskottchen. Macht sich doch bestimmt super – neben dem Zonk.


    Adé
    Der Hoffenheim-Award in Asche – die Goldene Himbeere der Bundesliga – geht verdientermaßen an die Bremer. Bei einer Mannschaft, die den Wohlklang einer Mittelalter-Auswahl versprühte und den Bekanntheitsgrad des nächsten Dschungelcamp-Casts besaß, war aber wohl auch nicht mehr drin. Gegen den fehlenden Glanz half dann auch Schaafs Kassengestell nichts. Brillieren hat mit Brille eben so viel zu tun wie fallen mit gefallen. Letzteres dürfte dann auch wohl Marko Marins Abgang aus Bremen erklären. Was uns zu der Frage führt, ob sich das Wörtchen Marinade eigentlich von „Marin adé" ableitet. In beiden Fällen geht’s ja irgendwie ums (R)einlegen.


    BVBig
    Eine echte Bereicherung der deutschen Sprache verdanken wir in jedem Falle Jürgen Klopp, der über die Leistungen der eigenen Mannschaft längst nur noch im selbstkreierten Kasus euphoricus, dem wolkesiebenten Fall, sog. Ejakulativ, spricht. Auch für grammatische Laien ist der Ejakulativ dabei leicht zu erkennen an der obligatorischen Eingangsformel „Was diese Mannschaft geleistet hat…". BVB-Boss Watzke (Bayerns Next Top-Lemke) beherrscht diesen sprachlichen Kniff inzwischen ebenfalls perfekt und forderte daher unlängst, die deutsche Nationalelf deutlich BVBiger zu gestalten. Was wir noch für zu bescheiden halten. Wir meinen „Deutschland braucht mehr BVB" und fordern: Neven Subotic als neuen Moderator des ZDF-Fernsehgarten, Norbert Dickel als Vorsitzenden des DFB-Schiedsrichterausschuss‘ und Kevin Großkreutz als Deutschlands Vertreter beim Eurovision Song Contest 2013. Letzterer gilt übrigens auch als Pionier der Grammatik – immerhin hat er auch schon einen Kasus erschaffen, den Primitiv.


    Mission
    Die Überraschungen der Saison sind zweifelsohne der FC Augsburg und der SC Freiburg – zwei Vereine, deren Kader sich las wie die Zweitbesetzung von Borussia Banane. Dass es gleichwohl jeweils zum Klassenerhalt langte, liegt deshalb auch einzig und allein an den Trainern: Christian Streich, der Schwarzwald-Trapattoni mit der Aura eines hanfzüchtenden Oberstudienrats, und Jos Luhukay, die genetische Kreuzung aus Burt Reynolds und Apu Nahasapeemapetilon, dem die Herausforderung Augsburg inzwischen zu simpel wurde. Ein Trainer-Terminator wie Luhukay braucht echte Aufgaben: Marko Marin das Stehen beibringen, Poschi Poschmann die Abseitsregel erklären, ein Perpetuum mobile konzipieren oder sonst eine Mission impossible. In dem Sinne: Viel Spaß bei der Hertha.


    Sakko
    In Berlin wird Luhukay das große Erbe des nicht mehr ganz so großen Otto antreten. Dessen Ära stand zugegebenermaßen im Schatten seines allgegenwärtigen Vorgängers Bruce Skibbe, dem Trainerchen gewordenen Menno mit dem Durchsetzungsvermögen eines Sozialpädagogen beim Vatertagstreffen der Hells Angels. Oder anders formuliert: Es gab leise Zweifel, dass Skibbes Engagement in Berlin von Erfolg gekrönt sein würde. Nur wenige (preetzise gesagt: einer) glaubten an ein Gelingen. Am Ende war’s dann aber wohl das größte Missverständnis seit Uli Stielikes Karo-Sakko. Aber apropos Missverständnis: Schleifer Skibbe hat unlängst einen Vertrag in Karabük unterschrieben – dieser traumhaften Tropenregion im Atlantik.


    Schweigen
    Fehlt eigentlich nur noch der Effzeh. Doch wie schon Großmutter Shumway zu sagen pflegte: Wenn du gar nichts Gutes über jemanden sagen kannst, sag lieber nix. Wir schweigen also – bis zum Start der nächsten Saison. Irgendwann im Dezember.


    Quelle

    Glück besteht aus einem soliden Bankkonto, einer guten Köchin und einer tadellosen Verdauung. J.J. Rousseau