Rückzüge aus der Sachsenliga

  • Nussbaum gewinnt Machtkampf
    Markranstädter Chaostage: Vorstand nimmt Hut, Manager tritt vom Rücktritt zurück
    Markranstädt. Die Palast-Revolution ist gescheitert, Holger Nussbaum kehrt zum SSV Markranstädt zurück! Der Manager und wichtigste Sponsor des Clubs war nach einem Alleingang des Vorstandes in Sachen Trainer-Findung zurückgetreten, hatte ein Comeback vom Rücktritt der Chefetage abhängig gemacht. Gestern Nachmittag nahm der Vorstand seinen Hut. Neu-Coach Dieter Kühn warf ebenso hin.
    Von Guido Schäfer
    Nussbaum ist der Gewinner der Machtprobe, kehrt am Montag von einer USA-Dienstreise zurück. Mit Siegerlächeln, neuen Aufträgen für sein Hebebühnen-Unternehmen und einer fetten Telefonrechnung. Nahezu alle SSV-Fußballer, diverse Club-Sponsoren und auch Markranstädts Bürgermeisterin Carina Radon (CDU) hatten nach Nussbaum Demission Gesprächsbedarf angemeldet. Der 41-Jährige sprach gestern unverhohlen von "einer Intrige gewisser Herren", wird das eine oder andere Stadionverbot aussprechen.
    Ganz oben auf der diesbezüglichen Liste steht offenbar Ex-SSV-Manager Frank Sparschuh. Der wurde just nach Nussbaums Rücktritt wieder auf dem Vereinsgelände gesichtet. Offizielle Begründung: Sparschuh habe das Vertragswerk von Coach Dieter Kühn gecheckt. Auch Club-Arzt Volker Kirschner ist bei Nussbaum unten durch.
    Im Verlauf einer turbulenten Woche kippten die Kräfteverhältnisse zu Nussbaums Gunsten, wurde der Druck auf den Vorstand stärker. Fußballer, Sponsoren, Politik standen auf der Seite des Unternehmers. Auch das Fan-Votum auf der Vereins-Homepage sprach bis zur Schließung des Gästebuchs eine deutliche Sprache. Gestern spitzte sich die Lage zu. Grund: Nussbaum und weitere Geldgeber drohten, ihre Sponsor-Verträge mit SSV-Fußballern zu kündigen. Danach legte selbst der loyale SSV-Geschäftsführer Michael Unverricht den Herren um Präsident Michael Urlaub, Schatzmeister Lars Freigang und Fußball-Abteilungsleiter Diethelm Franz einen Rücktritt nah.
    Der folgte am Nachmittag. Der erst am Montag verpflichtete Coach Dieter Kühn legte sein Amt zeitgleich nieder. "Herr Kühn war bei der ganzen Sache die ärmste Sau", sagte SSV-Routinier Patrick Bick, "er tut mir leid." Neuzugang Enrico Köckeritz ist heilfroh, "dass Herr Nussbaum zurück ist". Die Abwehr-Kante hätte ­andernfalls seinen Vertrag wieder ­aufgelöst. Köckeritz will schnell raus aus der 6. Liga. Präsident Urlaub und Co. hatten es damit nicht ganz so eilig.
    Anarchie war gestern, doch wie geht's weiter beim kurzzeitig zur Skandalnudel mutierten SSV? Diethelm Franz leitet den Club kommissarisch, im Rahmen einer Mitgliederversammlung wird ein neuer Vorstand gekürt. Nussbaum ist ab sofort wieder Manager, lässt in diesen Stunden die entfernten Werbebanden im Stadion am Bad installieren. Der im Vorstand ungeliebte Matthias Wentzel wird Sportlicher Leiter des SSV und Nussbaums rechte Hand. Nussbaum/Wentzel nehmen die Gespräche mit Trainer-Kandidaten wieder auf. Zum kleinen Kreis der in Frage kommenden gehören Chemie-Ikone Hans Leitzke und das Jenaer Urgestein Jürgen Raab. Bis eine Entscheidung gefallen ist, wird Ex-Profi Wentzel das Team trainieren.
    Gestern Abend kam es in Wentzels Münzbar zu einem kleinen Begängnis. Spieler, Sponsoren und Nussbaum Anwalt Andreas Stammkötter tranken kalte und alkoholfreie Biere.

  • Hätte ich wirklich nicht gedacht, dass wir diesen Fred schon vor dem 8. Spieltag wieder hochholen können.
    Zumal man bei Oelsnitz mit einem Mobilfunk-Hersteller im Rücken von einer gesicherten Existenz ausging.
    Doch dessen Zahlungen gingen an die Erste, in finanziellen Schwierigkeiten ist der Gesamtverein.


    Folgendes stand heute dazu im "Vogtland-Anzeiger" (zusammengefasst):
    In Oelsnitz ist der Vorstand wegen zu hoher Schulden zurückgetreten.
    Fa. Bauer setzt die Zahlungen fort, allerdings nicht mehr ausschließlich an die 1. Mannschaft, sondern an den Gesamtverein. Demnach soll die Erste bis zum Saisonende auf ihre Gelder verzichten.


    Ist das schon das Ende?


    Wir werden sehen.

  • Hauptsponsor und Team wollen nicht mehr


    Oelsnitzer 4:2-Heimsieg gegen Hohenstein-Ernstthal geriet zur Nebensache


    Oelsnitz. Wo sonst normalerweise großer Jubel ob des dritten Saisonsieges geherrscht hätte, war am Montag nur betretenes Schweigen. Routiner Steffen Stumpe hatte sich vor Anpfiff das Mikrofon geschnappt und verkündete dem geschockten Merkur-Anhang, dass das Team "letztmalig in dieser Besetzung aufläuft und sich nach erneuten Anfeindungen gegen Hauptsponsor Bauer in der Nacht zuvor zurückzieht. " Man habe sogar zu weitaus geringeren Bezügen weiterspielen wollen, doch nun sei nach "Beschädigung von Privateigentum und Bedrohung von Angehörigen der Spieler" der Ofen endgültig aus.


    Das Fass zum Überlaufen gebracht hatte wohl eine Aktion von Bauer-Gegnern in der Nacht zuvor. Am Gebäude des Notariats Hirsch, das die Mutter von Merkur-Akteur Christian Hirsch betreibt, hing am Morgen ein Transparent mit der Aufschrift "Bauer braucht man hier nicht", wovon Hirschs erst durch einen Anruf der Polizei erfuhren. Bereits beim Heimspiel am Samstag gegen Neugersdorf waren aus den Merkur-Reihen Bauer-feindliche Plakate aufgetaucht. Zudem sei der Lack eines Bauer-Firmenwagens beschädigt worden.


    "Das alles stimmt mich unheimlich traurig. Aber diese Anfeindungen ertrage ich nicht mehr", so die bisherige Hauptsponsorin Steffi Bauer. "Wir sind hier nicht mehr erwünscht, also stellen wir mit Stand 3. Oktober unsere Sponsorenleistungen ein." Der Verein habe ja nun die Chance, anderweitig Gelder aufzutreiben, das Team neu zu besetzen und weiterzumachen.


    Torwart-Trainer Reinhard Günther drückte seinen Gemütszustand drastischer aus: "In 50 Jahren Fußball haben ich solche Chaoten noch nicht erlebt. Die machen hier ihren eigenen Verein kaputt." Ob und wie es mit diesem weitergeht, dürfte in den nächsten Tagen heiß diskutiert werden. Am Montag hatte auf diese Frage noch niemand eine Antwort.


    Quelle: Freie Presse

    Dies ist nicht für RTL, ZDF und Premiere, ist nicht für die Sponsoren oder die Funktionäre, nicht für Medienmogule und Ölmilliardäre!

  • Es hat sich entwickelt:


    Im Frühjahr ist der Schatzmeister zurückgetreten, einer vom Finanzamt (glaub ich). Das war das erste Anzeichen, dass der Verein in Schieflage geraten ist. Der Landesligaaufstieg und die Verpflichtung neuer LL-tauglicher Spieler war nur möglich, weil Mobilfunk-Bauer ausschließlich die Erste sponserte. Der Rest-Verein hatte trotzdem zu kämpfen. Um den Verein zu retten, erklärte sich Bauer bereit, die Zahlungen nicht an die Erste, sondern an den Gesamtverein zu leisten. Folglich hätte die Erste auf einen Großteil der Zahlungen verzichten müssen (bisher aber immer pünktlich!). Zudem zog ein Autohaus die geleasten Kleinbusse ein, weil keine Zahlungen erhalten. Zu den zwei Heimspielen konnte die Erste letztes WE noch antreten, aber wie's in zwei Wochen zum Auswärtsspiel aussehen soll, weiß keiner. Die Anti-Bauer-Aktion versteh ich nur als Reaktion auf die Tatsache, dass Bauer Merkur Oelsnitz I und VFC Plauen I parallel unterstützt. Sind sich ja von der Historie her nicht ganz grün, die Vereine.


    Bin selbst gespannt, wie's weiter geht! ?(

  • Mal eine Frage in den Raum geworfen, vielleicht hat ja jemand eine Antwort drauf:


    Kann sich eine Mannschaft samt Spielrecht während der Saison einem anderen Verein anschließen?
    (falls der erste Verein zustimmt, im Sommer geht das ja, siehe Markrans-RB, BW-Chemie usw.)


    Denn wenn die nicht mehr für Merkur spielen wollen, dann vielleicht für einen anderen Verein...???

    Dies ist nicht für RTL, ZDF und Premiere, ist nicht für die Sponsoren oder die Funktionäre, nicht für Medienmogule und Ölmilliardäre!

  • In der Freien Presse stand heute ein Interview mit Steffen Stumpe. Der sagte, die Mannschaft würde den Verein geschlossen verlassen. Spielen dürfen sie eh nicht, also wollen sie sich Zeit lassen mit einem Wechsel. Das ist indirekt schon die Antwort auf die Frage von jb1.


    Der Verein hat die Landesligamannschaft übrigens nicht vom Spielbetrieb abgemeldet, also soll höchstwahrscheinlich die Zweite ran. Lachhaft, aus der Kreisklasse! Das wird 'ne richtige Provinzposse!


    Vermutlich suchen sie jetzt in Oelsnitz Spieler, die noch Geld mitbringen. Wie wär's? :happy:

  • Ohne Schuldzuweisungen und genaue Hintergründe (die Presse macht ja das Oelsnitzer Publikum vernatwortlich...): Da ist wieder mal einem Verein inkl. Umfeld der schnelle Durchmarsch über zwei Ligen nicht bekommen. Schade drum, ich hatte gehofft, auch mal nach Oelsnitz zu kommen. Da wird nun garantiert nichts mehr draus...

    "Der natürliche Grundzustand des Fußballfans ist bittere Enttäuschung - egal, wie es steht!"
    Nick Hornby

  • die Vogtländer wollen wohl am Sonntag mit einem "Gemischtwarenladen" am Cottaweg aufkreuzen. Das wird wohl ein Ergebnis werden wie einst vom SV Bannewitz. Es ist traurig, wie man dort das erste (und einzige) Jahr Landesliga einfach so wegwirft.

    "Der natürliche Grundzustand des Fußballfans ist bittere Enttäuschung - egal, wie es steht!"
    Nick Hornby

  • Ob RB Leipzig II Angst vor uns hat?
    Vorsorglich hat man schon mal eine Pressemitteilung herausgegeben, dass angeblich das kommende Spiel abgesagt sei. Dies hat sofort die SZ aufgenommen und verbreitet es ungeprüft!


    Ganz deutlich:
    - Dem SV Merkur 06 Oelsnitz e.V. ist eine Spielabsage nicht bekannt!
    - Der SV Merkur 06 Oelsnitz e.V. beabsichtigt, zum Spiel anzutreten!
    - Sollte RB Leipzig II nicht antreten, weil sie einem eigenen Gerücht glauben und irgendein Testspiel bestreiten, sagen wir Danke und holen uns die 3 Punkte beim SFV ab!


    Danke für die Aufmerksamkeit.
    Von: Rechtsanwalt H. Posner


    Vorstandsvorsitzender des SV Merkur 06 Oelsnitz e.V.

  • SV Merkur stellt ein neues Team zusammen
    Fußball: André Köhler übernimmt wieder den Oelsnitzer Trainerposten


    Oelsnitz (fp). Der nach Rücktritt von Vorstand, Hauptsponsor und Mannschaft in Turbulenzen geratene Landesligist SV Merkur Oelsnitz wird am Sonntag zu seinem Auswärtsspiel bei RB Leipzig II antreten.


    Der Ex-Profi hatte Merkur bereits zwischen 1999 und 2006 trainiert. Unterstützt wird er vom früheren Bezirksligakicker Frank Linke, der als Co-Trainer fungiert.


    http://www.freiepresse.de/LOKA…sammen-artikel7786278.php