FC Herrensee Strausberg - SV Titania Kruge 2 : 4
Es sollte wieder eine ungemütliche Reise zum vermeintlichen Angstgegner werden. Oft genug hatte man in der Vergangenheit seine Probleme mit dem körperbetonten Aufbauspiel der Strausberger und konnte auswärts noch nie als Sieger den Platz verlassen. Doch jede Serie endet bekanntlich mal und gerade aus diesem Grund hatte Kruge sich für dieses Spiel besonders viel vorgenommen. Bereits um 11 Uhr sollte die Partie gegen den FC Herrensee auf dem Rehfelder Sportplatz beginnen, da die Randberliner ihre Heimspiele immer noch aufgrund von Umbauarbeiten ihres eigenen Stadions auf dem Rasen der Grün-Weißen austragen. Auf Seiten des SVT hatte man bereits vor der Abfahrt mit argen Personalproblemen zu kämpfen und so trudelten die Gäste gerade mal mit 12 Mann (inkl. Spielertrainer Prüssing) in Rehfelde ein. Aufgrund dieses Spielermangels waren Änderungen in der Kruger Startelf vorprogrammiert. Im Tor begann wie in der Vorwoche Kapitän Müller. Die Defensive als Libero sollte Derwanz ordnen. Auf der Rechtsverteidigerposition durfte erneut Stiffel von Beginn an ran. Die linke Seite sollte Spielertrainer Prüssing absichern. Im defensiven Mittelfeld versuchten sich Dürr und Schwarz als Doppelsechs. Die Flügelpositionen besetzten Mohrke auf rechts und Riethling auf links. In der Zentrale agierte wieder das Duo Groh/Stewen. Mit Stegemann startete man vorerst wieder nur mit einer Spitze. In den Reihen des FC Herrensee bekam man ebenfalls einige neue junge Spieler zu Gesicht und diese neu formiete Elf war es, die in der Anfangsphase das Zepter in die Hand nahm. Die Strausberger störten früh und ließen somit kein kontrolliertes Aufbauspiel der Kruger zu. Diese Aggressivität bereitete den Gästen zunehmend Probleme. Der FC Herrensee schaltete nach der Balleroberung schnell um und schickte ihre agilen Stürmer steil. Aufgrund dieser Überlegenheit dauerte es gerade mal gut 10 Minuten bis zur Führung der Gastgeber. Von rechtsaußen wird der Ball scharf und flach in den 5m Raum geflankt, dort bekommt der alleingelassene Müller nur eine Hand auf den Ball und im Anschluss fällt es dem mutterseelenallein stehenden Stürmer leicht das 1:0 zu erzielen. Die Titanen sind nun bemüht zu ihrem Spiel zu finden, doch oftmals fehlt es am entscheidenen Pass. Nach einer Viertelstunde dann schließlich die erste Kruger Chance. Stegemann wird nach einem Schwarz Zuspiel etwas zu weit auf linksaußen abgedrängt, dennoch gelingt es ihm den Ball vors Tor zu flanken, dort segelt der Strausberger Schlussmann am Leder vorbei und anschließend verpasst der hereinlaufende Groh den Ball nur knapp. Weiterhin 1:0. Im Anschluss kommt es nun zu zahlreichen strittigen Abseitsentscheidungen gegen die Kruger, leider führen diese Situationen dazu, dass die Gäste sich auf Diskussionen mit dem Schiri einlassen und vergessen an ihrem eigenen Spiel weiterzuarbeiten. Folgerichtig fällt nach 20 Minuten das 2:0 für Herrensee. Wieder setzt sich der Gastgeber über die rechte Seite durch und bringt den Ball hoch in Richtung Elfmeterpunkt, Müller läuft unentschlossen raus und Dürr versucht den Ball aus der Gefahrenzone zu köpfen. Leider landet dieser Kopfball genau an der Strafraumgrenze beim Gegner, dieser hat nun leichtes Spiel und muss nur noch ins komplett leere Tor zum 2:0 einschieben. Man sollte meinen das dieser Treffer Titania als Wachschuss dient, doch fehlgeschlagen. Kruge findet weiterhin keine Bindung zum Spiel und kommt nur vereinzelt zu Angriffen. Bezeichnend dafür, ist es eine Einzelaktion von Mohrke über rechts, die dem SVT die nächste Chance bescherrt. Nach seinem Dribbling mit anschließender Flanke, kommt Riethling in der Mitte mit seinem schwachen rechten Fuß zum Abschluss, doch der Keeper des FCH kann den abgefälschten Schuss glänzend parieren. Dieser Versuch bleibt lange Zeit die letzte Möglichkeit für Kruge. Nach einer halben Stunde dann Schrecksekunde im Titania Strafraum. Bei einem Pressschlag prallen Müller und der Stürmer der Gastgeber zusammen und erst nach langer Behandlungszeit kann Müller sichtlich angeschlagen weiterspielen. Einen weiteren Ausfall hätte der SVT zu diesem Zeitpunkt sicher nicht verkraftet. Kruge kämpft sich nun in die Partie, allerdings dauert es bis zur 40. Minute bis sich die Gäste die nächste Möglichkeit erspielen. Stegemann fasst sich ein Herz und setzt zu einem Dribbling an. Nur durch ein Foulspiel im Strafraum kann sein Sololauf gestoppt werden. Elfmeter ! Warum sich, der zwar eigentliche Elfmeterschütze aber zu diesem Zeitpunkt angeschlagene Müller in dieser Situation den Ball zurecht legt, wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben. Schließlich schießt er den Elfmeter übers Tor und somit bleibt es zur Pause beim 2:0 für Herrensee. Für Titania kommt diese Pause genau richtig, in der Kabine werden nun die richtigen Worte gefunden und schnell wird klar, dass dieses Spiel noch nicht als verloren gilt. Mit Anpfiff zur zweiten Hälfte finden die Gäste nun sofort ihre Ordnung. Im Mittelfeld werden endlich die Zweikämpfe angenommen und auch die Körpersprache ist nun eine komplett andere. Kruge macht nun das Spiel und drängt Herrensee in die eigene Hälfte, nur am Abschluss mangelt es in dieser Phase beim SVT. So ist es ein Freistoß von Derwanz, der die erste Chance im zweiten Durchgang bietet. Doch der Torwart des FCH kann auch diesen vorerst sicher entschärfen. Dann nach 55 Minuten der Anschlusstreffer zum 1:2. Mohrke setzt sich über rechts glänzend durch und dringt bis zur Grundlinie vor, von dort flankt er den Ball hoch auf den langen Pfosten, wo Stegemann nur noch einköpfen muss. Die Gäste merken nun das hier noch mehr drin ist, Strausberg hingegen wirkt geschockt und einfallslos. Titania erhöht weiter den Druck und drängt auf den Ausgleich, doch die Gastgeber bekommen immer wieder bei den Abschlüssen des SVT ein Bein dazwischen. Nach 65 Minuten zahlt sich die Geduld aus, Stewen steckt den Ball wunderbar durch zu Stegemann, dieser läuft nun allein auf den gegnerischen Keeper zu und trifft eiskalt zum 2:2. Die Herrensee Hintermannschaft wackelt jetzt immer mehr und so kommt es dass bereits 5 Minuten später der Führungstreffer zum 3:2 für Kruge fällt. Diesmal ist es Groh, der Stewen den Ball direkt in den Lauf legt. Auch Stewen bleibt vor dem Tor cool und schiebt am Torhüter vorbei ins Tor. Titania lässt Strausberg jetzt kontern, diese schließen aber meistens zu überhastet ab und bleiben somit weitesgehend ungefährlich. Anders der SVT, nach einem Stiffel Eckball setzt sich Stegemann gegen zwei Gegenspieler durch und trifft zum 4:2 ins kurze Eck. Scheinbar die Entscheidung. Nach 80 Minuten kommt Falk für Schwarz. Kruge verteidigt nun die Führung und lässt nur noch wenig zu, dennoch kommt Herrensee noch zu einem Kopfball der am Pfosten landet. Anschließend ist Schluss. Ein Sieg nach einem Kraftakt in der zweiten Hälfte. Das Ziel ist weiterhin Kontinuität im Spiel herzustellen und geschlossen aufzutreten, nächste Möglichkeit Altreetz.