ZitatOriginal von aka
Für mich sind diese Typen asozialer Abschaum, wo es mir Leid tut, daß die Polizei "nur" Pfefferspray einsetzt. Und die "Väter" haben ja wohl die Wahl, ob sie sich mit ihren Kindern dem Mob anschließen oder nicht.
Seit mein Bruder 5 Jahre alt ist nehme ich ihn mit ins Stadion und das würde ich mit Sicherheit nicht machen wenn irgendwann eine Gefahr bestanden hätte. Früher standen wir mit drin in den von Dir beschriebenen "Abschaum", mittlerweile stellt er Ansprüche und wir sind auf der Haupt. In Aue ist mit Sicherheit alles zusammen gekommen was nicht hätte passieren dürfen. Ein Veranstallter der nicht für die Sicherheit seiner Besucher sorgen konnte (es gab keine Karten- und Taschenkontrollen an den Eingängen zum Gäste-Block), ein überzogener Polizei-Einsatz (das CS-Gas wurde eingestetzt als alles noch ruhig war) und ein emotionalles Spiel. Und klar hatten die Väter die Wahl. Aber Du würdest Dich doch nicht freiwillig zu Leuten stellen die Dich mit ihrem üblichen "JUDEN BERLIN" empfangen?
Hier noch ein Artikel der Berliner Zeitung:
Offenbar kann ein Großteil der Union-Anhänger nicht mit dieser ungewohnten Situation umgehen. Nach Spielschluss strömten etwa 500 von insgesamt 2 000 nach Aue gereisten Fans auf den Rasen des Erzgebirgsstadions und versammelten sich vor dem Spielertunnel. Präsident Heiner Bertram schilderte die Situation, die schließlich sogar zum Abbruch der Live-Übertragung des Senders Premiere führte, so: "Unsere Fans hatten sich während des Spiels in ihrem Block fantastisch benommen. Plötzlich wurde nach dem Abpfiff ein Tor in den Innenraum geöffnet, der Ordnungsdienst hatte offenbar Feierabend gemacht, und auch die Polizei sah untätig zu. Unsere Fans strömten zuerst auf die Tartanbahn und trösteten sich gegenseitig. Alles friedlich. Dann skandierten sie, sie wollen die Mannschaft sehen. Ich holte die Spieler aus der Kabine und versuchte, die Fans zu beruhigen. Aus meiner Sicht war die Lage zu keiner Zeit gefährlich. Das waren halt Emotionen von Fans, die voll zu ihrer Mannschaft stehen."
Was später, beim unkontrollierten Rückzug der Anhänger passierte, hatte Bertram nach eigener Aussage nicht gesehen. "Da haben einige Rowdys ihrem Frust freien Lauf gelassen. Das verurteile ich."
Norman Schindler war der verantwortliche Leiter der Übertragung vom Sender Premiere. Seine Sicht der Dinge unterscheidet sich von der des Union-Präsidenten beträchtlich. "Union-Fans schlugen eine unserer Kameras kaputt, die einen Neuwert von 150 000 Euro hat. Auch zwei Lampen unserer Studiobeleuchtung gingen zu Bruch. Zudem wurde unser Aufnahmeleiter mit einem Kinnhaken ins Gesicht geschlagen. Als die Fans auf den Rasen strömten, war nicht ausreichend Polizei in der Nähe. Zuerst gab es nur Krakeeler, die unsere Sendung noch nicht beeinflussten. Später - bei den Trainerinterviews - kam die Horde bedrohlich auf uns zu, wir mussten die Sendung abbrechen. So etwas haben wir noch nie erlebt. Leider waren weder Ordner noch Polizei zu sehen."
Die Firma Placa-Media, die in Aue für Premiere und DSF das Equipment stellte, hat inzwischen wegen Sachbeschädigung Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Auch der Aufnahmeleiter, dessen Gesicht ein Cut ziert, erstattete wegen Körperverletzung Anzeige gegen Unbekannt. Zudem überlegt Aues Präsident Uwe Leonhardt, juristisch gegen Union-Fans vorzugehen. "Wir müssen erst am Montag anhand von TV-Bildern alles analysieren", sagte Leonhardt. "Aber die Union-Fans haben unser Hausrecht verletzt, was später passierte, war Vandalismus." Die Rowdies hatten Werbebanden zerstört und ein Tor aus den Angeln gehoben. Auf verschiedenen Internetseiten war inzwischen zu lesen, dass sich angeblich Fans des BFC Dynamo und vom VfB Leipzig unter die Union-Anhänger gemischt hätten. In Internetforen machen sie sich inzwischen lustig über den Union zugefügten Imageverlust. Präsident Bertram muss nun dringend Schadensbegrenzung betreiben, auch sein Kollege Leonhardt erwartet das: "Beide Ostvereine haben Imageschaden genommen. Union muss jetzt mitziehen."
Der Sender Premiere hatte Aue schon angedeutet, künftig nicht mehr aus dem Erzgebirgsstadion übertragen zu wollen. Bertram indessen hat erst einmal seinen Trainer Mirko Votava für Montagmittag zu sich bestellt. Der Trainer soll Wege aus der sportlichen Krise aufzeigen und stehe noch nicht zur Disposition. Bertram: "Wir werden überlegt handeln. Aber natürlich machen wir uns alle große Sorgen."