Die Ausgangslage vor dem Kreisliga-Topspiel war klar. Ein Wildauer Sieg wäre wohl mehr als eine Vorentscheidung im Kampf um den Landesklassenaufstieg. Wobei Phönix angesichts von vier Punkten Vorsprung (bei allerdings einem mehr ausgetragenen Spiel) auch mit einem Remis zufrieden sein könnte. Die Gäste vom Todnitzsee mussten dagegen gewinnen, um noch aus eigener Kraft aufsteigen und mit einem Sieg im Nachholspiel gegen Großbeeren den ersehnten Sprung an die Spitze schaffen zu können.
Bestensee war dieser unbedingte Siegeswille von Beginn an mehr anzumerken. Die Wildauer zeigten vor allem in Defensive nerven und wirken alles andere als souverän. Nach einem Eckstoß hatte Brosinky die große Chance zu Führung. Sein Schuss aus Nahdistanz landete allerdings nur am Querbalken (8.). Nach Kopfballvorlage von Wroblewski war es wiederum der Bestenseer Spielführer, der, diesmal per Kopf, die Führung hätte erzielen können (24.). Mit Ausnahme von einem ungefährlichen Schussversuch von Müller, kam Wildau erst nach fast 30 gespielten Minuten durch Ertel das erste Mal vor das Union-Tor. Nachdem der vollkommen indisponierte Kieper über den Ball schlug, war es schließlich Rubenbauer, der schnell schaltete und den Fehler eiskalt zur hoch verdienten Gästeführung nutzte (40.). Der Wildauer Abwehrspieler hatte nur zwei Minuten später selbst die Möglichkeit seinen Patzer auszumerzen, als er sträflich allein gelassen wurde. Sein Kopfball verfehlte das Ziel aber deutlich. So blieb es bei der leistungsgerechten Pausenführung für die Gäste.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts neutralisierten sich beiden Mannschaften weitestgehend. Das hoch gelobte Wildauer Offensivspiel kam überhaupt nicht zur Geltung. Hauptsächliche Erfolgsgaranten dafür waren sicherlich die Bestenseer Mender, der das nicklige Duell gegen Vigansky klar für sich entschied und Trommler, der den Wildauer Kapitän Müller in Manndeckung und damit vollkommen aus dem Spiel nahm. Nach einem Patzer von Gästeschlussmann Schreck musste Trommler in höchster Not den Ball von der Linie klären (62.). Im schnellen Tempogegenstoß dieser Szene hätte Puhlmann nach Vorlage von Rubenbauer die Vorentscheidung erzielen können. Diese zu erzielen war dann wieder Rubenbauer vorbehalten, der einen von Dix abgewehrten Trommler-Freistoß über die Linie stocherte – 0:2 (78.). Zwei Minuten später musste dann Kieper bei den Gastgebern mit gelb-rot vom Platz. Das dies erst so spät der Fall war hatte er der Milde von Schiedsrichter Savoly zu verdanken, der viel ermahnte und viel laufen ließ, was insgesamt gesehen dem Spielfluss sicherlich gut tat. In der Nachspielzeit schießt dann Dietzmann einen an ihm verursachten Foulelfmeter an den Pfosten - bezeichnend für den unglücklichen Auftritt von Phönix an diesem Tag.
Bestensee gelingt damit der erhoffte „big point“ bei Phönix Wildau, die nun ihrerseits darauf hoffen müssen, dass Union in den noch vier auszutragenden Partien patzt. Der Saisonverlauf hat gezeigt, dass besonders Begegnungen gegen Mannschaften aus den unteren Tabellenregionen schwierig sind, da diese sich ausschließlich auf die Defensive reduzieren. Neben dem rechnerischen, sollte Bestensee durch den Sieg im direkten Duell aber vor allem einen psychologischen Vorteil für den Endspurt der Saison gewonnen haben.
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