Red Bull steigt in Leipzig ein

  • Lohsi, Du hast da eben Deine ganz eigenen Ansichten bei vielen Dingen. Warum sind die von Dir aufgezählten Vereine ostdeutsche Vereine? Keine Ahnung, wie man das beantworten kann. Es ist halt so. Fast jeder wird mitgehen, wenn man Lok Leipzig einen Traditionsverein nennt. Warum? Es heißt immer so schön "Tradition und nicht die Anbetung der Asche, sondern das Weitergeben des Feuers". In Probstheida brannte eben noch bei vielen das Feuer, während das bei Halle 96 oder dem DSC (große Traditionsvereine) bei nicht mehr so vielen mehr brennt. Eigentlich blöd, weil man hier Äpfel mit Birnen vergleicht. Fällt mir doch noch was zu den ostdeutschen Mannschaften ein. Spieler und Funktionäre sind tatsächlich austauschbar, wie man es auf vielen Spruchbändern liest, aber die Fans sind geblieben und werden bleiben. Dir kann ich es wohl sowieso nicht rechtmachen, also lasse ich das hier einfach so stehen.

  • Onkel
    jb1 sieht die Sache (aus Dresden mit Chemnitzer Brille und ohne ver"Bild"et zu sein) viel realistischer, als du es wahrhaben willst.
    Gehen wir mal davon aus, dass es mit RB Leipzig so kommt, wie alle hier vermuten (also übernächste Saison RL im Z und dann 2,3 Jahre später 3. Liga), wird es ab August 2010 für längere Zeit keinen überregionalen Fußball in MKS geben (überregional fängt bei mir in der Sachsenliga an). Das ist schade, weil MKS für OL/SL genau die optimale Infrastruktur hat, mehr dort aber weder möglich noch sinnvoll ist. Aber woher soll MKS so schnell einen überregionalen Verein nehmen, wenn das Spielrecht einmal an RBL abgegeben ist? Die von SSV so beschriebene "win-win-Situation" kann ich derzeit beim besten Willen nicht erkennen. Aber das ist nicht mein Problem. Übrigens seltsam das Schweigen auf der offz. SSV-Seite.
    Eine abschließende Bewertung unserer verschiedenen Meinungen ist eh erst in, sagen wir mal, 5 Jahren möglich. Solange wird es aber mindestens dauern, bis wieder ein Markranstädter Verein überregional tätig ist. Wie gesagt - Klärung 2014, wer holt dann den fred hoch?

    "Der natürliche Grundzustand des Fußballfans ist bittere Enttäuschung - egal, wie es steht!"
    Nick Hornby

  • Ostdeutsch muß man aber auch erstmal definieren. Meiner Meinung nach, ist "Ostdeutsch" eine Art Einstellungsfrage. Auch wenn einer in der DDR geboren ist, muß er sich trotzdem nicht als Ostdeutscher fühlen und ähnlich ist es mit Rasenball. Die haben eben keine ostdeutsches Vergangenheit, welche vielen Vereinen in den Regional- und Oberligen ihr Gesicht gibt, und von daher wird dieser Verein auch nie als ein solcher betrachtet werden. Das ist eben "Rasenball Leipzig", nicht mehr und nicht weniger. Übrigens: Gestern war der 31. Mai - Stichtag! Weiß einer, ob die Tinte noch rechtzeitig aufs Papier gebracht wurde oder haben wir uns hier unnötig ereifert?


    Genau dieser ostdeutsche Muff ist ja gerade das Problem. Die DDR hat da ganze Arbeit geleistet. Lok statt VfB, Chemie statt TuRa, Motor Gohlis Nord statt Wacker, HFC (Chemie) statt Wacker Halle etc. Man kann sich auch jeden Schwachsinn mit Formulierungen wie gelebtes Leben, Achtung vor Biographien etc. schön reden und damit die bewusst verdrängte Geschichte zuvor Tag um Tag beleidigen bzw. diese Tradition gleich komplett wegschmeißen. Wo es keinen VfB und TuRA mehr gibt kann man auch gleich Rote Bullen loslassen. Na ja gut, dass sage ich als richtiger Ostdeutscher (Schlesier) Euch Mitteldeutschen :happy:

  • PS: dass nach energie mal wieder kein ostclub absteigt, wird bejammert - wenn aber einer geld in die hand nimmt, um eine ostdeutsche truppe in die erste liga zu bringen - das ist euch eben auch nicht recht!


    Nein, genau das passiert eben nicht. Es wird ein neues Produkt aus dem Boden gestampft. Es trifft Leipzig nur, weil es dort ein modernes großes Stadion, im Umkreis von 200 km außer Hertha keine Konkurenz gibt und genügend Zuschauerpotential vorhanden ist. Das hat nichts damit zu tun, dass es sich um Ostdeutschland handelt.
    Im übrigen ist es ein gewaltiger Unterschied, ob ein Sponsor Geld in den Verein steckt oder ob ein Konzern einen Verein gründet und dort das sagen hat.
    BTW sehe ich auch deutliche Unterschiede zu Bayer oder dem neuen Meister. Da stehen zwar auch Konzerne dahinter, aber die Vereine sind "echte" Werksclubs, die schon lange exisiteren und eine lokale Verbundenheit zu Firma und Stadt haben. All das trifft auf RB nicht zu.


    Warum gehen die eigentlich nicht nach Hannover? Dieser Spinner Martin Kind ist doch ganz geil auf Großinvestoren, die "seinen" Club übernehmen...

    Dies ist nicht für RTL, ZDF und Premiere, ist nicht für die Sponsoren oder die Funktionäre, nicht für Medienmogule und Ölmilliardäre!


  • Nein, genau das passiert eben nicht. Es wird ein neues Produkt aus dem Boden gestampft. Es trifft Leipzig nur, weil es dort ein modernes großes Stadion, im Umkreis von 200 km außer Hertha keine Konkurenz gibt und genügend Zuschauerpotential vorhanden ist. Das hat nichts damit zu tun, dass es sich um Ostdeutschland handelt.
    Im übrigen ist es ein gewaltiger Unterschied, ob ein Sponsor Geld in den Verein steckt oder ob ein Konzern einen Verein gründet und dort das sagen hat.
    BTW sehe ich auch deutliche Unterschiede zu Bayer oder dem neuen Meister. Da stehen zwar auch Konzerne dahinter, aber die Vereine sind "echte" Werksclubs, die schon lange exisiteren und eine lokale Verbundenheit zu Firma und Stadt haben. All das trifft auf RB nicht zu.


    Warum gehen die eigentlich nicht nach Hannover? Dieser Spinner Martin Kind ist doch ganz geil auf Großinvestoren, die "seinen" Club übernehmen...


    Der "Spinner" hat dafür gesorgt, dass aus dem Looser- und Ludenclub 96, den Großsponsoren mit dem A.... nicht angschaut haben, ein (fast) etablierter Erstligaclub wurde. Die wären ohne Kind noch immer im Fahrstuhl zwischen 2./3./4.Liga...


    Und das mit dem "Produkt" ist - wie schon oben geschrieben - folgerichtig. Wenn es in 19 Jahren in einem wirtschaftlich interessanten Umfeld keiner gebacken kriegt, die Kuh "Fan" zu locken und richtig zu melken, kommt früher oder später jemand, der Know How und die Mittel hat, dass Ding anzugehen. Das hat nüscht mit Ossi oder Wessi zu tun - sondern mit Blödheit einerseits und Kalkül andererseits. Die hektischen Reaktionen aus den "traditionellen Lagern" sprechen doch Bände: Blankes Entsetzen. Dabei hat Lockenmichi das Ding schon vor Monaten medientechnisch ziemlich deutlich rausgelassen. Da haben die üblichen Sonnenkönige noch müde lächelnd abgewunken. DIE HABEN NOCH NIE GESCHNALLT, wie professionelle Arbeit aussieht. Deswegen haben es die Retortenmacher so leicht! (Und Erfolg werden sie obendrein haben. Die Leuten wollen nämlich unterhalten werden - das war im alten Rom so und hat sich nicht geändert. Im Gegenteil.)

    "Immer, wenn ich breit bin, werde ich spitz." Wolfram Wuttke

  • Genau dieser ostdeutsche Muff ist ja gerade das Problem. Die DDR hat da ganze Arbeit geleistet. Lok statt VfB, Chemie statt TuRa, Motor Gohlis Nord statt Wacker, HFC (Chemie) statt Wacker Halle etc. Man kann sich auch jeden Schwachsinn mit Formulierungen wie gelebtes Leben, Achtung vor Biographien etc. schön reden und damit die bewusst verdrängte Geschichte zuvor Tag um Tag beleidigen bzw. diese Tradition gleich komplett wegschmeißen. Wo es keinen VfB und TuRA mehr gibt kann man auch gleich Rote Bullen loslassen. Na ja gut, dass sage ich als richtiger Ostdeutscher (Schlesier) Euch Mitteldeutschen :happy:



    1. Wo es derartige Spannungen in bestimmten Teilen der Anhängerschaft von
    a) in örtlichen Nähe
    und
    b) sich auf Augenhöhe
    befindlichen Vereinen wie in Leipzig existiert, ist das Konfliktpotential involvierter Personengruppen nicht an bestimmte Namen der Lieblingsvereine gebunden.


    2. Ob in Leipzig eine erfolgreiche Vereinsgründung hingelegt wird oder nicht, hat mit der Geschichte dem interessierten Publikum zumindestens vom Namen her noch bekannten früherer Leipziger Vereine nichts zu tun.


    2. Neugründungen mit Zielstellung höherklassigen Fussball können bei Eintreten entsprechender Erfolge über die Jahre ein beträchtliches Anhängerpotential aufbauen und binden, wie wir gerade von etlichen ehemaligen DDR-Vereinen wissen. Selbstverständlich gibt es dafür keine Garantien, wie gerade auch aus gleichen Region bekannt.


    4. Die Gewinnung der sportlicher Dominanz durch einen Dritten und sei es wie im konkreten Fall eine Neugründung, hätte aber mittelfristig gravierende Auswirkungen auf die bisherigen Platzhirsche:
    Zum Beispiel schrittweise aus dem Fokus öffentlichen Wahrnehmung zu verschwinden.
    Wie aus ähnlichen Fällen bekannt, hat dies wiederum erhebliche Auswirkungen auf vorhandene Fanstrukturen. (Das bedeutet für die selbstverständlich nicht, das es dabei zwangsläufig zu einem massenhaften "Überlaufen" der eigenen Fans kommen muss.)
    Aber mit tiefen Einbrüche bei der Gewinnung des eigenen Fannachwuchses ist trotzdem zu rechnen.


    Mittelfristige Einbrüche in der Zahl eigener Anhänger führt wiederum zu weniger Merchandisingeinnahmen und zu Zuschauerverlusten.
    Zuschauerverluste bedeuten weniger Eintrittsgelder und betreffende Vereine müssen künftig mit weniger Sponsorengelder rechnen und das auch noch in einer Spielklasse, wo kein Fernsehgeld fliesst!

  • Und das mit dem "Produkt" ist - wie schon oben geschrieben - folgerichtig. Wenn es in 19 Jahren in einem wirtschaftlich interessanten Umfeld keiner gebacken kriegt, die Kuh "Fan" zu locken und richtig zu melken, kommt früher oder später jemand, der Know How und die Mittel hat, dass Ding anzugehen. Das hat nüscht mit Ossi oder Wessi zu tun - sondern mit Blödheit einerseits und Kalkül andererseits. Die hektischen Reaktionen aus den "traditionellen Lagern" sprechen doch Bände: Blankes Entsetzen. Dabei hat Lockenmichi das Ding schon vor Monaten medientechnisch ziemlich deutlich rausgelassen. Da haben die üblichen Sonnenkönige noch müde lächelnd abgewunken. DIE HABEN NOCH NIE GESCHNALLT, wie professionelle Arbeit aussieht. Deswegen haben es die Retortenmacher so leicht! (Und Erfolg werden sie obendrein haben. Die Leuten wollen nämlich unterhalten werden - das war im alten Rom so und hat sich nicht geändert. Im Gegenteil.)


    Genau so schaut's aus Stellwerker.

  • Nein, ich hab so langsam keine Lust mehr hier über Rasenball zu diskutieren. Wenn alles so kommt, muß jeder selbst für sich entscheiden, wie er zu dem Verein und den Leuten die diesen (vermeintlich) "unterstützen" steht. Ich werde auf jeden Fall gar nichts für einen solchen Verein übrig haben, denn das ist für mich nicht Fußball.

  • Ich habe Argumente, aber für andere sind diese nur Schall und Rauch. Kann ja jeder für sich selbst entscheiden, ob er nun auf Tradition abfährt oder nicht. Und vor dem Krieg gab es auch schon Vereine, welchen in Personalfragen geholfen wurde. Gibt da auch einen aus Dresden, welcher (glaube) zweimal Deutscher Meister war. Meine Abneigung hat übrigens nur sehr indirekt mit der DDR zu tun.

  • Mal meine Meinung. Was fürn Dummblödelmarketingschlipsschwatzer hat da wieder Gehör gefunden.
    Kann ja bei F1-Ställen und Dorfclubs funktionieren, aber da die Welt sich sehr schnell dreht, jedoch das Gedächnis der Menschen bleibt, halte ich es für ein "totes Kind", hoffentlich.


    Es lebe der Fussball und nicht die DFL!



    wrwg

  • da wird man nicht bis zur ersten liga warten müssen. für leipziger und umlandbewohner ist ja schon dritte liga nicht unter (knapp) 100 km erfahrbar. dann wird RB langsam ziehen. - und ab der zwoten liga rennen die denen die bude ein, glaube ich!


    einfach weil es nach aktuellen prognosen in der näheren umgebung keine sportliche alternative gibt und geben wird!