Babelsberg 03, Saison 2008/2009

  • @ Babelsberger


    Schon erstaunlich, dass der Chemnitzer hier zu den gleichen Schlußfolgerungen kommt wie ich nach meinem Besuch im Karli im Dezember 2008 (wahrscheinlich sind die Fanszenen unserer Vereine ähnlich dunkelbraun druchsetzt) . Und ich sehe mich auch eher links, ohne gleich mit der Tür ins Haus zu fallen . Manchmal frage ich mich ernsthaft, warum bestimmtes Klientel in Potsdam überhaupt zum Fußball geht . Ich freue mich schon auf den 9. Mai und die vielen Gäste aus dem Speckgürtel der Haupstadt, die sicher auch alle nur wieder wegen dem Fußball an die Saale reisen .

  • Hat ich doch gar nicht abgestritten, daß wir ein rechtes Problem haben.


    Aber warum kommen denn soviele Politisch motivierte ausgerechnet zu Spielen gegen Babelsberg oder z.B. Pauli? Weil sich eben beide Seiten hochpuschen und diese Partien für ihre politischen Spielchen mißbrauchen. Da gehören eben bestimmte Fahnen genauso dazu wie dumpfe rechte Parolen. Beide Seiten hätten doch abgekotzt wenn gar nichts passiert wäre! Aber es waren beide Seiten da und haben sich gegenseitig wieder ihre Bestätigung geholt.


    Klar haben wir ein rechtes Problem im Club, in Chemnitz, in Sachsen. Aber wer hat das nicht? Nicht jeder lebt in einer "linken Oase". Dort ist es wesentlich einfacher den vorbildlichen Antifaschist raushängen zu lassen, wenn 95% im Stadion derselben Meinung sind und keiner wirklich über Konsequenzen nachdenken muß. Bei Vereinen wie meinem ist das alles wesentlich komplizierter. Da gehört ein bißchen mehr dazu, allen klar zu machen, daß Politik nichts im Stadion zu suchen hat. Im Übrigen wird sich sehr wohl mit dem vorhandenen rechten Problem auseinander gesetzt. Aber da helfen leere Worthülsen in einem Forum, wo jeder mehr oder weniger anonym posten kann recht wenig. Ich würde es eher mal als Basisarbeit beschreiben.
    Im Übrigen besteht die UC, die Brigade Süd, die Südkurve nicht nur aus Nazis - sie ist eher gemischt. Natürlich ist die Verteilung nicht annähernd so wie bei euch, aber trotzdem sind alle Seiten vorhanden. Und gerade bei der UC/BS gibt es einen Konsens, daß die Unterstützung politisch neutral bleibt. Daß man dies nicht auf alle Fans des CFC umsetzen kann sollte verständlich sein - es gibt immer Leute, die nicht weiter als eine Armlänge denken können.


    Auf jedenfall stößt es mir sauer auf, wenn eine Fanszene im Vorfeld politisch mobil macht in der Gewissheit, daß genug Idioten darauf anspringen werden, und dann im Nachhinein den Finger erhebt. Hier haben beide Seiten ein Fußballspiel politisch mißbraucht - und das kotzt mich an!


    Schöne Grüße,


    EK

  • exilhallunke: tschuldigung, aber halle ist nen schlechtes beispiel. aber eines muss man doch festhalten: links-oder rechtsextreme können doch nur bei jeweils politisierten szenen andocken. und da ist mir die linke seite allemal lieber, ist natürlich subjektiv.




    @cr: die differenz besteht darin, dass teile der chemnitzer fanszene über farbige herfallen, der hautfarbe wegen. wenn ( vermeintliche) babelsberger irgendwo nen fascho zusammenlatten (obgleich ich kein fan von gewalt bin), ist mir das relativ egal bis angenehm. für ich ist und bleibt das ein unterschied.



    was ihr alle nicht wissen könnt: ohne hausbesetzer/punks gebe es überhaupt keine fanszene in babelsberg, sie baute sich darauf auf. in unserem kleinen karli keinen fascho zu sehen empfinde ich persönlich als so positiv, als dass ich 1-mal im jahr ne sowjet-flagge ertragen kann.



    bei einem aber, lieber cr hast du recht: rein politsche mobilmachung vor einem spiel empfinde ich ebenso als unangebracht wie du, da gehe ich mit dir konform.

  • exilhallunke: tschuldigung, aber halle ist nen schlechtes beispiel. aber eines muss man doch festhalten: links-oder rechtsextreme können doch nur bei jeweils politisierten szenen andocken. und da ist mir die linke seite allemal lieber, ist natürlich subjektiv.


    Wollte mich hier auch meinungsmässig nicht aufdrängen, aber was ich damals im Karli u.a. an Fahnen im Heimblock gesehen habe, hat nichts, aber auch gar nichts mit Fussball zu tun . Rundherum gab es wohl vergleichsweise wenig Vorfälle, auch von Mobilmachung habe ich damals nichts mitbekommen . Und ich will und kann uns auch nicht mit Chemnitz vergleichen . Mir ging es eher ums Prinzip . Ich kann auch in Halle niemandem sein Weltbild streitig machen, obwohl ich es bei manchem tief in meinem Innersten nicht tolerieren kann . Aber es geht um Sport, um Fussball und um die Liebe zum Verein . Und da sehe ich eben über politische " Vorlieben " hinweg . In Potsdam habe ich eher das Gefühl, dass die Politik sehr im Vordergrund steht, aber ist natürlich auch subjektiv .


  • In Potsdam habe ich eher das Gefühl, dass die Politik sehr im Vordergrund steht, aber ist natürlich auch subjektiv .

    dein subjektives gefühl täuscht dich nicht. es spielt schon eine sehr große rolle, sehr viele des aktiven kerns sind in diversen, nennen wir sie mal "linken", projekten und/oder fraktionen aktiv, da muss man auch nicht groß drumherum reden.

  • Ach, jetzt verspätet hier auch diese Diskussion noch mal aufgewärmt …


    Klink ich mich doch natürlich ein, obwohl der Benutzername ja eigentlich alles gesagt hat. Aber da er’s nur stichpunktartig getan hat, versuch ich mich mal etwas umfassender.



    cr97


    Nur mal vorab. Ich war auch einer derjenigen, die ne Sowjetfahne im Block nicht nachvollziehen kann und das geht wohl den meisten Leuten beim SVB so, übrigens auch in der stark links orientierten Szene. Zudem sind sich fast alle darüber einig, dass wir Stresstouristen aus beiden Lagern nicht brauchen, zumal die mit dem Verein oft wenig zu tun haben.


    Wie BN schon geschrieben hat, muss man aber bedenken, dass es die Babelsberger Fanszene so gar nicht gäbe, vielleicht sogar den gesamten Verein auf diesem heutigen Level nicht, wenn die Hausbesetzerszene und andere links orientierte Leute Anfang/Mitte der 90er nicht zu Spielen des Vereins gegangen wären, als sich keine Sau (wie meine Wenigkeit) um den Verein geschert hat. Wenn man also heute sagt, Politik hat im Stadion nichts zu suchen, was ich ohnehin für eine falsche Aussage halte, dann ist das im KARLI eine besonders abstruse Vorstellung. Diese linke Szene kann ja schlecht ihr antirassistisches Gedankengut am Stadiontor abgeben.
    Insofern reagiert hier nicht etwa die linke Szene und kommt zu Spielen des SVB gegen Gegner wie Chemnitz, Halle oder Cottbus, sondern sie war schon immer da. Wenn dann rassistische Sprüche aus dem Gästeblock kommen, und die sind leider nicht immer nur Provokation sondern auch Ausdruck derer Geisteshaltung, gebietet es der moralische Anstand (auch mir als eher gemäßigt Linken) darauf etwas zu erwidern. Noch schöner wäre es wenn Ordnungsdienst und Polizei auf Rassismus im Stadion reagieren würden. Dann würd ich nur noch der Polizei applaudieren müssen und könnt mir verbale Unmutsäußerungen im Stadion sparen.


    Zum Thema „Politik raus aus dem Stadion“ wird die Diskussion jetzt seit Jahren geführt. Ich kann neutrale Chemnitzer Fans wie dich da schon irgendwo verstehen, denn ihnen geht der ganze Politikkram sicherlich auf die Nüsse. Nur ist eben eine antirassistische Einstellung aus meiner Sicht eine politische Einstellung, die jeder Bürger haben sollte. Dazu muss man keinem extremen politischen Lager angehören. Daher find ich’s auch in Ordnung, wenn im Karli sich klar gegen eine verbrecherische Einstellung (Rassismus ist nun mal keine Meinung) positioniert wird.


    Fazit: Ich sehe die Attitüde der SVB-Fans erstens durch ihren Ursprung als gegeben an, und sie hat sich dann als Reaktion auf die vielen rechtsradikalen Zustände in ostdeutschen Stadien weiter verstetigt. Darin sehe ich eine völlig berechtigte politische Meinungsäußerung. Das damit linksradikaler Tourismus nicht toleriert wird und dumme und plumpe Provokation auch nicht, sollte klar sein, und das Thema wird in unserem Forum auch kontrovers diskutiert. Was zuletzt beim Spiel St.Pauli vs. Hansa wieder abging, will wohl in Babelsberg niemand sehen.

  • dein subjektives gefühl täuscht dich nicht. es spielt schon eine sehr große rolle, sehr viele des aktiven kerns sind in diversen, nennen wir sie mal "linken", projekten und/oder fraktionen aktiv, da muss man auch nicht groß drumherum reden.


    Dit fette haltick für eine fragwürdige Behauptung.


    Ich kann mit dem links/rechts-Schema wenig anfangen. Für mich gehts eher um Grundwerte wie Gleichberechtigung, Toleranz, Selbst- und Mitbestimmung. Und wer diese Grundwerte nicht in der politischen Auseinandersetzung sieht, hat Tomaten auf den Augen. Deshalb kann es eben auch keinen Stadionbesuch "ohne Politik" geben, was aber im Umkehrschluss nicht bedeutet, das jede Auswechslung, jedes bengalische Feuer und jede runtergefallene Flasche politisiert / politisch diskutiert werden müssen. Ein schönes Interview hat Kille dazu im neuen NOFB-Magazin gegeben.


    Und kommt jetzt bitte nicht an und sagt, ich soll mal den Nazis gegenüber (egal ob den Potsdamern oder den Chemnitzern oder Hallensern) ein bißchen toleranter sein. In Babelsberg gab es immer einen Grundkonsens gegen Rassismus und Diskriminierung und ich bin froh, wenn dieser Konsens (der von Nazis regelmäßig angegriffen wurde, nicht aber von der Antifa) von 95 % oder mehr Stadionbesuchern mitgetragen würde. Dieser Konsens ist uns im übrigen auch nicht in Schoß gefallen, sondern wurde über Jahre hinweg vom aktiven Teil der Fanszene erarbeitet (beispielsweise gibt es in Babelsberg seit 9 Jahren ein Stadionfest zum Thema - lange bevor die Medien und der DFB die Problematik begriffen hatten und wir hatten da Unioner oder Herthaner ohne Sorgen zu Gast).


    Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass mich Krawalltouristen - ebenso wie viele andere hier - egal welcher (pseudo-)politischen Coleur nerven. Deswegen lasse ich mir aber nicht "meine Oase" kaputtquatschen von Leuten, die erst mal ihre eigenen Probleme richtig benennen (und noch besser auch entsprechend handeln) sollten.


    Und schönen Gruß aus Babelsberg ...

  • Da man hier aus irgendeinen technischen Grund nicht eigene Beiträge bearbeiten kann, nur auf dem Weg noch kurz was zu der Meinung, es würde sich in Babelsberg alles nur um Politik drehen.


    Einige dieser Fans aus der damaligen Hausbesetzerszene bzw. linksalternativen Szene sitzen heute im Vorstand, Aufsichtsrat und nehmen wichtige ehrenamtliche Tätigkeiten (z.b. das ganze Merchandising, Organisation von Stadionfesten, etc.) wahr. Denen liegt der gesamte Verein und insbesondere der Fussball sehr am Herzen. Sonst wären sie wohl kaum damals schon zu diesem Verein gegangen, wo Fussball ja sowieso nicht gerade als der Sport linksaltenativer Leute galt und gilt, und sie würen wohl kaum dieses Engagement für den Verein mitbringen.

  • besser kann man es wohl nicht ausdrücken.

  • nachdem 0:2 gestern gegen kiel, können wir uns ja nun in ruhe auf den landespokal konzentrieren. das thema aufstieg dürfte nämlich damit auf die nächste saison verschoben sein, auch wenn es rein rechnerisch noch möglich ist... .


    :wacko:

  • Da hätte ich noch eine Frage: Soll denn personell noch mal nachgebessert werden?
    Oder traut man der aktuellen Mannschaft den Sprung in der nächsten Saison zu?


    Mit der Niederlage gegen Kiel ist das Thema Aufstieg eigentlich fast schon vom Tisch.

    Seien wir realistisch, fordern wir das Unmögliche!
    CHE GUEVARA

  • wie personell nachgebessert wird, wird sich erst nach dieser saison im sommer zeigen, aber ich denke schon ,dass sich der verein bzw. die vereinsführung darüber im kalren ist, das nächste saison der aufstieg her muss, von daher werden sie bestimmt nichts unversucht lassen. für einige der in dieser saison gekommenden spieler, wurde die option ja schon gezogen und der vertrag bis 2010 verlängert, andere hatten ja noch einen bis 2010... .

  • Schade, dass es nicht geklappt hat.


    Naja, so sehen wir uns nächste Saison mal direkt wieder. Sind in der Regel ja sehr nette Duelle bei angenehmer Stimmung! Ich persönlich freue mich schon jetzt darauf! Die Rollen sollten dabei klar verteilt sein, da es für uns um nix anderes als den Klassenerhalt gehen wird (vielleicht helft ihr uns dabei ja n bisschen :P)


    Ansonsten drück ich Euch natürlich die Daumen dass es nächste Saison klappt!


    Uns trennt nur der Grunewald! :bia:


    Grüße!

  • Wenn ihr wirklich noch an den Aufstieg glaubt, dann muss Halle in Kiel gewinnen und wir dann in Halle und alle anderen Spiele gewinnen. 9 Punkte auf Kiel holen wir nur auf, wenn Kiel sofort damit anfängt, möäglichst wenig Punkte zu holen. Da nützt auch ein Unentschieden nix.


    Ich trau uns zwar nen Sieg in Halle zu, aber danach müsste ja alles nahezu perfekt laufen. Kann ich nicht mehr recht dran glauben.

  • Irgendwie halte ich den Aufstieg noch für möglich. Tabelle sieht doch so schlecht nicht aus und die drei Punkte in Halle abhohlen ist machbar. Wenn der Trainer das Hinspiel-Video rauskrammt und unsere Jungs sehen wie schlecht die sind, :bia: ist einiges möglich. Oder?