Eigentlich hatte sich Fußball-Oberligist FV Dresden Nord vor einigen Wochen umbenannt. Fortan wollte man als SC BOREAS Dresden firmieren. Doch dies verbot nun der Sächsische Fußball-Verband und teilte die entsprechende Mehrheitsentscheidung des Präsidiums am heutigen Dienstag dem Verein mit. Der SFV begründete die Ablehnung mit § 15, Ziffer 2 der DFB-Satzung. Diese besagt, dass eine Änderung von Vereinsnamen zum Zwecke der Werbung unzulässig ist.
Offensichtlich unterstellt man dem Fußballverein, dass mit der Umbenennung genau dies beabsichtigt sei. Und ganz von der Hand zu weisen ist diese Vermutung nicht. Denn ein Energieunternehmen mit dem Namen „BOREAS Energie GmbH“ hat seinen Hauptsitz in Dresden. Ebenso wie der SC BOREAS schreibt die Unternehmensgruppe ihren Namen komplett in Großbuchstaben.
Der Verein widerspricht dieser Darstellung jedoch entschieden und legte dem Fußballverband sogar eine entsprechende eidesstattliche Erklärung vor. Laut einer Stellungnahme auf der vereinseigenen Internetseite beziehe man sich ausschließlich auf die Bezeichnung „Der Nördliche“, auf griechisch „Boreas“. Dieser begriff (auch einen Nordwind nennt man Boreas) sollte „einen Teil des alten Namens („Nord“) und die dynamische Entwicklung des Vereins in den letzten Jahren verdeutlichen“, heißt es weiter.
Der Verein ist trotz aller Widerstände bestrebt, die Namensänderung durchzusetzen und den bisher betriebenen Aufwand nicht im Sande verlaufen zu lassen. Da der SFV die Dresdner auf eventuelle Sanktionen bei einer Missachtung seines Beschlusses hingewiesen hat, legt der FV Nord die Umbenennung nun vorerst auf Eis. Man wolle den Spielbetrieb seiner Mannschaften nicht gefährden.
jp