Von KremserfahrerInnen, Punktegeschenken & dennoch einem großen Sieger - Nulldrei -
Zwei Kremser fuhren zu diesem Spiel in die Autostadt und da es doch recht kühl war, wurde auf den Gespannen ordentlich eingeheizt. Dies Gefühl hatte man jedenfalls, als man Käptn Mola, an den Kassen anstehend, aus den Toiletten winken sah. Auf der Fahrt soll auch einiges los gewesen sein. Ein um ein viele Kilo geleichterter, sonst auf den Zäunen dieser Stadien anzutreffender, Capo, purzelte wohl die Straße entlang, eine junge Dame, die sich auf einem gut einsehbaren Feld nieder hockte, wurde mit den Zeilen „der Mond ist aufgegangen“ besungen und sogar ein Pferdeflüsterer soll den Tross begleitet haben…
Sie kamen alle gut zum Spiel – schade, dass man das Bild dazu nur begrenzt mit Worten zeichnen kann.
Der erste Rückrundenspieltag war angesetzt und es ging zu unserem ehemaligen(?) Angstgegner Ludwigsfelde. Im Hinspiel setzte sich Nulldrei knapp durch, was würde uns diesmal im Waldstadion erwarten? Schließlich ist Nulldrei nach der souverän errungenen Herbstmeisterschaft nun klar Favorit und zudem wurde Sonderurlaub für Siege in den verbleibenden 2 Spielen vor der Winterpause ausgelobt.
Babelsberg begann konzentriert, war von der ersten Minute an voll da, dennoch blieben Torraumszenen in der Anfangsphase Mangelware. Den ersten Schuss aufs Ludwigsfelder Tor gab ein Einheimischer ab, Keeper Petereit wusste jedoch schlimmeres zu verhindern. Von den heute in rot antretenden Nulldreiern war Patrick Moritz der erste, der mit einem Freistoß Petereit zu überwinden versuchte. Allerdings zu unplatziert. 15 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt bereits vergangen. Nur wenig später ein harter Schuss von Mutsche(sagte zumindest Hagen vom Stadionheft-Team), doch die Fäuste des Lu-Torhüters stellten das jähe Ende des Ballflugs dar. Ebenso ohne Erfolg endete die nächste Szene. Lukac, heute wieder mit großem Laufpensum, erobert sich an der Ludwigsfelder Grundlinie den Ball von seinem Gegenspieler, passt zurück auf Kapitän Moritz, dessen wunderbare Flanke Ben-Hatira mit akrobatischer Flugeinlage nicht hundertprozentig erwischt . Schicke B-Note, aber ergebnislos. Genauso erfolglos, weil leicht verzogen, der folgende Schuss von Yaw D.-O., vorausgegangen war eine Kombination mit Käptn Mo und Ben-Hatira. Wieder nur 3 Minuten später, die 2. Viertelstunde war abgelaufen, holte Neumann den Hammer raus. Aus gut 20 m hielt er drauf – knapp vorbei. Knapp zu spät dann Ben-Hatira bei einer Flanke von Mutsche. Der beim Herauslaufen die gesamte Partie einen guten Eindruck hinterlassende Ludwigsfelder Keeper, fing diesen Ball ab. Ludwigsfelde hatte wenige Minuten vorm Pausenpfiff noch zwei Ecken an deren eine sich sogar so ne Art Torschuss anschloss. Letztendlich ohne Gefahr, aber Lu hatte sich zumindest mal aus der Umklammerung befreit. Vor der Pause setzte Nulldrei das letzte Ausrufezeichen, Mutsche zieht einen Freistoss aus 25 m von rechter Position direkt aufs Tor – Petereit und das Aluminium verhinderten den Einschlag. Torlos ging es also in die Kabinen, bzw. zum Bier-, Glührum- oder auch Teestand.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs kamen die Ludwigsfelder besser, zumindest ein kleines Bisschen, ins Spiel. So plätscherte die Partie bis Minute 65 dahin, es gab 3 Gelbe und ne Auswechslung auf der Ludwigsfelder Seite, Nulldrei’s erster Zweithälftentorschuss resultiert aus der 67. Minute. Neumann bedient Jimmy, der will abspielen, doch der Ball kommt zu ihm zurück und er schließt direkt ab. Vom Außenrist in die Arme von Petereit. Viel passierte auch in der Folge nicht, erst wieder in der 76. wurde Babelsberg bei einem Freistoß gefährlich. Moritz zieht in den Strafraum und von einem Kopf(wessen auch immer) geht das Runde geradewegs zu Petereit. Alles irgendwie nur Stückwerk in dieser Zeit. Ludwigsfelde machte den eigenen 16er dicht und Nulldrei tat sich schwer. In den letzten 10 Minuten gab Babelsberg noch einmal alles. Minute 81, Patrick fischt einen Ball auf der linken Seite sehr schön aus der Luft, doch seine Flanke kann zur Ecke geklärt werden. Durch die Einwechslungen von Arsovic, Grubert und Zenk kam zwar ordentlich Wind in die Schlussminuten, die Laufbereitschaft stieg an, Arsovic hatte noch eine richtige Chance, aber Tore wollten trotz allem einfach nicht mehr fallen.
Hmmm, auf der einen Seite kann man nicht erwarten, dass alle Spiele gewonnen werden, auch nicht, dass man 90 Minuten Tempo geht. Fällt das Tor, denkt jeder, es wurde halt konzentriert darauf hingearbeitet und die Welt ist in Ordnung. Selbst die Einstellung ist, denke ich, bei allen Spielern in Ordnung, die Abwehr(gesamte Defensivleistung) kann es mit jeder Mauer aufnehmen. Für den Sonderurlaub hat heute wohl das letzte Quäntchen Siegeswille gefehlt. Manchmal ist das Glück halt einfach da und an anderen Tagen muss man es erzwingen. In der zweiten Hälfte wurden für ein Team dieser Qualität einfach viel zu wenig Chancen herausgespielt, aber das macht dieser absolut grandios gewonnenen Herbstmeisterschaft keinen Abbruch. Glückwunsch Männer!
Jetzt noch Rüdersdorf „mitnehmen“(erfolgreich) und dann wünsche ich euch einen traumhaften Urlaub.
Ludwigsfelder FC: Petereit; Meinhardt(53. Grötsch), Gerhard, Hinze, Eidtner, Leeshue, Klatt, Alber, Rehausen, Rauch(75. Franke), Ruprich(70. Hass)
SV Babelsberg 03: Busch; Rudolph, Laars, Neubert, Neumann(75. D. Arsovic); Lukac, Hartwig, Moritz, Mutschler(82. Zenk); Ben-Hatira, Donkor-Oppong(77. Grubert)
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 798 (ca. 500)
Gelbe Karten: Gerhard, Rauch, Ruprich, Leeshue, Grötsch (alle Lu)