Auch wenn Thomas Gerstner nach der Partie sagen sollte, dass das Spiel seiner Mannschaft noch nicht bis ins letzte Detail seinen Vorstellungen entsprach – es sah schon ein wenig anders aus als in den letzten Begegnungen, was dort auf dem Rasen geboten wurde. Mit unglaublich viel Tempo und Kampfbereitschaft gingen „11 Löwen“ (O-Ton Christian Habeck nach dem Schlusspfiff) das Unternehmen Punktedreier an und auch wenn noch nicht jeder Ball sein Ziel fand – es machte wieder richtig Spaß zuzusehen. Mehmet Ören’s Schuss segelte aus spitzem Winkel über die Latte und nach einer Haese-Flanke landete eine Direktabnahme von Mehmet Ören in den Armen von Norman Stollberg. Zwischenzeitlich war Stefan Junge, der auch heute wieder das Schönberger Tor hütete, knapp vor Toni Pufahl am Leder. Yuzuru Okuyama versorgte Thomas Haese mit einer Flanke, doch dieser konnte per Kopf nicht genug Druck hinter den Ball bringen. Auf der Gegenseite traf Lars Karnatz nach einer Parlatan-Ecke das Tor nicht und als Mehmet Ören dann nach nettem Trick und schönem Solo maßgenau nach innen flankte, konnte der TSG-Keeper das Leder gerade noch abfälschen, so dass der hereinrutschende Thomas Haese das Nachsehen hatte. Kurz vor der Pause und damit zu einem Zeitpunkt, der besser nicht hätte sein können, machte Mehmet Ören das in dieser Phase hochverdiente 1:0. Von Daniel Köhn präzise in Szene gesetzt, konnte er auf der rechten Seite beim Hochschauen noch kurz die Position von Norman Stollberg ausmachen und er haute ihm die Kugel dann einfach flach ins lange Eck rein – das erste Oberligator seit 397 Minuten war perfekt.
Auch nach der Pause sahen die Gastgeber zunächst besser aus und einen Schuss von Daniel Köhn konnte Norman Stollberg nur mit Mühe zur Ecke klären. Mit zunehmender Spieldauer mussten die Schönberger dem hohen Tempo jedoch Tribut zollen und die Gäste kamen immer besser ins Spiel. So zog Toni Pufahl nach einer Ecke direkt und gefährlich ab und Stefan Junge konnte in der 72. Minute David Wogurka den Ball gerade noch vom Fuß holen. Allerdings scheitere Daniel Köhn auf der anderen Seite mit einem sensationellen Volleykracher nach einem Wittfot-Paß an einem der vielen Abwehrbeine und ein kräftiger Schubser gegen Christian Urgast im 16er war zumindest grenzwertig. Und in der 77. Spielminute wollte Mehmet Ören in aussichtsreicher Position gerade schießen, als ihn ein lauter Schrei von Christian Urgast zu einem Abspiel verleitete. Dummerweise war Urgast jedoch gedeckt und die gute Gelegenheit zum wahrscheinlich vorentscheidenden 2:0 dahin. So durfte trotz insgesamt ruhigerem Spiel bis zum Abpfiff gezittert werden, zumal ein Duggert-Schuß aus der Drehung nur äußerst knapp über die Latte strich.
Gästetrainer Lothar Hamann, der heute ohne seine Stürmer auskommen musste, war natürlich enttäuscht, dass man sich keine ernsthafte Torgefahr erspielen konnte und er blickte mit Sorge auf die Tabellensituation. Thomas Gerstner hingegen sprach vom erwartet schweren Spiel und einem für das Selbstvertrauen wichtigen Sieg. Seine Spieler haben jetzt gesehen, dass das neue Spielsystem funktionieren kann und verdient sei der Erfolg außerdem gewesen.
FC Schönberg 95: Stefan Junge, Daniel Köhn, Nick Gritzan (70. Christian Urgast), Paul Manthey, Yuzuru Okuyama, Marcus Rabenhorst, Ronny Ermel, Stefan Malchow, Sven Wittfot (81. Ngole Junior), Mehmet Ören, Thomas Haese (90. Dinalo Adigo)
TSG Neustrelitz: Norman Stollberg, Ronny Scholze, Reno Zelm, Thomas Duggert, Ersan Parlatan, Patrick Huse (55. Tobias Lösel), Danny Kambs, Toni Pufahl (64. Özgüs Özvatan), Robert Kristofic, Dirk Rochow, Lars Karnatz
Tor: Mehmet Ören (43.)
gelbe Karten: Ronny Ermel, Sven Wittfot - Lars Karnatz, Thomas Duggert
Zuschauer: 317
Schiedsrichter: Andy Weißenborn (Berlin)
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