Durch einen Treffer in der vierten Minute der Nachspielzeit von Robert Grabowski landeten die Landesliga-Kicker des TSV Bützow im Heimspiel gegen den PSV Ribnitz-Damgarten eine glücklichen, aber nicht unverdienten Punktgewinn. Nachdem die Gäste bereits in der neunten Minute durch Mathias Hirschmüller in Führung gingen, glich der Offensivakteur quasi mit dem Schlusspfiff aus, da der Schiedsrichter die Partie im Anschluss nur noch zum Anstoß freigab und sie dann beendete.
Die Warnowstädter gingen hochmotiviert in das Spiel und wollten sich für die 0:8-Heimschlappe aus der vergangenen Saison gegen den PSV Ribnitz-Damgarten revanchieren. Doch was sie vor allem in den ersten 45 Minuten ablieferten, entsprach in keinster Weise den eigenen Ansprüchen. Der TSV agierte in allen Mannschaftsteilen erschreckend schwach. Die Bützower Kicker nahmen zu keinem Zeitpunkt die Zweikämpfe an und ließen den Gegner dadurch immer wieder gewähren. Die logische Folge war der frühe Führungstreffer der Boddenstädter. Flügelspieler Steve Bärmlich sah nach einem schnell ausgeführten Freistoß der Gäste nicht gut aus und verlor seinen Gegenspieler aus den Augen. Dieser nutzte die Unachtsamkeit und das zaghafte Zweikampfverhalten des Bützowers und netzte aus Nahdistanz und spitzem Winkel ein. Anstatt eine Trotzreaktion auf diesen Treffer zu zeigen, wirkte der TSV auch im Anschluss völlig desolat. Kaum ein Spieler erreichte Normalform. Lediglich Torhüter André Krüger glänzte in einer Eins-gegen-Eins-Situation und bewahrte sein Team vor einem höheren Rückstand. Offensiv traten die Gastgeber so gut wie gar nicht in Erscheinung. Im ersten Durchgang verbuchten die Bützower nur eine Möglichkeit, die sich für Geburtstagskind Philipp Keup ergab. Der 22-Jährige brachte das Leder aber nach einer feinen Einzelleistung vom laufstarken Jan Algner aus Nahdistanz nicht im Tor unter. Das hätte der Ausgleich sein müssen. Nach 45 Minuten erlöste schließlich der Unparteiische die Bützower Spieler und schickte sie in die Kabine. TSV-Coach Mario Kuska reagierte auf das schwache Auftreten seiner Mannschaft und nahm Kapitän Torsten Mahncke und Steve Bärmlich vom Feld. „Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals so eine schlechte Halbzeit erlebt zu haben. Die Einstellung stimmte überhaupt nicht“, sagt der Trainer, der das Amt seit drei Monaten inne hat. Er erhoffte sich von der Einwechslung von Frank Fust und Robert Grabowski neue Impulse.
In der Tat wurde das Spiel seiner Schützlinge im zweiten Durchgang besser. Das lag daran, dass alle Spieler die Ärmel hochkrempelten und sich gegen die drohende Niederlage wehrten. Obwohl die Hausherren spielerisch nur selten überzeugten, verbuchten sie gute Einschussmöglichkeiten. Jakob Kühn, René Röpcke und Philipp Keup scheiterten jedoch. Auf der anderen Seite mussten die Bützower bei den Tempogegenstößen der Ribnitzer höllisch aufpassen. Die Gäste agierten allerdings oftmals zu umständlich und verpassten die Vorentscheidung. Der TSV profitierte vom Unvermögen der Gäste, die im Ansatz einige klare Tormöglichkeiten verpassten. So wurde es für Bützows Schlussmann André Krüger ein verhältnismäßig ruhiger Nachmittag. Als die Uhr dann gegen die Gastgeber lief und bereits die Nachspielzeit angebrochen war, hielt auch den Torhüter nichts mehr in der eigenen Hälfte. Nachdem die 1952er in der Schlussphase einen Zahn zulegten und die gegnerische Hälfte belagerten, kam es zu einigen Standardsituationen. Kurz vor Ultimo wehrten die Ribnitzer einen Eckball in die Mitte ab. Jakob Kühn stand zentral, legte sich das Spielgerät an seinem Gegenspieler vorbei und wurde von den Beinen geholt. Der Unparteiische kündigte vor dem Freistoß an, dass dies die letzte Aktion sei. Der erfahrene René Röpcke übernahm Verantwortung und wuchtete das Leder aus 20 Metern an den linken Pfosten. Beim Abpraller stand Robert Grabowski goldrichtig und beförderte den Ball aus acht Metern zum viel umjubelten Ausgleich ins Netz.
„Aufgrund der zweiten Halbzeit ist der Punkt sicher nicht unverdient. Damit müssen wir zufrieden sein. Mit der Leistung allerdings nicht, denn die war dünn. Das Beste ist, dass wir für so ein schlechtes Spiel noch einen Punkt bekommen haben“, sagt Bützows Trainer Mario Kuska und kündigt für seine Schützlinge eine intensive Trainingswoche an.
Am Sonnabend können sich die Bützower wieder von ihrer besseren Seite zeigen. Um 14 Uhr gastiert dann der Gnoiener SV auf dem Sportplatz am Wall, der mit einem 3:0-Auswärtssieg aus Rambin im Gepäck anreist.
TSV Bützow: Krüger, Boldt, Osterloh, Winter, Mahncke (46. Fust), Kuchenbecker (75. Kähler), Kühn, Algner, Bärmlich (46. Grabowski), Keup, Röpcke.
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