Da steh ich heute so im Stadion rum auf der Suche nach Jacksack, um später zu erfahren, dass er heute nicht ganz fit war und zu Hause blieb. Ganz schwach, so darf ich aber endlich mal die Noten verteilen. :biggrin:
Die Reise nach Ludwigsfelde ist wohl die Kürzeste der ganzen Saison. Bereits nach 25 Minuten war der dortige Hauptbahnhof erreicht und nach weiteren 15 Minuten stand man vor dem kleinen Stadion. Also rauf auf den Platz und da dankenswerter Weise einige hundert Zuschauer sich das Spiel von draußen aus ansahen, war für jemanden wie mich, der nun mal ein paar Zentimeter kleiner ist, endlich die Sicht frei auf das Spielfeld. Was ich dort zu sehen bekam, war das was zu erwarten war. Der LFC machte hinten dicht und meine ersatzgeschwächten Unioner versuchten einen Weg in Richtung Tor zu finden. Dies sollte auch einige Male ganz gut gelingen. So wie in Minute 13 als sich Wunderlich über links durchsetzte, in den Strafraum eindrang und einfach mal abzog. Seinen Schuss konnte Keeper Petereit nur mit Mühe an die Latte lenken. Die nächste Chance hatte Teixeira (25.), der aber mit einem Schuss ebenso am gegnerischen Torwart scheiterte. Ansonsten passte die Partie wunderbar zum heutigen Wetter, sie war lange Zeit trostlos. Das 1:0 in der 27. Minute half darüber auch nur kurz hinweg. Übrigens hatte Teixera getroffen, wer auch sonst, der nach einem Anspiel auf Höhe der Strafraumgrenze sich in Richtung Tor drehte und mit einem satten Schuss einnetzte. Kurz vor der Pause noch mal Aufregung vor dem LFC-Tor, als Benyamina zweimal im Strafraum auftauchte. Erst köpfte er aus vier Meter nach wunderschönem Zuspiel von Wunderlich an die Latte statt ins leere Tor und eine Minute später ging ein erneuter Kopfball am gegnerischen Gehäuse vorbei. Einer der beiden Kopfbälle hätte sitzen müssen, so aber blieb es bis zum Pausenpfiff beim verdienten 0:1.
In der Pause hatte ich die Gelegenheit mich mit einem zufällig herbeigelaufenen Unioner zu unterhalten. Meine Meinung war klar, Okuyama muss vom Platz. Hätte ich es Lieberam gesagt, hätte es wohl mehr Sinn gehabt. So blieb der Japaner jedoch auf dem Platz und schenkte den Gastgebern die Möglichkeit zum Ausgleich. Was war passiert. Nach einem kurzen Durcheinander wollte sich ein LFC-Spieler samt Ball aus dem Strafraum entfernen um danach wahrscheinlich wieder in die Mitte zu Flanken. Doch dazu sollte er gar nicht mehr kommen, denn „Mister Kamikaze“ legte ihn noch völlig übermotiviert vor der Strafraumgrenze. Der Schiedsrichter pfiff und traf damit eine der wenigen richtigen Entscheidungen des Tages. Da man Geschenke immer annehmen soll, verwandelte Meinhardt (52.) vom Punkt. Wie zuletzt war aber genau dieses Tor der Anfang vom Ende des heutigen Gegners. Endlich spielte Union wie es eigentlich immer sein sollte schnell nach vorn und brachte die gegnerische Abwehr einige Male in Verlegenheit. Wieder scheiterte Benyamina (53.) allein vor dem Tor und wieder war es Teixeira (57.) der traf. Diesmal per Kopf. Im Mittelpunkt stand nun immer Öfter Keeper Petereit der die erneute Abschlussschwäche der Berliner aufdeckte. So hätten Benyamia (67.) und Teixeira (69.) für die frühzeitige Entscheidung sorgen müssen. Das die letzten Minute dann doch etwas ruhiger worden, war zum wiederholten Male Teixeira zu verdanken. In Minute 75 umkurvte er Petereit und schob aus spitzem Winkel zum 3:1 ein. Die Schlussminuten waren geprägt vom Berliner Sturmlauf und den bekannten Problemen vor dem Tor, was aber auch egal war, da die drei Punkte nicht mehr in Gefahr gerieten.
Die offizielle Zuschauerzahl gibt der LFC mit 1.547 zahlenden Zuschauern an, es waren aber allein etwa 2.500 bis 3.000 Union-Fans vor Ort. Scheinbar hatten sich aber nicht viele eine Karte gekauft.
Ludwigsfelder FC: Petereit - Rehausen, Cami (76. Ruprich), Schneider, Neumann (60. Fiedler), Patzler, Klatt (84. Braune), Alber, Eidtner, Meinhardt, Rauch
1. FC Union Berlin: Glinker - Bergner, Koch, Ruprecht, Kaiser, Okuyama (88. Creutzberg), Heinrich, Wunderlich, Kovulmaz (77. Mätschke), Benyamina (81. Prokoph), Teixeira
Schiedsrichter: Jens Oehme (Witzschdorf)
SR-Assistenten: Mario Wehnert, Daniel Petzold
Gelbe Karten: Meinhardt, Fiedler - Wunderlich, Kovulmaz
Tore: 0:1 Teixeira (27.), 1:1 Meinhardt (53./Foulelfmeter), 1:2 Teixeira (57.), 1:3 Teixeira (75.)
Zuschauer: 1.547 (davon 2.500 - 3.000 Gäste-Fans)
Und nun zu den Noten:
Glinker ne 2,5
Beim Gegentor machtlos, ansonsten arbeitslos und damit fehlerfrei.
Bergner ne 3,5
Hoffentlich kommt Schulz per Wunderheilung früher zurück, Bergner und der Ball das passt nicht.
Koch ne 3
Solide und unfällig.
Ruprecht ne 3
Im Grunde das Gleiche wie bei Koch.
Kaiser ne 3
Ebenfalls zufriedenstellend.
Okuyama ne 4,5
Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Keiner rennt so über den Platz wie er und erkämpf sich die Bälle. Nur erkämpft er sich immer wieder Bälle die er zuvor unnötig verloren hat und er müsste auch nicht wie ein Blöder über den Platz hetzen wenn er mal endlich enger am Gegenspieler stehen würde. Den Elfmeter hat ganz klar er verursacht und so ist ihm wie beim Yesilyurt-Spiel das Gegentor anzurechnen.
Heinrich ne 2,5
Wenn nichts mehr geht ist Heinrich da und passt auf dass das Spiel den richtigen Verlauf nimmt. Für mich der beste Spieler der Saison, was ich so nicht erwartet hatte, auch heute wieder gut dabei.
Wunderlich ne 2
Was er auf der Außenbahn macht gefällt mir. Setzt sich immer wieder gut durch und hat auch mal den Mut den Torerfolg zu suchen.
Kovulmaz ne 3,5
Zu unauffällig.
Benyamina ne 3,5
Gibt es eigentlich einen Spieler in der Liga der mehr Chancen vergibt als Benyamina? Unglaublich wie oft er genau an der richtigen Stelle steht und dann doch wieder nicht trifft.
Teixeira ne 1,5
Drei Tore sagen alles. Wenn nichts mehr hilft langer Ball auf Texas, der regelt das schon.