Einseitiges Verfolgerduell - am Ende Platz drei!
Am 7. Spieltag der Bezirksliga Mitte kam es bei bestem Herbstwetter zum Verfolgerduell Vierter (1.FC Pirna) gegen Dritter, die Gäste aus Lommatzsch hatten als Aufsteiger schon 11 Punkte gesammelt, reisten aber mit einer 1:4-Heimniederlage gegen Wesenitztal an. Auf dem Papier sollte es ein Spitzenspiel werden, doch um es vorweg zu nehmen, es war eine einseitige und klar überlegen geführte Partie der Gastgeber.
Trainer Rene Hantsche konnte aus dem Vollen schöpfen, Kapitän Andreas Friebel kehrte nach 3 Wochen Pause wieder ins Team zurück und für David Haar gab es diesmal eine Sonderaufgabe: er sollte den Torjäger der Gäste Jerome Wolf ausschalten, was ihm über die gesamte Spielzeit exzellent gelang!
Schon der erste konzentriert und konsequent vorgetragene Angriff der Hausherren brachte den ersten Torjubel. In der 9.Minute agiert Daniel Matouschek im Zweikampf clever und schickt den agilen Steve Gruber auf der linken Außenbahn auf die Reise, der tankt sich gut bis zur Grundlinie durch, seine genau getimte Flanke verwertet der mitgelaufene David Henke mustergültig per Kopf zur 1:0 Führung.
Von den Gästen bis dahin kaum etwas zu sehen, im Gegenteil, schon zwei Minuten nach dem Führungstreffer die nächste Chance für den FCP. Einen Freistoß von Daniel Rösner kann die Abwehrreihe der Lommatzscher nur bis zur Strafraumgrenze klären, den Abpraller nimmt Tom Matuschak direkt, aber sein Schuss geht 2m am Tor vorbei. In der 14.Minute dann das erste Achtungszeichen der Gäste, ein von rechts außen getretener Freistoß landet am kurzen Pfosten, wo der Lommatzscher „Torschütze vom Dienst“ Karsten Richter (7 Tore) beim Abschluss aber noch entscheidend gestört werden kann. Nur 5 Minuten später erläuft sich Sebastian Engler einen Befreiungsschlag von Mathias Hanke und läuft alleine auf Torwart Rene Jessulat zu, den Abwehrspieler im Nacken schließt er dann aber etwas zu überhastet und zu ungenau ab, der Ball trudelt gut 2m neben dem Tor ins Aus. Die Gäste suchen ihr Offensivglück immer wieder über ihren Mittelstürmer Wolf, der in der 27. Minute dann doch einmal seinem Bewacher Haar enteilen kann und sich über links außen bis zur Grundlinie durchtanken kann – seinen scharfen Rückpass kann aber Hanke kurz vor dem einschussbereitem Lommatzscher klären.
Genau in diese beste Phase der Gäste spielen die „roten Löwen“ aus Pirna wiederum über den laufstarken Gruber, der sich, wie schon beim ersten Treffer, auf links bis zur Grundlinie durchtankt. Seine präzise Rückgabe landet bei Engler, der zieht sofort direkt ab, der Ball geht noch an den Innenpfosten und ins Tor zur 2:0 Führung (29.min). Bis zum Pausenpfiff passierte dann nicht mehr viel, die Gäste waren etwas geschockt und stellten ihre Offensivbemühungen fast gänzlich ein, die Pirnaer hingegen waren darauf bedacht weiterhin in der Defensive konzentriert zur Sache zu gehen und immer wieder ihre drei schnellen Spitzen in Szene zu setzen.
Die zweite Hälfte begann wie die erste endete, der FC Pirna weiterhin das spielbestimmende Team, in der 50.Minute die nächste Großchance, Matouschek steckt überlegt diagonal im Strafraum auf den mitlaufenden Gruber durch, der lässt den Torwart noch aussteigen, kommt dann aber nicht zum erfolgreichen Abschluss. Nur 5 Minuten später hätte Kapitän Friebel sein Comeback mit einem Tor krönen können bzw. müssen. Henke lässt auf der linken Außenbahn zwei Gegenspieler stehen und spielt flach den mitlaufenden Friebel am 5m-Raum an, der lässt Torwart Jessulat noch aussteigen, doch dann verzieht er aufgrund eines Platzfehlers vorm leeren Tor. Auf der Trainerbank wurden schon die Fußballweisheiten herausgekramt – „hoffentlich rächt sich diese Chancenverwertung nicht“, doch man musste angesichts eines harmlos agierenden Tabellendritten keine Angst haben. In der nächsten Viertelstunde vergaben allerdings Matuschak (62.min), Matouschek (68.min) und Engler (72.min) weitere gute Möglichkeiten den sprichwörtlichen Sack zu zu machen. In der Schlussphase hatte man den Eindruck, dass die Gäste stehend K.O. waren, sie konnten sich kaum noch aus der eigen Hälfte befreien, so auch in der 85. Minute, als der als Mittelstürmer eingewechselte Daniel Eichstädt eine Henke-Flanke volley nimmt, aber aus ca. 12m knapp über die Latte schießt. Nur drei Minuten später dann die Entscheidung, der ebenfalls eingewechselte Martin Franek wird im Strafraum regelwidrig von den Beinen geholt, den fälligen Elfmeter verwandelt Eichstädt souverän zum 3:0 Endstand.
Fazit: Am Ende geht der Sieg auch in dieser Höhe völlig in Ordnung, bei konsequenterer Chancenverwertung hätte der Sieg sogar höher ausfallen müssen, doch die spielerisch gute und geschlossene Mannschaftsleistung macht Appetit auf mehr. Zunächst konnte man mit dem 4.Saisonsieg den dritten Tabellenplatz festmachen, den es nächste Woche beim schweren Derby in Sebnitz zu verteidigen gilt.
(Th. Ludwig)