Beiträge von lucius

    Als Normalbürger, Fan und Steuerzahler kotzt es mich an, dass ich Polizeieinsätze mitfinanziere. Werden Hooliganverbrecher nicht ermittelt, tragen auch Steuerzahler und Normalbürger die Sachschäden an Kraftfahrzeugen, Raststätten, Bahnhöfen und Zügen. Natürlich tragen alle in einer gesetzlichen Krankenkasse versicherten Arbeitnehmer auch die Kosten für die Behandlung von Verletzten.
    Beim Oberligaspiel 1. FC Union – BFC waren 1000 Polizisten im Einsatz, die Kosten für die Sicherung dieses Spiels trägt der Steuerzahler. Ich nehme an beim Rückspiel wird die Polizei mit einem ähnlich großen Polizeiaufgebot vor Ort sein. Auch in der Oberliga müssen eben größere Fangruppen getrennt werden, damit gewaltbereite Fans nicht aufeinander losgehen. Man könnte ja argumentieren, dass die Sicherheitsmaßnahmen übertrieben sind. Aber als in Lens der Gendarm Nivel zum Invaliden geprügelt wurde, hatte man offensichtlich ein zu geringes Polizeiaufgebot bereitgehalten: 500 angereisten Hooligans stand ein Polizeiaufgebot von 50 französischen Polizisten gegenüber.
    Und der Ehrencodex der Hooligans? Der war schon damals ein Märchen für kleine Kinder!
    :lol:
    Aus einer zahlenmäßig überlegenen Gruppe wird auf einen Menschen eingeprügelt, mit äußerster Brutalität! Dem nachstehenden Artikel entnehme ich, dass Nivel von 5 Schlägern brutal zusammengeschlagen wurde. Für mich hat das mit Ehre nix zu tun, 5 Leute gegen 1! :evil:
    Ehrenwerte Hools oder Straftäter?
    Interessant ist allerdings noch folgende Info zum Treffen deutscher und polnischer Hooligans in Briesen:

    Zitat

    Einer der am Sonntagnachmittag Beteiligten war 1998 dabei gewesen, als deutsche Hooligans bei der Weltmeisterschaft 1998 den französischen Polizisten Daniel Nivel in Lens zum Schwerbehinderten prügelten. Dabei handelt es sich um einen der damaligen Haupttäter, den Leipziger Karl-Heinz E.


    Hooligan auch in Briesen dabei
    Ob in Lens oder in Deutschland, generell gilt für mich: Für Normalbürger, friedliche Fußballfans und Polizei sind Hooligans eine mögliche Gefahr!
    Und der deutsche Steuerzahler darf zur WM 2006 tief in die Tasche greifen. Denn Polizeikräfte und Sicherungsmaßnahmen werden einige Millionen kosten.
    Das Normalbürger und Fans im Fußballalltag bereits in übler Weise von Hooligans belästigt und geschädigt wurden, bestätigen folgende Beispiele:

    Mit Nazi -Hools auf Reisen
    Raub und Randale am Alexanderplatz
    Hooligan Randale in München, Polizisten und Passanten verletzt
    Randale und Diebstahl an Autobahnraststätte
    Berliner Hooligans randalieren in Dresdens Innenstadt
    Fußballfan von Hooligans bewusstlos geschlagen
    Randale in Stendal und Essen
    Grundsätzlich gebe ich aber BFC Mitte recht, wenn er schreibt:

    Zitat

    Aber die Zeiten der "Kodex"-Hools sind vorbei und deshalb sehe ich keine großen Chancen da von außen einzugreifen.


    Seit Lens sollte eigentlich jeder Fan auf die Reihe kriegen: Der "Ehrencodex der Hooligans" ist ein Märchen für kleine Kinder.
    Polizei, Normalbürger und Fans sollten gemeinsam dafür sorgen, dass Hooligan ein armseliges und bedauernswertes Auslaufmodell wird. :lol: Vor allem gegenüber Kindern und Jugendlichen gilt es rüberzubringen: Kampfsport kann man auch legal betreiben, den Gegner fair und unter wirklich ehrenwerten (weil legalen) Bedingungen bezwingen.

    @ Kille
    Folgenden Spruch finde ich nun wirklich nicht cool, eher bescheuert“


    Zitat

    Der eine geht offen damit um, reagiert sich mit Gleichgesinnten ab,

    Der Polizist, der in Frankreich seine Gesundheit durch Hooligan- Verbrecher verlor, hatte keine Chance, offen damit umzugehen.
    In Stendal wurden auch Privatautos abgefackelt!


    Frage: Was glaubst du was ich mit so einem beknacktem Hooligan mache, wenn ich den greifen kann, der mein Auto abfackelt?


    YEp, ich habe gesagt ich bin gegen Gewalt! Und dabei bleibt es! Aber ein potentieller Hooligan- Typ wird zahlen, bis er schwarz wird. Den Part überlass ich einfach meinem, Anwalt gnadenlos! Das ist meine Art, mit diesen Typen (offen) umzugehen. :biggrin:


    Abzureagieren brauche ich mich nicht, selbst ausgewählte Gleichgesinnte lehnen wie ich GEWALT ab!

    @BFC- Mitte


    Du schreibst an die Adresse von aka

    Zitat

    Aber falls solche Leute wie du mal hin und wieder eure Frauen schlagt oder Kinder,dann denkt über euch mal selber.


    Ist es wirklich so schwer auf die Reihe zu kriegen?
    Es gibt Leute, die lehnen Gewalt generell ab! Im Stadion und natürlich auch in der Familie gegenüber Frauen und Kinder!

    Nochmal: Hooligans, nein Danke! Ich habe kein Bock auf feige und kriminelle Schlägertypen, die bereits folgende Schlagzeilen produzierten:


    Zitat

    Für horrendes Aufsehen sorgen indes die Hooligans. Erst prügeln sich in Marseille englische Krawallmacher mit nordafrikanischen, dann kommt es in Lens zu entsetzlichen Szenen, die unvergessen bleiben: Im Vorfeld der Partie zwischen Jugoslawien und der DFB-Elf rasten deutsche Hooligans vollends aus und treten den französischen Polizisten Daniel Nivel fast zu Tode. Der Gendarm überlebt, bleibt aber zeitlebens schwer behindert.


    Ich glaube, die Mehrheit der deutschen Fans verzichtet gerne auf Gewalt beim Fußball. Gewalttätige Typen, die in Stenal Privatautos und Polizeiautos zerstörten gehören hinter Gitter, entweder in den Knast oder in die Klapsmühle. Letztlich bezahlen Privatleute bzw. der Steuerzahler für Schäden, die von Hooligans verursacht werden. Wie dämlich nuss man eigentlich sein, um derartige Berichte cool zu finden? :evil:


    http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,399233,00.html

    Für mich sind Hooligans primitive und kriminelle Schläger. Gewalt gegen andere Fans oder Sachbeschädigungen ist hirnrissig, wird aber von der Öffentlichkeit leider allen Fußballfans angelastet.
    Hooligans, man kann auch sagen intellektuell unterbelichtete Dumpfbacken, soll die volle Härte des Gesetzes treffen. Natürlich auch Stadionverbot, for ever! Die Deppen, die in Stendal randaliert haben, sollen auch für den angerichteten Schaden aufkommen!


    Wir sind die Fans, Scheiß Hooligans!

    Die sportliche Kommandobrücke des DFB böte vielleicht noch Platz für Netzer , Breitner ... :biggrin:
    Allerdings bin ich der Meinung, mit Klinsi, Löv, Bierhoff gibt’s da bereits genug Leute, weil die ja auch nicht gerade zum Nulltarif arbeiten!
    Hätte sich Herr Sammer nach Völlers Weggang als DFB Trainer beworben, gäbe es von mir Zustimmung pur. Seine Bewerbung beim DFB als Sportdirektor kommt für mich allerdings rüber, als geht’s um eine Verbeamtung. Die DFB-Junioren haben ihre Trainer, das Team Klinsi, Löv, Bierhoff sollte eigentlich auch ohne Sportdirektor Talente integrieren.
    Bernhard Peters bringt als Quereinsteiger Kompetenz für Fitness und Kondition mit, Fußballsachverstand gibt’s beim DFB und in den Bundesligavereinen ohnehin bereits.
    Daher wird eine Verpflichtung des M. Sammers dem DFB Teams nicht wirklich hilfreich sein. Neue Trainingsmethoden, sollte Jürgen Klinsmann bei der WM scheitern, haben danach wohl keine Chance...
    Sammer und Peters gemeinsam verpflichten? :?: :?: :?:
    Fußballtrainer, wie Sammer, gibt’s genügend beim DFB und in den Bundesligavereinen! Aber Typen wie Peters, die positive Erfahrungen aus anderen Sportarten im Fußball einbringen kaum. Bernhard Peters hätte neue Ideen einbringen können. Ich glaube aber nicht, dass man das beim DFB wirklich will.
    Als Wasserträger für den deutschen Fußball wäre ich mir jedenfalls auch zu schade. Nachvolziehbar wäre für mich daher, wenn B.P gegenüber dem DFB sagt : Nein Danke!

    Pressewart Andy pöbelt,


    Zitat

    Daher Geopraphie eine glatte 6


    Nicht Mecklenburg sondern Vorpommern.


    Ziemlich peinlich.



    Bei WIKEPEDIA findet man allerdings folgende Information:


    Zitat

    Die Stadt Torgelow liegt im Landkreis Uecker-Randow in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland) und ist Verwaltungssitz des am 1.Januar 2005 gebildeten Amtes Torgelow-Ferdinandshof.


    Scatterbrain hat somit völlig korrekt die Abkürzung MV für das Bundesland Mecklenburg- Vorpommern verwendet.
    Ich schlage vor, die 6 in Geographie behältst du: ungebraucht! :lol:

    Ueren
    Du schreibst:

    Zitat

    Man stelle sich vor, die wollen jetzt auch noch was von ihren Gewinnen abhaben.


    Am Beispiel ALDI wird doch klar erkennbar, dass die "Leistungsträger" Theo und Karl Albrecht genug abbekommen haben.
    Der Vermögenszuwachs der Gebrüder Albrecht: 19 Mrd U$ (1999) auf 41 Mrd. U$ (2004)! :lol:
    Hier wurde Gewinnmaximierung getrieben, auf Kosten und zum Nachteil von Lieferanten und der ALDI Belegschaft. Die Gewinne stiegen, das Vermögen der Albrechts hat sich verdoppelt. Auf der Arbeitnehmerseite gibt’s Lohndumping pur!


    außerdem schreibst du

    Zitat

    Zumindest hatte das 3-Klassen-Wahlrecht, ganz im Gegensatz zu Wahl der DDR Volkskammer, ansatzweise etwas mit Wahlrecht zu tun.


    Das 3 Klassen Wahlrecht und die Volkskammerwahlen hatten eins gemeinsam: Das Ergebnis stand schon vor der Stimmauszählung fest. Groß war die Angst der Machthaber, in Preußen und in der DDR vor dem Volk und seinen Entscheidungen! :lol:
    Die Weimarer Republik ist aber ein Beispiel dafür, dass auch eine bürgerliche Demokratie versagen kann. Übersteigerte Macht- und Wirtschaftsinteressen von Parteien und Eliten aus Großkapital und Wirtschaft führte zum Scheitern der Weimarer Demokratie, brachte die Nationalsozialisten an die Macht. Die gegenwärtige Politik der Umverteilung von unten nach oben zeigt, dass man sich auch 2005 über den Volkswillen hinwegsetzt. Die Reichen werden immer reicher, genommen wird’s von Arbeitnehmern und Arbeitslosen!

    Hertha4ever fragt:

    Zitat

    Aka, hat Deutschland wirklich so viel Kohle dass man das wie die Linkspartei wünscht, noch stärker bezuschußt?


    Natürlich! Selbst die Financial Times Deutschland schrieb schon 2002: Die Reichen werden immer reicher! Wir haben also ein Verteilungsproblem!
    In Deutschland lebten 1996 47 Familien mit einem Vermögen von mindestens einer Milliarde Dollar. Die Topliste der Reichen und Superreichen in Deutschland führt die Industriellenfamilie Quandt an.
    Die weitere Rangliste:
    Theo und Karl Albrecht 19,55 Mrd. DM, Curt Engelhorn und Familie 18,7 Mrd. DM, Familie Haniel 15,81 Mrd. DM, Familie Merck und H.-J. Langmann 9,52 Mrd. DM, Familie Henkel und Albrecht Woeste 8,84 Mrd. DM, Erivan Haub und Familie 8,5 Mrd. DM, Otto Beisheim 8,16 Mrd. DM, Familie Boehringer 7,99 Mrd. DM, Familie Boehringer 7,99 Mrd. DM,
    In vielen Fällen wurde das Vermögen dadurch erworben, dass die Regeln der Kapitalwirtschaft und der PR- Politik angewandet wurden und über die Politik (Lobbyismus) knallhart Gewinnmaximierung durchgesetzt wurde. Daher kann man es sich Leisten, in den Vorstandsetagen bei den Gehältern draufzulegen. Beispiel:
    Stundenlohn 2218 Euro / Jahresgehalt 6 950 000 Euro Joseph Ackermann im Jahr 2002 Deutsche Bank AG!
    In Deutschland hat man auch soviel Kohle, dass man EX- Telekom Chef Ron Sommer den Rücktritt mit 11 Millionen Euro Gehalts- und Pensionsansprüchen versüßte.
    Klaus Esser, EX Vorstand bei Mannesmann, wurde der Abschied mit 30 Millionen Euro versüßt.


    Unter "Aufsichtsrat bedient sich" veröffentlicht DER SPIEGEL 23/2003, dass der 20köpfige Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa AG sich ein neues Vergütungssystem genehmigen will, welches faktisch einer Anhebung derer Bezüge um 166 Prozent gleich kommt. :lol:


    Für Arbeitnehmer ist beim Thema Lohn dagegen Geiz angesagt! :evil: Abfindungen für Arbeitnehmer, die jahrzehntelang ihre Arbeitskraft für das Unternehmen verkaufen mussten, am besten streichen!
    In Großbritanien gibt es übrigens einen gesetzlichen Mindestlohn von 6,70 Euro pro Stunde. Bezogen auf 40 Stunden pro Woche entspricht das einem Monatslohn von 1072 €! :!: Die Forderung nach einem Mindestlohn, wie ihn die Linkspartei fordert ist also nicht absurd.
    Das Beispiel ALDI zeigt sogar, dass auch Deutschland Mindestlöhne braucht.Dringend! :wink:
    Soziale Standards (Mindestlöhne, Renten, Arbeitslosengeld oberhalb der Armutsgrenze) sind finanzierbar. Geld ist offensichtlich da, wie die Beispiele Ron Sommer und Esser zeigen.
    Es geht nicht darum den Kleinunternehmern und Mittelständischen Unternehmen in den Ruin zutreiben, das wäre auch keine vernünftige Politik. Wenn aber Arbeitnehmer und Arbeitslose immer weniger Geld zur Verfügung haben (Lohndumping, Hartz IV), leiden aber gerade Selbständige die von der Binnennachfrage leben. Dann wird das Auto nicht mehr in die Waschstraße an der Tankstelle gefahren, der Restaurantbesuch fällt aus usw.
    Wer in Deutschland zu den Nehmern gehört belegen die Zahlen, sogar in Milliardenhöhe! Nehmer sind die Quandts und Albrechts, die ein Milliardenvermögen zusammenraffen.

    @ Ueren


    Finanzminister Eichel hat in einem Interview des Deutschlandfunks zum Kirchhoff Modell folgendermaßen Stellung genommen:



    Zitat

    Eine Flattax, wie sie Kirchhoff in seinem Modell vorgeschlagen hat, das ist noch radikaler als die FDP und es ist noch radikaler in seiner Umverteilungswirkung. Wenn sie dann noch die Ausnahmen wegnehmen, also zum Beispiel die Steuerfreiheit der Schichtzuschläge wegnehmen und das trifft dann alle Schichtarbeiter in Deutschland, und gleichzeitig einen solchen Steuertarif machen, dann ist das grob ungerecht. Das haben übrigens die Finanzminister aller 16 Länder, also auch die CDU-Finanzminister, in einem gemeinsamen Bericht zu den verschiedenen Steuerreform-Modellen festgestellt und dabei festgestellt, dass das Steuerreform-Modell von Herrn Kirchhoff weder bezahlbar ist noch sozial gerecht und deswegen nicht in Betracht kommt.


    Das Konzept des Finanzministers Eichel sah ja gerade vor, dass die Steuerschlupflöcher bei einem Spitzensteuersatz von 41 % weitgehends geschlossen werden. In einer möglichen großen Koalition könnte das verwirklicht werden, dann hilft auch kein Steuerberater mehr.



    Das komplette Interview gibt es unter diesem Link:
    http://www.bundesfinanzministe…und_20Interviews/009.html

    Hafensänger
    In deinem letzten Beitrag schreibst du:

    Zitat

    solange menschen fleißig arbeiten gehen und am monatsende genauso viel geld zur verfügung haben wie die die nicht arbeiten gehen läuft irgendetwas falsch!


    Falsch ist doch lediglich die Entwicklung der Löhne! Hier gilt doch nach der Wende von Seiten der Unternehmer nur noch: Geiz ist geil, Lohndumping ist Trumpf! Zuerst wurde Weihnachts- und Urlaubsgeld gekürzt oder ganz gestrichen. Dann spielt man die Arbeitnehmerstandorte in Deutschland gegeneinander aus oder droht mit der Verlagerung ins Ausland. Wie Lohndumping im Alltag prima funktioniert kann man unter diesem Link nachlesen:
    http://www.stern.de/wirtschaft…n/?id=538042&p=2&nv=ct_cb


    Die Gewinne der Unternehmen steigen und die Löhne stagnieren oder sinken. Obwohl die gesamtwirtschaftlichen Unternehmens- und Vermögenseinkommen, überwiegend Unternehmensgewinne, laut dem Statistischen Bundesamt in 2004 um 10,7% gestiegen sind. Das sei ein Plus von 47 Milliarden Euro und die höchste Zunahme seit der deutschen Vereinigung. Die Reduzierung der Arbeitsplätze wird weiter gehen, ein drastischer Anstieg der Arbeitslosenzahlen ist aufgrund des technischen Fortschritts zu erwarten. :!: Vor diesem Hintergrund muss über die Verteilung der Gewinne generell neu nachgedacht werden. Auch darüber, dass die sozialen Sicherungssysteme finanziell noch besser ausgestattet werden müssen. Die meisten Arbeitnehmer wissen heute nicht, ob sie in 5 oder 10 Jahren noch einen Arbeitsplatz haben. Heute kommen auf eine Stelle 150 Bewerber! Wer von Neid getrieben die Verringerung von ALG II Leistungen fordert, kommt möglicherweise eines Tages selbst in den "Genuss" von ALG II. :lol: Wenn die Reformverbrechen weitergehen, gibt’s dann vielleicht nur noch eine Angelberechtigung und einen Gutschein für die nötigsten Lebensmittel.
    Mindestlöhne zu fordern, die deutlich über den Transferleistungen liegen, ist offensichtlich zu viel verlangt? Ich habe kein Problem damit, wenn sich ein ALG II Empfänger eine Flasche Whisky kauft (er wird sich das nicht jeden Tag leisten können, möglicherweise eine Schenkung oder nur eine Besorgung). Ein Gerechtigkeitsproblem habe ich aber damit, wenn Vorstandsmanager der DAX Unternehmen ein Jahreseinkommen in Millionenhöhe haben, bei Porsche bis zu 15 Millionen. Und wütend werde ich wenn ein Kirchhoff daherkommt und diese Leute steuerlich entlasten will, und dadurch die Staatskassen leert. Leere Kassen liefern dann die Begründung, für Kürzungen im sozialen Bereich.

    Hafensänger
    Einige Bemerkung zum Sozialstaat:
    Die Einführung der Sozialversicherung geht auf Otto von Bismarck zurück, er war Wegbereiter des Sozialstaats mit der Einführung der Krankenversicherung (1883), Unfallversicherung (1884) Invaliditäts- und Altersversicherung (1889).Hintergrund war die Industrialisierung in Deutschland, die zu einem rasch wachsenden Heer von Arbeitnehmern führte. Deren Lage war katastrophal, schlechte Arbeitsbedingungen (Unfälle, Invalidität, Armut), Bezahlung an der Armutsgrenze (Hunger, Krankheit).Verschärfte Ausbeutung unter miserablen Arbeitsbedingungen, teilweise sogar Kinderarbeit, führten zu revolutionären Stimmungen unter der Arbeitnehmerschaft.
    Gegenüber der Industrie, die natürlich die Kostenbelastung der Versicherungssysteme kritisierte, argumentierte Bismarck: Rente statt Revolution! Es ging darum Unruhen zu vermeiden, um die Stabilität des Staates zu wahren Es waren also weniger soziale Aspekte, sondern politische Motive die zur Einführung der Sozialversicherung führten.
    Konrad Adenauer führte in der BRD den Begriff soziale Marktwirtschaft ein und sicherte über die Steuerprogression die sozialen Sicherungssysteme. Zu den bekannten Säulen kam die Sozialhilfe hinzu, auch der soziale Wohnungsbau.
    Es waren vor allem politische Überlegungen, die unter Adenauer zur Weiterentwicklung des Sozialstaates führten: Damals waren auch in der Bundesrepublik Forderungen weit verbreitet, eine sozialere planwirtschaftliche Wirtschaftsform einzuführen.
    Fazit:
    Die Sicherungssysteme des Sozialstaats bilden ein soziales Netz für Menschen, die nicht selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen können: unverschuldet! Für diese Menschen soll die medizinische Betreuung gesichert werden, aber auch der Absturz unterhalb der Armutsgrenze. Wenn eine Unwetterkatastrophe wie in New Orleans droht ist es richtig, wenn starke Sicherungssysteme vorhanden sind. Wenn eine Krise auf dem Arbeitsmarkt mit ähnlich katastrophalen Auswirkungen droht, braucht man starke soziale Sicherungssysteme!

    Lokist
    Du schreibst:

    Zitat

    Also ich muß dir ehrlich sagen,ich schwimme auch nicht im Geld.Aber ich werde wegen den 2% mehr MwSt. bestimmt nicht großartig ärmer.Wenn jeden Monat die Benzinpreise steigen,hat der Bürger mehr finanzielle Verluste als die 2% MwSt.


    Es gibt aber Bevölkerungsgruppen, die nicht durch geringere Zahlungen zur Arbeitslosenversicherung entlastet werden z.B. Arbeitslose, Rentner, Studenten, Bafög- Empfänger. Deren Kaufkraft verringert sich tatsächlich.
    Es ist die Menge der Dienstleistungen und Produkte, die sich in der Summe addiert und bemerkbar machen wird: Insgesamt 10 Milliarden Euro! Hinzu kommen außerdem noch die Benzinpreiserhöhungen.


    Du schreibst außerdem:

    Zitat

    Des weiteren bin ich der Meinung das ein Betrieb Lehrlinge nicht ausbildet weil er sich dadurch mehr Erzeugnisse oder Dienstleistungen verkaufen lassen,sondern weil er einen späteren nutzen aus dem Mitarbeiter ziehen möchte.


    Meine Erfahrungen nach der Wende zeigen eindeutig: Werden mehr Waren oder Dienstleistungen nachgefragt, sind Betriebe gezwungen Arbeitnehmer einzustellen. Geht der Umsatz zurück, kommt es zu Entlassungen.
    Kein Unternehmer "parkt" Arbeitskräfte in der Hoffnung, er könnte in einigen Monaten oder Jahren mehr verkaufen.
    Sollte tatsächlich eine erhöhte Nachfrage entstehen und dadurch die Einnahmen steigen, wird zunächst mit Überstunden reagiert. Erst bei starker Nachfrage reagieren Unternehmen mit Neueinstellungen. Bei der Massenarbeitslosigkeit finden sich unter den Arbeitslosen genug Facharbeiter. :idea:
    Das ist auch der Grund, warum Arbeitnehmer in Deutschland nicht ausbilden und 180 tausend Ausbildungsstellen fehlen.
    Die Mehrwertsteuererhöhung wird dazu führen, dass die Binnennachfrage noch weiter zurückgeht. Die Menschen werden auf Waren und Dienstleistungen verzichten, die man nicht unbedingt zum Leben benötigt. Das werden vor allem Taxiunternehmen, Gaststätten , Blumenhändler ... spüren.i

    @ Lokist
    Du schreibst:

    Zitat

    Jaja,aber mal auf dein Beispiel bezogen.....die 400 Euro die er dafür gespart hat,kann er zum Beispiel in einen neuen Lehrling monatlich investieren!Das wäre immerhin 1 Arbeitsplatz in seiner Firma mehr!


    Der gesamte Kaufkraftverlust in Deutschland, der allein durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer hervorgerufen wird, beträgt rund zehn Milliarden Euro!
    Warum sollte ein Arbeitgeber in die Ausbildung eines neuen Lehrlings oder in einen künftigen Arbeitsplatz investieren? Das wäre doch nur sinnvoll wenn abzusehen wäre, dass mehr Erzeugnisse und Dienstleistungen nachgefragt werden. Das ist aber bei einem Kaufkraftverlust von 10 Milliarden Euro nicht der Fall, im Gegenteil!
    Nur wenn am Binnenmarkt mehr Erzeugnisse und Dienstleistungen nachgefragt werden, wird ein Arbeitgeber in Ausbildung und Arbeitsplätze investieren. Es macht auch wirklich wenig Sinn zu produzieren, wenn wegen mangelnder Kaufkraft Waren (oder Dienstleistungen) nicht nachgefragt und verkauft werden. Ich meine hiervon sind besonders Kleinbetriebe, Handwerker und Dienstleister betroffen, die Leistungen auf dem Binnenmarkt anbieten.


    Der_Schweinepriester schrieb:
    "ich halt mich da lieber an Alfred Tetzlav"

    Zitat

    "die roten können nicht mit geld umgehen"


    Ich meine, die Umgangsweise der Schwarzen mit Geld (schwarz gilt ersatzweise für CDU/ CSU) ist allerdings auch nicht gerade überzeugend!
    Link zum Spendenskandal:
    http://www.loester.net/kohl.htm
    Unter der Regierung Diepgen (CDU) gab es den Bankenskandal in Berlin, die Folgen kommen den Berlinern teuer zu stehen.
    Mit dem Erstarken der Linkspartei gilt es allerdings die Farbaussage neu zu beschreiben, unter politischen Aspekt.
    Rot kann stehen für:
    1.Schröder, Kanzler der Bosse: Neoliberale Umverteilung von unten nach oben, z.B. über Agenda 2010 / Hartz IV.
    2.Lafontaine und Gysi: Marktwirtschaft, sozial und ökologisch orientiert, bei der Arbeitnehmerinteressen nicht total auf der Strecke bleiben. Anders gesagt: Die Umverteilung von unten nach oben wird nicht zum Regierungsprogramm! Aber auch für eine Wirtschaftspolitik, die Interessen der Selbständigen, Klein- und Mittelbetriebe berücksichtigt.


    Ich habe nix gegen Alfred Tetzlaf. Ich wundere mich sogar, dass der nie ins Kompetenzteam der "schwarzen" berufen wurde. :lol:

    Hallo Dynamo76,
    Also in einem gebe ich dir erst einmal recht:

    Zitat


    ...es gibt auch Menschen in D, die sich den A**** aufreissen und hart für ihr Geld arbeiten...


    Meine Erfahrungen und Erlebnisse in der freien Wirtschaft bestätigen:
    Hart arbeiten viele Menschen! Selbständige, Manager, aber auch Arbeitnehmer im produktiven oder Dienstleistungsbereich. Das Problem ist nur: Menschen im produktiven oder Dienstleistungsbereich wird die Härte erbärmlich vergütet, Stichwort Dumpinglohn.
    Gerade Arbeitnehmer die flexibel sind, weite Wege zur Arbeit in Kauf nehmen, werden durch Kürzungen der Pendlerpauschale bestraft. Arbeitnehmern die Schichtarbeit leisten, kürzt man die Schichtzuschläge. Bereitschaftsarzt, Krankenschwester und Busfahrer schieben nun auch nicht gerade eine ruhige Kugel. Und von Truckern, deren Lenkzeiten den von dir genannten 18 Stunden nahe kommen, will ich erst gar nicht reden. Tatsache ist, gerade diese Arbeitnehmer leiden unter Dumpinglöhne und kriegen ihre tatsächliche Arbeitzeit schlecht bezahlt.


    Aber um zurückzukommen zur Einkommenssteuer:Die Linkspartei präsentiert folgenden Vorschlag:
    Grundfreibetrag bis 12000 Euro, auf Partner übertragbar. Spitzensteuer von 42 auf 50 % erhöhen, für Einkommen ab 60000 Euro.
    Ehegattensplitting und fast alle anderen Vergünstigungen fallen weg.
    Steuerfrei : Nacht-/Sonntagszuschläge und Kindergeld. Absetzbar: Rentenbeiträge, Pendlerpauschale (40Ct/km).
    (Information mdr videotext Tafel 876)


    Achtung, das sind nicht meine Vorschläge, sondern die der Partei die ich wähle. :D
    (Übrigens : In Schweden, Frankreich, Niederlande liegt der Spitzensteuersatz über 50 Prozent.)
    Frage: Unter Berücksichtigung der Tatsache, das 50 Prozent erst ab 60000 Euro gelten soll, für dich annehmbar? :?:

    BarnieGeroellheimer schreibt u.a.:

    Zitat

    ...nur wurden scheinbar die eigenen Bürger im Zuge der Reformen vergessen.


    Nö, dass sehe ich nicht so. Großkapital, Großindustrie und Besserverdienende profitieren doch von den Reformverbrechen.
    Vergessen? Nein !!!Mit Absicht benachteiligt wurden und werden Bürger, die als Arbeitnehmer in Deutschland leben!
    Bürger, die zur Top Reichtumsliga in diesem Land gehören werden, vor allem von CDU und FDP bevorzugt bedient.
    Nach dem neoliberalen Grundgesetz:
    Reformen= Umverteilung von unten mach oben!


    Aus Arbeitsnehmersicht kann ich nur sagen, dass meine Interessen bei der PDS am konsequentesten und nachvollziehbar vertreten werden. Für mich ist die verhartzte SPD, die 3 Tage vor der Wahl soziale Gerechtigkeit predigt, kein Thema. Schröder hat mit der Agenda 2010/ Hartz IV die Weichen in Richtung Sozialabbau gestellt und wollte sich am Abbau der Arbeitslosigkeit messen lassen. Das eine kann man als Reformverbrechen bezeichnen, aber auch bei der Arbeitslosigkeit wurde das Ziel nicht erreicht. :evil:


    Erreicht wurde, dass Jahreseinkommen in der Reichtumsliga in Millionenhöhe liegen. Beispiel:


    Zitat

    Davon dürfte der deutsche Manager profitieren, der mit einem geschätzten Jahreseinkommen von mehr als 15 Millionen Euro am meisten verdient: Porsche-Chef Wendelin Wiedeking.


    Quelle:
    http://www.manager-magazin.de/…r/0,2828,362798-2,00.html


    Und für diese Leute fighten die neoliberalen Parteien, allen voran die Partei der Besserverdienenden FDP!
    Ich werde PDS wählen! CDU, SPD & Co. kriegen von mir die Rote Karte für ihre Reformverbrechen.
    FDP werde ich aus Arbeitnehmersicht nie wählen!!! Nur die aller dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber. :lol:
    (Da hat Stoiber ausnahmsweise Recht! Nur hat er erstaunlicherweise Brecht zitiert, an Linken Ideen und Sprüchen muss wohl etwas dran sein! :lol: )

    Hafensänger schreibt:

    Zitat

    da sind wir schon zu zweit! mehr mut...mehr fdp!
    die fdp will keine mwst-erhöhung! wenn schwarz-gelb die wahl gewinnen sollte(was ich aber nicht mehr glaube) dann würde die fdp keine mwst-erhöhung zustimmen! also...je mehr fdp, desto weniger die "gefahr" einer erhöhung! wer sich deren programm mal durchliest wird feststellen das diese thesen die richtigen sind und unser land wieder voranbringen wird!


    :lol:


    Wer sich die Wahlprogramme durchliest wird feststellen, das nur die CDU für eine Erhöhung der Mehrwertsteuer ist.
    Alle anderen Parteien, lehnen eine Mehrwertsteuererhöhung ab. Kernaussagen der Parteien zur Mehrwertseuer


    SPD: Keine Erhöhung!


    CDU / CSU : Im Jahr 2006 Erhöhung auf 18 %, Ermäßigte 7 % für Lebensmittel etc. bleiben. Im Gegenzug Beiträge zur Arbeitslosenversicherung von 6,5 auf 4,5 % senken.


    Grüne: keine Erhöhung, Mehrwertsteuerbefreiung für Auslandsflüge abschaffen


    Linkspartei: Keine Erhöhung, Senkung auf 7 % für Handwerk, Tourismus und apothekenpflichtige Arzneien


    FDP: Keine Erhöhung, Ermäßigung für Hotels / Gaststätten in EU vereinheitlichen


    Fazit:
    FDP, Linkspartei, Grüne und SPD sprechen sich vor der Wahl gegen eine Erhöhung der Mehrwertsteuer aus!
    Es ist außerdem äußerst unwahrscheinlich, dass sich die CDU als größerer Koalitionspartner von der FDP in der Frage der Erhöhung der Mehrwertsteuer beeinflussen lässt! Denn die CDU will die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer um je einen Prozentpunkt senken! Das ist gut für die Gewinne auf der Arbeitgeberseite. Auf der Arbeitnehmerseite bleibt durch die Mehrwertsteuererhöhung vom höheren Nettoeinkommen kaum etwas übrig. Mehr Arbeitsplätze wird es nicht geben, denn ohne eine höhere Nachfrage wird nicht investiert.


    Bei einer CDU / FDP Regierung sind Kapitaleigner und Vermögende auf der Gewinnerseite, Arbeitnehmer bleiben Loser. :!:
    Beispiel Krankenversicherung, Programm der FDP:
    Die FDP möchte eine grundlegende Neuordnung der sozialen Sicherungssysteme. Sie schlägt einen vollständigen Systemwechsel vor, den privaten Kranken-Versicherungsschutz mit sozialer Absicherung für alle. Jeder Bürger soll verpflichtet werden einen Mindestumfang an Leistungen (so genannte Regelleistungen) für den Krankheitsfall abzusichern. Die weitere Ausgestaltung des Schutzes bleibt dem Bürger dabei freigestellt und erfolgt wohl auch je nach Geldbeutel.
    Für Kapitaleigner und Vermögende ändert sich nichts, die sind jetzt schon privat versichert! Arbeitnehmer, die sich eine private Zusatzversicherung nicht leisten können, erleben dann eine 2 Klassenmedizin. :evil:


    Die FDP kommt seit Jahren als Partei der Besserverdienenden rüber, handelnd gegen Arbeitnehmerinteressen. Bei der Einkommenssteuer klar erkennbar: Ein Einkommen von 52152,00 Euro wird bisher mit 42 % besteuert, nach den Vorstellungen der FDP künftig mit 35 %.
    Bei einem Steuergeschenk, 26076,6 Euro bei diesem Einkommen, rechtfertigt die FDP das selbst gewählte Prädikat:
    Partei der Besserverdienenden! :lol: