Kickers 94 Markkleeberg – VFC Plauen II 1:4 (1:2)
Markkleeberg: Milkau (46. Reimann) – Sinkevitch/V, Wunderlich, Petzold, Fischer (46. Schätzel) – Prager, Hensgen (36. Winkler) – Freyer, Kursawe, Becher – Adam.
Plauen: Ott – Maschke, Färber/V, Tenner, D. Schröter/V – Schulze, Riedel/V – P. Schröter (65. Ketzel), Freimann (60. Zapyshnyi), Knoll (83. Rotthoff) – Petrick.
Schiedsrichter: Heinrich (Torgau).
Zuschauer: 62.
Tore: 0:1 Knoll (3.), 1:1 Kursawe (20.), 1:2 Knoll (34.), 1:3 Petrick (77.), 1:4 Riedel (79.)
Der Gang zum Tabellenletzten ist immer ein schwerer. Das bekam die VFC-Reserve am Samstag zu spüren. Sie konnte eigentlich nur verlieren, es sei denn, sie würde gewinnen. Das tat sie denn auch letztlich mit einer beherzten Leistung, abgesehen von einer Druckphase der Gastgeber nach zirka einer Stunde Spielzeit. Da wurde auch der frierende Plauener Keeper warm geschossen.
Das Spiel begann, wie bereits die letzte Heimpartie, mit einem Blitzstart der Haselbrunner. Begünstigt wurde die frühe Führung durch den nachlässig agierenden Kickers-Torwart, der sich mit dem Ball am Fuß in Richtung in Richtung Eckfahne bewegte und, bedrängt von Petrick, das Leder genau vor die Füße von Andreas Knoll schlug. Der reagierte schnell und schnippelte die Kugel aus halblinker Position ins leere Tor. Nur drei Minuten später erhielt Knoll ein genaues Zuspiel von Schulze aus der Mitte, zirkelte diesmal aber von der annähernd gleichen Stelle das Leder genau an die Querlatte.
Die Gastgeber standen sich bei ihrer ersten Torgelegenheit selbst im Weg. Den Schuss von Adam fälschte Kursawe ins Tor-Aus ab. Das Ausgleichstor fiel nach einem Foul an Riedel im Mittelfeld. Obwohl der Plauener Kapitän am Boden liegen blieb, spielte Markkleeberg, in punkto Fairness nicht ganz einwandfrei, weiter, und brachte den Ball von der rechten Seite in den Strafraum. Dort wurde das Leder zunächst abgewehrt, ehe Kursawe es von der 16-Meter-Linie im Netz versenkte.
Den Rest der ersten Hälfte bestimmte wieder der VFC II. Nach dem Knoll eine Flanke von P. Schröter knapp verpasst hatte (23.), erzielte er schließlich das erneute Führungstor. Eingeleitet wurde der Angriff von Petrick und Riedel im Mittelfeld. Freimann behauptete den Ball im Strafraum und spielte zu Knoll. Der tunnelte mit seinem Schuss den Tormann und traf zum 1:2.
In der Pause motivierte Trainer Frank Baum seine Kickers offenbar derart, dass sie sich ein halbes Dutzend guter Chancen erarbeiten. So machte Freyer in seiner Bewegung vom Tor weg urplötzlich kehrt und zog ab. Michael Ott musste erstmals parieren. In der Folge kamen die Kickers dem Torerfolg immer näher. Den Schuss von Prager kratzte Ott aus der rechten unteren Ecke (56.), den verdeckten Distanzschuss von Schätzel sicherte Ott im Nachfassen (59.). Kursawe lenkte den Ball aus drei Metern Entfernung genau auf Ott (66.).
Diesen Sturm und Drang beendete der VFC II mit einem Doppelschlag zehn Minuten vor Schluss. Zuerst gelangte das Leder in schnellem Kurzpassspiel von Zapyshnyi über Riedel zu Petrick. Der behielt den Überblick und schoss zum 1:3 ein. Kurz darauf flankte der eingewechselte Ketzel auf Riedel, und dieser verwertete direkt zum 1:4-Endstand.
Trainer Thomas Wolfrum, der während des Spiels vom Linienrichter mit „Seien Sie jetzt leise, Herr Hoßmang!“ zurecht gewiesen wurde, war zufrieden, abgesehen von Details: „Das war ein verdienter Sieg, auf Grund der Chancen, die wir mehr hatten. Aber nach dem 1:0 und nach der Pause haben wir mit unseren Unzulänglichkeiten im Mittelfeld den Gegner aufgebaut. Spiel beim Tabellenletzten sind ganz, ganz schwere Spiele. Wir haben das gemeistert, und deshalb bin ich froh.“
Etwas traurig stimmte es schon, dass der Verein mit den sympathischen Fans (die noch heute von gemeinsamen Oberligazeiten, noch als 1. FC Markkleeberg, mit dem VFC Plauen schwärmen) und mit dem herrlichen, allerdings leeren Fußballstadion aus der Landesliga zu verschwinden droht. Zurück bleiben wird aber in jedem Fall die Erinnerung an die Kassiererin, die seit 1962 (also seit fast 50 Jahren!) ihr Ehrenamt ausübt, und natürlich an die besten Bouletten der Liga, die auch den Plauener Spielern und Trainern schmeckten.