Wernesgrüner-Sachsenliga – 22. Spieltag –
SC Borea Dresden – FC Grimma 1:3 (1:0)
SC Borea: Stein – Kästner, Schentke, Meißner, Waideman – Graage, Scholz – Lehnert (ab 27. Rybak), Henschel (ab 82. T. Schulz), Dietze – Barth (ab 72. J. Schulz) – Trainer: Baron
Grimma: Evers – Wagner (ab 79. Mörtlbauer), Möbius, Großmann, Rückert (ab 76. Vogel) – Brand, Tröger, Streubel, Jackisch (ab 71. Heusel) – Hausmann, Kurzbach – Trainer: Wohllebe
Schiedsrichter: Heinrich (Torgau) – Schiedsrichter-Assistenten: Thänert (Loßwig), Otto (Torgau) – Tore: 1:0 Lehnert (1.), 1:1 Scholz (52., Selbsttor), 1:2 Brand (67.), 1:3 Kurzbach (70.) – Gelbe Karten: keine – Reservebänke: Prenner – Schülert (Tor) – Zuschauer: 81 im Sportforum Jägerpark zu Dresden
Dresden. Der FC Grimma bleibt in der Sachsenliga weiter in der Erfolgsspur. Nach den Siegen in Bischofswerda (2:1) und über Chemie Leipzig (2:0) gewann die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe nun beim Tabellenschlusslicht SC Borea Dresden mit 3:1 (0:1) und hat sich somit auf dem 6. Rang festgesetzt. Grundlage für diesen Auswärtssieg war eine sehr deutliche Steigerung im zweiten Durchgang, welche sehr schwache erste 45 Minuten in den Schatten stellt. Nun gilt es am Mittwoch im Nachholspiel beim Döbelner SC den positiven Trend weiter fortzusetzen.
Natürlich hatte Coach Wohllebe im Vorfeld davor gewarnt das Kellerkind zu unterschätzen und demzufolge von Anfang an konzentriert aufzutreten. Zumal die Nordlichter am vergangenen Sonntag bei der SG Leipzig-Leutzsch mit 2:1 gewinnen konnten und damit eine Durststrecke von elf sieglosen Spielen beenden konnten. Doch man kann in der Spielvorbereitung Unmengen an Worte darüber verlieren und immer wieder mit dem erhobenen Zeigefinger auf wichtige und elementare Dinge hinweisen. Oftmals sieht es in der Umsetzung dann ganz anders aus. So auch in Dresden. Gerade mal 48 Sekunden waren gespielt, da starteten die Gastgeber nach einem Fehlpass der Muldestädter ihren ersten Angriff – Lehnert nahm von der rechten Strafraumgrenze Maß und überwand Evers mit einem Schlenzer ins lange Eck – 1:0. Die Gäste hatten auch in den Folgeminuten große Probleme um ins Spiel zu kommen. Jede Menge Missverständnisse, Unzulänglichkeiten, Ungenauigkeit und Fehlpässe prägten das Geschehen. Dies spielte den jungen Dresdnern natürlich in die Karten, die aus den Ballverlusten der Gäste immer wieder schnell kontern konnten ohne jedoch wirklich torgefährlich zu werden. Eine gute Viertelstunde dauerte es bis zu Grimmaer zu ihren ersten Offensivaktionen kamen. Nach einem Eckball von Jackisch köpfte zunächst Hausmann knapp drüber (13.), anschließend hatte Stein im Tor der Gastgeber nach einem Jackisch-Freistoß große Probleme (17.). Die Begegnung verlagerte sich fortan immer mehr in die Hälfte der Nordlichter, doch blieb das Spiel der Muldestädter weiterhin sehr fehlerhaft. Vieles blieb Stückwerk. Einzige Möglichkeiten waren zwar vorhanden, doch blieb man in Tornähe einfach nicht zwingend genug. Erst scheiterte Brand am gut aufgelegten Stein (19.), in der Folge zischte ein Schuss von Hausmann knapp über den Querbalken (22.) und zu guterletzt strich ein Distanzschuss von Tröger ebenfalls knapp am Kasten vorbei (29.). Ansonsten spielte sich die Partie hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab. Borea Dresden legte frühzeitig deutliches Augenmerk auf die Defensive, Grimma spielte viel zu fehlerhaft und fahrig, so dass es mit einem Pausenrückstand der Muldestädter in die Kabinen ging.
Nach einer deutlichen Halbzeitansprache sah man dann im zweiten Durchgang eine wie ausgewechselte Grimmaer Mannschaft. Im Spiel nach vorn agierte man nun viel zielstrebiger, ließ den Ball besser laufen, so dass sich die Fehler in der Dresdner Hintermannschaft fast zwangsläufig vermehrten. Sieben Minuten in der zweiten Hälfte waren gespielt, da hatten die Wohllebe-Schützlinge den Rückstand egalisiert. Nachdem sich Kurzbach auf der rechten Seite resolut behauptete und durchsetzte, konnte Scholz bei dessen scharfer, flacher Eingabe nicht mehr rechtzeitig ausweichen und bugsierte die Kugel ins eigene Netz – 1:1 (52.). Dieser Treffer gab endlich Sicherheit im Grimmaer Spiel. Man wollte fortan natürlich die Partie komplett drehen und machte weiter Druck. Nach einem Eckball von Tröger hatte Brand den Führungstreffer auf dem Kopf, doch strich die Kugel knapp über die Querlatte (58.). Besser machte es der Youngster dann knapp zehn Minuten später. Einen perfekt getretenen Freistoß von Jackisch verlängerte Brand mit den Haarspitzen ins Dresdner Tor und brachte die Gäste somit in Führung – 1:2 (67.). Bei den Gastgebern machte sich der Substanzverlust in der zweiten Halbzeit deutlich bemerkbar. Seit Wochen spielt die Mehrzahl der Dresdner im Samstag-Sonntag-Rhythmus – A-Jugend und Herren. Den Grimmaern war dies egal, man wollte nochmals scharf nachwaschen. Dies gelang Kurzbach nach 70 Minuten, als dessen abgefälschter Distanzschuss sich wie eine Bogenlampe hinter Stein ins Borea-Gehäuse senkte – 1:3. Damit war die Vorentscheidung natürlich gefallen, die jungen Nordlichter hatten fortan nichts mehr entgegen zu setzen. Stattdessen hätten die Gäste in der Schlussphase das Resultat leicht noch höher gestalten können, doch ließen sie zwei weitere gute Möglichkeiten ungenutzt. Erst setzte Hausmann den eingewechselten Heusel gut in Szene, doch verfehlte dieser frei vor Stein knapp das kurze Eck (83.). Den Schlusspunkt hätte Hausmann setzen können, nachdem dieser perfekt von Streubel freigespielt wurde, letztlich aber völlig freistehend an Stein scheiterte (89.).
Dennoch zählen letztlich nur die drei wichtigen Punkte. Sicherlich wird über die erste Hälfte zu reden sein, doch im Endeffekt konnte man im zweiten Durchgang gegen mehr und mehr nachlassende Dresdner die Partie letztlich noch verdientermaßen drehen.