BSC Freiberg - Bornaer SV 91 0:3 (0:2)
Freiberg: Reibetanz – Schreiter (ab 45. Dienel), Voigt, Uhlig, Schütze – Lenke, Braun, Dietrich – Tittel (ab 74. König), Ströhle, Linthe (ab 40. Petermann) – Trainer: Simon
Borna: Kowalski – Wuttke – Prengel, Nickel (ab 81. Linke) – Wagner, Döring – Grommuth, Genschur, Leutert – Börsch, Heditzsch – Trainer: Kunath
Schiedsrichter: Jurk (Kamenz) – Schiedsrichter-Assistenten: Brähler (Kamenz), Witt (Oßling) – Tore: 0:1 Grommuth (19.), 0:2 Genschur (29.), 0:3 Heditzsch (69.) – Gelbe Karten: Reibetanz (Meckern – 30.), Uhlig (Meckern – 36.), Braun (Meckern – 68.) – Leutert (Meckern – 51.), Nickel (Foulspiel – 73. – im nächsten Spiel gesperrt) - Gelb-Rote Karten: Wagner (Borna) wegen wiederholten Foulspiels (78.) – Reservebänke: Siegel (Tor), Gottschalk – Lachky (Tor), Wunderlich, Schulz – Zuschauer: 85 in der Sportstätte „Platz der Einheit“ zu Freiberg
Freiberg. Nach drei Niederlagen in Folge ist der Bornaer SV kurz vor Saisonende der Sachsenliga wieder in die Erfolgsspur zurück gekehrt. In souveräner Manier errang man beim Schlusslicht BSC Freiberg einen nie gefährdeten 3:0 (2:0)-Erfolg, der auch in dieser Höhe absolut verdient war. Durch diesen Sieg, verbunden mit dem zeitgleichen 2:2-Unentschieden des VfL Pirna-Copitz gegen Kickers Markkleeberg, hat sich der BSV den 6. Tabellenplatz zurück erobert. Für die Freiberger bedeutet diese Niederlage der endgültige Abstieg in die Chemnitzer Bezirksliga. Einzige Wermutstropfen in dieser Begegnung waren die Gelb-Rote Karten gegen Jens Wagner (78.) sowie die fünfte Verwarnung gegen Marko Nickel (73.), die im Saisonfinale daheim im Bezirksderby gegen den SV 1919 Grimma dadurch zum Zuschauen verdammt sind.
Doch die Partie begann mit einer Schrecksekunde für den BSV. Nach gestoppten acht Sekunden war Christoph Kowalski im BSV-Tor bereits geschlagen, als Ströhle nach guter Vorarbeit von Linthe fast zur Freiberger Führung getroffen hätte. Glücklicherweise erkannte Marko Nickel die Situation rechtzeitig und rettete kurz vor der Torlinie (1.). Doch nach gut zehn Minuten rissen die Wyhrastädter das Spiel an sich und diktierten die Szenerie. Das erste Achtungszeichen setzte Philipp Grommuth, doch strich sein Flachschuss knapp am Tor vorbei (9.). Die Gäste erarbeiteten sich fortan an deutliches spielerisches Übergewicht, was folglich mit dem Führungstreffer belohnt wurde. Sehenswert herausgespielt gelang das Streitobjekt über die Stationen Robert Genschur und Christian Heditzsch genau in den Lauf von Grommuth, der vor dem BSV-Gehäuse kühlen Kopf behielt und den Ball zum 0:1 ins Netz versenkte (19.). Nur wenige Minuten später bot sich sogar die Chance zu erhöhen, als Schiedsrichter Jurk (Kamenz) etwas überraschend aufgrund eines unerlaubten Rückpasses zum Torhüter auf indirekten Freistoß auf der Freiberger Torraumlinie entschied. Etwas fahrlässig ließ Toni Leutert diese große Gelegenheit aus, als sich dessen Freistoß in der Abwehrmauer des BSC verfing (23.). Doch mit dem nächsten blitzgescheit herausgespielten Angriff hatten die Bornaer kurz darauf die Führung ausgebaut. Sehenswert durch Grommuth eingesetzt fand eine Flanke von Jens Börsch den am langen Pfosten einlaufenden Heditzsch. Zwar konnte Reibetanz dessen Schuss noch reaktionsschnell abwehren, doch nagelte Genschur den Abpraller aus Nahdistanz in die Maschen – 0:2 (29.).
Die Gastgeber fanden ihren Sündenbock schnell im Schiedsrichterkollektiv. Jede Entscheidung der Unparteiischen wurde fortan kommentiert. Drei Gelbe Karten wegen Meckerns unterstreichen diese These. Hätte der Referee alles aufgegriffen was ihm die Freiberger Akteure verbal an den Kopf warfen, hätten es mindestens doppelt so viele sein müssen! Aber den Bornaern konnte dies egal sein, da man sich davon keineswegs anstecken ließ und weiter das Spiel diktierte. Nach einem Freistoß von Leutert lag der dritte Treffer in der Luft, doch verlängerte Börsch die Kugel knapp über das BSC-Gehäuse (43.).
Auch im zweiten Durchgang gingen die Wyhrastädter weiterhin konzentriert zu Werke, auch wenn man mindestens einen Gang herausnahm. Leutert hatte die erste BSV-Gelegenheit, doch verzog er knapp (57.). Einmal musste man im Bornaer Lager dann doch noch die Luft anhalten, als sich Kowalski und Wuttke nach einem langen Freiberger Ball nicht einig waren und Tittel nur den Außenpfosten des verwaisten BSV-Tores traf (65.). Zwar bemühten sich die Gastgeber weiterhin und kämpften aufopferungsvoll, doch vor dem gegnerischen Strafraum war meist Endstation. Dies änderte sich auch nicht, als Braun nach einem Durcheinander im Bornaer Strafraum ebenso verzog (67.). Auf der Gegenseite machten die Kunath-Schützlinge kurz darauf Nägel mit Köpfen. Nach einem Freistoß von Leutert reagierte Heditzsch im Sturmzentrum am schnellsten und überwand Reibetanz mit einem Flachschuss zum 0:3 (69.). Börsch hätte sogar den Vorsprung noch ausbauen können. Einmal blieb Reibetanz im Freiberger Tor der Sieger (75.), anschließend verfehlte sein Schlenzer nach gutem Zusammenspiel mit Kapitän Mario Döring knapp das Ziel (86.). Der BSC bewies zwar Moral, doch die Resignation aufgrund des drohenden Abstiegs waren einigen Spielern anzusehen. Zwar versuchten sie, wenigstens den Ehrentreffer zu erzielen, doch erst strich ein abgefälschter Freistoß von Uhlig knapp vorbei (80.) und später hielt Kowalski gegen Ströhle die Null fest (88.).