Nicht ganz ernst gemeint aber leider viel wahres dran aus dem SG LL Forum .
Die Geschichte vom schönen und vom hässlichen Bruder
Es war einmal ein grün-weißer Gott, der hatte eine respektable Menge an Anhängern die an ihn glaubten und zu ihm beteten. Sie trafen sich jedes Wochenende zum Gottesdienst und feierten gemeinsam ihren Gott. Jung und Alt, Reich und Arm, Rebell und Reaktionär vereint in sakraler Ekstase, wenigstens für diesen einen Moment. Alles hätte gut sein können...
Doch der Gott hatte einst einen Vater gehabt, der dem Wandel der Zeit zum Opfer gefallen war, was auch Göttern passieren kann. Mit dem alten Vatergott hatten die Gläubigen so glorreiche Zeiten erlebt, dass sein Glanz alles überstrahlte und die Erfolge des Sohnes in den Augen vieler nur wenig galten. Dieser Vater gebar, wie es alle Götter tun die eine genügend große Anhängerschar haben, in seiner Todesstunde den Sohn. Dieser war aber nicht so schön wie sein Vater.(Da spielte wohl auch noch ein Frosch eine tragische Rolle, aber das ist ein anderes Märchen.)
Aus Sorge ihm könne das gleiche Schicksal widerfahren wie seinem Vater, und wohl auch um seine Anhänger zu beeindrucken, gebar er einen Sohn. Dieser glich seinem Großvater zum verwechseln, war wunderschön und alle liebten ihn sehr.
Doch einigen Gläubigen reichte das nicht und so wurden sie zu Gläubigern!
Das spaltete die Anhänger des grün-weißen Gottes und die Jungen wollten ihre Gottesdienste nicht mehr mit den Alten feiern, die Reichen nicht mehr mit den Armen und die Rebellen nicht mehr mit den Reaktionären. So beschloss ein Teil der Anhänger künftig nur noch dem schönen Sohn zu huldigen und eigene Gottesdienste zu feiern. Auch dem Vater gefiel der schöne Sohn und so lies er sie gewähren.
Dem Sohne schmeichelte der Ruhm sehr und er genoss ihn. Die Gläubiger aber wurden neidisch und schimpften die abtrünnigen Anhänger 'Ungläubige' und die Existenz des Sohnes selbst werteten sie als Angriff auf die Eigene. Sie setzten dem Vater weiter zu und vergifteten seine Gedanken.
Dieser empfand die glorreiche Vergangenheit des Großvaters zunehmend als Last, als einen Wettbewerb den er niemals gewinnen könne und so verfinsterte sich sein Gemüt immer mehr und statt der Gläubigen scharten sich mehr und mehr Gläubiger um ihn.
Der schöne Sohn aber wuchs und seine Gläubigen feierten wunderschöne Gottesdienste. Seine Anhänger waren fest in ihrem Glauben und vermehrten sich, und da ihr Gott seinem Großvater so glich, fingen viele von ihnen an ihn tatsächlich dafür zu halten.
Die Gläubiger des Vaters schauten mit immer mehr Verachtung auf diese Gläubigen, insgeheim aber beneideten sie sie um ihren schönen Gott. Und so planten sie eine List um das Vertrauen des Sohnes zu erschleichen und mit dessen Hilfe den Vater zu beseitigen.
Der schöne Sohn wusste aber dass die Gläubiger seinen Vater vergiftet hatten und er ihnen nicht trauen durfte, doch war er über den Ruhm so eitel geworden, dass er sich für den kranken, hässlichen Vater schämte. Auch wünschte er sich die gespaltene Anhängerschar zu einen und hoffte dies würde durch den Tot des Vaters geschehen. So stimmte er dem Plan der Gläubiger zu, um den Eigenen zu verschleiern und lies sie seinen Vater im Krankenbett töten und seinen Leib fleddern wie es die Geier tun.
Noch heute hört man an windigen Tagen das Wehklagen der vielen Gläubigen, wie in jener Zeit. Viele Anhänger des schönen Sohnes kamen um dem ermordeten Gott die letzte Ehre zu erweisen und ein letztes mal weinten Jung und Alt, Reich und Arm, Rebell und Reaktionär gemeinsam und waren so wenigsten für diesen Moment wieder vereint.
Doch der schöne Sohn war so eitel dass er dachte die Anhänger seines Vaters würden ihm nun selbstverständlich folgen und so reichte er ihnen nicht die Hand um sie zu führen. Statt dessen verhöhnte er die, welche seinem Vater bis zum Schluss treu waren. So fühlten sie sich von ihm ungeliebt und wachten weiter an dem geschändeten Leichnam ihres alten Gottes.
Und wie es so ist, wenn ein Gott stirbt und eine genügend große Anhängerschar weiter zu ihm betet, entsprang den Überresten des alten Gottes ein zweiter Sohn. Der war aber hässlich und viele Anhänger wandten sich vom Glauben ab, aber einige von ihnen liebten ihn um so mehr und beteten fortan zu ihm an seiner Vater statt.
Da sah der schöne Gottessohn seine Pläne durchkreuzt und schimpfte die Anhänger seines Bruders 'Ungläubige' und die Existenz des Bruders selbst wertete er als Angriff auf die Eigene. Seine Anhänger taten es ihm gleich und schon bald hassten sie den hässlichen Gottessohn von ganzem Herzen und zürnten seinen Anhängern. Diese ihrerseits suchten ihren Gott zu verteidigen und so fingen sie an für ihren Glauben Krieg zu führen. Jung gegen Alt, Reich gegen Arm, Rebell gegen Reaktionär bekämpften sie sich mit allen Mitteln und es kam viel Unheil über alle grün-weißen Gläubigen.
Die beiden Brüder aber stritten um das Erbe ihrer Ahnen und zertraten es dabei, ohne das Unheil zu sehen welches sie dadurch verursachten. Man sagt sie tun es seit dem und wenn sie nicht gestorben sind, so streiten sie noch heute.