Von minus eins auf plus zwei
okay, der sammy hat schon mal die Zahlen geliefert.
Meine persönliche Saisonbilanz ist (milde ausgedrückt) miserabel. Sieglos mit Dynamo, den Eislöwen und dem VfL🙈. Die beiden Erstgenannten haben wenigstens schon ohne mich gewonnen. Copitz dagegen noch gar nicht: letzter Sieg vor genau 24 Wochen, letzter Punktgewinn vor 11 Wochen. Bis heute!
Am vorigen Wochenende war ich nicht in Taucha. Es soll eine ordentliche Leistung gewesen sein. Zwei Standard-Gegentore und die 50/50-Entscheidungen gegen uns, fasste es der Trainer kurz zusammen.
Das heutige Spiel leitete mit Marek Nixdorf ein erfahrener Referee. Er hatte genug zu tun. Ich sage es mal so: die erwähnten 50/50-Dinger fielen oft zu unseren Gunsten aus. Die rote Karte gab es für ein unnötig hartes Einsteigen an der Mittellinie. Meine spontane Reaktion: dunkelgelb! Nixdorf stand drei Meter daneben und griff sofort zur Gesäßtasche. Nach den Bildern bei PirnaTV eine harte, aber vertretbare Entscheidung.
Das Wechselspiel bei der Startaufstellung geht weiter, heute begann eine eher erfahrene Truppe.
Woher die offiziell 75 Zuschauer kommen, weiß ich nicht. Nieselregen, Weihnachrsmarkt und Tabellenstand hatten zur Folge, dass zum Anpfiff mehr Spieler als Zuschauer anwesend waren. Als ich nach etwa zehn Minuten durchzählte, war ich bei 45. Viel mehr als 50 waren es auch später nicht.
Die treuesten der treuen Zuschauer wurden aber für ihr Kommen belohnt. Gleich in der 2. Minuten ein hartes Einsteigen gegen Jakob Funken an der Mittellinie. Den folgenden Freistoß spielte er auf Jakob David, dessen Flanke köpfte Alexander Kaiser wohl hinter die Linie. Die erste Führung seit dem 10. August!
Erleichterung pur, aber das war natürlich erst der Beginn. Die Chemnitzer brauchten ein paar Minuten, um sich zu sortieren, doch schon bald ergab sich das für das Spiel typische Bild: Fortuna um Spielkontrolle bemüht, mit phasenweise 75% Ballbesitz, rückte immer wieder nach, verlagerte das Spiel in die Copitzer Hälfte. Doch dort trafen sie auf eine Wand engagiert verteidigender Copitzer Spieler. Da wurden die Bälle auch mal kompromisslos nach vorn geschlagen, Enrico Krause tat sich hierbei hervor. Nicht unbedingt schön anzuschauen, aber zweckdienlich. So kamen die Gäste trotz optischer Überlegenheit nur selten in den Strafraum. Ich kann mich nur an eine Szene in Hälfte eins erinnern, wo der insgesamt sehr sichere Torwart Tom Tippner ernsthaft eingreifen musste.
Lange Zeit gelang den Lilaweißen zuwenig Entlastung, obwohl die Schwächen der kanariengelben Defensive früh sichtbar wurden. Doch in den letzten Minuten vor der Pause kam es knüppeldick: zweimal Funken, je einmal Liebing und der stark formverbesserte Kärger hatten kurz nacheinander vier Chancen. Dass da keine reinging, zeigt die aktuellen Probleme auf.
Nach dem Wechsel ging es mit Überzahl Copitz weiter. Am optischen Verlauf änderte sich nicht viel. Auch nicht an den langen Bällen nach vorn und den individuellen Fehlern in der Chemnitzer Abwehr. So konnte sich dann einmal Liebing entscheidend durchsetzen und Funken netzte ein. Die Vorentscheidung!
Apropos Jakob Funken: ich glaube, er hat heute jeden Grashalm persönlich begrüßt. Vor und zurück, ein unwahrscheinliches Laufpensum.
Die Gäste gaben niemals auf, kamen aber weiterhin nur bis zum Strafraum, nicht in diesen hinein. So verrannen die Minuten und der Sieg rückte näher. Gewechelt wurde auf beiden Seiten. Kurz vor Schluss kam Moussa Malin ins Spiel, dessen letzte Auftritte man mit "fleißig aber glücklos" zusammenfassen kann. Da es mittlerweile genügend Räume für Konter gab, bekam er auch seine Chancen. Zweimal scheiterte er noch, aber beim dritten Mal lief er allein auf den Keeper zu und behielt die Nerven. Ich gehe davon aus, dass weitere Treffer folgen werden!
Dann war Schluss und man konnte die Felsbrocken plumpsen hören. Irgendein Blick auf die Tabelle verbietet sich zum jetzigen Zeitpunkt von selbst, den spare ich mir für Mitte April auf. Was die Chemnitzer betrifft, so wird deren Blick weiterhin nach hinten gehen. Auch wenn heute ein paar Sachen sehr unglücklich für sie gelaufen sind, so war der Auftritt insgesamt sehr bescheiden und fehlerbehaftet.
Morgen bin ich nacheinander bei Dynamo und den Eislöwen. Wird das noch ein richtig geiles Wochenende? Abwarten.
Nächste Woche Thalheim. Da war ich zuletzt 1999, an eine Wiederholung des damaligen 8:1-Sieges glaubt natürlich keiner. Es wird wohl auf Kunstrasen gespielt, was dann ein neuer ground für mich wäre. Mal sehen, was die Wettergötter so anzubieten haben. Trainer Nico Kessler will jedenfalls unbedingt spielen - und unser Punktekonto darf sich gern noch auf 3 oder gar 5 erhöhen! Abwarten.