Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen...
Sachsenliga (6. Liga), 4. Spieltag
Lipsia Eutritzsch gg. VfL Pirna-Copitz 0 : 0.
Torchancen vorhanden, Tore Fehlanzeige. Das überhaupt erste 0:0 dieser Saison.
105 Zuschauer, 7 Gäste darunter. Bestes Fußballwetter. Pünktlicher ÖPNV hin und zurück, das darf ja auch mal erwähnt werden.
Kurzfristiger Schiriwechsel, so pfiff erneut Mirko Eckart. Er hatte die nicklige, aber nie unfaire Partie im Griff. Sehr kommunikativ, paar gute Vorteilsauslegungen. Hinten raus der eine oder andere überraschende (Nicht-)Pfiff. Dem Co-Trainer von Lipsia und den hardcore-Fans auf der Gegengerade konnte er ohnehin nichts recht machen, aber auch die Gästebank bekam eine "Ansage".
Die bisher einzigen Spiele gegeneinander 2017/18 gewann Copitz hier und da mit 1:0.
Anspannung allerorten. Beide Seiten wussten um die Bedeutung der Partie. Am Ende gelang keinem der "big point", der Spatz in der Hand wurde mitgenommen. Die Saison wird zeigen, was der jeweilige Punkt wert ist.
Zum Spiel braucht man nicht viel zu schreiben. Kämpferisch waren alle bei der Sache, das spielerische Niveau überschaubar. Die Gastgeber betrieben einen hohen Aufwand, hatten mehr Ballbesitz und holten oft die zweiten Bälle. Vieles lief über rechts. Auch die Ecken von dieser Seite sorgten für Verwirrung im Copitzer Strafraum. Ein 25-Meter-Freistoß-Aufsetzer landete am Pfosten. Auffälligster Spieler die Nummer 9 mit dem Allerweltsnamen Martin Mansfeld. Auf der anderen Seite wurden ein paar Kontersituationen nicht zu Ende gespielt, Beese hatte die beste Chance zur Führung. So ging es torlos mit Vorteilen für Eutritzsch in die Kabinen.
Nach der Pause ein ähnliches Grundmuster. Aber trotz Ballbesitzvorteilen kamen die Gastgeber nun kaum noch gefährlich an oder in den Strafraum. Die größeren Chancen hatte Copitz, Beese und/oder Kärger können/müssen da mal ein Ding reinmachen. Eigentlich ein optimaler Spielverlauf für einen dreckigen 1:0-Auswärtssieg! Aber dafür musst du halt ein Tor erzielen. Diese letzte Entschlossenheit der Stürmer fehlte, das war ja in der Verlängerung in Striesen schon so.
Eine Riesenchance für Lipsia und der anschließende Copitzer Konter in der 86. Minute hätten das Spiel noch entscheiden können. Aber nach 93 intensiven Minuten blieb es beim torlosen Remis.
Trainer Nico Kessler ist ein ganz anderer Typ als der ruhige Vorgänger. Immer wieder taktische Anweisungen, viele Gespräche mit den Führungsspielern und Umstellungen während des Spiels. Ich habe immer noch den Eindruck, die Richtung stimmt. Aber irgendwann muss ein Dreier her, am besten schon nächste Woche gegen Borea!
Fazit: für einen neutralen Besucher sicher schwere Kost, der Fan leidet bis zum Schlusspfiff mit. Taktikfreaks wären gestern auf ihre Kosten gekommen - zumal du auf dem großen Platz in Eutritzsch anders spielen musst als zB auf dem Kunstrasen von Borea.
So, jetzt wird umgeswitcht - heute bin ich im Eishockeymodus!