Nach längerer Zeit wieder mal der gewohnte Sonnabendausklang mit Bericht schreiben, während im Fernsehen Fußball und snooker laufen.
VfL Pirna-Copitz gg. Motor Marienberg 4 : 3 (2:1).
1:0/23., 2:0/25. Beese.
2:1/33. Anger.
2:2/51. Barthold.
3:2/90. Meister.
4:2/94. Beese.
4:3/98. Barthold.
Etwa 90 Zuschauer, darunter vielleicht 15 Gäste. Dynamo spielte wieder mal gleichzeitig.
Perfektes Fußballwetter, wenn man nicht gegen die tief stehende Sonne schauen musste.
Schiri Marc Jünger mit einer guten Leistung - ein paar Situationen hab ich mit Vereinsbrille anders gesehen. Die lange Nachspielzeit wegen zweier Verletzungsunterbrechungen war berechtigt.
Nach mehreren Wochen Pause endlich wieder beim VfL! Es war überhaupt erst mein drittes Fußballspiel in diesem Oktober, ich müsste also fast wegen Entzugserscheinungen zum Arzt. Immerhin fielen in diesen drei Spielen satte 19 Tore.
Beim VfL saß der angeschlagene Henschel zunächst auf der Bank. Kai Kemter erstmals seit ewigen Zeiten wieder in der Startformation, ebenso der junge Jim Geisler, der sich vor einem Jahr gleich nach seinem Wechsel zum VfL das Kreuzband riss. Es ist schon beruhigend, wenn man dann ein paar Spieler von der Bank jederzeit bringen kann.
Es entwickelte sich ein nahezu durchgängig ansehenswertes Landesligaspiel, wobei die spielerischen Vorteile über 90 Minuten bei den Gästen lagen. Viel Ballbesitz, teilweise ansehnlicher Fußball, klare Eckenvorteile - aber oft genug reichte das alles nur bis zum Strafraum.
Der VfL seinerseits nahm die Zweikämpfe im Mittelfeld an, störte immer wieder den Spielaufbau der Gäste und setzte Nadelstiche. Zunächst zweimal durch Zielezinski, der es aber nicht bis zum Abschluss brachte. Dann eroberte Kärger den Ball, behauptete ihn und bediente Benjamin Beese, der sich auf der linken Seite durchsetzte und einnetzte. Zwei Minuten später zeigte Benjamin, dass er das gleich noch mal kann. 2:0 fast aus dem Nichts!
Zwischenbemerkung: wer schon mal beim 1. FC Union an der Alten Försterei war, weiß von dort, dass da jeder Spieler im eisernen Trikot den Titel "Fußballgott" erhält. Es genügt quasi schon die Vereinszugehörigkeit. Ich bin da etwas anspruchsvoller und gehe mit dieser Bezeichnung sparsamer um. Heute habe ich diesen Titel spontan an Benjamin Beese verliehen. Und zwar sowas von verdient!
Also, es stand 2:0, der Gästetrainer war mit dem Defensivverhalten seiner Mannschaft gar nicht zufrieden und wechselte einen "Schuldigen" aus. Klar, dass man nicht schon wieder in Copitz verlieren wollte wie bei allen drei bisherigen Punktspielen. Die Erzgebirgler sortierten sich hinten neu und setzten dann ihre Offensivbemühungen fort. Diese wurden nach einer Ecke mit dem Anschlusstreffer belohnt. Auf der anderen Seite traf Beese noch mal das Außennetz, es blieb zunächst beim 2:1.
Nach dem Seitenwechsel spielte Copitz Richtung Kiosk und ich hoffte, den Ball öfter vor mir zu sehen. Doch in der ersten Viertelstunde nach Wiederbeginn bekam ich eher einen steifen Hals, weil sich das Geschehen nahezu ausschließlich auf der anderen Seite abspielte. Das zweite Gästetor wieder nach einem Standard, diesmal war es ein Freistoß aus dem Halbfeld. Zu keiner anderen Phase des Spiels waren die optischen Vorteile der Gäste so augenscheinlich. Trotzdem fiel auf, dass Marienberg kaum zu Torchancen kam.
So langsam nahm dann auch Copitz, nun mit Johnny Henschel, wieder am Spiel teil. Würde noch der entscheidende Fehler passieren? Ich hätte zu diesem Zeitpunkt ein Unentschieden blanko unterschrieben. Doch im Kalenderjahr 2024 gab es im "Willy" bisher je sechs Siege und Niederlagen, aber kein einziges Remis. So sollte es auch heute kommen! Maximilian Unger setzte sich an der linken Grundlinie gegen zwei Abwehrspieler durch, seine scharfe Eingabe verwandelte der eingewechselte Lucas Meister humorlos zum Führungstor. Der erste Landesligatreffer des Neuzugangs vom FC Pirna, der bisher (ebenso wie Zielezinski) spürte, dass in der 6. Liga ein etwas anderer Wind weht. Mögen weitere Treffer folgen!
Beese krönte seine Leistung dann mit dem Kontertor zum 4:2, ehe den Gästen mit der letzten Aktion noch Ergebniskosmetik gelang.
Ein aufregendes Spiel mit 7 Toren, das durchaus auch anders hätte ausgehen können. Die Punkte blieben aber daheim, mit nunmehr 12 Zählern kann der VfL ohne Druck nach Taucha fahren. Anschließend folgt der November mit den Partien gegen die Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel. Das wurde ja heute durch zwei Auswärtssiege ordentlich durcheinandergewirbelt. Das soll mir egal sein, solange Copitz diese Zone auf Abstand hält!