Trotz geschlossener Schneedecke war im Vorfeld klar, dass beide Mannschaften die Austragung dieses Spiels unbedingt realisieren wollten. Der Hallesche FC hat wegen ausgefallener Partien bereits einige englische Wochen bis zum Saisonende, der FCM momentan kein Flutlicht und demnach auch kein Interesse, im April um 17.30 Uhr ein Landesderby zu beginnen.
Rund 3.000 Zuschauer (2.971 für die Statistiker) waren gekommen, darunter ca. 400 Gäste (schwer zu schätzen in dem kleinen Gästeblock - evtl. habe ich die Polizei im Gästeblock mitgeschätzt =). Die Strafräume waren geräumt, der Rest mit einer Spieldecke von einigen Zentimetern bespielbar, wenn auch ungewohnt, dass die Bälle liegen blieben oder eben doch nicht liegen blieben, wenn man es erwartete.
Die Heimmannschaft erwischte den besseren Start. Ein langer Ball nach vorne gelangte zu Kühne, und im Duell mit Miftari fällt Kühne und Schiedsrichter Herzberg entscheidet auf Freistoß. Da Miftari und Kühne die letzten Spieler vor Keeper Küfner waren, war die anschließende gelbe Karte nicht verständlich. In der zweiten Halbzeit erhielt Miftari vor der Magdeburger Trainerbank wegen eines angeblichen absichtlichen Handspiels auch noch die gelbe Karte, so dass ich vermute, dass in der 1. Minute ein anderer Spieler gelb gesehen hatte (nur wer?) oder der Schiedsrichter sich versehen hatte. Der Freistoß wurde von Kreibich scharf als Aufsetzer geschossen, Küfner kann im Nachfassen den Ball unter Kontrolle bringen.
Ein Freistoß von Plock auf der linken Seite mit rechts wurde zwar scharf geschossen, ging jedoch rund einen Meter über das Tor und stellte keine Gefahr dar. Auf der anderen Seite fuhr der HFC einen viel versprechenden Konter über Gemashvili (habe ich den Namen richtig geschrieben?) der einen steilen Ball über links erlaufen und scharf in die Mitte flankt, aber Breitkopf und Petrick (oder war es Hartmann) verfehlen. Petrick verfehlt mit einem flachen Rechtsschuss später das Gehäuse doch recht deutlich.
Die beste Chance hatte für den FCM Plock, der kurz vor der Pause gegen zwei Hallenser Verteidiger sich durchsetzt und frei vor Küfner auftaucht. Den Schuss wehrt Küfner an den rechten Pfosten ab. Die erste wirklich dicke Torchance.
Nach der Pause kamen die Hallenser als die bessere Mannschaft aus der Kabine, aber das hielt nicht lange vor und echte Chancen gab es nicht. Insgesamt brachten nur viele gelbe Karten Farbe ins Spiel, denn der Schiedsrichter ahndete Meckern, Halten und taktische Fouls konsequent mit gelb, so dass jede Mannschaft rund vier oder fünf gelbe Karten für sich verbuchen konnte.
Auf Magdeburger Seite verschoss Kurbjuweit einen Freistoß von links kläglich ins Seitenaus (!), hatte später in einer besseren Szene von rechts ein Tor auf dem Fuß, aber der Schuss ging links vorbei. Halle hatte Chancen hauptsächlich nach Standards wie z.B. nach einem Eckball, an dem der Magdeburger Person vorbeisegelte, ohne dass daraus jedoch Gefahr entstand.
Die Einwechslung auf Magdeburger Seite mit N'Dombasi brachte wenig, die vom Mannschaftskapitän Kallnik mehr Schwung in das Spiel, denn letzterer verteilte die Bälle besser nach vorne als vorher.
Nach einer Flanke der Hallenser von links entschied der Schiri nach einer Flugeinlage von Breitkopf auf Foulelfmeter für Halle, weil der Magdeburger Grundmann ursächlich für die Flugeinlage gewesen sein soll (zumal der Ball gar nicht in der Nähe war und Breitkopf daher gar keinen Anlass hatte, zum Kopfball hochzusteigen). Das störte den Schrii jedoch nicht, und der Elfmeter sowie die gelb/ rote Karte für den bereits verwarnten Grundmann waren die Folge. Gleis, der vor Saisonbeginn von Plauen, zum HFC gewechselt war, schoß halbhoch in die rechte Ecke, der Torhüter flog halbhoch links, und das Tor des Tages war damit erzielt. Danach hatte Breitkopf für die Hallenser noch die beste Chance, als er in einem Konter den Torhüter Person umspielte und von rechts in das leere Tor schieben wollte, aber Plock im Rutschen mit seinem Oberkörper den Ball stoppte.
Der FCM warf zwar noch mal alles vorne, so dass teilweise der Keeper Person der letzte Mann war, aber der Pfosten verhinderte in der Schlussminute den Ausgleich, als Kallnik zu genau zielte.
Resümeé: Solche Spiele wird es immer geben. Da die Saison gelaufen ist, sollte der FCM dieses Ergebnis nicht so tragisch nehmen. Mehr als am Ergebnis ärgert sowieso, dass der direkte Vergleich mit dem HFC in dieser Saison dreimal verloren wurde (neben den beiden Punktspielen kam auch im Pokal vor einer Woche das Aus).
Zu den Fans: Beide Fangruppen konzentrierten sich schwerpunktmäßig auf die Schmähung des Gegners, was bei einem Landesderby unter Rivalen auch kein Wunder ist. Vor Spielbeginn gab es eine kleine Choreographie der Gästefans "Nur der HFC" mit rotem und weißem Papier. Von den Heimfans gab es keine Choreographie. Aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs ist da auch die Luft 'raus. Die Zuschauerresonanz war mit 2.971 Zuschauern insgesamt auch sehr mau. Da wären mehr Heimfans zu erwarten gewesen.