Fussbalfans aller Bundesländer!Vereinigt Euch!

  • Ich habe in den letzten Monaten die deutsche Presse landschaft mal verfolgt.Unter dem Gesichtspunkt WM 2006.
    Offiziell sind wir nun endlich bei ca.6-6,5 Mio arbeitssuchenden.Hart 4 wird nicht in dem Maße ausgeführt wie die Politiker es sich vorstellten.Es gibt haufenweise Übergangsregelungen bis August 2006.Hmmm ein jeder denke sich sein Teil.
    Seit mittlerweile rund einem jahr heisst es bei der Polizei egal in welchem Bundesland,Gut Holz auf des Fanes Kopf.Die Presse verschweigt es---egal was passiert,vor zwei jahren hätte es mal Artikel gegeben.
    Es scheint wie bei der Berliner BVG Schwarzfahrer suche,möglichst viele egal wen und weshalb,hauptsache genügend Stadionverbote,Datensammlung und wenn die WM 2006 vorbei ist holen wir den Knüppel aus dem Sack spätestens nach den Wahlen.
    Ich stelle hier einfach die NBehauptung/These auf :"Es ist alles so gewollt!".
    wrwgrüsse
    PS:Gerade deshalb sollte man beginnen sich zu wehren.


    Die Revolution braucht neue Lieder..............................(BO)


  • genau BFC-Mitte, bis zur WM gibt es keine Vorfälle...und Polizeigewalt ...habe ich noch nie gehört :ja: :lach:..wir(Bild, Spiegel) schweigen alles tod...und den Rest macht der Innenminister nebst seinen Handlangern...deshalb Füsse ruhig halten, Tee trinken und Hoyzer in Moabit besuchen...tue Gutes und sprich darüber :lach:..ich habe heute einer Politesse einen schönen Tag gewünscht!! :ja:


    "GRÜN HAT VORFAHRT???"

  • Ich will jetzt nicht erst lang und breit erklären müssen, dass ich die Vorgänge beim TeBe-Spiel auch für kriminell halte, wenn denn eure Darstellungen richtig sind (war ja nicht dabei.) Aber da es hier nur Schwarz oder Weiß gibt (was mir als Hütte-Fan natürlich grundsätzlich sympathisch ist), schicke ich das lieber vorweg.


    Trotzdem nimmt die Diskussion hier langsam paranoide Züge an, und ihr beginnt in meinen Augen, euch etwas zu sehr reinzusteigern (wie gesagt... s.o. etc.) Sind wir Fußballfans wirklich so wichtig, dass die Regierung(en) Tag und Nacht nichts anderes zu tun haben, als über Schikanen und die WM nachzudenken? Natürlich wird man an Sicherheitskonzepten arbeiten, aber deshalb so zu tun, als hielte man uns/euch für Staatsfeinde, ist doch wirklich übertrieben, oder? Und der Plauener hat doch Recht: So lange es genügend Chaoten gibt, liefern die entsprechenden Spiele auch genügend Argumente für massive (rechtsstaatliche) Polizeieinsätze.


    Der Thread sollte in "Verschwörungstheoretiker aller Bundesländer vereinigt euch!" umbenannt werden...

  • Einen Aspekt habe ich noch vergessen:


    Die Deutschen sind in meinen Augen seit jeher ein Law-and-Order-Volk, für das die eigene Sicherheit immer mehr zählt als (auch konkrete) Freiheitsrechte Anderer. (Vielleicht gilt das sogar für alle Völker). Deshalb bin ich mir sicher, dass ein hartes Vorgehen gegen jede Form von "Normabweichung" (dazu gehören bestimmt auch Pyros) eine breite Zustimmung findet. Oder glaubt ihr, es würden sich sehr viele Leute finden, die den Schutz vor 3 randalierenden "Fans" in der Einkaufspassage hinter die Rechte von 300 zu Unrecht Eingekesselten stellen? Letztlich kommt doch jeder mit dem Spruch: "Wenn ich mir nichts zu schulden kommen lasse, passiert mir auch nichts." (Austauschbares Standardargument für jede Einschränkung der Freiheit, bei verdachtsunabhängigen Ausweiskontrollen angefangen, über Videoüberwachungen bis hin zu schärferen Strafen für Bagatelldelikte.)


    Und dass die Öffentlichkeit der Polizei immer mehr glauben wird als einem Betroffenen ist nicht nur normal, sondern meiner Meinung nach sogar wichtig für das Funktionieren einer demokratischen Gesellschaft wegen der Befriedigung diffuser Sicherheitsbedürfnisse.


    So, mein Beitrag zum Thema "Hängt das alles nicht so hoch"... :rofl:

  • Zitat

    Original von Coucho Pires
    ...Sind wir Fußballfans wirklich so wichtig, dass die Regierung(en) Tag und Nacht nichts anderes zu tun haben, als über Schikanen und die WM nachzudenken? ...


    Natürlich Steckt hinter der ganzen Sache eine Systematik. Die Staatsmacht reizt aus, wie weit sie gehen kann und ist sich der Unterstützung der Öffentlichkeit (Springer-Presse, Politik etc.) gewiss.
    Da wird von mal zu mal ein Schritt weiter gegangen um die normalen Fans zu kriminalisieren und die Allgemeinheit auch noch davon zu überzeugen. Wer auf die übertriebene Gewalt der Staatsmacht auch nur mit etwas mehr als völliger Unterwürfigkeit reagiert, wird als potenzieller Gewalttäter betrachtet und wird entwerder niedergemacht oder angezeigt oder am Besten sogar beides.


    Wenn ein Vater mit seinem 13-Jährigen Sohn nach Chemnitz zum Auswärtsspiel fährt und nebenher andere Fans des gleichen Vereins in Konflikt mit der Polizei geraten (ob nun berechtigt oder nicht ist für mein Bsp. irrelevant, da die Sippenhaft in Dt.-land 1945 abgeschafft wurde), die Polizei auf die Betreffenden und auch die Umstehenden einknüppelt und mit Tränengas besprüht und nun dieser Vater seinen verängstigten und heulenden Sohn beschütz, was für einen liebenden Vater die normalste Sache der Welt sein MUSS, indem er wütend auf die Cops zugeht und diese anbrüllt, ist es heutzutage sehr wahrscheinlich, dass auch er zu den o.g. genannten potenziellen Gewalttätern gezählt und entsprechend behandelt wird. DAS ist für mich nicht mehr normal.


    Wir alle wissen, dass dieses weit hergeholte Bsp. gar nicht so weit hergeholt ist. Ich kann bei der gezeigten Engstirnigkeit dem lieben VFC_Frank nur wünschen, dass er selbst mal sowas erlebt, um zu begreifen was hier vorgeht.


    Ich habe schon an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass ich nichts gegen das Vorgehen gegen wirkliche Rowdies habe, da diese mit einer angemessenen Reaktion der Staatsorgane rechnen müssen. Wenn aber unbeteiligte in die Mühlen der Justitz geraten und durch falsche Aussagen der Cops belastet werden um sie einzuschüchtern und von ihren eigenen Straftaten abzulenken oder gar verprügelt werden (wie unserer Fanbeauftragter, der als dieser klar erkennbar nur schlichten wollte...), dann kann hier irgendetwas nicht stimmen.


    Das der Staat damit durchkommt und bei der Manipulation der Öffentlichkeit Erfolg hat, sieht man ja selbst hier im Forum. :sad:


    Das schlimmste was 2006 passieren kann - und davor haben die wirklich einen Riesenschiß - ist, dass diese ganze Schikaniererei nichts gebracht hat und er mordsmäßig scheppert. :D

    my2cents...


    Bis dann...


    Alex

  • Zitat

    Original von Coucho Pires
    Einen Aspekt habe ich noch vergessen:


    Die Deutschen sind in meinen Augen seit jeher ein Law-and-Order-Volk, für das die eigene Sicherheit immer mehr zählt als (auch konkrete) Freiheitsrechte Anderer. ...


    Da hast du natürlich recht. Was man mit systematischer Gleichschaltung der Presse und Manipulation der Öffentlichkeit erreichen kann, sieht man ja am Besten in den USA. Mit Patriot Act und der allgemeinen Angst vor Terror werden Einschränkungen der individuellen Bürgerrechte begründet und ohne allzuviel Widerspruch durchgesetzt, die noch vor 10 Jahren undenkbar waren. In Deutschland sieht das nicht viel Anders aus. Da sollen weite Bereiche der Innenstädte videoüberwacht werden (noch wehren sich FDP und Grüne dagegen), DNA-Proben gleich bei der normalen erkennungsdienstlichen Behandlung genommen werden und das Bankgeheimnis wird ab 1.04.05 soweit eingedampft, wie in keinem anderen halbwegs demokratischen Land auf diesem Planeten. Orwell's 1984 läßt grüßen.


    Da sind die Einschränkungen der Rechte des einzelnen Fußballfans nur ein kleines Rädchen im Getriebe.


    Der Normalbürger glaubt irrigerweise er sei nicht betroffen, wenn er sich gesetzeskonform verhält. Sowas kann viel schneller gehen als man glaubt, denn zwischen Recht und Gerecht gibts himmelhohe Unterschiede.


    Bis dann...


    Alex

  • Wenn ein Vater mit seinem 13-Jährigen Sohn nach Chemnitz zum Auswärtsspiel fährt und nebenher andere Fans des gleichen Vereins in Konflikt mit der Polizei geraten (ob nun berechtigt oder nicht ist für mein Bsp. irrelevant, da die Sippenhaft in Dt.-land 1945 abgeschafft wurde), die Polizei auf die Betreffenden und auch die Umstehenden einknüppelt und mit Tränengas besprüht und nun dieser Vater seinen verängstigten und heulenden Sohn beschütz, was für einen liebenden Vater die normalste Sache der Welt sein MUSS, indem er wütend auf die Cops zugeht und diese anbrüllt, ist es heutzutage sehr wahrscheinlich, dass auch er zu den o.g. genannten potenziellen Gewalttätern gezählt und entsprechend behandelt wird. DAS ist für mich nicht mehr normal.



    @Henningsdorfer
    Ich habe es so erlebt , nur nicht in Chemnitz sondern 2000 in der AF gegen Union.Damals betraf es meinen auch vom Alter her erkennbaren 12 jährigen Sohn auf dem ein Polizist einprügelte!!!!Meine Verdeidigungsgegenmaßnahmen kamen mir danach sehr,sehr teuer zu stehen!Meine Gegenanzeige verlief durch den Zusammenhalt der Gesetzeshüter natürlich im Sande.Das war damals und hat sich auch heute nicht verändert.Ich bleibe dabei:Der gemeine Fussballfan dient als Übungsobjekt der Staatsmacht und soll im nächstem Jahr brav zu Hause sitzen, damit auch gar nichts passiert.
    wrg. Inno BFC'er

  • Zitat

    Original von Frank_VFC
    Ich bleibe dabei, dass die Ursachen dieser sinnlosen Gewalt nicht auf seiten der Polizei liegen und daher auch die Stoßrichtung dieser Diskussionen immer falsch ist.


    Es ist leicht, der Staatsmacht die Schuld zuzuschieben - da finden sich auch gleich viele Mitstreiter aus den unterschiedlichsten Lagern und Beweggründen. Viel schwerer aber ungleich sinnvoller wäre es, gegen die gewaltbereiten "Fan"gruppen vorzugehen und dort Stellung zu beziehen.


    Solange es innerhalb der "normalen" Fans diese Idioten (auch "Pack" genannt) gibt, werden alle anderen darunter leiden müssen. Und das nervt mich unheimlich!


    Ich lege Dir diese Buch sehr nahe. Wie es scheint hast Du die Realität völlig aus den Augen verloren 8O

  • Zitat

    Original von Mülli



    Ich lege Dir diese Buch sehr nahe. Wie es scheint hast Du die Realität völlig aus den Augen verloren 8O


    Sowas meine ich. Wenn man den Medien vorwirft, die Dinge einseitig und verzerrt darzustellen, muss man sich selbst doch auch fragen, ob man wirklich so objektiv an die Sache rangeht, dass tatsächlich nur die eigene Sichtweise der Realität entspricht . Ich habe dieses Buch nun nicht gelesen, aber unter den 100 Punkten sind mit Sicherheit welche dabei, die vernünftigen Erwägungen folgen und keine reine Schikane sind.

  • Zitat

    Original von Inno BFC'er
    Möglichkeiten gibt es doch viele: Pokalfinale, Conförderationscup,Transpis im Stadion, Demo zum Innenministerium, Anzeigen in der Zeitung, Bundesligasaisoneröffnung, Länderspiele und...
    Übrigens meinte ich nicht die Pro 15.30 Demo, sondern die andere.
    Gruß in die Runde
    Inno BFC'er


    1. Die erwähnte Demo fand am 25.3.2000 in Berlin statt. Mehrere hundert dem Hool-Spektrum zuzuordnenden Menschen haben gegen ein neues Paßgesetz demonstriert, das die Ausreise von "Fußballrowdies" zur EM in Belgien/Niederlande erschweren sollte. Die Transparente von damals u. a.: Reisefreiheit für Alle!, Polizeistaat? Nein Danke! u. ä.
    Coucho Pires schreibt u. a.:
    "....Trotzdem nimmt die Diskussion hier langsam paranoide Züge an, und ihr beginnt in meinen Augen, euch etwas zu sehr reinzusteigern (wie gesagt... s.o. etc.) Sind wir Fußballfans wirklich so wichtig, dass die Regierung(en) Tag und Nacht nichts anderes zu tun haben, als über Schikanen und die WM nachzudenken? Natürlich wird man an Sicherheitskonzepten arbeiten, aber deshalb so zu tun, als hielte man uns/euch für Staatsfeinde, ist doch wirklich übertrieben, oder? ...
    Der Thread sollte in "Verschwörungstheoretiker aller Bundesländer vereinigt euch!" umbenannt werden..."
    Das erwähnte Paßgesetz von 2000 zeigt aber, dass an unliebsamen Fußballfans etwas getestet wurde, was drei Jahre später dann auch andere traf. Die Innenminister in Europa verhinderten nämlich 2003 die Einreise vieler Demonstranten nach Italien zum G-8-Gipfel in Genua. Reisefreiheit innerhalb der EU war auf einmal passé.
    2. Ich denke auch, dass wir verschiedenste Aktionen - wie von Inno BFCer beschrieben - starten sollte, möglichst lange vor der WM. Die Bulleneinsätze sind ja nur ein Teil des Problems, die Versitzplatzung, die Eintrittskarten-Problematik (Verteilung, Preise, Chipkarte,), Videoüberwachung usw. gehören mit dazu. Wichtig ist, dass diese Aktionen weit vor der WM starten und vielleicht eine Steigerung bis zur WM erfahren, damit sie nicht im allgemeinen WM-Taumel untergehen. Der Könförderationscup dieses Jahr wäre z. B. eine gute Gelegenheit, sich bemerkbar zu machen.

  • Zitat

    Original von guenter
    Das erwähnte Paßgesetz von 2000 zeigt aber, dass an unliebsamen Fußballfans etwas getestet wurde, was drei Jahre später dann auch andere traf. Die Innenminister in Europa verhinderten nämlich 2003 die Einreise vieler Demonstranten nach Italien zum G-8-Gipfel in Genua. Reisefreiheit innerhalb der EU war auf einmal passé.


    Schön, dass du dieses Beispiel bringst. Ohne über das Passgesetz im Einzelnen diskutieren zu wollen, gab es doch dafür damals einen konkreten Anlass, nämlich die in der ganzen Welt verbreiteten Bilder deutscher "Fans", die einen am Boden liegenden Polizisten mit einem Verkehrsschild zum Krüppel schlagen... Und später wollte man eben versuchen, die angekündigten massiven Ausschreitungen in Genua zu verhindern, was offensichtlich aber nicht gelungen ist... Aber hätte man es deshalb gleich ganz lassen sollen? (Das meine ich mit paranoid: Man wittert hinter jedem Baum den Klassenfeind, fühlt sich permanent gegängelt und als unschuldiges Opfer eines Polizeistaats, wirft gleichzeitig der Presse vor, einseitig zu berichten usw. usf. Die Beispiele Passgesetz und Genua zeigen aber, dass es konkrete Ursachen für die Maßnahmen gab...)


    Nur zur Sicherheit wiederhole ich noch mal, dass ich unverhältnismäßige Polizeieinsätze natürlich ablehne.

  • "... gab es doch dafür damals einen konkreten Anlass, nämlich die in der ganzen Welt verbreiteten Bilder deutscher "Fans", die einen am Boden liegenden Polizisten mit einem Verkehrsschild zum Krüppel schlagen ..."


    Das idiotische Verhalten von 2 oder 3 deutschen Fussballfans wird also als Begründung für die Überwachung von jedem anderen Fussballfan anerkannt und wenn 2 oder 3 Polizisten ausrasten, spricht man immer nur von Einzelfällen, da die Mehrheit ja "gar nicht so ist" ?


    Man kann ja mal ein paar Bilder "in der ganzen Welt verbreiten" auf denen Polizisten einen Fussballfan krankenhausreif prügeln ... Was wären denn dann die Konsequenzen für jeden Polizisten ?


    Irgendwo ist doch bei all den Beschneidungen der persönlichen Rechte von Fussballfans gar keine Verhältnissmässigkeit im Bezug auf die "potentielle Gefahrenausstrahlung" mehr gegeben !


    BWG Kille

  • Zitat

    Original von Kille
    Das idiotische Verhalten von 2 oder 3 deutschen Fussballfans wird also als Begründung für die Überwachung von jedem anderen Fussballfan anerkannt und wenn 2 oder 3 Polizisten ausrasten, spricht man immer nur von Einzelfällen, da die Mehrheit ja "gar nicht so ist" ?


    BWG Kille


    Korrigiere mich bitte, wenn es nicht stimmt, aber nach meiner Erinnerung hatte man damals auf der Grundlage des Passgesetzes doch vor allem solchen Leuten die Ausreise verboten, denen wegen ihrer einschlägigen Vorgeschichte eine Wiederholung von Lens zugetraut wurde. Oder waren überhaupt keine deutschen Fans bei der Euro 2000?

  • "... hatte man ... vor allem solchen Leuten die Ausreise verboten, denen wegen ihrer einschlägigen Vorgeschichte eine Wiederholung von Lens zugetraut wurde ..."


    Die "einschlägigen Vorgeschichten" wurden zum Grossteil willkürlich und ohne jede Art von Beweisen an den Haaren herbei gezogen !
    Ohne richterliche Untersuchung, ohne die Möglichkeit sich vor einem Gericht zu verteidigen, wurden hier tausende (!!!) Fussballfans wegen den fadenscheinigsten Behauptungen von Polizeibeamten persönlicher Grundrechte beraubt !
    Es gibt -zig Beispiele wo Fussballfans wegen Misshandlungen Anzeige gegen Beamte stellten und dann auf einmal selber die Angeklagten waren !
    (Der Beamte hatte natürlich eine ganze Hundertschaft von Zeugen die beschwörten, das der 35-jährige Familienvater mit seinem 12-jährigen Sohn nichts besseres zu tun hatte als sich grundlos und wie ein Irrer auf den bezichtigten Polizisten zu stürzen und der sich nur angemessen verteidigte ...)
    Es gibt Fälle, da sind Leute wegen "Falschpinkelns" in der "Kartei Gewalttäter Sport" gelandet ! Auch so eine "einschlägige Vorgeschichte" ...
    Oder wie kommt es, das man beim geplanten Abflug in den Urlaub auf dem Flughafen vom BGS wegen einer 7 Jahre zurückliegenden "vorrübergehenden Festnahme" beim Fussball angesprochen wird, obwohl solche Daten laut Gesetz nach 5 Jahren gelöscht werden müssen ?
    Die Latte von "einschlägigen Vorgeschichten" ist uferlos lang - anscheinend hat deswegen keiner Bock sie sich mal wirklich genau durchzulesen ...


    Ich sage nicht das alle Fans Unschuldslämmer sind :cool:, aber irgendwo sollte doch das Strafmass dem Umfang der Tat angepasst sein, oder die Beschneidung von Grundrechten sollte zumindest in irgendeinem realen Verhältniss zur Gefahr für die Öffentlichkeit stehen.
    Aber so wie's aussieht, bekommen Kinderschänder in Zukunft 3 Jahre auf Bewährung und danach 'n Job in Halle/S. im 'Kinderknast', während Fussballfans beim Überklettern des Zaunes gleich standrechtlich und ohne Urteil erschossen werden - die habens ja nicht anders verdient, weil die "einschlägige Vorgeschichte" von Brüssel 1985 zeigt, was passiert, wenn Fans "unerlaubt den Block" verlassen ...


    BWG Kille


  • Tja, was soll man dagegen sagen... "zum Großteil willkürlich", "-zig Beispiele" etc.
    Ich glaube ja unbesehen, dass vieles schief läuft. Aber solche Pauschalierungen machen eine Diskussion natürlich ziemlich schwer.
    Und dass man keine Möglichkeit hat, sich vor einem Gericht zu verteidigen, ist nun mal definitv falsch. Es sei denn, das ist für dich gleich bedeutend mit "nicht Recht bekommen", weil ja die Justiz auch usw.


    Diese permanenten Kinderschänder-Vergleiche finde ich geschmacklos, aber das ist ja mein Problem. Zumindest gibt es aber keine 3 Jahre auf Bewährung, das steht fest :smile:

  • "... Aber solche Pauschalierungen machen eine Diskussion natürlich ziemlich schwer ..."
    Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber mir kommen eher Deine Ansichten ziemlich pauschalisiert vor ... Die von mir geschilderten Beispiele stammen aus persönlichen Erfahrungen oder aus meinem Bekanntenkreis und sind für mich daher aussagekräftig genug und verallgemeinern das Problem "legalisierter Machtbrissbrauch" in keinster Weise.
    Desweiteren finde ich die Diskussion nicht 'schwer' sondern eher lebhaft ! (... und dadurch recht interessant =) )


    "... und dass man keine Möglichkeit hat, sich vor einem Gericht zu verteidigen, ist nun mal definitv falsch ..."
    Das war jetzt aber wirklich pauschal vom Feinsten ! Es werden jedes Wochenende (so denn ein Spiel stattfindet ...) willkürlich Fans zu "Gewalttätern Sport" ernannt und daraufhin bundesweite Stadionverbote, Meldeauflagen etc. erlassen ! Ohne Gerichtsurteile ! Ohne Anhörung ! Ohne Beweise !
    Wenn man dann gegen das Stadionverbot klagt, wird vor einem Gericht zwar fast immer die Unschuld des Fans erwiesen und dieser von jeder Schuld frei gesprochen (weil es eben meistens wirklich keinerlei Beweise gibt), aber das Stadionverbot z.B. und der Eintrag in die Karteikarte bleiben bestehen ! (Genau wie die Zahnlücke, nur das Auge ist nach ein paar Tagen nicht mehr zugeschwollen ...) Ich persönlich kenne Fälle, wo seit 1-2 Jahren gegen zu Unrecht verhängte Stadionverbote geklagt wird und der DFB es immer wieder hinauszögert diese aufzuheben.


    "... Diese permanenten Kinderschänder-Vergleiche finde ich geschmacklos, aber das ist ja mein Problem. Zumindest gibt es aber keine 3 Jahre auf Bewährung, das steht fest ..."
    Was das 'geschmacklos' angeht, hast Du Recht und ich werde es mir auch in Zukunft verkneifen. Ich wollte nur mal auf die, meiner Meinung nach, nicht gegebene Verhältnissmässigkeit zwischen 'Untat' und 'Strafmassnahme' hinweisen, als mir dann eben ein Zeitungsartikel von vor ein paar Jahren einfiel, wo ein Kinderschänder jahrelang die 11-jährige Tochter des Nachbarn missbraucht hat und dann zu 2,5 Jahren auf Bewährung mit der Auflage sich in einer Psychologische Anstalt behandeln zu lassen, verurteilt wurde. An was ich mich noch aus der Urteilsbegründung erinnern kann ist: "... ohne Zwang ... es ist dem Kind nicht unangenehm gewesen ..." Aber vielleicht ist es ja auch gar nicht so gewesen, stand ja nur in der Zeitung ... und ich schweife vom Thema ab. Sorry ! Soll nicht mehr vorkommen ...


    BWG Kille


  • Also ich finde diese Diskussion auch interessant, deshalb widme ich ihr mein 100. Posting, (auch wenn ich mir das eigentlich für ein paar unqualifizierte Pöbeleien aufsparen wollte) :ja:


    Meine Bemerkung zu den Verteidigungsmöglichkeiten bezog sich auf die gerichtliche Kontrolle des Ausreiseverbots nach dem Passgesetz, war also nicht pauschal gemeint.


    Ansonsten respektiere ich natürlich die Erfahrungen aus deinem Bekanntenkreis, erlaube mir aber weiterhin Zweifel, dass sie repräsentativ sind. Wie auch immer...


    @Dynamo76: Wir sind auch beide gegen Pauschalierungen, welcher Art auch immer :smile: