Dann mal auch der offizielle Bericht zum Schneegestöber in Babelsberg:
Schneewalzer in Nowawes
Die Optiker aus Rathenow waren zum Rückrundenstart in die heimliche Hauptstadt des brandenburgischen Fussballs gekommen. Während viele der anderen Partien wegen der Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt wurden, wollten Gästecoach Kalisch und Heimtrainer Ränke unbedingt spielen. Wahrscheinlich aber nur, damit Yuzuro Okuyama seinen Glückwunsch zur kürzlich begangenen Hochzeit vor möglichst vielen Zuschauern erhält. Derer 1096 schlossen sich per Beifall den offiziellen Gratulationen an.
Dann ging’s aber für die 22 Akteure ab auf den weißen Untergrund und es wurde angepfiffen. Die ersten 15 Minuten gehörten dabei eindeutig den in blau gekleideten Babelsbergern. Wobei die aller erste Bewährungsprobe für den Rathenower Keeper ein Kopfball eines Mitspielers war. Diesen konnte er aber über die Latte klären (5. min). Die anschließende Ecke beförderte Okuyama per Kopf direkt in die Arme des Keepers. In der neunten Minute zielte dann Sportsfreund Schwanke nicht ganz genau, weshalb sein Schuss aus ca. 25 m rechts neben dem Tor vorbei strich. Auch unsere beiden Stürmer setzten sich im 16er immer wieder gut in Szene und versuchte zum Abschluss zu kommen. In der 14. min gab es wieder einen solchen Versuch zu bestaunen. Beim Versuch Benyamina den Ball von der Schuhspitze zu nehmen, stellte sich der Torwart aber etwas ungestüm an, brachte den Blauen zu Fall und Schiri Schmidt gab zum Unverständnis Ingo Kalisch’s Strafstoss. Moritz legte sich den Ball zurecht, verlud seinen Gegenüber und vollendete trocken unten rechts. 1:0 für den SVB.
Das Gegentor brachte dann den Hallo-Wach-Effekt für die Rathenower, die nun offensiver wurden. In der 16. Spielminute gab es dann einen Freistoss von links auf den Kasten von Jurzik. Dieser kommt raus, greift aber am Ball vorbei, ein Rathenower stoppt den Ball, dreht sich und schießt. Zum Glück für die Babelsberger aber nicht den Ausgleich, da sich Jurzik nach der vorherigen Szene so schnell aufrappelte, dass er gerade noch so in den Ball hinein hechten kann. Okuyama klärt dann diese brenzlige Situation endgültig. Kurze Zeit später wieder Flanke Rathenow, diesmal von rechts. Laars und Okuyma kommen nicht ran, der hinter den beiden postierte Optiker schießt aber knapp links vorbei. In der 23. min dann wieder die Heimmannschaft, diesmal in Person von Andreas Lücke. Sein Schuss aus 25 m geht aber direkt in Richtung Keeper und stellt für den selben auch kein Problem dar. Kollege Moritz probiert es eine Minute später auch, sein Versuch geht aber neben das Gehäuse. Rathenow begann zu dieser Zeit mit dem Sammeln gelber Karten. Da sie ihren Gegenspielern im Zweikampf oftmals unterlegen waren, kam es vermehrt zu Fouls. Am Ende standen vier Kartons zu Buche. Minute 42 bot dann eine Chance für Röver, der nach langer Flanke von Okuyama den Ball stoppt und in die kurze Ecke hämmert. Dort hatte sich aber der Torwart postiert und an dem kam der Ball auch nicht vorbei. Das war es auch in Halbzeit eins, es wurde zum Pausentee gepfiffen.
Der Beginn der zweiten Hälfte bot gleich einen Aufreger. Einen Kopfball nach Freistoss kann Jurzik gerade noch so aus dem Dreiangel fischen. In der 52. min setzte Röver einen Freistoss knapp neben das Tor. Jetzt zeigte sich auch Neuzugang Tretschock in der Offensive. Nach einer Flanke von links geht er am langen Pfosten in artistischer Manier per Seitfallzieher an den Ball, trifft aber das Tor nicht. Da der Ein-Tor-Vorsprung noch kein Ruhekissen bot, dachten sich die 03er dass es besser wäre, noch einen drauf zu legen. Und wem wäre das an diesem Tag eher zu gönnen, als Yuzuro Okuyama? In Minute 61 kommt er nach Flanke von links und Strafraumgewusel an den Ball und drückt ihn abgebrüht über die Linie. Jubel auf dem Feld und auf den Rängen folgten prompt. Kurz danach probierte es wiederum Röver per Standard. Er setzte den Ball leider knapp neben den rechten Pfosten. Minute 68, wieder Okuyama. Flanke auf Benyamina, der aus vollem Lauf ganz knapp neben das Tor köpft. In der Folgezeit weitere Angriffe von Babelsberg, die oft durch die erhobene Fahne des Linienrichters gebremst wurden. Probierte man es mit hohen Bällen, klärte Guido Block meist souverän. Rathenow selbst kam selten in Strafraumnähe. Die Babelsberger Abwehr eroberte den Ball zumeist kurz hinter der Mittellinie.
Der schwierige Untergrund forderte seinen Tribut, die Aktiven wirkten in den letzten Minuten doch sehr abgekämpft. Auch Schiri Schmidt sah angesichts des klaren Vorsprungs keinen Sinn darin, weiter zu spielen und pfiff kurzerhand ab.
Der SVB 03 gewinnt ein souverän geführtes Match mit 2:0 und legt für die spielfreien Kontrahenten um die Relegationsteilnahme vor. Eine mannschaftlich geschlossene Leistung sicherte diesen nie wirklich gefährdeten Erfolg in Spiel Eins nach Lauser. Für ihre Leistung besonders hervor heben möchte der Autor den Gratulanten Okuyama, den nimmer müden Schwanke und die schneeballwerfende Fraktion der Nordkurve. Rathenow kann man eine kämpferisch gute Leistung bescheinigen, die einen in punkto Klassenverbleib nicht zweifeln lässt.
Den Abschluss des Tages bildete dann die Hochzeitsfeier japanischer Art für die komplette Mannschaft.
Rathenow: Aydin – Leppek, Senf, Kienle, Lindemann, Babetzki, Kellner, Szabo, Block, Kljajic, Kracht
Babeslberg: Jurzik – Kindt, Lücke, Schwanke (Bengs), Moritz (Greve), Okuyama, Benthin, Röver (Lau), Benyamina, Laars, Tretschock
Tore: 1:0 Moritz, 14. min; 2:0 Okuyama, 61. min
Gelbe Karten: Tretschock – Lindemann, Babetzki, Kellner, Szabo
Zuschauer: 1096
Henner