Situation Stendal

  • moin,


    habe mal einen neuen thread begonnen. würde dieses thema gerne weiter bequatschen.


    was meint ihr, wie wird der nofv entscheiden? ich bin von den herren einiges an unsinnigen entscheidungen gewohnt. kann das jetzt auch heißen das stendal doch noch mal ungeschoren davon kommt.

    . . . . . ich sag ma so: lieber ne glatze als gar keine haare !!

  • Ich finde sie haben nichts mehr in der Hand. Ein Verein ist in Insolvenz (mit eröffnetem Verfahren). Der jetzige Verein ist rechtlich nicht existent.


    Es hat mir schon bei der Fusion nicht eingeleuchtet, wie man einen hochverschuldeten Verein durch Fusion mit einem Landesligisten (der ja auch keine grossen Vermögenswerte einbringt) vereinigen kann und dabei die Schulden los werden soll. Bei einer Fusion ist der neue Verein Rechtsnachfolger (muss also auch die Schulden übernehmen) der beiden Vorgängervereine. Eins geht nur. Ich denke man hat die beiden Vorgänger mit Absicht nicht löschen lassen und dachte das so die Schulden vom neuen e.V. weg bleiben und in einem Insolvenzverfahren untergehen. Das ist jedoch rechtlich nonsens.


    Hätte man einen völlig neuen Verein gegründet, dann muss er natürlich in der dritten Kreisklasse neu anfangen, wie jede neu gemeldete Mannschaft.


    Ich denke das das Kartenhaus, mit dem man sich in diese Saison gerettet hat, nun zusammengebrochen ist.
    Wenn man sich dagegen Fälle wie Riesa anguckt, kommen sie mit einem schuldenfreien (da neuen) e.V. in der Verbandslliga noch sehr gut weg.

    Which side are you on?
    Will you be a lousy scab or will you be a man?
    Don't scab for the bosses don't listen to their lies
    us poor folks haven't got a chance unless we organize.

  • >>Ich denke das das Kartenhaus, mit dem man sich in diese Saison gerettet hat, nun zusammengebrochen ist.


    Das trifft den Nagel wohl auf den Kopf. Dem NOFV bleibt im Grunde keine andere Wahl, er muss Stendal absteigen lassen. Da wir den NOFV aber inzwischen alle kennen und lieben gelernt haben :D und ich mich bei dem Verein über rein gar nix mehr wundern täte, muss man sicher abwarten, was die hohen Herren zu entscheiden geruhen.[/b]

  • natürlich würde ich/wir, also der fc eintracht schwerin, von der situation profitieren aber trotzdem finde ich diese stendaler situation nicht schön.
    ich denke da an die fans, an die herren die seit jahren ihren stammplatz im hölzchen haben. sie geben seit jahren mit ihrem support, mit ihren eintritts- und ggfs. mitgliedsbeiträgen alles für den verein und werden dann so verschaukelt.


    also ich müsste mich in dieser situation ganz schön unter kontrolle halten um nicht den verantwortlichen an den kragen zu gehen.

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  • Der NOFV tagt am 24.04. und will dann entscheiden.
    Ob Stendal im Fall eines Zwangsabstiegs weiterspielen wird ist unwahrscheinlich. Die Sponsoren würden sich mit Sicherheit nicht weiter an ihre Verpflichtungen gebunden fühlen und weitere Kosten für Reisen und Leistungen an Spieler würden anfallen.
    Der BFC hat es ja nach der Pleite 2001 auf versucht, die Saison als "Pflichtfreundschaftsspiele" zu Ende zu spielen. Dann sind aber Ruckzuck alle Stammspieler weggegangen und nach dem 0:11 bei Reinicke Fuchs haben sie dann aufgegeben.

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  • Ich kann mich eigentlich nur anschließen, obwohl es mir egal ist, ob wir als Letzter oder Vorletzter absteigen. Iwan hat alles gesagt, eine andere Entscheidung kann es eigentlich nicht geben.
    Auch jepro hat Recht. Sportlich - und die Fans tun mir echt leid, gerade jetzt. Leider ist Stendal ja kein Einzelfall. Viele ehemalige Traditionsvereine sind verschwunden, weil Dilettanten und Spinner am Werk waren. Wir sind zwar in diesem Jahr die Lachnummer (was ganz schön weh tut), fangen aber im Sommer schuldenfrei in der VL wieder an.

  • das vom o-burger ist wichtig und richtig...!!


    auf die dauer und auch gerade jetzt in dieser wirtschaftlichen situation ist es wichtig auf soliden füßen zu stehen. solche "hau-ruck-aktionen", egal ob über die verhältnisse planen oder durch scheinfusionierungen schuldenfrei werden, gehen über kurz oder lang in die hose. aktuell geht es bei einigen eher über kurz in die hose.


    vor jahren konnte man schon noch "in den blauen dunst" planen, da die wirtschaftskraft da war, mitten in der saison doch noch die 1.000 oder die 10.000 dm/€ zu bekommen.


    aber nun ist schluss mit lustig. ich denke mal, das in den nächsten jahren der eine oder andere verein, egal ob tradition oder nicht, den bach runtergehen wird.


    was mit geld erreicht werden kann, macht uns ja der verein aus dem 4.000 seelen ort vor. ich hätte nichts dagegen wenn herr blaumann bei meiner eintracht einsteigen würde. er wäre auch hier der prinz und könig. und ausserdem kauft das unternhmen, welches mich beschäftigt, ausschliesslich palmberg-möbel und unterstützt dadurch den FCS von 1995.
    nun ja, ... mal sehen wann die beschaffung von büroausstattungen in mein tätigkeitsportfolio fällt :twisted:

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  • LEIDER SPIELT DAS GELD EINE ZU GROSSE ROLLE IM FUSSBALL, ABER ES IST KAUM ZU ÄNDERN!!! MEINE VORSTELLUNG VON ORDENTLICHER VEREINSPOLITIK IST, DASS DIE FANS SEHR ENG MIT DEM VORSTAND ZUSAMMEN ARBEITEN UND AUCH JEDE NOCH SO KLEINE ENTSCHEIDUNG MIT DEN FANS DISKUTIERT & ENTSCHIEDEN WERDEN SOLLTE!! ICH WEISS AUCH DAS DIES NICHT IMMER KLAPPEN KANN ABER NUR SO WERDEN DIE VEREINE RICHTIG GEFÜHRT UND KÖNNEN SO IHRE TRADITION FORTSETZEN!!! AUCH SOLLTEN DIE VEREINE VON REGIONALEN LEUTEN GELENKT BZW. DIE POSTEN DURCH SIE BESETZT SEIN, DENN WAS NÜTZT MIR "EIN ALTER BUNDESLIGAPROFI" ODER "EHEMALIGE WIRTSCHAFTSEXPERTEN" DIE IRGENDWO SCHONMAL GESCHEITERT SIND BZW. EINEN SCHLECHTEN RUF IN DER BRANCHEN HABEN, DIE SICH ABER NICHT MIT DEM VEREIN IDENTIFIZIEREN KÖNNEN!!! VERDIENEN EINE MENGE GELD & HABEN EINEN VEREIN ALS "VERSUCHSOBJEKT" ZUM AUSPROBIEREN FÜR IHRE PERSÖNLICHE WEITERENTWICKLUNG!!! ALS TRAINER SIND "EHEMALIGE PROFIS" JEDERZEIT WILLKOMMEN, ABER IM NORMALEN FINAZIELLEN RAHMEN!!!!

  • Mit meinem Insiderwissen darf ich dem Forum folgendes mitteilen:


    1. Der NOFV hat die offenen Fusionsfragen des neugewählten Vorstandes des 1. FC Lok Stendal im Juni 2002 zur Beantwortung an den FSA verwiesen. Der bestätigte: Alles in Ordnung. Siehe Pressemitteilung von gestern.


    2. Vor der Fusion am 19.6.2002 hatte eine Arbeitsgruppe Schulden von 110.000 € des FSV Lok Altmark Stendal ermittelt. Dieser Betrag war durch die Zusage von einer Reihe von Personen (Bank, Politik, Unternehmen, Behörde) gesichert. Der Saisonstart war damit scheinbar schuldenfrei.


    3. Allerdings war nicht folgendes bekannt: Im Vereinsregister Stendal wurde der FSV Lok Altmark Stendal noch als ein im Insolvenzverfahren befindlicher Verein geführt. Die war aber bereits lange beendet (in 2000). Ferner hat das Vereinsregister nicht den in 2001 gewählten Vorstand ins Vereinsregister eingetragen weil nur eine Kopie des Protokolls der Mitgliederversammlung eingereicht worden war. Das Original hat sich trotz intensiver Suche nicht mehr angefunden.


    4. Folge dieser Misere im Vereinsregister war, dass keine Eintragungen mehr vorgenommen wurden. Der Rechtspfleger hat es einfach verweigert. Aber es kommt noch besser. Der in der gemeinsamen Mitgliederversammlung am 19. Juni 2002 gewählte Vorstand wurde im falschen Verein eingetragen (1. FC Lok Stendal e.V = Neugründung vom Mai 2002, der aufnehmender Verein werden sollte = FSA hat dieser nach dem Umwandlungsrecht möglichen und in anderen deutschen Fußballverbänden möglichen Fusionsform im Vorfeld widersprochen). Und damit ist nach den Rücktritten des Vorstandes in den beiden Altvereinen 1. FC Stendal und FSV Lok Altmark Stendal kein Vorstand mehr da gewesen, der handeln konnte.


    5. Der FSA wurde darüber informiert. Die Presse wurde darüber informiert (7. November 2002). Kein Jurist konnte den Verantwortlichen helfen. Im Dezember 2002 versprach der Präsident des FSA Hilfe zu (Justizminister, persönliches Aufsuchen im Vereinsregister) und sagte, dass er es richten könne. Taten hat er nie folgen lassen.


    6. In Stendal gab es noch die "unschuldigen Verursacher" der Schulden. Diese hatten sich bislang an dem FSV finanziell bereichert. Beweisen wird man dies nicht können, da wohlweislich keine Bücher geführt wurden. Morgen (18.4.2003) werdet ihr die Namen in der Zeitung lesen. Das Zwegestirn hat (nachdem der Rauswurf durch den neuen Vorstand erfolgt war) nichts unterlassen um den Neuanfang zu unterbinden. Andere Vereine wurden darüber informiert, dass die Fusion ein Betrug sei etc. Das schlimme ist, das einige Vereine wie Berliner AK, Rathenow und neu Schönberg diese Schweinerei mitgemacht haben. Das ist wirklich zum Kotzen. Zwei Verlierer und ein Abwerber.


    7. Die Situation hat sich immer weiter verschärft. Kein Offizieller, keine Behörde hat den Vorstand in seinem Bemühen unterstützt hier bereinigen zu können. Im Gegenteil: Gestern durfte er noch den Gipfel der Unsportlichkeit hinnehmen. Zwangsabstieg. Es bestand doch die Gefahr, dass Stendal bei seinem jüngsten Lauf in der Oberliga verbleiben könnte (wurde wortwörtlich vom FSA gesagt).


    8. Dies ist jedoch nicht das Ende der Funktionärsgewalt. Der 1. FC Magdeburg hat wie Stendal eine Leiche namens Vereinsregister im Keller. seit dem 26. 7. 2002 ist eingetragen: "Der Verein ist dadurch aufgelöst. Von Amts wegen eingetragen." Diese Eintragung ist blanker Unsinn und laut BGB sogar untersagt. Im Magdeburger Vereinsregister schert uns das nicht. Da es aber drin steht und für den FSA das Vereinsregister bindend ist und der Verein es nicht geschafft hat .... Zwangsabstieg?! Nein. Der Verein ist ja bereits tot. Also liebe Ligakonkurrenten macht Euch an die Leiche ran und fleddert sie. Interessiert euch nicht für den Sport sondern für euren persönlichen Erfolg. Was ist das für ein Fußball: Tretet zu, wo es nur geht und am besten in die Weichteile. Passt aber auf, dass es euch nicht selbst erwischt. Es scheint, dass die Stendaler Opposition auf der Pirsch ist und andere Vereinsregister ausspioniert und so den Druck auf den FSA erhöhen will. Wofür? Sie wollen es nicht begreifen und in der Verbandsliga weitermachen.


    Der Sport ist doch nur Nebensache; die Menschen (Fans) sind doch nur Nebensache und die Träume, geboren aus einer sportlichen Tradition sind doch nur Nebensache.


    Weint mit mir.

  • Jetzt wird's für Außenstehende doch ein wenig kompliziert. Euer Verband behauptet ja teilweise das Gegenteil. Wem darf/soll man jetzt glauben? Ich neige eher dazu, "Funktionären" gegenüber misstrauisch zu sein. Allerdings bin ich inzwischen auch fest davon überzeugt, dass Euer Verein die ein oder andere "Leiche im Keller" zu liegen hat.
    Spieler und Fans haben es mit Sicherheit nicht verdient, aber wenn es im Verein Mauscheleien gegeben hat müssen Konsequenzen gezogen werden.

  • Es ist erstaunlich in dem Forum zu stöbern. Die Wahrheit ist egal. Die eigene Meinung aber sehr wichtig.


    Die Fusion in Stendal wurde vom Oberbürgermeister der Stadt Stendal gewünscht. Der 1. FC Stendal und dessen Mitrglieder waren gar nicht begeistert. Aber sollte LOK wirklich durch die Misswirtschaft und damit der Fußball in Stendal als alte Tradition verschwinden. Klares Votum für die Fusion.


    Der Vorstand hat alles richtig gemacht. Der Segen vom Verband kam. Was sollte also noch schief laufen. Keiner hat die Rechnung gemacht mit den Altlasten und dem Vereinsregister in Stendal. Dort hat sich letztlich ein Rechtspfleger geweigert die Eintragungen vorzunehmen. Dies ging soweit das der FSA, vertreten durch den Rechtsanwalt H., eine Dienstaufsichtsbeschwerde einzureichen. Hat der FSA aber nicht getan.


    Nicht die Vereinsfunktionäre sind die Schuldigen. Deren Bemühen um einen wieder erfolgreichen Fußball in Stendal hatte bereits erste Früchte getragen (Zu Beginn der Saison fast alle Spieler weg ! Neue Mannschaft wurde mit einem guten Trainer aufgebaut.). Es war die Verweigerung eines Beamten.


    Alle drei Vereine im Vereinsregister sind existent. Das Vereinsregister ist öffentlich. Schaut Euch den Mist an bevor das Mundwerk aufgerissen wird und Vorverurteilungen die Runde machen.


    Dies würde aber bedeuten, sich zu informieren. Besser ist es doch vom Hörensagen, weil einfacher. Begriffen habt Ihr dann aber nicht, dass es heute Stendal trifft und morgen andere Vereine. Wenn es denn sein soll, schiessen wir doch Magdeburg ab. Dort ist der Zustand beim 1. FCM weitaus schlimmer. Der Rechtspfleger hat mal eben den Verein aufgelöst. Auf dem Platz hat er aber die ganzen 9 Monate gespielt. Jetzt hätte der FSA ein Problem. Magdeburg müßte nach der Funktionärsentscheidung zu Stendal ab in die zweite Kreisklasse. Geht aber nicht, da der Verein nicht mehr da ist.


    Wenn denn der FSA und im Gefolge der NOFV so entscheiden würde, werden die Fans in Magdeburg ihren Vorstand dafür verantwortlich machen. Der Schuldige käme auch dann wieder davon.


    Leute begreift, dass es andere sind, die den Fußball kaputt machen. Diesmal sind es nicht wirtschaftliche Gründe oder dumme Vereinsfunktionäre und auch nicht Verbandsfunktionäre sondern die heimlichen Dritten, die keiner von Euch sehen will.


    Bis dann...

  • Durch diesen oberlehrerhaften Rundumschlag wissen wir ja nun Bescheid. Danke jedenfalls für die vielen schwachen Behauptungen wie „begriffen habt Ihr dann aber nicht“ oder „die keiner von Euch sehen will“.
    Alle hier sind am Schicksal des Stendaler Fußballs interessiert und um Hintergrundinfos bemüht. Das sieht man u.a. darin, dass dieses Kapitel viel Platz einnimmt und jeder sein Mitleid mit dem Sport und den Fans geäußert hat. Außerdem wissen hier alle, dass es jederzeit jeden treffen kann. Dafür gibt es genug Beispiele.


    Für mich ergeben sich aus dem Beitrag folgende Fragen:
    1. Auch gegen „Rechtspfleger“ muss es rechtliche Möglichkeiten geben, wenn diese fehlerhaft arbeiten.
    2. Wenn die Fusion rechtens gewesen wäre, gibt es für den Rechtsnachfolger immer noch ein laufendes Insolvenzverfahren, was zum Abstieg geführt hätte. Übrigens das zweite in kurzer Zeit.


    Fazit für mich: Der Verband hat einem hilfesuchenden Verein nicht geholfen sondern im Stich gelassen.
    Die Alleinschuld aber auf „heimliche Dritte zu schieben, die wir nicht sehen wollen“ scheint mir aber sehr durch die Vereinsbrille gesehen, da bei Insolvenzen wohl klar ist, wer sie zu verantworten hat. Das Stendaler Problem rechtfertigt sich auch nicht damit, wenn man andere Ungereimtheiten (1.FCM) mit ins Boot zieht.

  • Wir als Außenstehende, die zudem auch noch rein geographisch ne Ecke von Stendal weg sind, müssen uns bei der Meinungsbildung auf die Informations- oder Gerüchtequellen :) berufen, die wir hier zur Verfügung haben.
    Für die Presse ist alles klar: runter mit Stendal in die Verbandsliga. Die Gründe die dort genannt werden sind für mich nachvollziehbar. Und z.B. der Kicker ist in den meisten Fällen eine durchaus vertrauenswürdige Informationsquelle.
    "Sportler" tritt hier inkognito auf, scheint aber "dicht am Verein" zu sein. Mal ganz davon abgesehen, dass ich anonymen Informationen gegenüber immer ein wenig misstrauisch bin - einige "Sportler"-Thesen klingen eher wie der berühmte Griff nach dem Strohhalm. Ein einziger böser Beamter ist an allem Schuld? Verschwörungen rund um Stendal, soweit das Auge blicken kann? Nee - da fehlt mir dann doch ein wenig der Glaube...
    Aber ich gehöre wohl sowieso mehr zu der Fraktion, die die ganzen Unschuldslämmer im Stendaler Verein nicht sehen will, oder? :D

  • Es geht um den Kern der Sache: Fußballsport. Dieses Lächeln, wenn ich Sprüche wie "Der Ball ist rund." oder "Ein Spiel hat 90 Minuten." aus lang vergangenen Kindheitstagen erinnere.


    Fakt ist:
    Die Insolvenz des FSV Lok Altmark Stendal e.V. ist zurückzuführen worauf?
    In der ersten Insolvenz hat der gute Insolvenzverwalter (Kienast; war auch für das Insolvenzverfahren vom 1.FCM als Verwalter tätig) "wunderschöne" Zahlen zusammengestellt. So wurde das Vereinsheim des FSV Lok Altmark Stendal e.V. mit ca. 350.000 DEM Mitte 2000 bewertet und ist dem heutigen Insolvenzverwalter mal gerade 1 € wert. Warum? Es steht auf fremden Grund und Boden.... Dies ist nur ein Beispiel einer Vielzahl von Ungereimtheiten in diesem Verfahren. Spieler haben Arbeitsgerichtsprozesse (trotz Ruhe durch das Insolvenzverfahren 2000 geführt und gewonnen; Keiner hat hier von der damaligen Vereinsführung widersprochen), das Geld war zu zahlen. Im Prinzip war für den Verein die 2. Insolvenz so vorprogrammiert. Es ist vollkommen richtig, dass aber auch Fehler beim FSV Lok Altmark Stendal durch eine über alle Massen unfähige Vereinsführung festzuhalten sind (Buchführung war für die ein Fremdwort). Das war aber allen Entscheidern Mitte 2002 bekannt. So auch dem FSA. Das ausstehende Geld sollte in die Hand genommen werden.


    Vereinsregister Stendal
    Die 1. Insolvenz wurde erst Mitte 2002 durch ein Schreiben an das Amtsgericht Stendal ausgetragen. Das dies bereits im September 2000 hätte passieren müssen - wenn interessiert es. Da das Vereinsregister "öffentlichen Glauben genießt" konnte keine Verschmelzung über einen im Insolvenzverfahren befindlichen Verein eingetragen werden. KEIN Verschulden beim Vereinsregister? Holt einen Auszug und schaut Euch die Misere an. Es interessiert aber scheinbar nicht. Und aus beiden Antworten auf meinen Beitrag kommt heraus: NA JA NA JA. Dann wurde als letzte Aktion der neu gewählte Vorstand im falschen Verein eingetragen. Es lagen die Satzung, die Protokolle etc. vor und es wurde mehrere Tage groß in der Presse darüber berichtet. Komisch ist, dass Krankenkassen, andere Behörden dies alles zur Kenntnis bekommen haben; nur das Vereinsregister Stendal nicht.
    Der jetzige Insolvenzverwalter hat auf einem siebenseitigen Papier hierzu Stellung genommen. Er hat durch die Fehler und unterlassenen Eintragungen auch nicht mehr so recht geblickt. Schlimmer noch: Es war keinerlei Lösung mehr ersichtlich. Zustandsbeschreibung: Egal, wo der Lösungsansatz aufgenommen wurde - irgendwo scheiterte es nach dem Motto: Der Hund beißt sich in den Schwanz.


    FSA
    Am 7. November 2002 erhielt der FSA eine ca. 100 seiten starke Mappe von der neuen Vereinsführung. Darin befand sich eine chronologische Darstellung mit allen schriftlichen Nachweisen der erledigten und offenen Punkte. Auch die Beantragung des Insolvenzverfahrens durch eine Krankenkasse am 5. August 2002 war aufgeführt. UNKENNTNIS also nicht.


    Lösungen
    Letztlich sollte das Insolvenzverfahren nicht wegen der Schwierigkeiten mangels Masse abgelehnt werden. Also Hauptsponsor ran, pack´20.000 € auf den Tisch und hoffe mit dem Verein, dass über den Insolvenzverwalter alles bereinigt werden kann. Dieses Geld kann heute abgeschrieben werden. Auch der promovierte Jurist ist gescheitert.


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    Alles sehr bedauerlich für Stendal. Und unser Forum befaßt sich ja auch damit. Stimmt. Aber es muß schon seine Gründe haben, wenn Sportler seinen Namen nicht nennt. Vielleicht ist der LAG mit der Sache befaßt, den ich das letzte Jahr für ca. 1.500 Stunden an den Verein und den Sport ausleihen mußte. Mein LAG hat es unentgeltlich getan. Er liebt den Sport und die Menschen. Damit die Arbeit nicht umsonst war, schreibe ich diese Zeilen. ABER ABER
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  • >>Aber es muß schon seine Gründe haben, wenn Sportler seinen Namen nicht nennt.


    Ich habe absolut kein Problem damit. Es spielt nur in meiner "internen Bewertung" Deiner Zeilen eine Rolle. Andererseits: Wenn nur so wichtige Informationen veröffentlicht werden können, ist es mir so sogar lieber.


    >>Vielleicht ist der LAG mit der Sache befaßt


    Hilf mir mal auf die Sprünge: wer oder was ist LAG?


    Die Fuwo hat sich diese Woche auch ausführlich mit dem Thema befaßt. Der Kommentar auf der ersten Innenseite sagt ausdrücklich. dass auch Euer Verband wirres Zeug produziert/produziert hat.
    Drastisch wird's jedoch in der Kolumne "Zur Lage" (Raimund Wilheim). Ich zitiere mal:


    ---------- schnipp --------------
    Aber auch sonst spielen sie alle verrückt. In Stendal waren sie zwar zum Bezahlen der Krankenkasse zu geizig und zum Fusionieren zu dämlich, doch wie so viele Unfähige läßt man nun erst recht die Muskeln spielen. Noch ehe der NOFV den Zwangsabstieg überhaupt verkündet hat, wird schon mit rechtlichen Schritten gedroht! Mag ja sein, daß den Mutigen die Welt gehört – aber auch den Unverfrorenen? Eine Prozeßflut weit übers Saisonende hinaus, das ist es, wovon wir immer gealpträumt haben.
    Es steht zu befürchten, daß die Altmärker nicht wissen, was sie tun. Eine Tabelle ohne ihre Ergebnisse sieht ein bißchen aus als die bisherige (vergleiche Seite 14). Schonberg zum Beispiel könnte aus eigener Kraft mit Hertha wieder gleichziehen – aber wer bestreitet die Aufstiegsspiele, wenn man nicht weiß, welche Tabelle Gültigkeit hat? Ungewißheit würde auch den Abstiegskampf verzerren - im Vorjahr hat das (wegen Greifswald) zur Erhöhung auf 19 Klubs geführt. Es hilft nichts: Eine schnelle Entscheidung muß her, sonst erstickt alles im Chaos.
    ---------- schnapp --------------


    Mit der schnellen Entscheidung hat er auf alle Fälle recht.