Die Sicht aus dem Filmstädtle....
Wismar hieß der Gegner und es war von vornherein klar, man kann gegen solche Mannschaften nur verlieren. Sie sind Aufsteiger, haben einen kleinen Etat und der SV B will zumindest aufsteigen. Ein Sieg wurde also von allen erwartet und dass so etwas leicht nach hinten losgehen kann, hatte TeBe beispielsweise in dieser Saison schon erfahren müssen. Man ist vor so einem Spiel gewarnt und irgendwie wieder doch nicht.
Das Wetter war auch besser als es sich vor dem Spiel andeutete und da viele Zuschauer, vermutlich aus purer Rücksicht auf Herrn Vock, gar nicht erst gekommen waren, wurde es ein vorgezogenes ruhiges 1. Adventspiel.
So begann das Spiel in typisch Babelsberger Manier – erst einmal schauen, irgendwann ins Spiel finden und dann „einfach“ Tore machen.
Phase 1 dauerte ca. 20 Minuten, wobei Babelsberg von Anfang an klar machte, wer hier Heimmannschaft und wer „nur“ Gast sein sollte. Zwei Ecken gab’s für die Karli-Eigner in dieser ersten Phase, wirkliche Chancen waren das aber noch nicht. Minute 25 brachte dann das erste OOOOHHH – Lauser fasst sich ein Herz und zieht aus 20 m ab. Der Ballmagnet vom Torhüter der Nordstädter war zu diesem Zeitpunkt aber noch stark genug und der Ball landete zielgenau in seinen Armen. Ja, das Spiel plätscherte ein wenig dahin, so eine richtiges „Hallo-Wach!“ fehlte der Partie noch. Dies dachten sich ausgerechnet die Wismarer dann machen zu wollen. Einer der Ihren, er war keine Ire, Haese hieß er wohl, rannte an bis zu 32 Nulldreier’n vorbei, doch bei Nummer 33, Captain Laars, war Schluss. Eine Ecke sprang dabei heraus, eine Ecke, die zu einem wunderschönen Konter über Lauser, Kindt, der flankt und Benyamina, der schon den Torhüter ausgespielt hatte, führen sollte. Benyamina war aber auf die Spannung im Spiel bedacht und kam vor dem ihn schon angrinsenden leeren Tor ins straucheln und … - egal, weiter nullnull. Danach hatte Moritz einen direkten Freistoss, eigentlich immer gefährlich, aber die Sache mit dem Ballmagneten…
Wenn bisher auch noch nichts bei raus sprang, Babelsberg hatte jetzt ins Spiel gefunden und die Chancen reihten sich wie an einer Perlenkette auf. Wieder nicht von Erfolg gekrönt, aber sehr schön anzusehen eine Direktabnahme von Lauser, nach Flanke Greves. Irgendwann musste es klappen. Ein weiterer Freistoß, ein neuer Schütze, diesmal aus 35m, aber nicht einmal das Ballfangnetz hinterm Tor vermochte diesen Ball zu stoppen, direkt in die Gartenkolonie – Versöhnungsgeschenke für die BI „Schöneres Babelsberg“ nennt man das wohl. Geklingelt hat’s dann aber doch noch. Kapitän a.D., Moritz, wird im Mittelfeld angespielt, geht mit dem Ball an Mann, Maus und zuletzt dem Keeper vorbei und schiebt sicher mit links ein. Die Pause konnte kommen. Wismar versuchte sich auch noch einmal, es blieb aber beim Versuch. Pausentee(mit Schuss)!
Aus dieser Pause kam Babelsberg mit wesentlich mehr Druck heraus als noch zu Beginn der ersten Hälfte. Die erste Chance hatten aber die Nordlichter, ein Freistoß direkt in die Mauer zur Ecke und von der in die Arme unseres Keepers. Das Babelsberger Engagement war nun deutlich spürbar, immer öfter verlagerte sich das Spiel in Richtung Gegners Strafraum. „Nippon“ brachte frischen Wind auf der rechten Seite und die erste wirklich gute Tormöglichkeit der 2. Hälfte lief über ihn. Er spielte Diallo mit seiner unnachahmlichen Quirligkeit aus passt in den Rückraum des Strafraums, wo Röver angerauscht kommt, dieser zieht ab, verfehlt das Eckige aber leider um ein paar Zentimeter. Ähnliche Situation kurz darauf von der anderen Seite. Diesmal legt Benyamina auf Schwanke zurück, aber auch der Ball schlug nicht ein. Und, zum dritten, wieder Yuzuru, nun auf Moritz, alle guten Dinge war’n drei – alle vorbei. Zwischendurch eine Kuriosität nach einer nicht zuschnappen wollenden Abseitsfalle der Wismarer. Drei Blau-Weiße stürmten allein auf den gegnerischen Torhüter zu, die Flanke von links war aber für die Donovan Baileys und Maurice Greenes ihrer Zunft getimed und so rutschten alle drei Nulldreier am Objekt der Begierde vorbei. In Minute 58 dann ein japanischer Moment. Okuyama setzt sich erneut auf rechts durch geht in den 16er, könnte zurückpassen, entschied sich aber goldrichtig, es selbst zu versuchen. Ja, er zog ab, dem Torwart durch die Beine und drin war er. Freude auf den Rängen, bei Nulldrei und Nippon zeigte uns vor Freude, dass es wohl doch gar nicht so kalt sein mochte, indem er sein Trikot etwas lüftete. Dem Schieri aus Dresden gefiel das gar nicht, Gelb war unverständlicher Weise die Folge. Dem japanischen Moment schloss sich dann die Glanztat Jurziks an. Gut, ein paar Minuten und zwei Chancen, die ich in der ersten Hälfte noch erwähnt hätte, waren dazwischen – Qualität hat halt auch seine Opfer. Jurzik nämlich war es, der in der 67. Minute einen 11-Meter, dessen Entstehung sich mir bis jetzt nicht offenbahrte, verdammt gut parierte und die Null festhielt. Danach sollte das Aluminium im Mittelpunkt stehen. Zuerst stürmt Florian Greve mit dem Ball los, trifft aus 18 Metern den Pfosten, wenig später ist es Lau, von Benyamina bedient, dessen Flankenversuch das Aluminium streift. Okuyama war ebenfalls noch einmal am Drücker. Von der Position, von der er vorhin da Tor erzielte, passte er nun zurück auf Benyamina, der abermals nur knapp verfehlte. Ein Tor fehlt ja noch. Patrick Moritz wieder ein Spiegelbild seiner selbst, nur im zweiten Versuch mit noch höherem Tempo, lässt er wieder alle stehen und schiebt zu „Moritz letztem Streich“ an diesem wunderbarem Adventsvorabend ein. Das ganze geschah in der 92. Minute und dann war Schluss.
Fazit: Es war bestimmt kein Spiel auf ganz hohem Niveau, was man aber auch keinem Spieler verdenken kann. Die Abwehr stand sehr sicher, Babelsberg strahlt mittlerweile die nötige Ruhe aus und wenn die Stürmer wider Erwarten einmal nicht treffen, treffen halt andere. Gegen starke Mannschaften wie TeBe kann man Klasse beweisen, gegen vermeintlich schwächere, wie Wismar, werden Meisterschaften entschieden… 5 Euro ins Phrasenschwein.
SV Babelsberg 03: Jurzik – Bengs, Laars, Benthin, Kindt – Lauser(46. Okuyama), Schwanke(??. Lücke), Moritz, Greve– Röver(73. Lau), Benyamina
FC Anker Wismar: Trommer – Diallo, Hildebrandt, Aldinger, Haese(82. Schulz), Klann, Prehn, Sperling, Ratke(73. Taflo), Köhn, Maaßen
Tore: 0:1 Moritz (41.), 0:2 Okuyama (58.), 0:3 Moritz (92.)
gelbe Karten: Benthin – Ratke
Schiedsrichter: Sven Friedrich (Dresden)
Zuschauer: off.? 1149 (davon 9 Oese-handgezählte Wismannen)
1359 laut Vizeherbstmeister
1259 laut Lutz
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Bilder: Jan Kuppert, bzw. demnächst, wenn er sich denn mal wieder bequemt(irgendwie muss man ja mal Druck machen) unter EX-Filmstadtinferno.de