Als ich Samstag Nacht noch im Havanna - Club zu Berlin war und schon an die morgige Fahrt am Sonntag nach Dänemark dachte , lief mir in der Disco plötzlich ein Fußballer von Hertha BSC über den Weg.
In der Disco wurde in dieser Nacht viel Salsa und Sambagetanzt , so dass Marcelinho , samt Sippe , dort auftauchen musste.
Circa 3 Std war er zugegen , ständig mit "alkoholierten Suff" in der Hand.
Egal , jedenfalls musste ich also die 4.12Uhr Bahn , U-Bhf. Eisenacher Straße zu mir nehmen.
Eine Stunde später war ich zu Hause und musste mich ziemlich beeilen , denn Michael wartete zu 6 Uhr am S - Bhf. Ahrensfelde am Rande Berlins. Schnell ein paar Brote beschmiert , Pullover und Regenjacke eingesteckt und auf gings zum Bahnhof.
Micha wartete bereits 45 Minuten , da er schon 4.30 Uhr aus Angermünde aufgebrochen war um mich abzuholen.
Die knapp über 70 Km raste er dann mit seinem Peugeot 106 in einer dreiviertelstunde nach Ahrensfelde.
Es gab , ausser wunderschöne Nebellandschaften und der aufgehenden Sonne nichts nennenwertes zu berichten auf den ersten Kilometern.
Wir haben uns auch nur einmal kurz verfahren , das ich aber nicht wirklich wahrgenommen hab , da ich zwischendurch oft eingeschlafen bin und die 30 Std des Wachbleibens vorher nun Tribut zahlen musste..
Gegen 10.35Uhr sind wir dann auch in Puttgarden zu Insel Fehmarn angekommen.
Alles ausmessen des Auto´s (2,40m Länge) half nix , denn nicht wie auf der Fährhomepage beschrieben zahlen alle Autos unter 2,50m Länge für das Tagesticket 28€ , sondern 48€. Angeblich liegt das billigere Angebot nur für den Smart vor. Nun gut , damit war nicht zurechnen , aber nun waren wir schon so weit und vor allem pünktlich , da wollten wir unserer Reise auch den Sinn geben.
Ca. 11.10Uhr in Rødbyhavn angekommen war es jetzt noch ein Weg von 35 Km nach Nykøbing welche reibungslos verlief.
Der Himmel war strahlend blau und die Sonne schien wie verrückt.
Als wir Nykøbing erreichten konnten wir zunächst kurzzeitig nicht in die Stadt , denn ein kleines Segelboot mit hohem Mast wollte "durch" die Brücke und so musste diese hochgelassen werden.
Beim kurzen warten konnten wir schon erkennen , dass Nykøbing wohl eine Industriestadt ist , denn viele Fabriken prägten vor allem den Ortseingang. Eine Fahrt von maximal 5 Min Richtung Zentrum ließ dann die Flutlichtmasten zum Vorschein kommen , die Micha dann entdeckte.
Wir suchten einen Parkplatz und parkten das Auto vor einem Flohmarkt.
Alle Autos hatten Parkscheiben , was uns dazu veranlasste auch eine sichtbar zu machen.
Das Stadion liegt in einer ruhigen Gegend , direkt an der Hauptstraße des Ortes.
Beim Gang rund um das Stadion konnte mann mehrere Sportarten beobachten ( Botcha , Karate , Fitness) die anscheinend dem Verein angehören. Ein verkommenes Leichtathletikstadion war auch darunter.
Dann wollten wir uns Eintrittskarten kaufen gehen , hätten aber auch ohne Probleme kostenlos eintreten können. Selbst als wir bei den Ordnern wegen einer Eintrittskarte anfragten , wollte er uns einfach ins Stadion schicken. Schließlich bezahlten wir dann 120 kronen , dass ungefähr 17€ entspricht. für 3 Programmhefte bezahlten wir 15 Kronen.
Egal Micha brachte seine berühmte Fahne an , welche ja der schottischen sehr ähnelt und die ersten Fotos wurden geschossen ( Fotos folgen durch Michael).
Als Micha eine Stadiontour machte , wurde ich von den ersten Fans angesprochen , ob ich Supporter sei.
Als dann uns ein wohl dänischer Reporter , der zuvor beide Trainer etc. interviewte , noch ansprach , dachten wir schon wir sind VIP´s
Im viel die Fahne auf und das wir so viele Bilder machten.
Zum Stadion : ich denke , wenn es ausverkauft wäre , würden um die 2000 Zuschauer hineinpassen , die Tribüne ist vollständig überdacht , dafür bestehen die anderen Plätze auf der Gegengeraden und hinter den beiden Toren aus großen Steinstufen.
Circa 30 Gästefans fuhrer ihrer Mannschaft aus Vejle ( ca. 250Km entfernt von Nykøbing) nach und zeigten nach unserer die einzige Fahne im Stadion.
Vor dem Spiel wurde immer die selbe Musik gespielt , was irgendwann nervte. Am Ende fanden etwas mehr als 500 Zuschauer Platz , Polizei hab ich überhaupt nicht gesehen.
Eine kleine Gruppe Fans machte etwas Stimmung , aber so recht wollte es keine Fangesänge etc. geben.
Es war eben schönes Wetter und man wollte einfach nur 2. Liga Fußball sehen.
Zum Spiel : Nykøbing mit 2 Punkten nach 4 Spielen traf auf Vejle , die auf Platz 2 lagen.
In der ersten 10 Minuten konnte man sehen , das Vejle versuchte ein schnelles Tor zu erzielen , das aber nicht klappte.
In der 10. Minuten ging der Gastgeber in Führung.
Vejle vergab reiheneweise gute Möglichkeiten. Nykøbing machte es besser und verbuchte durch einen Doppelschlag (25. und 27 Min) die 3:0 Führung zur Halbzeit. In der zweiten Halbzeit gelang schnell der Anschlusstreffer , doch die sehr clevere und zweikampfstärker Heimmannschaft wusste stets zu antworten und so erzielte man schnell das 6:1 bis in der Nachspielzeit der 6:2 Endstand hergestellt wurde.
Das Spiel und alles drumherum hatte meiner Meinung nach gutes Oberliganiveau , nur ohne Polizei :).
Die Rückfahrt zur Fähre musste zügig gehen , damit wir die Fähre noch erreichen um nicht warten zu müssen.
Als letztes Auto , das noch auf die Fähre durfte , haben wir das Ziel auch erreicht.
Auf der A1 geriet der Verkehr dann ins Stocken , so dass wir uns entschlossen eine kleine Irrfahrt durch Schönberg über die B104 zur A24 zu machen. Als wir dann auf der Autobahn bei Ludwigslust einen schweren Unfall mit Überschlag im Wald beobachteten , musste wurde kurze Zeit später über 40 Km lang c-fließenden Verkehr hinnehmen , der aus unerklärlichen gründen entstand. mal standen wir 30 Sek später sind wir wieder fast 100 Km/h gefahren und das immer abwechselnd bis nach Berlin wo wir 21.45Uhr letztendlich angekommen sind und dafür 1 Std mehr gebraucht haben als hinzu.
Michael hat sich dann auf den Weg nach Angermünde zu seinem trauten Heim gemacht , wo er auch hoffentlich gut angekommen ist.
Gesamtkosten mit Benzin , Eintritt ...
etwas über 100€
Alles in allem , war es auch für mich eine tolle Reise , die sich vor allem wegen des Wetters , des doch ansehnlichen Fussballspiels und der netten Atmosphäre gelohnt hat.