Derzeit ist es echt hart zu Union zu gehen. Da kratzt man wie immer seine letzten Euros zusammen, schwingt sich aufs Rad und bekommt dafür auf dem Rasen nie etwas geboten. Mit mir kauften sich heute noch 7.598 andere Verrückte ein Ticket am Kassenhäuschen und suchten sich auf den maroden Traversen einen angenehmen Platz. Und diesmal begann die Mannschaft von Trainer-Neuzugang Aleksander Ristic schwungvoll und bereits nach acht Minute gelang die Führung. Nach einem Fehler von Harry Koch ging Kapitän Steffen Baumgart allein auf Axel Keller zu und murmelte den Ball an diesem vorbei. Ob dies so gewollt war? Egal, die Führung sorgte für eine Art Befreiungsschrei auf den Rängen und man glaubte an einen Neuanfang. Das Problem war nur das die Kraft für diesen Neuanfang nur eine halbe Stunde anhielt und danach war alles noch viel schlimmer als vorher. Die ersten Warnsignale gab es in der 27. Minute, als Danny Winkler an Robert Wulnikowski scheiterte und wenig später Markus Lösch den Ball an die Latte knallte. Die größte Chance hatte Trier in der 42. Minute. Nachdem Matthias Keller über die rechte Seite bis zur Grundlinie zog und den Ball vorbildlich zum Elfmeterpunkt zurücklegte, war es Danny Winkler der das leere Tor nicht traf. Das war es dann auch in Hälfte Eins.
Die zweite Halbzeit kann man als klare Arbeitsverweigerung der Hausherren ansehen. Während sich Robert Wulnikowski und Steffen Baumgart wenigstens noch bemühten etwas zu reißen, war der Rest damit beschäftigt die Spielkleidung sauber zu halten und dem Zeugwart eine Freude zu machen. Dies nutzten natürlich die Eintracht-Spieler eiskalt aus und nach einer Flanke von Catalin Racanel war es der Ex-Unioner Nico Patschinski der in der 64. Minute zum Ausgleich einköpfte. Dieses Duo sorgte in der 78. Minute dann auch für die Führung. Diesmal war es ein Ecke des Rumänen Racanel auf den Kopf von Nico Patschinski. Das Spiel war damit gelaufen, denn man merkte kein Aufbäumen bei den Union-Spielern und so war das 1:3 durch Milorad Pekovic die logische Schlussfolgerung. Das war es dann auch und Trier gewinnt in dieser Höhe verdient und nimmt die drei Punkte mit an die Mosel. Für die Fans ging es nach dem Spiel wieder mit einer Enttäuschung heim, aber das ist man ja mittlerweile gewohnt und ich fange jetzt schon das Geld für das nächste Heimspiel zu sammeln. Denn Union ist meine Heimat, Union ist meine Identität und mein ganzer Stolz, egal ob in Liga Zwei, Drei, Vier, …
1. FC Union Berlin: Wulnikowski - Kozak, Page, Ernemann, Dabac - Sandmann, Siradze (82. Popov), Brusko (69. Keita) - Sobotzik - Baumgart, Ristic (60. Bruns)
Eintracht Trier: A. Keller - Marell, H. Koch, Budisa - Matthias Keller, Lösch, Grzeskowiak, Pelzer (53. Racanel) - Pekovic - Patschinski (88. Labak), Winkler (60. Braham)
Schiedsrichter: Günter Perl (München)
Assistenten: Friedrich Bielmeier und Markus Pflaum
Gelbe Karten: Ernemann - Lösch, Pelzer
Tore: 1:0 Baumgart (8.), 1:1 Patschinski (64.), 1:2 Patschinski (78.), 1:3 Pekovic (85.)
z. Zuschauer: 7.599
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