Regionalliga allgemein

  • Auf irgendeine Art und Weise muss die Firma doch zu Geld kommen?

    "...Die Regionalliga wird aus Magdeburg künftig über eine Online-Plattform gestreamt. TV-Sender wie MDR und RBB haben die Möglichkeit, Rechte an attraktiven Spielen einzukaufen und sie im Fernsehen zu zeigen...", siehe Link zur Hamburger Wochenzeitung Zeit

    Wie man sieht, die grundsätzlich gleichen Mechanismen rund um die Weitervermarktung der Königsklasse des entgeltorientierten Amateurspitzenfussball im Nordosten wie auch beim deutschen Profifussball, auch wenn die Zweit- und sonstige Nachnutzung von Bewegtbildern aus dieser Spielklasse sicherlich nicht ganz so preisintensiv für die betreffenden ÖRR-Sender sein dürfte. :)


    P.S.: Bereits in der Vergangenheit zeigte Sport1 (ehemals DSF) Partien aus der 4.Spielklasse, wenn auch nicht aus dem Nordosten. Also kann sich das für private Medien durchaus rechnen. Ansonsten würden diese die Finger davon lassen!

  • Der Vertrag läuft über 4! Jahre plus 2 Jahre Verlängerungsoption. Er wurde den Vereinen ohne Mitsprache vor die Nase gesetzt, bei Abtretung aller Rechte. Man bekommt dafür, nach Aussage unseres Wirtschaftsratsvorsitzenden, knapp 10 000 Euro pro Saison. Damit kann man keine großen Sprünge machen und es scheint keine Verbesserung über die nächsten 4 oder 6 Jahre in Sicht. Auf den ersten Blick kann das kein großer Wurf sein.

  • Der Vertrag läuft über 4! Jahre plus 2 Jahre Verlängerungsoption. Er wurde den Vereinen ohne Mitsprache vor die Nase gesetzt, bei Abtretung aller Rechte. Man bekommt dafür, nach Aussage unseres Wirtschaftsratsvorsitzenden, knapp 10 000 Euro pro Saison. Damit kann man keine großen Sprünge machen und es scheint keine Verbesserung über die nächsten 4 oder 6 Jahre in Sicht. Auf den ersten Blick kann das kein großer Wurf sein.

    Aber, aber...


    Was heißt vor die Nase gesetzt?

    Ausrichter der Regionalliga im Nordosten ist immer noch der NOFV, nicht die Vereine selbst!

    Wenn die Vereine das anders gehandhabt haben wollen, hätten sie seinerzeit wie im Südwesten eine GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) zur Durchführung des Spielbetriebes gründen können. (Das hatte im Zusammenhang mit der Strukturreform 2012 durchaus seine Berechtigung, weil gemeinsamer Spielbetrieb im Gebiet 2er Regionalverbände bei gleichzeitigem Verzicht eigenständiger Regionalligen sowohl für Baden-Württemberg wie für Rheinland-Pfalz/Saarland/Hessen.)

    Aber Vorsicht, bei einer GbR haftet aber auch jeder Teilnehmer für den gesamte Spielbetrieb der Liga wie Schiedsrichterkosten gesamtschuldnerisch8)


    Und was heißt kein großer Wurf?

    Künftig sechs-oder siebenstellige Zahlungen von Medienpartnern an Regionalligisten wären doch ohnehin völlig unrealistisch gewesen...

    Nach dem Auslaufen des TV-Vertrages mit dem mdr im Sommer gäbe es ohne den neuen Medienpartner des NOFV ab kommende Saison aus dieser Spielklasse im Nordosten höchstwahrscheinlich überhaupt keine Bewegtbilder mehr.

    Ergo, die Regionalliga Nordost müsste ohne den neuen Medienpartner ab Sommer ein ähnliche trostlose Existenz in der Berichterstattung elektronischer Medien wie die Regionalliga Nord im Sendegebiet des NDR fristen. Für jetzige und potentielle Sponsoren der Vereine wäre das sicherlich keine rosige Aussicht gewesen, konnten die sich während des Spielbetriebes bislang vergleichsweise hervorragend medial präsentieren.

    Mal ganz abgesehen davon: Falls es stimmen sollte, das der bisherige Medienpartner aktiv Einfluß auf den Spielmodus nehmen wollte, siehe Link zum Kicker

    So etwas ist für jeden Verband ein NoGo!

  • Das hört sich ja fast nach alternativlos an. 8o Grundsätzlich finde ich es immer besser, wenn die Betreffenden in die Pläne mit einbezogen werden, ob das jetzt rechtlich gefordert ist oder nicht. Wenn man alle Rechte an eine gerade gegründete Firma abtritt, man als Verein also keine Einflussmöglichkeiten mehr besitzt, finde ich das auch schwierig. Und vor allen Dingen, warum so eine lange Laufzeit? Was ist, wenn diese Firma ihre Vorhaben gar nicht gebacken kriegt? Es wäre nicht das erste Mal, dass etwas mit viel Brimborium gestartet wird und dann nach kurzer Zeit zum Rohrkrepierer wird.

  • Das hört sich ja fast nach alternativlos an. 8o Grundsätzlich finde ich es immer besser, wenn die Betreffenden in die Pläne mit einbezogen werden, ob das jetzt rechtlich gefordert ist oder nicht. ..

    Tsssssss

    Als ob potentielle Interessenten beim NOFV Schlange stehen...

    (Die Zeiten, wo sogar Herren-Oberligen Fernsehgeld von den ÖRR bekamen, sind schon lange vorbei.)


    Übrigens, die Spielordnung des NOFV ist da eindeutig:

    § 27 Terminlisten und Fernseh-, Internet- und Vermarktungsrechte

    1. Die Rechte aus den Terminlisten der Spielklassen und Wettbewerbe des Verbandes übt der NOFV aus.

    2. Das Recht, mit Fernseh- und Rundfunkanstalten Verträge über Fernseh- und Rundfunkübertragungen von Verbands-, Pokal-, nationalen und internationalen Freundschafts- und Auswahlspielen zu schließen, steht - mit Ausnahme der Bundesspiele - ausschließlich dem NOFV zu. Gleiches gilt für alle anderen Bild- und Tonträger, gegenwärtiger und künftiger technischer Einrichtungen jeder Art und in jeder Programm- und Verwertungsform, insbesondere über Internet und andere Online-Dienste sowie für alle anderen möglichen Vertragspartner.

    3. Die weiteren Rechte zur Liga- und Wettbewerbsvermarktung stehen dem NOFV zu. Das NOFV-Präsidium kann hierzu Ausführungsbestimmungen erlassen. Der NOFV-Spielausschuss, der Ausschuss für Frauen- und Mädchenfußball, der Jugendausschuss bzw. der Ausschuss für Fußballentwicklung sind anzuhören.

    4. Die Einnahmen aus der Verwertung der vorstehend ausgeführten Rechte stehen dem NOFV im Rahmen der satzungsrechtlichen, vertraglichen und sonstigen Regelungen zu. Die Verwendung der Einnahmen beschließt das NOFV-Präsidium.

    5. Die Verhandlungen über die Verwertung der Rechte führt das NOFV-Präsidium unter Berücksichtigung der Interessen der Mitgliedsverbände bzw. der Teilnehmer.


    Unabhängig von der Fernsehvermarktung ab kommende Saison sollten die RL-Teilnehmer bei ihren jeweiligen Landesregierungen erstmal mehr Unterstützung einfordern. Vielleicht klappt es dann auch mit entsprechender Landeshilfe wie in NRW für dortigen Viertligisten, siehe Link zum WDR

     


  • Ich denke mal, dass dieser Paragraf vor keinem ordentlichen Gericht Bestand hätte. Der Verband nutzt an dieser Stelle sein Monopol aus und verhindert einen freien Wettbewerb.


    Gleichzeit bleibt natürlich die Frage, was die Rechte an der Regionalliga überhaupt wert sind. Wie viele Fans würden denn Geld bei Streamingdiensten bezahlen, um die Spiele zu sehen. Gäbe es entsprechende Werbepartner, die Halbzeitpause werben wollen würden. Neben den Kosten für die Rechte müssen auch erst einmal die Produktionskosten wieder eingespielt werden. Dürfte nicht einfach sein.

  • Regionalliga Nordost nächste 4 Jahre bei OSTSPORT.TV

    meldet der NOFV, siehe Link

    Will mich nicht durch den ganzen Wust durchkämpfen/lesen.

    Die entscheidende Frage für mich:

    Kann ich das mit meinem "Fernseher aus der Wand" ohne Zusatzgeräte und ohne zu bezahlen sehen ?

    Ansonsten uninteressant !!!

    Jedes Team kann mal ein schlechtes Jahrhundert haben !

  • "...Pro Live-Spiel streben wir mindestens fünfstellige Abrufzahlen an. Vereine wie Chemie, Lok, Jena, Energie Cottbus, Chemnitzer FC, BFC Dynamo und Babelsberg werden wohl am häufigsten live zu sehen sein...", siehe gestriges Interview mit einem der beiden Macher von OSTSPORT.TV, siehe Link

  • "...Pro Live-Spiel streben wir mindestens fünfstellige Abrufzahlen an. Vereine wie Chemie, Lok, Jena, Energie Cottbus, Chemnitzer FC, BFC Dynamo und Babelsberg werden wohl am häufigsten live zu sehen sein...", siehe gestriges Interview mit einem der beiden Macher von OSTSPORT.TV, siehe Link

    Jetzt weiß ich schon ein bisschen mehr. Herrn Mallwitz kennt man ein wenig und man kann ihm nur alle Daumen drücken, dass sich seine Erwartungen erfüllen. Ich freue mich, dass auch der BFC unter den Kandidaten ist, die öfter live zu sehen sein werden. Ich erfahre, der mdr hat seine Verlängerungsoption nicht wahrgenommen, will aber trotzdem weiter Spiele übertragen. Und wenn man nicht zahlen muss, freuen sich auch alle. Abwarten und Tee trinken ...

  • Einem Kicker-Artikel zur Situation der Regio Nordost kann man entnehmen, dass beide Oberligaspitzenreiter die Zulassung beantragt haben und sowohl der FC Eilenburg als auch Tasmania Berlin davon ausgehen, "in der nächsten Saison in der vierten Spielklasse zu starten". "Wir rechnen natürlich damit, dass die gleiche Regel angewendet wird wie in der Regionalliga", sagt Tasmanias Vorsitzender Almir Numic. Der Präsident des FC Eilenburg, Steffen Tänzer, verweist auf Paragraph 9 der Spielordnung. Diese Woche findet eine Videokonferenz mit allen Oberligisten statt. Aussage Winkler: "Es wäre zwar schön, wenn die Frage nach den möglichen Aufsteigern aus der Oberliga bis zur NOFV-Präsidiumssitzung am 16.April bereits beantwortet sei. Aber vielleicht müssen wir erst noch ein bisschen abwarten, was sich in der 3.Liga ergibt." Die Tendenz bei Bischofswerda soll in Richtung Oberliga gehen. Man will aber noch die Präsidiumssitzung abwarten. Winkler würde gern mit 18 Mannschaften starten. "Mit 20 kann ich leben, bei 22 oder 23 wird es sportlich", so sein Statement. Im Zusammenhang mit Ostsport.tv, so die Schreibweise im Kicker, wird die Zahl von "rund 15 000 Euro" genannt, die die Vereine aus dem Fernsehvertrag mit den öffentlich-rechtlichen Sendern erhielten. Beim neuen Partner "sei der finanzielle Rahmen nun zwar niedriger als zuvor, aber anders als bisher ergeben sich nun ganz andere Werbemöglichkeiten". Nach Winklers Angaben kämpfe der Verband immer noch darum, dass "unsere Klubs in das 200-Millionen-Euro-Programm des Bundes mit reinkommen".

  • ...Winkler würde gern mit 18 Mannschaften starten. "Mit 20 kann ich leben, bei 22 oder 23 wird es sportlich", so sein Statement. ..".

    Wohl wahr!

    Ordnungsgemäße Durchführung der RL Nordost mit mehr als 20 Teilnehmer, also auch mehr als 38 Spieltagen, dazu noch in Corona-Zeiten, ist doch von Vornherein zum Scheitern verurteilt.

    Denn 22 Teilnehmer bedeutet 42 Spieltage, 23 gleich 46 Spieltage.

    Dazu kommt dann noch die Teilnahme an den Landespokalwettbewerben. So viel Spieltage können Profimannschaften stemmen oder auch Viertligisten aus dem Westen (dank staatlicher 15-Millionen-Hilfe) oder auch aus dem Südwesten mit ihren 21 oder 22 Teilnehmern, aber bestimmt nicht Regionalligisten aus dem Nordosten!

  • In Bayern und im Norden hofft man immer noch auf eine Fortsetzung der Saison. Die Ermittlung der Teilnehmer für die Relegation ist damit auch noch offen.

    https://www.liga3-online.de/re…-in-bayern-und-im-norden/

    Alles sehr kompliziert!


    Zumal aus der Regionalliga Bayern der am Saisonende bestplatzierte Amateurverein (keine Zweite Mannschaft) als Bayerischer Amateurmeister in der 1. DFB-Pokal-Hauptrunde der kommenden Saison starten darf.

    Siehe auch Link zum bayerischen Vier-Punkte-Plan

  • Es gibt Vereine in der Regionalliga SW, denen stinkt es, wenn dort 6 Vereine nach 42 Spielen absteigen müssen, während in anderen Regionalligen, z.B. in unserer, ein Verein nach 11 Spielen aufsteigen darf. Das wird dort als große Ungerechtigkeit gesehen. Nun könnten wir mit anderen Ungerechtigkeiten "dagegen kontern". Einige Argumente sind allerdings nachvollziehbar.

    https://www.regio-sw.de/2021/0…h2Xg_UfSmTBW2yMQUJhsk5Q_w

  • einige aussagen aus dem brief sollte man sich aber auch auf der zunge zergehen lassen.


    Das dürfte dann der

    ,,billigste“ Aufstieg aller Zeiten gewesen sein finanziert mit stattlichen Förderungen inkl. 10 Monaten Kurzarbeit.

    Angesichts der aktuellen Situation, die die Regionalligastaffeln Nord, Nordost und Bayern selbst herbeigeführt haben, kann es dort nur zu Annullierungen der Saison 2020/2021 kommen.


    Also herbeigeführt hat das wohl eher die Politik.


  • Richtig, für Entscheidungen der Politik können die Regional- und Oberligen im Nordosten, Norden und Bayern nichts.

    Ebensowenig können genannte Ligen irgend etwas für die Einstufung der RL Südwest als einer Spielgruppe des entgeldorientierten Amateurspitzenfussball als Profiliga seitens der dortigen Landespolitiken und der damit verbundenen Möglichkeit zur Fortsetzung des RL-Spielbetriebes im Südwesten

    Die Polemik gegen den ",billigste“ Aufstieg aller Zeiten gewesen sein finanziert mit stattlichen Förderungen inkl. 10 Monaten Kurzarbeit." hätte der Verfasser dieses Offenen Briefes sich jedenfalls ruhig sparen können!

    Aber vielleicht spielt da auch unausgesprochener Neid auf die Regionalliga West da eine gewisse Rolle. Denn die bekam seitens ihrer Landesregierung für die Fortsetzung des Spielbetriebes immerhin eine "kleine Geldspritze" inform eines 15-Millionen-Euro-Notprogramm, siehe Link zum reviersport

    Wenn dem so ist, haben die 4 Landesregierungen im Einzugsbereich der RL Südwest (mit seinen 7 Landesverbänden) gegenüber "ihrer" Regionalliga sich eben auch nur wie eine "schwäbische Hausfrau" verhalten:)