11.02.2013 Hertha BSC - Union Berlin 2:2

  • Montag, 11.02.2013 um 20:15 Uhr
    2. Bundesiga
    Hertha BSC - 1. FC Union Berlin 2:2
    Olympiastadion (Berlin)
    74.244 Zuschauer (ausverkauft, ca. 15.000 Gäste)


    „Ha-Ho-He“ gegen „Eisern Union“, Blau-Weiß gegen Rot-Weiß, Berlin gegen Berlin, Ostkurve gegen Waldseite...


    Ich könnte diese Gegensätze noch lange weiterführen. Für viele ist es leider immernoch „Ost gegen West“. Einige Blau-Weiße um uns im Stadion herum fluchten teilweise gegen die „Scheiss Ossis“ und einige Unioner am Stadionausgang meinten das im „Scheiss Westen“ nichts funktioniert. Zu dem, was schief lief allerings später.


    Sehr früh fanden wir uns am Stadion ein. Die Situation kann man als locker beschreiben. Beide Fanlager nahmen noch heiße, einige auch kalte, Getränke zu sich. Keine Spur von größeren Aggressionen. Die „Szene Köpenick“ rief zum Treff an der Gedächtniskirche auf. Wenige Tage später kam dann von den Blau-Weißen die Antwort. Treffpunkt am Bahnhof Zoo. Kaum 300 Meter Luftlinie vom Treff der Unioner weg. Ich kann mir vorstellen das einige Herren Schweißperlen auf der Stirn hatten. Wie man so hörte blieb es bis auf kleinere Störungen ruhig. Auch am Stadion waren keine größeren Zwischenfälle bekannt geworden.


    Die aktive Fanszene vom FCU wählte, wie auch schon beim letzten Derby, den Oberrang aus. In den Heimbereichen waren ebenfalls viele Rot-Weiße zu sehen, was insgesamt sicher auf 15-17.000 Fans schließen läßt. Schwer zu schätzen. Im Vorfeld des Spiels gab es einige Störaktionen. Da wurde u.a. der Mannschaftsbus der Unioner mit der Hertha-Fahne und einem „Hertha“ - Schriftzug verziert. Dies darf man sicher als Motivationsschub für die Spieler nehmen. Die Ostkurve präsentierte eine sehr gelungene Choreo. Eine Fahne über die komplette Fankurve wurde gespannt. Darauf zu sehen war das Brandenburger Tor, die Siegessäule und der Fernsehturm. Dazu die etwas abgewandelte Quadriga mit einem Blau-Weißen auf dem Wagen der die wehende Hertha-Fahne durchs Brandenburger Tor trägt. Dazu prangte am Ober- und Unterring die Botschaft „Hertha, Hertha du ganz allein... sollst der Stolz von Spreeathen sein“. Die gesamte Aktion wurde mehrere Minuten präsentiert. Idee & Umsetzung eine klare Note 1! Im Gästeblock beließ man es, wie auch beim letzten Derby im Olympiastadion, bei einer Pyroshow.


    Ein Feuerwerk auf dem Rasen brannte niemand ab. Hertha agierte im Spiel nach vorn viel zu ideenlos, umständlich und mit zu wenig Durchsetzungsvermögen. Die defensiv sehr gut eingestellten Gäste machten es den Herthanern allerdings auch schwer. Nach vorne ging bei Union allerdings ebenfalls nicht viel. Jedoch zeigte man mehr Biss, Einsatz und Leidenschaft. All das was es braucht um solch ein Spiel zu gewinnen. Das Remis geht am Ende in Ordnung, weil keiner wirklich hervorstach. Union gefiel mir wegen der Einsatzbereitschaft etwas besser, weshalb der Sieg nicht unverdient gewesen wäre. Für ein Spiel Zweiter gegen Vierter war es jedoch zu wenig.


    Was die Stimmung im Stadion angeht gebe ich den Punkt an die Gäste. Die Ostkurve überzeugte zu Beginn bis zum 0:1 und nach dem 1:2 Anschlußtor. Ansonsten war der Gästesektor um einiges lauter. Was aber nicht zwingend an der Qualität liegt sondern viel mehr an der Auswahl des Liedgutes. Bei den Blau-Weißen setzte man mehr auf melodische Gesänge, bei Union auf einfaches Liedgut und Schlachtrufe, welche teilweise sehr lange gesungen werden. Einfaches Mittel in einem so großen Stadion wenn man an die 20.000 Fans dabei hat. Die Meinung teilten auch einige neutrale Beobachter die ebenfalls in dem Bereich saßen. Auf Höhe der Mittellinie kann man das ganz gut bewerten, denke ich. In der Ostkurve wurde es am lautesten wenn „Anti-Gesänge“ gegen Union gerträllert wurden, dazu bei „In Berlin an der Spree...“ und beim Wechselgesang mit dem Oberring. Bei Union waren die Gassenhauer „FC Union, unsere Liebe...“, „Hier regiert der FCU“, das „Torsten Mattuschka-Lied“, „Dem Morgengrauen entgegen“, das „F-C-U - Fussballclub Union Berlin“ und der Wechselgesang mit den Fans im Heimbereich am lautesten. Man muss aber auch erwähnen das die Akkustik unterm Dach, wo der Stimmungskern der Gäste zugegen war, besser ist als im Unterring wo die Supporter der Blau-Weißen stehen.


    Nach dem Spiel wählten wir wegen des Weges zum Auto den Südausgang. Was da geschah habe ich noch nicht erlebt. 25 Minuten anstehen, um das Stadion zu verlassen. Unglaublich!


    Bilder

  • :thumbup: ganz gute zusammenfassung des ganzen. deine fotos sind toll aber mitnichten von höhe der mittellinie aufgenommen... :happy: auswärts bekommt man mit ca. 20.000 fans natürlich auch nen lauteren support hin. es war ja quasi die ganze wuhlheide da, welche aber im heimspiel nicht genauso ballert...
    das ossi-wessi gequatsche geht mir auch völlig ab. allerdings sollte dann auch in der öffentlichkeit darauf geachtet werden (hr. quiring sowas bleibt bei vielen hängen...). den bus beschmieren ist einfach asi!

    alles ist stellvorbar.
    lieber in der kaiserin als imperator.

  • Der Union-Support fiel leider nach dem Anschlusstreffer in eine totale Schockstarre. Vorher hat es sehr viel Spaß gemacht.
    Was mich irritiert: dass ich die Ostkurve aus dem Gästeblock nicht hören kann: geschenkt! Aber, man sieht auch nichts. Naja, also vielleicht nicht nichts, aber es ist generell nur ganz wenig Bewegung im Block. Normalerweise sieht man doch, wenn Leute supporten. Sah man übrigens auch beim Gastspiel der Herthaner in der AF. Gestern war da ganz wenig.

  • :thumbup: ganz gute zusammenfassung des ganzen. deine fotos sind toll aber mitnichten von höhe der mittellinie aufgenommen... :happy: auswärts bekommt man mit ca. 20.000 fans natürlich auch nen lauteren support hin. es war ja quasi die ganze wuhlheide da, welche aber im heimspiel nicht genauso ballert...
    das ossi-wessi gequatsche geht mir auch völlig ab. allerdings sollte dann auch in der öffentlichkeit darauf geachtet werden (hr. quiring sowas bleibt bei vielen hängen...). den bus beschmieren ist einfach asi!



    FAST gut aufgepasst... der letzte Satz im Bericht sollte nochmal gelesen werden. Da bedanke ich mich bei jemanden für das Bereitstellen der Fotos, da ich meine vergessen hatte ;) Ich saß unter der Videowand ;)

  • Eine gute, ziemlich passende Zusammenfassung.
    Dass die Lautstärken verteilt waren, wie sie es waren, war sicherlich auch teilweise dem Spielstand geschuldet.
    Trotzdem emfpand ich den Support auf "unserer" Seite ziemlich gelungen. Dass die Heimkurve mit dem Anschlusstreffer wiederbelebt wurde, versteht sich von selbst...

    Seien wir realistisch, fordern wir das Unmögliche!
    CHE GUEVARA