Sonntag, 02.12.2012 um 13:00 Uhr
NOFV-Oberliga Nordost Nord
FSV Union Fürstenwalde - SV Lichtenberg 47 1:3
Friesenstadion (Fürstenwalde)
427 Zuschauer (um die 40 Gäste)
„Auf nach Fürstenwalde“, hieß es am Sonntag für uns. Aufstiegsaspirant FSV Union Fürstenwalde empfing als Tabellenführer unsere 47er. Im internen Tipspiel hatten nur 2 Leute auf einen Sieg für L47 getippt. Ich persönlich setzte auf ein Remis. Für den Rest war der FSV Union der klare Favorit. Tja, am Ende steht ein 1:3 Sieg für L47. Für die Jahreszeit immernoch respektable 427 Zuschauer sahen ein recht spannendes und hitziges Spiel. Zum Spiel:
Von Beginn an spielte Lichtenberg 47 mit viel Leidenschaft und hoher Einsatzbereitschaft. Die Hausherren kamen überhaupt nicht ins Spiel, Lichtenberg 47 tauchte das ein oder andere Mal vor dem Gehäuse von Hinz auf, ohne sich jedoch hochkarätige Chancen zu erspielen. Nach gut 25 Minuten die erste Aktion der Gastgeber, einen Kopfball konnte S. Reiniger von der Linie schlagen. J. Ebert hatte die größte Chance, als er aus einem Gewühl heraus aufs Tor schoss, doch ein Fürstenwalder Spieler warf sich noch dazwischen und konnte retten. Desweiteren hatte B. Bandermann mit zwei guten Fernschüssen weitere Möglichkeiten. Die Partie wurde etwas ruppiger. Ein Foul an der Grundlinie von Wallschläger an O. Götze war der negative Höhepunkt. Gelb für Wallschläger viel zu mild. Von hinten wie ein Irrer, mit gestrecktem Bein, in die Wade (siehe Foto)! Da darf er sich nicht beschweren wenn es Rot gibt. O. Götze mußte kurz darauf ausgewechselt werden. Von der Tribüne gab es „Schauspieler“ - Rufe und Herr Wallschläger meinte den Ball gespielt zu haben. Ist klar! Kurz vor der Pause dann, verlor “Routinier“ Wallschläger einen eigentlich sicheren Ball an J. Ebert, welcher in den Strafraum zog, in die Mitte spielte, wo C. Zimdahl durchließ und L. Rehbein zur 1:0 Pausenführung für Lichtenberg 47 (40.) einnetzte. Doch Sekunden vor dem Seitenwechsel der größte Aufreger. M. Doumbia fällt nach einem Zweikampf, sein Gegenspieler beugt sich über ihn und schrie ihn an, daraufhin springt der 47er auf und beide diskutieren Kopf an Kopf. Plötzlich Rot für M. Doumbia. Viele sagen zurecht (auch neutrale Zuschauer). Ich war zu weit weg um was dazu zu sagen.
In der zweiten Halbzeit war die Marschrichtung klar. Die Führung verteidigen und mit Kontern Nadelstiche setzen. Wer will es einem Aufsteiger auch verübeln. Spitzenteams, wie Fürstenwalde, müssen mit sowas klar kommen. Kamen sie aber nicht. Fürstenwalde wollte zwar unbedingt den Ausgleich, doch es gelang ihnen kaum was vor dem Tor. Kaum eine weitere Torchance war von den Hausherren zu verzeichnen, Lichtenberg 47 stand gut. Keeper D. Kempter mußte nur 1-2 Mal eingreifen. In der 65. Minute zeigte der Schiri auf den Punkt. Elfmeter für die Hausherren. Das der Elfmeter ein Witz war, sahen sogar Zuschauer der Unioner. Der Ball jedenfalls war im Tor und so stand es 1:1. Wer dachte, jetzt drehen die Hausherren das Ding noch, wurde getäuscht. Die Gäste spielten weiter gut mit und fighteten. In der 84. Minute fiel nach einem direktem Freistoß aus 17 Metern das 1:2 für L47. M. Schreck schlenzte die Kugel um die Mauer herum und netzte ein. L47 also wieder verdient in Führung. In den letzten Minuten der Partie rannte Union nochmal an, aber es passierte nichts mehr. Anders auf der anderen Seite. L. Rehbein wurde im Strafraum etwas ungestüm angegangen, und zurecht gab es Elfmeter. Den fälligen Strafstoß verwandelte S. Reiniger gewohnt sicher zum 3:1 Endstand (88.). Nach gefühlten 20 Minuten Nachspielzeit war es dann geschehen! Auswärtssieg beim Tabellenführer. Und das als Aufsteiger! Gibt es schönere Siege? Ich denke kaum.
Natürlich wird den 47ern im Nachhinein vorgeworfen sich hinten reingestellt zu haben aber erstens ist das übertrieben, denn L47 spielte gut mit und war einfach besser an diesem Tage, und zweitens ist es als Aufsteiger bei einem der besten Teams der Liga ist das völlig normal. Aber das kennt man ja auch aus der Bundesliga. Da wird sich ja über sowas auch aufgeregt. In Fürstenwalde hadert man nun mit der eigenen „schlechtesten“ Saisonleistung rum, ohne aber auch zu sehen das ein Gegner auf dem Platz stand der vielleicht nicht viel mehr zuließ. Wie auch immer.... AUSWÄRTSSIEG!
Froh war ich, das nach dem 1:3 endlich dieses Gejaule des „Fürstenwalder Knabenchors“ aufhörte. Selten so dumme und hohle Sprüche gehört! „Wir steigen auf und ihr steigt ab?“ (Tabelle wohl noch nicht angesehen?!), „Lichtenberger Hurensöhne“, Attacke Attacke - Lichtenberg ist kacke“. Hut ab! Die Knaben greifen nach den Sternen bei der Wahl zum dümmsten Fanvolk der Liga und sind definitiv Favorit!
Ansonsten hat man sich in Fürstenwalde ´nen kleines Schmuckstück hingestellt. Eintritt von 4 (ermäßigt) und 6 € geht auch völlig in Ordnung. Hinterm Stadion liegt das alte Tribünendach der Alten Försterei, welches in naher oder auch ferner Zukunft noch auf die Sitzplätze gebaut werden soll. Schade, das das nette Vereinsheim vor dem Spiel nicht offen war. Stattdessen gab es draußen einen Getränkewagen und einen Grill.
Ein Bild mit Symbolcharakter (zumindest für den FSV Union Fürstenwalde) - Platz 1? Gesperrt!