1.FC Union Berlin 2011 / 2012

  • Hinten schwach und vorne ungefährlich, wo sollen dort 40 Punkte herkommen?? Dazu der mit Abstand schlechteste Torwart im deutschen Profi-Fußball im Tor, also ich sehe sehr dunkle Wolken in der Wuhlheide aufziehen und würde mich freuen, wenn es anders käme; nur der Glaube daran allein fehlt mir im Moment. Lg Rumpel ;)


    Höttecke hat doch am Sonntag gar nicht gespielt? :happy:


    Union spielt momentan ordentlich mit dem Feuer, aber ob sie sich die Pfoten verbrennen, wird man erst am Ende der Saison sehen. Ist ja nicht das erste Mal, dass hoch gepokert wird (Stichwort Gelder aus der Jugend abziehen, um eine teure Männermannschaft zu halten)

    Der Klügere gibt nach. Deshalb wird die Welt von den Dummen regiert.

  • Höttecke hat doch am Sonntag gar nicht gespielt?

    Sorry, Höttecke mag zwar auch nicht unbedingt ein Kandidat für die A-Nationalelf sein, aber im Vergleich zu Glinker ist er ein Weltmeister. Wenn er genug Selbstvertrauen hat, kann er allein mit seiner Größe und Präsenz der zuweilen wackligen Union-Abwehr sicherlich mehr Stabilität verleihen und ein Rückhalt sein als Jan-ich-renne-durch-den-Strafraum-wie-kalter-Käse-und-schiesse-einen-Bock-nach-dem-anderen-Glinker :D . Lg Rumpel

  • Wie ich hier vor ein paar Wochen schon schrieb, hat Union auf der Torwartposition das Problem, tendenziell drei Nummer Zweien zu haben. Jeder der drei Torwarte hat mindestens eine Schwäche, die ihn für die 2. Liga eigentlich für einen dauerhaften Job als Nummer eins disqualifizieren.


    Höttecke mag groß und präsent sein, er ist zudem aber auch noch (gedanklich & physisch) langsam, für 2 Meter Körpergröße in der Strafraumbeherrschung schwach und sobald er den Ball mit dem Fuss berührt, herrscht auf den Rängen eine Mischung aus Amusement und Entsetzen ... (ganz ehrlich, ich habe im deutschen Profifussball noch keinen fussballerisch so unterirdischen Torwart gesehen). Naja, und mir ist er zudem nicht sonderlich sympathisch. Persönlich habe ich das Gefühl, ohne dafür Beweise zu haben, dass Höttecke sich auch etwas überschätzt, womit er sicherlich das exakte Gegenteil zu Glinker darstellt.


    Glinker ist nämlich eigentlich ein solider Torwart mit guten Reflexen, allerdings auch nur unterdurchschnittlich am Ball. Seine Strafraumbeherrschung ist der größte Mangel, aber dafür braucht man halt auch das Selbstvertrauen, das ihm als anscheinend eher introvertierten zu oft abzugehen scheint - was sich sehr negativ auf seine Leistungen auswirkt. In guten Phasen ist er sicherlich vom Niveau her Profitorwart, aber die Schwankungen aufgrund seiner Labilität machen ihn quasi doppelt zu einem Unsicherheitsfaktor.


    Pruschke, als Black Horse, ist vor allem jung und klein, zumindest zweites wird ihm auch wig anhängen, wenngleich bsp. Stefan Klos ebenfalls nur knapp über 1.80 war und damit ne solide Karriere hingelegt hat. Ansonsten ist er als Torwart bisher kaum zu bewerten, die Eindrücke aus dem Paderbornspiel waren jedoch, dass er fussballerisch der beste von den dreien ist, und in der Strafraumbeherrschung bei weitem nicht der schwächste. Eine klare Nummer 1 ist er derzeit ebenfalls nicht, sein größter Vorteil ist eben auch sein größter NAchteil, dass nämlich Fehler immer mit seinem Alter und seiner Größe "entschuldigt" werden.


    Eigentlich isses also fast Wurst, wen Neuhaus da in den Kasten stellt, in der Summe stellt jeder Torwart ein ähnliches Risiko dar. Ich würde persönlich Glinker favorisieren, da ist aber auch ein bisschen Nostalgie dabei aufgrund der Erinnerungen an eben die guten Phasen, von denen er doch so einige hatte in den letzten 7+ Jahren. Nach derzeitigem Stand wäre jedoch in der Transferpolitik neben sicherlich guter Ergänzungen/Verstärkungen ein Torwart auch zumindest eine Überlegung gewesen - war es aber vielleicht auch. Beider "etablierter" Torwarte Verträge müssten, wenn ich recht informiert bin, am Ende der Saison auslaufen, so Union dann noch 2.Ligist ist, steht da sicherlich eine Qualitätsaufstockung an - es sei denn, man plant wider Erwarten doch noch längerfristig mit einem von den dreien.

  • Mein Erkenntnisstand ist der, dass Hötteckes Kontrakt nicht 2012 ausläuft, sondern bis 2013 datiert ist.


    Noch ein Wort zur Defensive: Nur Pfertzel wurde für die Abwehr neuverpflichtet und selbst er wurde in einer frühen Phase der Saison wieder rausrotiert, ehe er gegen Bochum wieder auf die RV-Position zurückkehren durfte. Die Analyse vom Elftal-Fan trifft insofern zu, als dass aktuell fast jeder Spieler da hinten für einen Klops gut ist. Siehe Madouni gegen Bochum oder eben Menz gegen 1860 München. Einen richtig soliden, ruhigen, gut antizipierenden und abgeklärten Innenverteidiger besitzen wir im Moment ohnehin nicht. Hier wäre es wünschenswert im nächsten Sommer (oder kommenden Winter) den Markt ein wenig zu sondieren.

    Seien wir realistisch, fordern wir das Unmögliche!
    CHE GUEVARA

    Einmal editiert, zuletzt von Papzt ()

  • Ich sehe Union gar nicht so schlecht wie einige hier. Letzte Saison haben wir in der Anfangsphase auch sehr unglücklich (teilweise aber spielerisch gut) Auswärts ausgesehen aber weniger Punkte auf dem Konto. Dies sieht jetzt schon besser aus.
    Es gibt vielleicht 5 Teams die besser sind als Union und drei die Schlechter sind, alles andere ist pures Mittelfeld wo jeder jeden schlagen kann und wo die tollsten Ergebnisse rauskommen. Einen richtigen Einbruch hoffe ich nicht für Union, so das ein angestrebter einstelliger Tabellenplatz im Rahmen der Möglichkeiten ist.
    Der geneigte Herthauser darf weiterhin Boulevardblättchen lesen, die vielleicht in den nächsten Wochen Hertha in die Championsleagune schreiben und Dem auch Glauben schenken 8)
    E.U.Wassermann

  • Och, was die Diskussion der Hertha-Anhänger angeht, so kann ich darauf verweisen, dass die Blau-Weißen, mit denen ich zu tun habe, die Situation ihrer Mannschaft sehr nüchtern bewerten (auch die Situation von vor einem Jahr) und gegenüber Union äußerst fair sind bzw. sich repsketabel äußern.
    Ich habe Union nicht schlecht gesehen, sondern lediglich darauf aufmerksam machen wollen, dass es nicht sinnvoll ist, blind auf den aktuellen Kader zu vertrauen. Die Einschätzung aus dem Juni, dass die Mannschaft auf dem Papier in Qualität zugelegt hat, lasse ich weiterhin stehen. Zuträglich wäre es aber auch, wenn man speziell in der Innenverteidigung noch ein Brikett draufgelegt hätte. Bewegung gab's nicht mehr, aber mich würde interssieren was aus diesem U-21 Nationaspieler Uruguays geworden ist. Gibt's da irgendein finales Fazit? Hat man was Offizielles verlauten lassen? Oder wird er so still und heimlich wieder gegangen sein, wie er kam?

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    CHE GUEVARA

  • @ papzt


    Wenn man die Nachwende-Entwicklung in Betracht zieht ist es verständlich, das sich Vereine wie Hertha und Union, auf Grund einer nun real existierenden sportlichen Konkurrenz, voneinander entfernt haben. Was mir Union in den letzten Jahren unheimlich symphatisch gemacht hat, ist die unheimlich positive Entwicklung der Fankultur (und das Wort Kultur hatte hier in letzter Zeit durchaus seine Berechtigung). Aktionen wie in Dresden sind trotz aller Enttäuschung diesem Eindruck eher abträglich. Nichts desto trotz ist in meinen Augen bei Hertha nicht annähernd etwas Vergleichbares entstanden (für mich ist das weiterhin Schultheiss und die Fahne weht im Wind - auch wenn das natürlich eine Verallgemeinerung darstellt). Von daher finde ich eine konstruktive, kritische Haltung von Fans und Symphatisanten gegenüber der Vereinspolitik für eminent wichtig. Bei Union sollte man im Moment gut acht geben, welche Wege von Vereinsseite eingeschlagen werden. Denn ich würde mich freuen auch in Zukunft behaupten zu können: Union und Hertha - kein Vergleich.

  • Ich wollte keine Vergleiche zwischen Union und Hertha herbeiführen, sondern nur erörtern, dass es durchaus auch Hertha-Anhänger gibt, die mit Respekt auf den "kleinen Verein aus Köpenick" schauen. Aber auch deren kritische Haltung zum eigenen Verein wollte ich nicht herbalassend anführen, viel mehr sollte das als positives Beispiel dienen. Mir persönlich wichtig ist, dass man Entscheidungen, die im Verein getroffen werden immer auch kritisch begleitet, im Speziellen in der Transferpolitik. Deswegen emfpand ich die kontroverse Diskussion nach den Verpflichtungen von Mosquera und "Silvio" sehr fruchtbar. Als Fan sollte man immer ein waches Auge haben, mit welchem man solche Vorgänge beäugt.

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    CHE GUEVARA

  • Sonnabend, 28 °C, Sonnenschein – Zeit für 5.600 Zuschauer in die Alte Försterei zu pilgern, um sich das kurz angesetzte Testspiel des 1. FC Union gegen den SV Werder Bremen anzuschauen. Darunter bestimmt 600 Bremer, die sich größtenteils in ihrem Block, aber auch verteilt im Rest des Stadions wiederfanden. Die Stimmung entsprach bei weitem nicht der typischen Atmosphäre, beide Ultrablöcke fehlten und es waren sichtbar viele „Fremdgeher“ vor Ort, die sich vor der heimischen Kaffeetafel drückten.


    Es war ein schönes Spiel, spielerisch passte sich Union von Anfang an das hohe Niveau an, der Ball lief teilweise so gut, dass man sich die Augen reiben und versichern musste, wirklich in an der AF zu sein. Tusche lenkte das Spiel, Quiring über außen mit sehr gutem Laufeinsatz, alle boten sich an und bewegten sich – es machte Spaß, zuzuschauen. Das war es auch nicht schlimm, dass Marin es unseren Stürmern, die mehrere Hochkaräter liegen ließen zeigte, wie man eiskalt verwandelt (0:1 in der 8. Und 0:2 in der 31. Minute). So war es auch Tusche als Mittelfeldspieler, der den Anschluss mit einem (endlich) sehr sicher verwandelten Strafstoß in der 36. Minute erzielte.


    In der ersten Halbzeit ein ausgeglichenes Spiel mit einigen guten Chancen von Union und schnell konternden Bremern, die öfter über außen in den Rücken unserer Innenverteidiger passen konnten. Gerade Uaferro muss da noch einiges lernen, er wurde aber auch seit langem als Nachwuchsspieler mal wieder in der ersten Mannschaft eigesetzt und man hat schlechteres von ihm gesehen ;) . Federico Platero ein 1,88 Meter großer Innenverteidiger von Defensor Sporting Club (Vertrag bis 2014) aus der 1. Liga Uruguays, welcher hier getestet wurde, war unauffällig aber halbwegs fehlerlos. Gegen den schnellen Marin sahen gerade Uaferro und Trapp eher schlecht aus. Ein weiterer Unterschied war sicher die gute und harte Schusstechnik, wo es bei uns scheinbar noch Nachholbedarf gibt 8| .


    In der zweiten Halbzeit dann weiter ein schnelles und schön anzusehendes Spiel, bei den Bremer merkte man aber die Wechsel und Union wurde immer stärker. So fiel kurz vor Schluss in der 83. Minute noch der Ausgleich durch Silvio per Kopfball, was ja auch eher ungewöhnlich ist. In den Schlussminuten hätte eigentlich nach wunderschöner Tanzeinlage von Tusche, als er an der Außenlinie zwei Bremer Abwehrspieler zu Zuschauern degradierte, das 3:2 fallen müssen. Eigentlich waren noch mehr Tore drin, aber Glinker verhinderte dies mit einigen sehr guten Paraden auf unserer Seite und Quiring, Mosquera u.a. mit einer miesen Chancenverwertung auf unserer. Karl war für mich weit hinter seinen Möglichkeiten und muss mehr für die Spieleröffnung und die Ballsicherheit im Mittelfeld tun (genaues Passpiel!), die Innenverteidigung bleibt eine Baustelle und Terodde hat sicherlich auch noch Potenzial nach oben.


    Insgesamt ein verdientes Unentschieden, was hätte höher ausfallen können. Union zeigte, wie auch am Anfang der Saison, dass man selber das Spiel machen kann und technisch versiert ist. Gegen zweikampfstarke Zweitligateams mit Biss und Willen kann das aber gehörig schief gehen, wie wir erfahren durften
    Trotzdem war es ein gefühlter Sieg, hat die Mannschaft doch frei aufgespielt und sich viele Herzen zurückerobert. :thumbsup: :schal4:

  • Eine schöne Analyse; vielen Dank!
    Interessant, dass man mal wieder auf Jüngeren im Team gestetzt hat. Alleridngs wundert es mich nicht, dass gerade solche Spieler dann Problem gegen einen Marin bekommen. Wobei sie, was das angeht, wohl nicht die Einzigen gewesen wären. Freuen tut es mich für die Psyche der Spieler, denn der Akku dürfte wieder ein wenig mehr aufgeladen sein. Über so ein Unentschieden - nach dazu gegen einen solchen Gegner; trotz der Wechsel bei Werder - kann man auch die Motivationsleiter wieder ein paar Sprossen empor klettern. Gegen Ingolstadt steht aber wieder die berühmte Pflicht auf der Agenda. Mir soll es nur recht sein, wenn dieses 2:2 der Mannschaft wieder mehr Selbstvertrauen verabreicht hat.

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    CHE GUEVARA

  • Der 1.FC Union gewann sein Heimspiel am Sonntag mit 4:1 gegen den FC Ingolstadt und verbessert sich in der Tabelle auf Platz 8. Insgesamt, so muss man wieder feststellen - wie schon gegen Fürth -, ist die Offensive tatsächlich kreativer geworden. Wir haben mit Silvio einen Spieler geholt, der, wenn er denn wirklich Lust versprüht, der Mannschaft extrem weiterhelfen kann. Nicht nur seine Tore machten ihn so wertvoll, sondern, dass er auch Laufwege ging, den Gegner früh störte und damit unter Beweis stellt, dass er durchaus auch bereit ist, Einsatz zu zeigen. Eine 2 bekommt auch Markus Karl von mir angeheftet, der sich wieder deutlich solider verkaufte; auch mal wichtige Zweikämpfe im Mittelfeld für sich entscheiden konnte. Unser Kapitän streute zwar wieder den beliebten Tusche-Kreisel ein, war allerdings ansonsten diesmal deutlich präsenter auf dem Feld, als man es vermuten konnte. Spielte vor dem 2:1 einen wunderbaren Ball ins Zentrum. Der kleine Mann auf der rechten Außenbahn beackerte eben diese wieder sehr ordentlich, strahlte dabei auch immer Gefahr aus, und holte auch Standarts heraus. Mosquera scheint was die Ballsicherheit angeht, langsam wieder zu alter Stärke zurück zu finden. Dies war aber auch schon in der zweiten Halbserie der abgelaufenen Saison festzustellen. Kleiner Wehmutstropfen: Mit der wirklich allerersten Chance im Spiel kann der Gegner wieder ein Tor erzielen (siehe Bochum, siehe Fürth). Das muss einfach minimiert werden, weil diese Satistik einem im Laufe der Spielzeit garantiert auf die Füßchen fallen wird.

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    CHE GUEVARA

  • Na da kündigt sich ja wohl eine gehörige Achterbahnfahrt an.


    Diese Vermutung hat Union mit dem Sieg gegen Ingolstadt zwar noch nicht wiederlegt, aber man sollte natürlich auch die positiven Dinge erwähnen. Und einen 0:1-Rückstand in dieser Form zu einem klaren 4:1-Heimsieg umzuwandeln, ist sicherlich solch eine lobenswerte Geschichte. Insgesamt aber bleibt halt zu hoffen, das Union seine sportlichen Auftritte in Zukunft mehr stabilisieren kann. Die nächsten Spiele (vor Allem auswärts) werden da wohl schnell eine Antwort liefern.

  • Mit einem Etat für die 1. Mannschaft, der im unteren Drittel der 2. Liga stehen dürfte und der laut dem unsäglichen transfermarkt.de quasi zweitwertlosesten Kader :love: ist das trotz schwer/unerklärlicher Ausrutscher (Essen, Dresden) bislang aller Ehren wert. Sollte Union diese Leistungen tatsächlich stabilisieren und am Ende der Saison tabellarisch so gut dastehen wie jetzt, würde ich das als beeindruckenden Erfolg und effektives Ausnutzen der gegebenen Möglichkeiten werten - immerhin wäre ein 8. Platz ein sehr souveräner Klassenerhalt. Und dass die Mannschaft was drauf hat und bsp sogar auch einige Spieler (Silvio, Kohlmann, Karl) gehobenes Zweitliganiveau verkörpern (edit: können), konnte man nicht erst gestern sehen, aber gestern hat auch mal so einiges andere ganz ordentlich funktioniert.

    Just idag är jag stark, just idag mår jag bra...



    2 Mal editiert, zuletzt von Jacksack ()

  • Die erste Auswärtsfahrt der Saison war's für mich und sie entführte mich und einen weiteren Fußballfreund nach Duisburg. Über vier Stunden machte man es sich im ICE bequem, um gegen kurz vor 10 Uhr in Duisburg einzutreffen und ca. 30 Minuten brauchte man, ehe die Dachkonstruktion der Schauinsland-Reisen-Arena im Horizont erblicken konnte.
    Die Stadt an sich konnte man beim Marsch nach dem Spiel noch ein wenig inspizieren (was es da halt an einem Samstag-Nachmittag so zu inspizieren gibt), da einen die Polizei auf einen gepflegten Umweg schickte ("bitte gehen sie mit der Masse").
    Das Spiel selbst ließ sich - nicht nur auf Grund des Tors von Mosquera - sehr gut an. Endlich konnte man selbst mit der ersten Chance ein Tor erzielen und danach auf Konter spielen. Auch wenn Duisburg in einer Szene riesen Pech hatte (Pfostenschuss), so muss man anerkennend feststellen, dass unser FCU in den ersten 45 Minuten mindestens ebenbürtig war, wenn nicht sogar die feinere Klinge geschwungen hat. Viele gute Situationen produzierte man in der ersten Halbzeit, vor allem bei Ballbesitz funktionierte das Umschalten fast schon beängstigent gut. Die Mannschaft musste Uwe Neuhaus im rechten Mittelfeld umbauen, weil Quiring leider krankheitsbedingt ausfiel. Mit etwas mehr Präzision beim letzten Pass, das alte Lied, geht man mit einer 2:0- bzw. 3:0-Führung in die Pause. Selbst im MSV-Forum wurde die Leistung in der ersten Halbzeit entsprechend gewürdigt.
    In der zweiten Halbzeit dann hätte man fast meinen können, man sieht hier das erste Saisonspiel gegen den FSV Frankfurt. Nun gab's nämlich immer mehr Spielanteile für den MSV, der auch gegen Ende der Partie immer zwingender wurde und die Abwehr ordentlichs ins Schwimmen brachte. Leider konnte auch Stuffi am Ende keine Kopfbälle mehr gewinnen, so hatten wir vor allem in der Innenverteidigung große Probleme. Und doch hätte einer der wenig gut zu ende gespielten Konter in der zweiten Halbzeit die Entscheidung bringen müssen! Aber Simon Terodde brachte den Ball am langen Pfosten nicht im Tor unter.
    So kam Dusiburg durch einen Elfmeter zum Augleich, der von der Marke "kann-man-geben-muss-man-aber-nicht"war. Danach brach Union vollkommen ein und hätte kurz vor Ultimo den K.O. kassieren müssen. Aber das Tor von Emil Jula wurde zu unrecht nicht anerkannt.
    So blieb es beim verdienten 1:1. Ein Punkt aus Duisburg; das geht in Ordnung, zu mal ich Rückblickend nicht damit gerechnet hätte, dass man auch spielerisch so auf Augenhöhe hätte agieren können.
    Wieder mal mit einem blauen Auge davongekommen; anders kann man es nicht bezeichnen. Das Spiel wurde leider nicht zum angemessenen Zeitraum entschieden, so brachte man den Gegner selbst ins Spiel zurück.
    Die Fahrt selbst war sehr angenehm, allerdings waren die Szenen danach am Hauptbahnhof (Wortgefecht zwischen Unionern und zwei Einheimischen) absolut unwürdig und peinlich.

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    CHE GUEVARA

  • Den Punkt aus Duisburg hat der 1.FC Union veredeln können, so lautet die zentrale Botschaft des gestrigen Samstags. Mit 2:0 schlug man die Gäste aus Aachen am Ende verdient nach einer unterdurchschnittlichen Partie im Stadion An der Alten Försterei. Die Torschätzen waren Markus Karl (39.) mit seinem ersten Saisontor für den FCU und in der Schlussphase Mattuschka (89./ Elfmeter) nach dem Quiring bei einem tollen Solo im Strafraum zu Fall gebracht wurde.
    Über beide Hälften kann man eigentlich keine Worte verlieren: Viel Kleinklein, wenig Torchancen, was vor allen für die ersten 45 Minuten galt. Das Tor von Karl entstand ehr per Zufall nach einem Schuss von Parensen von der Strafraumgrenze, den Karl abfälschte. Auch Aachen verbuchte in Durchgang eins eine Chance.
    In HZ zwei hatte Union ein deutliches Chancenplus zu verbuchen, ließ aber alle ungenutzt, so, dass am Ende ein Elfmeter herhalten musste, um die Schleife endgültig um die 3 Punkte zu binden. Allerdings, und das ist wieder der ärgerliche Teil des Tages, hatte Aachen kurz vor der Entscheidung durch Mattuschka, ebenfalls eine ordentliche Einschussmöglichkeit, die den Sieg noch hätte in ernsthafte Gefahr bringen können.
    Herausheben muss ich Quiring, der in seinen 25 - 30 Minute, die er spielte, wieder für einige (für den Gegner) brenzlige Momente sorgen konnte. Die Krönung war die Vorbereitung zum Elfmeter kurz vor Ultimo.
    Fazit: Ein Arbeitssieg.

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    CHE GUEVARA

  • Es macht richtig Spaß, dem Quiring zuzuschauen. Diesen Einsatz und die Spielfreude erwarte ich eigentlich von allen an der AF, dann brennt da richtig die Hütte!


    Dagegen hat man mal wieder gesehen, wie sehr das Spiel von Tusche abhängt. Er hatte nmM einen schlechten Tag, was sich gleich auf die gesamte Mannschaft auswirkte.

  • Unsere medizinische Abteilung hat vor dem Spiel gegen den Karlsruher SC ganze Arbeit geleistet - dafür vielen Dank. Denn ich glaube nicht, dass wir ohne Tusche (der gut aufgelegt war), Stuff und auch Markus Karl (auf der Sechs) das Spiel so gut hätten führen können. Drei sehr wichtige Pfeiler der Mannschaft, die noch unter der Woche mit vielen Fragezeichen bedacht waren, konnten am Samstag gegen die Gäste vom "KSC" auflaufen.
    Die erste Halbzeit, dabei bleibe ich, gehörte ganze klar der Mannschaft in rot-weiß. Chancen durch Mattuscha (einmal Freistoß ans Lattenkreuz und Schuss nach Vorlage durch Quiring) und Parensen (Freistoß) dokumentierten das Übergewicht unserer Mannschaft. Überhaupt produzierten die Gäste viele Standarts, so, dass es nicht verwunderte, dass einer dann erfolgreich sein sollte, auch wenn die finale Aktion im Fünf-Meter-Raum dann doch etwas glücklich war. Für Terodde im Sturm rückte übrigens Savran an die Seite von Mosquera. Der kleine Wühler wusste zwar wie eigentlich immer durch seinen Einsatz zu überzeugen, konnte aber in den anderen Bereichen irgenwie keine Akzente setzen. Hatte in der ersten Halbzeit eine Halbchance, die er mit mehr Spielpraxis sicherlich auch hätte effektiver ausnutzen können.
    In der zweiten Halbzeit überließ man den Gästen das Mittelfeld, ließ sich weit zurückfallen. Allerdings entsprang dieser "Drangphase" der Gäste nur eine Chance durch Fink (den wir leider schon sehr gut kennen), die Jan allerdings mit spitzem Timing parieren konnte, ohne den Stürmer dabei zu Fall (durch einen Rempler z. B.) bringen zu müssen.
    Auf der anderen Seite glänzte Silvio wenige Minuten nach seinen Einwechslung mit einem Zuckerpass auf Moquera, der aus spitzem Winkel auf's lange Ecke zielte, und das Teil leider um einen Meter daneben setzte. Die Entscheidung fiel 10 Minuten vor dem Ende, als Parensen den Ball 18 Meter vor dem Tor in zentraler Position erringen kann, seinen Körper schön zwischen Ball und Gegenspieler sperrt und dann in Bedrängnis mit dem Außenrist abschließt. Aus Sicht von Parensen schlug der Ball im rechten Eck ein - ohne den Hauch einer Chance für Orlishausen.
    Erwähnenswert ist die Zuschauerzahl an diesem herrlichen Herbsstag: 16.300 Zuschauer fanden den Weg ins Stadion. Und im Gästeblock tummelte sich der ein oder andere Herthaner, der von der Atmosphäre Stadion an der Alten Försterei offensichtlich nicht genug bekommen kann ;)
    So denn, 5. Heimsieg in Serie; kann einer mal ins Archiv gehen und melden, wann's das zuletzt mal gegeben hat?
    Jetzt kann man nächstes Wochenende entspannt gen Sachsen schippern...

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    CHE GUEVARA

  • Im Schnitt knapp 15.000 Zuschauer. Wer hätte das vor Jahren gedacht.


    Also ich jedenfalls nicht. Und das kann noh besser werden, zu mal St. Pauli sowieso ausverkauft ist und noch Mannschaften vom Schlage Eintracht Braunschweig, Eintracht Frankfurt, Dynamo Dresden und Hansa Rostock zu Gast sein werden. Das sind für mich Spiele, die mit großer Sicherheit über 17.000 Zuschauer anziehen werden.

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    CHE GUEVARA