• Zitat

    Original von Sufftra


    Es ging nicht um letzte Saison sondern um die Saisons wo Dynamo in der Oberliga gespielt hatte! :ja:


    Komisch nur das wir in beiden OL Jahren die mit (weiten) Abstand meisten Fans auswärts auf die Beine brachten. Da konnte kein anderen nicht im geringsten mithalten !!! Oder wie erklärst du dir dann die ständige Erhöhung der Eintrittspreise in fremden Stadien wenn Dynamo zu Gast war ???

    ".. solange man in chinesischen Flüssen seine Fotos entwickeln kann, ist es nicht sehr sinnvoll, den autobedingten CO2 Ausstoß mit unfassbarem Aufwand um 0,02% zu senken." Bodo Buschmann,

  • Dynamo ist in der Oberliga bei einem Spiel, ich glaube Nordhausen, sogar mal unter die 1000er Marke gerutscht. Beim DSC kamen in der abgelaufenen Saison gerade noch 288 im Schnitt


    Sind doch sinnlose Zahlenspielereien.
    Möchtest Du das Zustandekommen der 920 Zuschauer zum Nordhausen-
    spiel von mir explizit erläutert haben oder kennst Du die Hintergründe ?


    Soll ich Dir den Zuschauerdurchschnitt beim DSC (288 in der OL
    oder 1900 in der RL) erklären ?
    Ich sag nur: vielen Dank an die Gästefans im Steyerstadion... :biggrin:

  • Mit der politischen Wende erfolgte am 31. März 1990 die Umbenennung des SC Einheit Dresden und damit die Wiedergründung des Dresdner SC. Die DSC-Fahne und die Vereinsfarben Schwarz-Rot erlebten dabei ihr schon nicht mehr für möglich gehaltenes Comeback. Am 1. Juli 1990 trat die FSV Lokomotive Dresden (bis 1966 Fußballabteilung des SC Einheit Dresden) dem Dresdner SC als Fußballabteilung bei. Die SG Dynamo sollte nach dem Wunsch der Gründer des neuen Dresdner Sport-Clubs auch dem neuen DSC beitreten, aber dort wollte man lieber seine eigene Tradition erhalten und gründete den 1. FC Dynamo Dresden.


    Zu diesem Umstand dazu noch, ohne eine inhaltliche Bewertung meinerseits, folgender Artikel aus dem "Fußball-Magazin", der 1991 erschien, also ein Jahr nach der Gründung des neuen DSC (Das "Fußball-Magazin" war eine gelegentlich erscheinende Sonderausgabe des "Kicker-Sportmagazins"):


    Die Erinnerung an viele große Namen - DSC bleibt DSC


    Dresden - eine Fußballhochburg gestern und heute. Den goldenen Ruhm für das zerstörte frühere Elbflorenz eroberte einst der Dresdner SC. Zweimal Deutscher Meister (1943, 1944), zweimal Pokalsieger (1940/41), ehe Deutschland und der DSC in Trümmern versanken. Geblieben waren nur die Erinnerungen auch an große Namen! An Richard Hofmann, dem Mann aus Meerane mit der urwüchsigen Torschußkraft. An Helmut Schön, den eleganten Spieldirigenten und späteren Bundestrainer. Aber auch an Willibald Kreß, den eleganten Torhüterkünstler, der erst auf seine alten Tage und lange nach seiner Nationalmannschaftskarriere die "Viktoria" emporheben durfte, jene Trophäe für den Deutschen Meister, die im Wirrwarr des Kriegsendes verschwand, in der einstigen DDR wieder gefunden wurde und vielleicht auch der Meistercup für die künftigen gesamtdeutschen Meister werden könnte. Auch ein Dresdner: Rudolf Harbig, größter deutscher Mittelstreckenläufer aller Zeiten. Der gelernte Gasmann ging aus dem DSC hervor und erreichte im Dreß des sächsischen Paradeklubs seine damals grandiosen Weltrekord-Triumphe (die 800-m-Superzeit von 1:46,6 hatte zwanzig Jahre lang Weltrekordbestand), die 46,0 über 400 m offenbarten seine bedeutende Spurtkraft. Der DSC wurde ausgelöscht, Dynamo aufgebaut. Dynamo Dresden, das heute so gern ohne Vergangenheit wäre, hinterläßt schon viele Spuren: Zuerst als SG Volkspolizei 1950 in die Oberliga eingegliedert, wurde ihr die Ligamannschaft der VP Potsdam hinzudelegiert. Der heutige Klub Dynamo Dresden erlebte offiziell am 12. April 1953 im Neustädter Filmtheater Schauburg seine Geburtsstunde. Dynamo stand stets offiziell für Spielvereinigung oder Fußballklub der staatlichen Schutz- und Sicherheitsorgane. Es ist wirklich an der Zeit, mit diesem Relikt unseliger Zeiten Schluß zu machen. Die Chance, aus Dynamo den DSC zu machen, ist allerdings vertan. Sie wäre wohl auch kaum im Sinne des früheren Klubs gewesen, wenngleich der DSC als Bundesligist anderen Glanz verbreiten würde als Dynamo. Der neue DSC spielt heute in der neuen Landesliga Sachsen mit den Dynamo-Amateuren in einer Klasse und steht auf dem Sprung in die Oberliga. Einige bekannte Namen tauchen auf: Frank Lippmann, der 1987 noch flüchten mußte, um in den Westen zu gelangen, aber beim 1. FC Nürnberg und SV Waldhof keinen Fuß fassen konnte. Andreas Trautmann, 1989 noch DDR-Fußballer des Jahres, kehrte nach verunglücktem Abstecher zu Fortuna Köln nach Dresden zurück, trennte sich im Unfrieden von Dynamo und spielt nun beim DSC.

  • wenngleich der DSC als Bundesligist anderen Glanz verbreiten würde als Dynamo.


    Wahrscheinlich. Wäre die erste Bundesligamannschaft, welche
    bei Heimspielen ständig mehr Gästefans als Heimzuschauer hätte.
    :D


    Ansonsten ist der Artikel doch wohl mehr eine Bestandsaufnahme
    der deutschen Realität im Jahre 1991.
    Da wollte plötzlich jeder deutscher und westlicher sein (und schon
    immer gewesen sein) , die eigene Geschichte & Vergangenheit
    wollte man so schnell wie möglich entsorgt und nie erlebt haben...


    Ja sogar die Butter oder der Sprudel aus dem Westen waren sooo
    viel besser als die Produkte aus dem Osten.
    (worauf dann auch zahlreiche Firmen den Bach runtergingen)


    Da paßte natürlich "Dynamo" nicht in das Weltbild des kleinen "Kicker"-
    Schmierfinks.
    Ich erspare mir auf den inhaltsarmen Sermon detailiert einzugehen
    und sage nur:


    WENN der Autor des Artikels heute noch für den Kicker schreibt,
    dann hat er sicher auch so eine schleimige Superjubel-Arie auf
    Dynamo anlässlich des Zweitligaaufstiegs geschrieben... =)



    Kannste alles in die Tonne treten. Ich habe immer noch die
    "Dresdner Neuen Nachrichten" rumliegen, 8 Sonderseiten
    zum Dynamospiel gg. Neumünster...und das Drecksblatt
    kannte jahrelang nur den DSCF98 (außer wenn es galt
    Negativschlagzeilen zu Dynamo zu verfassen).

  • Ich finde den Artikel sehr interessant, denn er zeigt, dass es nach der Wende auch andere Ideen bezüglich der Zukunft des Dresdner Fußballs gab. Aus meiner privaten Sicht war dies tatsächlich eine verpasste Chance, wenngleich es natürlich keine Garantie dafür gegeben hätte, dass ein neuer DSC als Zusammenschluss von SG Dynamo und FSV Lok beständigen Erfolg gehabt hätte. Es ist natürlich müßig, darüber zu philosophieren, aber ich glaube, wäre ab 1991 ein Dresdner SC in der Bundesliga gestartet, wäre dieser bis heute durchgehend erstklassig gewesen und auch einen Otto hätte es eventuell nicht gegeben, bei einem neuen gemeinsamen Verein hätten sich Männer wie Lotte Müller noch stärker engagiert. Und bei einem wäre ich mir auch sicher: Die Fans von SG Dynamo und FSV Lok hätten diesen neuen Verein ganz schnell angenommen, zumal, wie gesagt, es vorher eine nicht so sehr große Rivalität gab.


    Aber gut, das ist Vergangenheit. Der 1. FC Dynamo Dresden hat den Großteil der Fans an seiner Seite. Und auch sportlich, finanziell und sponsorentechnisch hat Dynamo mittlerweile die Nase weit vorn, was sich aber auch wieder ändern kann. Aber dies wird lange dauern, der DSC ist mittlerweile weit unter dem Niveau der Startbedingungen von 1990 angelangt. Aber egal, unsere Treue hält auch in der Stadtklasse noch ...

  • Ein Naziverein , ihr hört euch an :)
    Das ist ein halbes jahrhundert her , damals war alles anders...und wir sollten auch mal vergessen können ...
    so hat doch fast jeder verein seine schlechten seiten mal gehabt...
    ausser der fc bayern :)

    "Wär die Katze nen Pferd, könnt se den Baum hochreiten!"

  • Zitat

    Original von DresdnerSC.com
    Es ist natürlich müßig, darüber zu philosophieren, aber ich glaube, wäre ab 1991 ein Dresdner SC in der Bundesliga gestartet, wäre dieser bis heute durchgehend erstklassig gewesen und auch einen Otto hätte es eventuell nicht gegeben, bei einem neuen gemeinsamen Verein hätten sich Männer wie Lotte Müller noch stärker engagiert. Und bei einem wäre ich mir auch sicher:


    Warum sollten die Westmanager nicht auch diesen Club für "intertesssant" befunden haben ? Glaube nicht das da ein Otto nicht gekommen wäre.

    ".. solange man in chinesischen Flüssen seine Fotos entwickeln kann, ist es nicht sehr sinnvoll, den autobedingten CO2 Ausstoß mit unfassbarem Aufwand um 0,02% zu senken." Bodo Buschmann,

  • Zitat

    Original von M & M
    Warum sollten die Westmanager nicht auch diesen Club für "intertesssant" befunden haben ? Glaube nicht das da ein Otto nicht gekommen wäre.

    Wie gesagt, war reine Spekulation. Hätte theoretisch ja auch noch schlimmer enden können. Aber auch in diesem Fall glaube ich nicht, dass der Dresdner Fußball von 1995 bis 2004 im Amateurfußball gewesen wäre, vor allem wegen der Konzentrierung der Sponsoren auf einen Verein. Und der DSC hatte von 1998 bis 2001 sehr viele gute Sponsoren, aber eben immer noch nicht genug, um in der 2. Bundesliga finanziell bestehen zu können. Wäre der DSC 2000 nicht nur Regionalliga-Vizemeister geworden, sondern in die 2. Bundesliga aufgestiegen, hätte es ganz schnell ein Fiasko geben können, ich kenne die finanziellen Zahlen aus der damaligen Zeit ...

  • Ich wollte mal kkurz darauf hinweisen, dass auch viele andere Vereine eine langjährige Tradition haben.


    Die Geschichte der BSG Aktivist Schwarze Pumpe begann 1956 und sollte zu einer sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickeln.


    Die ganze Geschichte können sich Interessierte selsbtverständlich auf meiner Homepahe zu Gemüte führen :biggrin: Will sie ja niemandem aufzwingen.


    Wie gesagt es gibt auch Traditionen abseits von Dynamo, DSC, BFC, FCM, HFC, LOK der Deutschen Meisterschaft etc...

  • sehr interessant, denn er zeigt, dass es nach der Wende auch andere Ideen bezüglich der Zukunft des Dresdner Fußballs gab


    Ist natürlich alles spekulativ, aber mal angenommen Deine
    Variante wäre umgesetzt worden:


    Fans: Rivalität war vorher nicht, von daher kein Problem
    Aber ein Fusionsverein ist immer ein riskantes und meist zum
    Scheitern verurteiltes Unternehmen.
    Ich behaupte dennoch, viele auswärtige Dynamofans wären
    nicht mehr gekommen, da eine Identifikation fehlt...
    Verein: hätten sich dann massemäßig nicht die Dynamostrukturen
    durchgesetzt ? Wäre es am Ende ein DSC in schwarz-gelb
    gewesen ?
    Präsidium: der neue Verein hätte mit dem vorhandenen Potential
    (Spieler, Bundesliga, Fans) genau die gleichen Glücksritter
    angezogen, dazu noch ein paar unfähige Selbstdarsteller
    aus DSCF98-Richtung...wäre wohl eher noch schlimmer
    gekommen
    Entwicklung: ein Fusionsverein hätte größere Krisen a la Dynamo
    nicht überstanden


    Aber sagen wir so: in der 1.Bundesliga wäre ein DSC Dynamo Dresden
    sicher erst mal angenommen worden, wenn auch m.M. nach nicht
    mit der gleichen Intensität wie Dynamo.


    Es hätte sich für mich persönlich etwas geändert: mit einem Kunst/Fusionsverein
    wäre MEIN Verein tot gewesen und ich käme
    wohl nur noch sehr,sehr selten nach Dresden... =)

  • Bei meiner Spekulation ging ich auch immer davon aus, dass der neue Verein mittlerweile Deutscher Rekordmeister wäre ... =) ... nee, lassen wir das lieber ... Dynamo hat jetzt eine große Chance, sich wieder im Profifußball zu etablieren, für den DSC schaut es sportlich und vor allem finanziell so schlecht aus wie noch nie ...

  • Ich weiß nicht, ob irgendwer hier schon etwas über den FC Vorwärts Frankfurt (Oder)/FFC Viktoria ´91 hinterlassen hat.... Aber 11 Seiten durchforsten, dafür war ich zu faul :biggrin: Deshalb schreib ich einfach mal:


    Seinen Ursprung hatte der Verein 1951 als SV (später ZSK) Vorwärts der Kasernierten Volkspolizei Leipzig. 1953 wurde der Verein nach Berlin umgesiedelt und hieß fortan ZSK (später ASK) Vorwärts Berlin. Warum der Verein nach Berlin umzog kann ich nicht 100%ig sagen, aber vor einiger Zeit ist mir zu Ohren gekommen, daß die Armeesport-Zentrale der DDR, bis 1953 in Leipzig ansässig, nach Berlin umzog und somit auch der Armeesport-Club ! Klingt zumindest plausibel, ob´s so stimmt :?: Mitten in der Saison 1965/66 wurde der Verein dann im Zuge der Gründung von Fußballclubs in FC Vorwärts Berlin umbenannt (wie auch SC Dynamo Berlin in BFC Dynamo). In der Zeit, als der Club in Berlin ansässig war, konnten auch die größten Erfolge mit 6 Meisterschaften und 2 FDGB-Pokal-Siegen eingefahren werden. Zur Saison 1971/72 wurde der FCV dann nach Frankfurt(Oder) "delegiert" ! Den genauen Grund weiß bis heute, glaube ich, keiner. Aber es gibt viele, die meinen, daß Erich Mielke in Berlin keine Konkurrenz zum BFC gebrauchen konnte und der damalige SED-Bezirksleiter von Frankfurt(O.), der ein großer Fußball-Fan gewesen sein soll, hat sich so sehr einen Oberliga-Club in seiner Stadt gewünscht.... Nach der Delegierung in die Oderstadt waren die großen Erfolge aber auch vorbei. Einige Male spielte der Verein noch im UEFA-Pokal, aber zum Ende der 80er ging es nur noch bergab. In der letzten DDR-(NOFV) Oberliga-Saison benannte sich der Verein, noch übergangsweise unter der Federführung der Bundeswehr, in FC Victoria ´91 Frankfurt (Oder) um. In dieser Saison wurde man als Tabellenletzter in die neugegründete Amateur-Oberliga Staffel Nord eingegliedert. Kurze Zeit später folgte die bis dato letzte Umbenennung in Frankfurter FC Viktoria ´91. Ich habe mal gelesen, daß man den Namen deshalb so gewählt hat, weil man damit die Tradition eines gewissen Frankfurter SC 04 fortführen wollte, den es vor dem Krieg mal gab !