Che Guevara, Politik und Fußball

  • Zitat

    Original von Offenbach Patriots
    Nationalismus und damit Politik im Stadion fängt bei mir an, wenn sich ein Verein nach einem Land nennt. Bei uns gibt es den FC Maroc und in Berlin eben Türkyemspor ! Nicht auszudenken, was es für einen Aufschrei geben würde wenn sich ein Verin mit dem Namen "Deutschlandsport Berlin" gründen würde.
    Und Leuchtkugeln im Fanbus sind sicher nicht angenehm, aber das kennen auch genug andere Vereine von Auswärtsspielen und hat mit Politik nichts zu tun!


    Es gibt doch genug Vereine, die Borussia oder Germania heissen.

  • Der BFC Germania 18(!!!) 88(!!!) müsste demnach richtig ultra-rechts sein. :lol: :wink: :))


    Aber in unserem Prenzlau (Uckermark) hat es mal oder gibt es immer noch, hab es dann nicht mehr so verfolgt, eine Freizeit-Mannschaft Germania Prenzlau. Alle Spieler hatten auf dem Rücken die Nummer 18 ( für was das steht müsste eigentlich bekannt sein). Da gab es dann auch Ärger.

  • KRASS UNION ICH STIMME DIR ZU!!GERMANIA IST FÜR MICH NOCH NATIONALISTISCHER ALS TÜRKIYEMSPOR!!KÖNNTE MAN HIER IN BERLIN NE MANNSCHAFT GRÜNDEN DIE HEISST:FC OSMANISCHES REICH ODER SULTAN MEHMED SPOR ODER SO GANZ BESTIMMT NICHT ES GIBT HUNDERTE VON GERMANIA....NOCH WAS MANNSCHAFTEN DAS IST DANN KEINE POLITIK NICHT WAR OFFENBACHER VÖGLEIN!!!


    TÜRKIYEMSPOR GEGEN RECHTS!! :evil:


    HASTA LA VICTORIA SIEMPRÉ :evil:

    Paul-Rusch-Pokalsieger 1989,1990,1991 (7 Finalteilnahmen), Endspiel Deutsche Amateurmeisterschaft 1988, 2 Teilnahmen am DFB-Pokal, Erreichen der zweiten Runde im DFB-Pokal 1991

  • Zitat

    Original von KrassUnion
    Was Che-Fahnen im Stadion zu suchen haben, ist mir echt rätselhaft; der wusste vielleicht noch nicht mal was Fussball ist...
    Wenn es Erich Mielke wäre auf der Fahne, könnte ich das verstehen, der war fussballbegeistert und hat wahrscheinlich weniger Menschen auf dem Gewissen als der Kubaner, und Antifaschist war er auch. War Mielke eigentlich links oder rechts?


    Nur zwei Dinge zu Che: Er hat mit Sicherheit weniger Menschen auf dem Gewissen als Mielke, denn die gesamte kubanische Revolution verlief - ich betone - "verhältnismäßig" unblutig, da sich sehr schnell sehr viele vor allem Bauern Fidel Castro, seinem Bruder Raul und Che angeschlossen hatten und Batista Hals über Kopf in den Schoß seiner Freunde in Washington flüchtete, und weil Fidel Castro Che und seine Truppe bei einigen der wenigen Gefechte nicht teilhaben ließ. Er wollte ihn schonen, weil er für ihn andere Aufgaben vorgesehen hatte.
    Das zweite: Che war kein Kubaner sondern Argentinier, und mit Sicherheit ein Antifaschist.
    Mielke war für mich ein Linker, aber einer mit faschistischen, d. h. totalitären Vorstellungen.
    Die Che-Guevara-Fahne im Stadion ist keine Erfindung von Türkiyemspor-Fans. In mehreren Bundesliga-Stadien tauchte in der Vergangenheit diese Fahne auf, warum, weiß ich bis heute nicht. In südamerikanischen Stadien allerdings hängt sie aus politischen Gründen. Dort hat Che - weit mehr als hier - nicht nur Kult- sondern auch einen Polit- Charakter, was mit der gesellschaftlichen Situation in diesen Ländern zu tun hat. Hier in Mitteleuropa verkörpert er noch den anständigen Revolutionär, der nur eine bessere Gesellschaft im Sinn hatte, dafür sogar auf ein politisches Mandat auf Kuba verzichtete und sein eigenes Leben aufs Spiel setzte. Etwas Revolutions-Romantik eben. Und Kult-Charakter hat er auch, wobei ich mir sicher bin, daß keiner derjenigen, die diese Fahne in den Wind halten oder ein Che-T-Shirt tragen, heutzutage bereit wär, die Strapazen auszuhalten, die Che seinerzeit auf Kuba, in Afrika und Bolivien für die Befreiung anderer Menschen auf sich nahm.
    Ich hatte meine Fahne im Januar aus Kuba mitgebracht, weil ich Che-Fan bin (trotz all der auch mir bekannten Widersprüche) und die Fahne zudem nicht im revolutionären Rot daherkommt sondern im Türkiyemspor-Blau-Weiß. Wie geschaffen für unsere Stadionzäune.
    Ob Che Fußball kannte, weiß ich nicht. Allerdings kannte er Baseball und war auch ein Fan. Aber wohl Aufgrund seines Asthmas konnte er sich nicht zu sehr sportlich betätigen.
    Einige kurze Antworten:
    FENOMEN
    Vielleicht haben Linke eine unbegründete Paranoia, aber Türkiyemspor ist eine Mannschaft von "Ausländern", die schon von daher eher zum Angriffsziel (verbal, manchmal auch körperlich) wird. Glaube mir, bei uns ist es keine Paranoia. Für viele seit zwei, mitunter drei Generationen in Deutschland lebende Türken gibt es am Wochenende nicht die Diskussion in ihren Familien, ob sie an die Ostsee fahren oder in den Spreewald, wie es für die Deutschen selbstverständlich geworden ist. Sie fahren aus Angst (ob begründet oder nicht möchte ich nicht beurteilen) lieber in den Berliner Tiergarten zum Grillen oder nach Westdeutschland, wobei für sie die alten Transit-Strecken immer noch existieren. Nur nicht abfahren! Vielleicht ist das auch Paranoia, aber die Ängste sind da und keiner konnte sie bisher ausräumen.
    Offenbach Patriots:
    Du hast Recht! Türkiyemspor ist seit sein Bestehen ein Politikum, weil er ein Verein v. türkischstämmigen Menschen ist. Aber im Grunde ist es etwas normales und in allen Teilen der Welt zu beobachten: Ausgewanderte finden sich in ihrer neuen Heimat in Vereinen u. ä. zusammen, um ihre alte Herkunft in Teilen weiterleben zu können. Türkiyemspor (anfangs Izmirspor) war aber immer ein Verein, der nicht nur auf türkische Menschen setzte. Spieler, Mitglieder, Funktionäre kamen aus den verschiedensten Ländern. Türkiyemspor wollte immer ein Berliner Verein sein, kein türkischer, bat die Fans sogar Anfang der 90er Jahre, auf türkische Fahnen zu verzichten. Das wurde ihm übrigens zum Verhängnis, denn in der 2. Hälfte der 90er Jahren kam es in der NOFV-Oberliga zum Zweikampf zwischen Türkiyemspor und dem vom türkischen Generalkonsulat schon 1965 gegründeten Türkspor Berlin. Türkspor und die ihm wohlgesonne türkische Presse beschimpfte Türkiyemspor aufgrund seiner Einstellung und den vielen nichttürkischen Spieler als einen Verein, der nichts mehr mit den Türken zu tun haben will (was natürlich auch nicht stimmte). Türkiyemspor verlor dadurch immer mehr Zuschauer, und mir wurde dabei auch deutlich, wie viele nationalistische und rechte Türken es gibt. Die blieben schließlich weg, und wir hatten weniger Zuschauer, aber dafür welche, die mir sympathischer waren. Das war ein Nebeneffekt, der mir sehr wohl gefiel. Während Türkspor weiter Oberliga kickte, regenerierte sich Türkiyemspor in der Berliner Verbandsliga und spielt nun wieder Oberliga. Türkspor kickt dagegen mittlerweile in der Kreisliga A.
    Mittlerweile wird bei Türkiyemspor - noch hinter vorgehaltener Hand - über eine Namensänderung nachgedacht, weil man das Problem mit dem Vereinsnamen langsam erkennt.
    Zum Schluß:
    Die Diskussion hier ist ganz schön ausgeartet, auch inhaltlich. Aber sie ist auch erhellend. Mich macht nur stutzig: Der Auslöser dieser Diskussion ist meine Che-Fahne gewesen, aber nicht meine schwarze Antifa-Fahne (die Faust, die das Hakenkreuz zerschlägt). Die ist eigentlich agressiver, die hänge ich z. b. bei Jugendspielen oder in bestimmten Situationen bei Auswärtspielen nie auf, weil ich nicht unnötig provozieren möchte (z. b. dann, wenn ich weiß, daß es in dem Stadion keine Probleme mit Ausländerfeindlichkeit gibt und sie die gegnerischen Fans nur irritierten würde oder sie sich in eine Ecke gedrängt fühlen, in die sie nicht gehören).
    Ich werde nun darüber nachdenken, ob ich diese Fahne beim Fußball nicht ganz weglassen kann, weil sich die Situation in den Stadien der NOFV-Oberliga-Nord in Bezug auf Rechtsradikalismus tatsächlich in den letzten Jahren beruhigt hat und diese Fahne einen bei dem einen oder anderen vielleicht vorherrschenden Ausländerhaß auch nicht besänftigen kann (eher im Gegenteil).

  • AHLEN DU BIST DER STOLZ UND ÉINER DER TREUSTEN FANS VON TÜRKIYEMSPOR!!


    LEUTE VON IHM KANN MAN VIEL LERNEN ANSTAT HIER IDEENLOS ZU REDEN LERNT WAS!DAS GILT FÜR DEN BUDAPESTER,OFFENBACHER UND FÜR FENOMEN DIE EINFACH NUR SCHEISSE REDET!


    TÜRKIYEMSPOR GEGEN RECHTS!!!
    :rotekarte:

    Paul-Rusch-Pokalsieger 1989,1990,1991 (7 Finalteilnahmen), Endspiel Deutsche Amateurmeisterschaft 1988, 2 Teilnahmen am DFB-Pokal, Erreichen der zweiten Runde im DFB-Pokal 1991

  • ja türkiyemfan, wenn alle bei euch immer so argumentieren braucht man sich auch nicht wundern wieso sich irgendwo hass aufstaut..
    Ich wüsste nicht wo ich ideenlos geredet habe... vielleicht hab ich ja mehr ahnung als du denkst...

    Kiedys zatrzymam czas - I na skrzydlach jak ptak - Bede lecial co sil - Tam gdzie moje sny - I wroclawskie kolorowe dni

  • @ Türkiyemfan : Von Dir kommt aber auch nicht viel Intelligentes ! Vor ahlen zieh ich den Hut. Er hat ne andere Meinung als ich, aber er kann vernünftig argumentieren. Das, und das nötige Maß an Toleranz, ist das was Dir fehlt.


    Ich finde auch nicht daß die 3 von Dir genannten hier nur Scheiß schreiben. Ganz im Gegenteil : Die Diskussion hier war von allen Seiten fair und trotz verschiedener Meinungen (was bei so nem Thema ja schon mal brisant werden kann) hat jeder jeden argumentieren lassen und sich fair verhalten. Alle bis auf DU !!!


    @ ahlen : Die Hakenkreuz-Fahne würde ich in jedem Fall daheim lassen. Das Hakenkreuz ist verboten und auch wenn es totaler Schwachsinn ist, kannst Du ne Anzeige wegen "Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen" bekommen. Auch wenn das Hakenkreuz zerschlagen wird und man sich eideutig dagegen ausspricht - es kann passieren und ist sogar schon einmal vorgekommen. Dies nicht als politische Aussage, sondern als freundschaftlicher Rat unter Fans !

  • Tuerkiyemfan
    Ich will kein Stolz von irgendjemand oder irgendetwas sein. Ich finde auch, daß du dich in deiner Wortwahl etwas verändern solltest. Schließlich vertrittst auch du Türkiyemspor mit deinen Einträgen. Auch wenn es dir schwerfällt, einige Meinungen anderer zu akzeptieren (mir geht es ähnlich), ist es so, daß hier im Forum alle Fußballfans weder rassistisch noch ausländerfeindlich sind. Von daher ist eine Basis vorhanden, auf der man vernünftig miteinander diskuttieren kann.
    BRB-Jörg
    Es ist keine Hakenkreuzfahne sondern eine Antifa-Fahne. Was aus dem von dir angesprochenen Verfahren gegen diese Fahne geworden ist, weiß ich nicht. Aber Angst vor einem Verfahren wäre für mich kein Grund, auf diese Fahne zu verzichten.

  • @ ahlen : Hakenkreuzfahne natürlich nicht, ist klar. Falsch ausgedrückt. "Fahne auf der ein Hakenkreuz zerschlagen wird" meinte ich.


    Das mit dem Verfahren würde ich nicht so locker sehen. Und letztendlich haben wir auch noch Gesetze, die ja nicht umsonst da sind oder ?


    Apropos Antifa-Fahne : Wie stehst Du eigentlich zur Antifa und zum Slogan "Antifa heißt Angriff" ?

  • Ich hatte schon mal erwähnt, daß ich froh war, daß uns vor vielen Jahren Antifa-Gruppen bei Auswärtsfahrten unterstützt hatten (Cottbus, Dessau, Magdeburg, Halle). Diese Antifas waren in Ordnung. Ich habe aber auch - besonders hier in Berlin - erlebt, wie Antifas blind und kontraproduktiv agierten.
    Es gibt viele verschiedene Antifa-Gruppen, die sich mitunter untereinander nicht leiden können. Von daher ist meine Einstellung zur Antifa schwer zu beschreiben. Sie ist am ehesten mit meiner Einstellung zur anti-totalitärem Politik erklärbar.
    "Antifa heißt Angriff" ist mir zu platt. Wer oder was soll angegriffen werden? Das ist Auslegungssache der verschiedenen Antifas und Teil der Auseinandersetzung innerhalb der Linken. Mit diesem Slogan kann ich nichts anfangen.

  • Seh ich genauso. Mir geht die Antifa halt ziemlich auf die Nüsse. Zuletzt beim Onkelz-Konzert in Hannover wo sie inhaltlich falsche Flugblätter "Zeigt den Onkelz die Rote Karte" verteilt haben. Wie Fenomen schon sagte, manche Linke leiden halt unter Verfolgungswahn. Und wenn Lügen und Halbwahrheiten verbreitet werden, hab ich halt ein Problem damit. Soviel von mir zum Thema "Antifa". Zum Thema Gewalt hab ich alles gesagt, und da schließe ich die Antifa eindeutig und ausdrücklich mit ein.

  • >>ist es so, daß hier im Forum alle Fußballfans weder rassistisch noch ausländerfeindlich sind.


    Als Fußballfan musst Du doch heutzutage alles andere als ausländerfeindlich sein. Die Jungs, von wo auch immer sie kommen mögen, sind eine Bereicherung für unseren Fußball!

  • Zitat

    Original von Jens
    Als Fußballfan musst Du doch heutzutage alles andere als ausländerfeindlich sein. Die Jungs, von wo auch immer sie kommen mögen, sind eine Bereicherung für unseren Fußball!


    Wobei ich das sehr schade finde, dass man deutsche Nachwuchsspieler aufs Feld holt.
    Wobei ich zum Thema National-Team komme. Sollten bei so ewas nicht auch alle die Nationalität haben, für dessen land sie spielen? Z.B. in der WM, (jetzt kommt es ein bisschen übertrieben, ich entschuldige mich jetzt schon) nehmen wir an ich bin deutscher Trainer der National-Elf und hole mir einfach 11 Brasilianer, die dann für mich die WM gewinnen. Hat dann nicht eigentlich Brasilien gewonnen und nicht Deutschland? Es war ja schließlich kein Deutscher auf dem Spielfeld?
    Okay, das hatmir gerade im Kopf rumgeschwirrt, was meint ihr dazu? ?(

  • @ Rudoder : Meinst Du Einbürgerungen wie bei Sean Dundee, Gerald Asamoah, Mustafa Dogan, Paulo Rink oder Oliver Neuville ? Wenn ja : Heikles Thema.


    Ich persönlich sehe es so : Wenn ein Spieler lange genug in Deutschland gelebt hat und die Sprache spricht, dann isses für mich okay. Z.B. waren Asamoah, Dogan oder Dundee jahrelang in Deutschland vor ihrer Einbürgerung - kennen Land, Leute, Kultur und Sprache ausreichend. Bei Neuville oder Rink fand ich die Einbürgerung nicht so prall, da beide vorher im Grunde kaum die Sprache sprachen und vielleicht 1/2 Jahre nur in Deutschland lebten. Grad bei Neuville fand ich ich irgendwo komisch - ein Spieler der detschen Nationalelf spricht die Sprache nicht und gibt nach einem Länderspiel (!) Interviews auf Französisch. Vielleicht bin ich da ein wenig konservativ - aber so seh ich es nunmal. Die Herkunft eines Spielers ist mir egal. Nur finde ich sollten bei der Einbürgerung zwischen "einfachen" Ausländen und Profi-Fussballspielern keine Unterschiede gemacht werden.