Ich stelle es mal hier rein. Bericht aus der Zeit zum Thema Lust am Pfeifen und die Strukturen im Schiedsrichterwesen.

Zeitartikel: Lust am Pfeifen
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kann die aussagen, fast ausnahmslos bestätigen.ganz komische ansichten, die der dfb und die lfv hier vertreten.
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Ja, mir ging es ähnlich beim Lesen des Artikels. Wie man den Zwiespalt zwischen Perspektive (= relativ geringes Alter auf hohem Level) und Routine, die hier ebenfalls unbedingt notwendig ist, lösen kann, weiß ich auch nicht recht.
Es hilft ja meiner Meinung nach schon, wenn man nicht derartig krasse Abgrenzungen trifft nach dem Motto: "Wer nicht mit x Jahren in der Y-Klasse pfeift, kommt für höhere Aufgaben nicht mehr in Frage." Dann würden sicher nicht mehr so viele SOP´s resignieren und sich auf ihr momentanes Level beschränken.
Der DFB ist hier natürlich mit der Bundesliga in einer Vorreiter-Funktion: Wenn es möglich wäre z. B. auch mit über 30 und bis z. B. mit 35 Jahren noch in die Bundesliga aufzusteigen, würde ja schon ein Zeichen gesetzt. Teilweise wurde das ja schon praktiziert, aber dann kommt ein M. Kempter mit Anfang zwanzig und belegt im Nachhinein die Befürchtung der fehlenden persönlichen Reife eines jungen Mannes in diesem Alter unter dem Druck, der auf diesem Level zwangsläufig ist.
Vielleicht sollte der DFB auch mal den umgekehrten Schritt wagen und ein Mindestalter für Bundesliga-SR festlegen oder vielleicht eine Mindestzahl von Zweitliga- oder Pokal-Spielen (mit Erstligisten), bevor jemand aufsteigen kann. Außerdem sollten die Alarmglocken bimmeln, wenn ein Jung-SR mit 16 erst angefangen hat zu pfeifen und mit 23 bereits in der A-Junioren-Bundesliga auftaucht. Der kann eigentlich nur "beschleunigt" aufgestiegen sein und hat sich somit besondere Aufmerksamkeit der übergeordneten Instanzen verdient.
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Zitat: "..."SOP" (Schiedsrichter ohne Perspektive) – so bezeichnet der interne Jargon diejenigen, die nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Und die jetzt, im Alter von nicht mal 30, trotz Talent und Erfahrung am Ende der Karriereleiter angekommen sind...."
Kommt mir irgendwie bekannt vor.
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Ist doch überall so, dass man ohne Beziehungen nicht weit kommt.
Ich nehme mal mein Beispiel: Ich bin mit 20 SR geworden. Ne besonders große Chance höherklassig zu pfeifen sehe ich nicht. maximal Landesliga. Es ist doch schon in den untersten Bereichen so, dass man ohne Vitamin B nicht weiter kommt. Da gibts die Leute, die so sehr gepusht werden, dass sie irgendwann verheizt sind. Da gibts die Lieblingskinder. Wer mit dem Chef nicht klar kommt, steigt auch nicht auf.
Das übrige tun dann Beobachter, die ihren Job nicht ernst nehmen und nur gute Noten verteilen. Wer mit seinem Beobachter nicht klar kommt, kann auch mal eine schlechte Note bekommen, trotz guter Leistung.
Wer anderen in den Arsch kriecht kommt am weitesten.
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in deiner aufzählung vergisst du aber eben einen der entscheidenden punkte, nämlich diese komischen alters"beschränkungen"- die sind ein viel größerer hemmschuh als vitamin b.
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Auf das Alter spielte ich eigentlich mit folgendem Satz an:
Zitatch bin mit 20 SR geworden. Ne besonders große Chance höherklassig zu pfeifen sehe ich nicht. maximal Landesliga.
Und NIEMAND, der den "normalen" Werdegang, also jede Saison eine Spielklasse aufsteigen, geht, hat die Chance, höherklassig zu pfeifen.
Wie lange würde sowas dauern?
Kreisliga B
Kreisliga A
Bezirksliga
Landesliga
Berlinliga
Oberliga
Regionalliga
3. Liga
2. BL
1. BLMit 18 angefangen, bedeutet es, dass man eigentlich frühestens mit 27 Jahren in der 1. Liga sein kann, vorausgesetzt, man marschiert durch, was so gut wie unmöglich ist. Aber zum Glück haben wir ja SR, die aus der Jugend direkt in die Landesliga gehen.
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alleine an deinem beitrag sieht man doch das dilemma.mit 18 anfangen, heißtt in der regel nie wirklich im fussball angekommen zu sein und dementsprechend pfeiffen die meisten leute, gerade in den unteren klassen, auch. andererseits ist es doch nichts ungewöhnliches, wenn man sehr gut pfeifft mal schnell (auch innerhalb einer saison) 1 oder 2 klassen zu überspringen. der knackpunkt sind einfach diese starren fristen. wer mit 30-35 oder 38 richtig gut drauf ist und klasse pfeifft, wieso soll ich den nicht höher stufen (auch in die 1. bl)?
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Wenn ich die Chance habe, richtig weit nach oben zu kommen, ist das schön. Aber teilweise wird mir zuviel Aufheben um die Spielklassen gemacht.
Ich habe schon SR aus der Kreisliga A schimpfen hören wie die Rohrspatzen, weil sie jeweils EINMAL in der Hin- und Rückrunde in der Kreisliga B pfeifen sollten. Zu der Zeit hatte die Kreisliga A einen Überhang und in den unteren Spielklassen konnten nicht alle Spiele besetzt werden. Bevor ich dann gar kein Spiel habe, pfeife ich doch lieber für dasselbe Geld eine Klasse tiefer. Zumal der Ansetzer dort die höherqualifizierten SR sicher nicht dauernd zu irgendwelchen Gurkenspielen schickt, die eh zweistellig ausgehen.
Ich selber pfeife im Jugendbereich, weil ich SR geworden bin, weil ich mich als Jugendtrainer immer geärgert habe, dass da irgendwelche ahnungslosen Nachtjacken in (damals noch Pflicht) schwarz über den Platz stolperten. Da wechsele ich doch nicht bei der ersten Gelegenheit in den Herrenbereich...
Apropo Pfeifen: Wo bekommt man eigentlich die Pfeife von Wolfgang Stark (bei 0:16)
her? Die will ich unbedingt haben...