Wie schon in Naunhof ging der VfL als klarer Favorit in die Partie gegen die zuletzt in jeder Hinsicht gebeutelten Bannewitzer. Und erneut reichte es nicht zu einem „Dreier“:
Copitz - Bannewitz 2 : 2 (1:1)
Tore: 0:1 Hausmann (12.), Kopfball nach Ecke von links.
1:1 Kleber (24.), Kopfball Hartstock nach Ecke von rechts, „Klebi“ war dann wohl noch irgendwie am Ball.
1:2 Weise (48.), strammer Schuss aus 16 Metern Entfernung (halbrechte Position) in den linken Winkel. Vorausgegangen war ein krasser Abspielfehler.
2:2 Bina (77.) mit einer Kopfball-Bogenlampe.
Zu: gut 200 um den Kunstrasen, darunter vielleicht 30 Gäste (schwer zu schätzen) und Ralf Minge.
SR Eckart von Anfang an extrem kleinlich – außer in einer Situation, als Kleber in der Nachspielzeit der ersten Hälfte klar im Strafraum gefoult wurde. Offensichtlich gibt es in dieser Saison in Copitz keine Elfmeter, nachdem sich bisher zweimal der Gast (Radebeul, Eilenburg) beschwerte. Dafür die erste gelbrote Karte der Saison für den VfL – Philipp Schmidt monierte eine angebliche Abseitsposition eines Bannewitzer Angreifers. Den Regeln nach ok, aber wenn man die immer so auslegt, müssten pro Spiel und Mannschaft im Schnitt fünf Leute runter. Der Schiri merkte erst gar nicht, dass Schmidt schon verwarnt war und legte die „Rote“ mit 20 Sekunden Verspätung nach.
Copitz ohne Siebeneichler (Gelbsperre) und weiter ohne Schubert. Bannewitz ohne den langzeitverletzten Heiße (der aber im Stadion war), Wecker kam etwa 20 Minuten vor Schluss ins Spiel.
Die Bannewitzer Finanzlage scheint ähnlich prekär zu sein wie die Sebnitzer im vergangenen Jahr. Dies besagt jedenfalls nicht nur die Gerüchteküche. Das hielt die Bannewitzer Mannschaft aber nicht davon ab, ein richtig gutes Fußballspiel abzuliefern, in dem sie durchaus alle drei Punkte verdient gehabt hätte.
In der Anfangsphase war nur eine Mannschaft auf dem Platz, bereits nach anderthalb Minuten lenkte Rautenberg einen 20-Meter-Schuss des agilen Vietnamesen mit der 21 an die Latte. So ging es weiter bis zum verdienten Führungstor. Danach bemühte sich der VfL etwas mehr und kam ebenfalls per Standard zum Ausgleich. Doch wirklich zwingendes Angriffsspiel war bis zur Pause selten, sowohl in der Laufbereitschaft als auch im Zweikampfverhalten Vorteile für Bannewitz. Die Tabellenpositionen beider Mannschaften waren auf dem Platz jedenfalls nicht zu erkennen.
Vor und nach der Pause stand zweimal Marcel Kleber im Blickpunkt: zunächst lupfte er den Ball über Torwart Werner und wurde dann gefoult, als er nachsetzen wollte. Nach dem Wechsel lenkte Werner seinen Schuss von halbrechts zur Ecke. Es waren dies die wenigen Situationen, in denen der VfL mal schnell und direkt spielte. Insgesamt wurde die keineswegs sattelfeste Gästeabwehr einfach zu wenig beschäftigt, weite und hohe Bälle waren meist das falsche Rezept (ein solcher führte aber doch noch zum 2:2).
Nach dem erneuten Rückstand lag sogar die erste Heimniederlage in der Luft. Bis zum Schluss blieben die Bannewitzer Konter kreuzgefährlich, glücklicherweise kam der letzte Pass oft nicht an oder Rautenberg konnte klären. Bina brachte etwas mehr Schwung ins Copitzer Offensivspiel. Nicht zufällig erzielte er den Ausgleich, als der VfL bereits in Unterzahl spielte. Große Chancen dann noch für Bina (88.) und Krause (89.), aber ein Sieg wäre in Anbetracht der gezeigten Leistungen nicht verdient gewesen. Trotzdem bleibt klarzustellen: der VfL hat zum sechsten Mal in dieser Saison nach einem Rückstand nicht verloren! Dies zeigt, dass die Moral der Mannschaft auch an Tagen, wo es spielerisch nicht läuft, intakt ist.
Abhaken, weitermachen! Hoffentlich geht dem VfL nicht zum Ende einer starken Hinrunde die Puste aus...
Wie es beim SVB weitergeht, scheint derzeit völlig unklar. Immerhin war der Verein gestern sportlich mit dem VfL auf Augenhöhe, denn im Abstiegsderby der zweiten Mannschaften in der Bezirksklasse gab es in Bannewitz ebenfalls ein Unentschieden (3:3).