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Quelle: LVZ online
Final-Posse: Sachsen-Pokal-Endspiel nun am Mittwoch im Zentralstadion
Leipzig. Es sollte der Höhepunkt des Spieljahres auf Landesebene sein, doch nun ist das Finale um den Fußball-Sachsen- Pokal nur noch eine Posse. Nachdem das Endspiel zwischen der SG Dynamo Dresden II und dem VFC Plauen am Donnerstagabend wegen erheblicher Sicherheitsbedenken im Stadion von Grimma abgesagt wurde, wird es nun am Mittwoch (18 Uhr) im Leipziger Zentralstadion nachgeholt. Was bleibt, ist ein bitterer Beigeschmack.
Denn wieder einmal macht der Sport vor der möglichen Gewalt einen Rückzieher. Nachdem sich Hooligans aus Halle und Leipzig nach Grimma aufmachen wollten und auch das Dresdner Lager nicht frei von gewaltbereiten Störenfrieden ist, handelten die Sicherheitsexperten. Zumal die sächsische Polizei durch andere Aufgaben sich nicht in der Lage sah, das nun zumindest als diffizil eingeschätzte Spiel im Stadion der Freundschaft und in der Stadt Grimma in gebotener Form abzusichern.
„Es war eine gemeinsame Entscheidung von allen, das Spiel abzusagen“, betonte am Freitag Anja Kunick vom Sächsischen Fußball-Verband (SFV). „Es gab entsprechende Informationen, die zu der Situation geführt haben, wie wir sie jetzt haben“, meinte die Marketing- und PR-Beauftragte des Verbandes.
Glücklich über die Entscheidung ist niemand. Vorwürfe aus Plauen, man hätte die Entwicklung verschlafen, wollte man bei Dynamo Dresden II als Ausrichter des Finals nicht geltenlassen. Niemand, auch nicht der SFV, habe damit gerechnet, dass dieses Spiel über 6000 Leute sehen wollen.
Da der eigentliche Endspielort Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden wegen der Umbauarbeiten nicht zur Verfügung steht, hatten sich alle auf Grimma geeinigt. Schließlich fanden dort auch Begegnungen der U-17-Europameisterschaft statt.
Dass Dynamo dem Vorschlag der Plauener, im Vogtlandstadion zu spielen, nicht nachkommen wollte, liegt auf der Hand. Den ohnehin nicht mehr vorhandenen Heimvorteil gibt man nicht dem Kontrahenten. Dass im Gegenzug Plauen nicht bereit war, das Finale erst vor Beginn der neuen Saison auszutragen, ebenso.
Schließlich hätte Dynamo dann die gesamte Profi-Mannschaft spielen lassen können, weil das alte Wettkampfjahr am 30. Juni beendet ist. So dürfen nur Profis zum Einsatz kommen, die weniger als 19 Drittliga-Einsätze auf dem Konto haben.
Verlierer der Entwicklung sind die Spieler beider Clubs. Denn eigentlich war für sie ab Montag Urlaub angesagt. Wie viele nun nicht zur Verfügung stehen oder gebuchte Reisen verschieben müssen, war am Freitag noch unklar. „In jedem Fall ist es eine höchst unglückliche, bescheidene Situation“, sagte Kunick.
Gerald Fritsche, dpa