Lazio – Roma

  • 11.04.2009 | S.S. Lazio – AS Roma 4:2
    Seria A, 31. Spieltag


    Elende Bastarde, eine noch zu erwartende hohe Telefonrechnung, 1 Hin- und Rückflug zum Preis von 3+x sowie 1 Ticket zum Preis von 8. Dies alles für einen Ausflug mit „Snake“ ohne Übernachtung und dem alljährlichen Besuch eines Fußballderbys. Man(n) gönnt sich ja sonst nichts zum Osterfest...


    Entscheidungsfreude…


    Auch wenn man dieses Mal nicht ganz so entscheidungsfreudig war, wie die Jahre zuvor, trug man letztendlich dennoch der Tradition Rechnung, welche „verpflichtet“ und machte sich auf zum großen Derby in die ewige Stadt. Davor mussten jedoch noch einige Dinge geklärt werden. Wochen zuvor hatte sich bereits eine illustre Rom-Reisegruppe gebildet, an welcher man sich aufgrund bis dahin anderweitiger privater Präferenzen letztendlich nicht beteiligen wollte. Aber im Leben ist eben nichts sicher, außer dem Tod. So kam es, dass ich mir am Donnerstag eine Woche vor Ostern einen Kopf darüber machen musste/wollte, ob ich a) zum Römer Derby möchte, b) wie ich so kurzfristig noch eine Karte bekomme, c) wie, von wo und mit wem ich nach Rom gelange und d) wo ich zu Ostern in Rom preiswert übernachten kann/möchte. A war ziemlich schnell mit „ja“ beantwortet. Betreffend b) kontaktierte ich meinen guten Freund Agustin in Albano Laziale. Dieser teilte mir mit, dass für das Spiel seit Mittwoch, also einen Tag zuvor, nur noch Karten für die Tribüne ab 75,00 € aufwärts zu haben seien. Was soll´s dachte ich mir, wenn man so spät dran ist, kann und „muss“ man sich das einfach mal gönnen. Also fix meinen Pass gescannt und zusammen mit der Ticketbestellung zu meinem Freund nach Italia gesandt. Dieser bestätigte mir tags darauf den Erwerb der Karte und hatte dabei noch ein kleines Problemchen im Gepäck. Wie sollte die Übergabe erfolgen? War es die Jahre zuvor immer so gelaufen, dass er uns in Rom die Karten am Spieltag oder ein paar Tage davor persönlich übergeben hatte, war dies nunmehr nicht möglich, da er selbst ab Gründonnerstag im Norden von Italien, 600,00 km von Rom entfernt, verweilen würde. Das Eintrittsbillet bei seinen Eltern oder mir bekannten Freunden hinterlegen war auch nicht möglich, da diese auch alle unterwegs sein würden. Also blieb nur der Postweg. Wer an dieser Stelle meint, hier könnte man „Bauchschmerzen“ bekommen, liegt goldrichtig. Aber lassen wir die Post erst einmal ihre *hüstel* Arbeit machen und kommen als Nächstes zu C. Da ja bekannt war, wer alles nach Rom fliegen wollte, telefonierte man verschiedene Teilnehmer der vakanten Reisegruppe ab. Unglücklicherweise hatte sich die Reisegruppe mittlerweile aber aus verschiedenen Gründen komplett zerschlagen. Just in dem Augenblick wurde mir schlagartig klar, warum immer, wenn ich mal das Radio einschaltete, die letzten Wochen wirklich jedes Mal das musikalische Nerv-Werk „Alleine sein“ an meine Ohren gelangte. In Ordnung, war jetzt nicht wirklich witzig, deswegen weiter im Text. Nun hieß es für mich als nächsten Schritt Hin- und Rückflug buchen. Hatte man die vorangegangenen Rombesuche immer rechtzeitig eingeplant und damit im Schnitt jeweils maximal 70,00 € bis 80,00 € bei Air Berlin für Hin- und Rückflug bezahlt, wurden dafür dieses Mal bei easyjet 268,00 € fällig. Aber wie gesagt, man gönnt sich ja sonst nichts – deswegen buchte man eine Woche vor dem Derby samstagfrüh dieses „Schnäppchenangebot“ Berlin-Schönefeld -> Rom-Ciampino und zurück. Womit wir auch schon bei d) wären, was aber ziemlich schnell abgehandelt ist. Eine Übernachtung schenkst du dir, dachte ich bei mir - Samstagfrüh nach Rom, ein wenig einkaufen, nachmittags zum Fußball, danach ein bisschen durch die Stadt schlendern, um anschließend in der Lazio-Kneipe bis Ultimo zu verweilen und von dort direkt zum Flughafen. Die restliche Zeit bekommt man dann auch noch irgendwie rum…


    Ein Ticket, kein Ticket…


    Nach gesicherten Informationen aus dem Staat der Landräuber ging mein Billet exakt eine Woche vor Karfreitag per Express-Post von Italien nach Deutschland auf Reise. Da man weiß, dass die Spagetti-Fresser nicht gerade die schnellsten sind, erwartete man die Post frühestens am Dienstag. Als der Briefkasten am Mittwoch vor Ostern immer noch ob seiner Leere (die täglichen millionenfachen Werbezettel und Heftchen mal ausgenommen) gähnte, wurde man langsam etwas unruhig. Der Gründonnerstag war der letzte Tag, die Eintrittskarte noch rechtzeitig vor Abflug zu erhalten, da der Flug am Samstag schon 7:05 Uhr startete. Und tatsächlich, ein Kuvert mit einer italienischen Briefmarke befand sich zum spätmöglichsten Zeitpunkt im heimischen Briefkasten. Aber irgendetwas stimmte nicht. Der Brief war mit einer Schutzfolie umgeben und auf der Rückseite befand sich ein Wisch von irgendeinem römischen Postamt. Die Folie schnell aufgerissen und den darin befindlichen Umschlag in den Händen bemerkte man gleich, dass die Eintrittskarte darin nicht sein kann. Unter dem angetackerten Wisch sah man auch gleich einen schönen Schlitz, groß genug, aus diesem den Inhalt des Kuverts zu entnehmen, was so ein elender italienischer Bastard auch getan hat. Der postalische Beipackzettel gab in italienisch und englisch darüber Auskunft, dass der Inhalt des Briefes von der Sortiermaschine restlos zerstört wurden sei. Man bedauere die Unannehmlichkeiten. Keine Vorgangsnummer, keine richtige Adresse, an welche man sich wenden kann, keine Telefonnummer – nichts. Eigenartig nur, dass das Begleitschreiben meines Freundes, in welches die Karte eingebettet war, sich noch völlig unzerstört im Umschlag befand und nur die Karte an sich fehlte. Diese Bastarde – ich war auf 180. Umgehend nahm ich Kontakt mit meinem italienischen Freund auf, welcher sich auch gleich in die Spur machte, um zu retten, was zu retten war. Aber Pustekuchen. Kein Ersatzticket trotz Nachweis der Bezahlung des eigentlichen Billets möglich. Da er auch schon nicht mehr selbst im Rom verweilte, blieb nur die Selbsthilfe. Ab Donnerstagabend wurden bis Freitagmittag meinerseits verschiedene italienische Stellen abtelefoniert, um den Stronzo‘s meine Meinung zu geigen und ihnen mitzuteilen, dass es mir scheißegal ist wie sie es anstellen, ich aber meine geklaute Karte haben will. Herausgefunden hatte ich, dass das Postamt vom Flughafen Fiumicino diesen verspäteten Aprilscherz veranstaltet hatte. Aber dort fühlte sich niemand zuständig – auch das Versprechen, die Angelegenheit am Sonnabend persönlich klären zu wollen, machte den Herrschaften nicht zu schaffen. Bei Lazio direkt nach mehrfachen Versuchen endlich jemanden erreicht, teilte man mir mit, dass das ganze echt bedauerlich sei, aber dies sei nicht das Problem von Lazio, sondern meins. Auf die Frage, wozu die eigentlich meine Ausweisdaten brauchen, welche auch auf der Karte nebst einer im Rechner gespeicherten Nummer notiert sind, wenn dann nicht mal möglich ist, einen Zugang auch in so einem Fall sicherzustellen, wusste man keine Antwort. Nur den guten Ratschlag, sich aus Italien auf keinen Fall Wertsachen per Post schicken zu lassen. Danke, wäre ich jetzt auch nicht drauf gekommen. Im Übrigen stellt es für die Einheimischen überhaupt kein Problem dar, eine namentlich gekennzeichnete Karte eines anderen auf sich umschreiben zu lassen. Elende Bastarde…


    „Snake“ gibt sich die Ehre…


    Langsam begann ich wirklich zu überlegen, ob es sich überhaupt lohnt, ohne Eintrittskarte nach Rom zu fliegen. Auch, weil alle Kontaktleute, über die man vielleicht noch hätte anderweitig eine Karte bekommen könnte, sich zu dieser Zeit überall, nur nicht in der ewigen Stadt aufhielten. Aber wenn man für fast 300,00 € einen Flug bucht, kann man den ruhig wahrnehmen. Kann man ja einen schönen Einkaufsbummel machen und so. Ist das toll? Das ist toll… Wie es der Zufall so will, stellte der beste Lok-Fanartikelverkäufer aller Zeiten den Kontakt mit einem anderen Kurzentschlossenen her, welcher ebenfalls zum Derby reisen wollte. Nennen wir ihn hier der Einfachheit halber „Snake“ (Ein „Interner“, welcher es auch bleiben wird.) Dieser wollte eigentlich mit Kraftfahrzeug und 2 weiteren Pilgern auf Reisen gehen, stand kurz vor Abreise aber allein da. Als er mitgeteilt bekam, dass es einen sicheren „Romfahrer“ gibt, entschloss er sich kurzfristig dazu diesen zu begleiten. Eine Karte, so „Snake“ seine Erfahrung, bekomme man immer. Nun denn, die Hoffnung stirbt zuletzt…


    Derbyzeit…


    Sonnabendmorgen traf man sich um 05:30 auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld. Man schaute nicht schlecht, als während der Abfertigung 3 weitere Leipziger auftauchten. Um 09.00 Uhr in Rom gelandet, gelangte man für 3,-€ je Nase mit dem Bus in die Innenstadt direkt an den Termini. Sofort ging man daran, sich auf Kartensuche zu machen. Bis Spielbeginn waren zu diesem Zeitpunkt noch ungefähr 5 Stunden Zeit. Die Reise vom Flughafen in das Zentrum hatte etwas länger gedauert, da dem Busfahrer ein vor ihm fahrender PKW etwas zu langsam war und er das dem Insassen verdeutlichte, indem er ordentlich auffuhr. Als erstes wurde ein bekanntes Geschäft aufgesucht, an dem allerdings schon von weitem zu lesen war „No Tickets Lazio-Roma“. Man war jedoch so freundlich uns den Tip zu geben, es bei einem uns auch schon bekannten Geschäft zu versuchen. Gesagt, getan. Und tatsächlich, für 85,- € aufwärts gab es noch Karten. Zwischendurch versuchte „Snake“ immer wieder seinen italienischen Freund zu erreichen, aber der schlief anscheinend noch. Der Preis für die Karte war ihm zu hoch; ich ging auf Nummer sicher und kaufte mir eine Karte. Damit hatte ich nun schon 160,00 € gelöhnt. Wie gesagt, man gönnt sich ja sonst nichts…


    Wir hatten keine zehn Minuten das Geschäft verlassen, da erhielten wir auch schon einen Rückruf mit der Frage, wie viele Karten wir denn benötigen. In diesem Moment hätte ich mir in den Allerwertesten beißen können. Eine war die Antwort. Keine zwanzig Minuten später trafen wir uns am Piazza della republicca. „Snake“ wurde zur Kartenübergabe mitgenommen, während ich auf der via Nazionale und der näheren Umgebung verblieb. Wieder 40 Minuten später war alles in Sack und Tüten. Für 20,- € hatte sich mein Mitfahrer die Karte eines Italieners umschreiben lassen, welcher an diesem Tag nicht das Stadion besuchen würde. Da kommt man schon ins Grübeln, ob der eigenen Ungeduld. Das Grübeln währte aber nicht lange an, den Roberto, so der Name unseres Helfers, teilte mir mit, dass mehr als die eine Karte an diesem Tag nicht möglich gewesen wäre. Na wenigstens was…


    Mittlerweile zeigte die Uhr schon kurz nach eins. Freundlicherweise wurden wir mit dem Auto bis zum Stadion gebracht. Am Sportfeld angelangt, drehte man wie immer seine Runden und versah sich im Nu in dem einen oder anderen Gespräch mit Berlinern, Spaniern, Dänen, Bulgaren etc. und natürlich Laziali. So verging die Zeit auch recht schnell und ca. eine halbe Stunde vor Anpfiff machte man sich daran, ins Stadion zu gelangen. Nach einer kurzen Diskussion mit dem Einlass aufgrund verschiedener Eintrittskarten und damit auch unterschiedlichen Blockzuweisungen sowie zweifacher Erkletterung der inneren Plexiglas-Trennwände befand man sich zumindest erst einmal in der Curva Nord.


    5 Minuten „Grande“ Lazio – 15.00 Uhr - Das Spiel


    Pünktlich um 15.00 Uhr laufen die Mannschaften ein. Bevor das Spiel angepfiffen wird, gibt es noch eine Schweigeminute für die Erdbebenopfer. Faszinierend, dass man wirklich eine Stecknadel hätte fallen hören. Absolute Stille.


    Lazio hatte eine sehr durchwachsene Saison. War man am Anfang überraschend stark gestartet, zeigte sich bald das alte Leiden – die Unbeständigkeit. Die Roma hingegen, welche am Anfang schwächelte, fand in im weiteren Verlauf der Saison bald wieder zur alten Stärke zurück. So konnte man davon ausgehen, dass der in den Stadtfarben spielende Verein auch als Favorit in das Derby gehen würde. Wie im Jahr zuvor, wurde man jedoch zunächst eines Besseren belehrt. Lazio beginnt wie die Feuerwehr, erkämpft sich einen Eckball und daraus resultierend klingelt bereits in der 2. Minute die Pille durch Pandev im Kasten der Roma. Grande! Der Jubel über den Treffer ist noch nicht abgeebbt, da luchst Lazio umgehend den Ball der Roma nach Wiederanpfiff wieder ab, startet einen Angriff über die linke Seite und Zárate zieht aus ca. 25 Metern Entfernung ab und trifft mit einem satten Schuss ins obere rechte Eck zur 2:0 Führung. 3 Minuten sind bis dahin gespielt. Wahnsinn! Bitte lass das so weiter gehen, denkt man bei sich. Aber keine 6 Minuten später merkt man wieder, dass auch bei Lazio täglich das Murmeltier grüßt. Was Lazio nämlich nicht hat, ist eine Abwehr, welche diese Bezeichnung auch verdient. Im Strafraum der Laziali ein Gestocher, was seinesgleichen sucht, welches Mexes in der 9. Minute der Partie zum 1:2 Anschlusstreffer für die Giallorossi nutzt. Ab diesem Zeitpunkt dann ein Spiel auf ein Tor – nämlich auf das von Lazio. Es spielt nur noch die Roma. Totti, welcher bei jeder Ballberührung mit ohrenbetäubenden Affenlauten und Buhrufen bedacht wird, legt sich mächtig ins Zeug, verhaspelt sich aber in den entscheidenden Momenten glücklicherweise ein um das andere Mal. So will unter anderem auch seinem Mannschaftskameraden David Pizarro der Ball bei einem aussichtsreichen Schussversuch Mitte der 1. Hälfte nicht so recht gehorchen und Julio Baptista setzt einen Kopfball 10 Minuten vor dem Pausentee gegen den Pfosten. Mit mehr Glück als Verstand rettet Lazio das 2:1 in die Halbzeit.


    Die zweite Hälfte beginnt mit einem Platzverweis gegen Roma-Trainer Luciano Spalletti aufgrund Meckerei, aber ansonsten wie die erste aufhörte. Die AS Roma nimmt von Beginn an das Heft in die Hand und fährt einen guten Spielzug nach dem anderen. Es scheint wirklich nur eine Frage der Zeit, bis das 2:2 fällt. In der 56. Minute dann überraschend eine „Hallo, wir sind auch noch da“-Tormöglichkeit durch Pandev, welche der Roma-Hüter Doni phantastisch pariert. Zwei Minuten später trifft Lazio durch einen Kopfball von Lichtsteiner (fast) völlig unerwartet zum 3:1. Sensationell! Keine 4 Minuten später wird es auf dem Feld sowie auf den Rängen etwas hektisch. Nachdem sich im Anschluss an einen Zweikampf Pandev und Panucci Nettigkeiten an den Kopf werfen, für die Beide gelb kassieren (Panucci infolgedessen sogar gelb-rot) und es zu ersten Rudelbildungen auf dem Rasen kommt, wollen die Zuschauer auf der Westtribüne in unmittelbarer Nähe zur Curva Sud dem auch nicht mehr länger nachstehen. Hier stehen, nur durch eine menschliche Kette Ordner abgetrennt, die Spaßfraktionen beider Vereine, ein wenig durchmischt mit ausländischen Zaungästen. Ein kurzes Hin- und her, nach ca. fünf Minuten ist hier auch erst mal wieder Ruhe. Vorerst. Das Spiel läuft wieder und der Platzverweis scheint eher für Lazio als für die davon betroffene Roma ein Handicap zu sein. Anders ist nicht zu erklären, dass man das Gefühl hat, Lazio spielt mit 2 Mann weniger. Man schreibt ungefähr die 75. Minute, als sich Matuzalem und Mexes richtig lieb haben und dafür beide die rote Karte sehen. Es kommt zu größeren Rudelbildungen auf dem Spielfeld. Wieder ist die Rangelei eine Art Startzeichen für die Westtribüne, welche jetzt richtig Rabatz macht. Die in der Zwischenzeit eingerückte Polente wird versucht zurückzudrängen, was vorerst auch gelingt. Nach einigen Minuten wird es selbiger anscheinend zu bunt und man lässt die Knüppel sprechen, welche auch dafür Sorge tragen, dass manch einer vom "Oberrang" auf die unteren Reihen springt. Das Scharmützel auf den Rängen geht intensiv weiter, aber ungeachtet dessen wird schon längst wieder gespielt. Die Roma erspielt sich in der 79. Minute einen Freistoß, welchen de Rossi per Kopfverlängerung zum 2:3 einnetzt. Es riecht zu diesem Zeitpunkt regelrecht nach einem 3:3. Doch in der 85. Minute startet Kolarov mit der Pille vom eigenen Strafraum Richtung Roma-Sechszehner, lässt alle Gegenspieler wie Slalomstangen im Training stehen und verwandelt flach zum 4:2. Ein wirklich sehenswerter Treffer! Danach passiert nicht mehr viel und am Ende gewinnt Lazio das 132. Derby mit 4:2. Feine Sache. Auch, dass Lazio noch nie ein Derby verloren hat, wenn ich vor Ort war. So gehört sich das, ihr Landräuber!


    Zeit, die nicht vergeht…


    Nach dem Spiel machte man sich per Bus retour Richtung Innenstadt. Auch, weil der Magen einem schon die ganze Zeit mitteilte, er wolle doch bitte gefüttert werden. Noch schnell einigen Bestellungen von Fanutensilien nachgegangen, ging man gleich darauf zu einem Steakhaus. Hartweizengries kann doch jeder. Nach Speis und Trank schrieb man 21:00 Uhr. Für um zehn hatte man sich bereits an der Lazio-Kneipe verabredet. Die restliche Zeit nutzte man zum Einkaufsbummel. Ja, auch Männer können das. Der spätere Treffpunkt war nur spärlich gefüllt im Vergleich zu den Vorjahren. Bis ca. 2:00 Uhr morgens hielt man sich dort bei Getränken und vielen Gesprächen auf. Dann wollten uns die Gastgeber eigentlich zum Flughafen fahren, hatten dazu aber keine Lust. Also bestellten sie kurzerhand ein Taxi für uns, welches sie auch gleich bezahlten. Da half alle Widerrede nichts. Um 2:30 Uhr am Flughafen Rom-Ciampino angekommen, hieß es nun bis zum Check in um 9:05 Uhr auszuhalten. Dachte man, sich bis dahin auf einer Bank schlafen zu legen stelle kein Problem dar, erwartete einen bei Eintritt in die Halle der Anblick von 40-50 anderen Menschen, welche anscheinend die gleiche Idee hatten. Es herrschte beinahe Platzmangel. Die restlichen Stunden kamen einem vor, wie eine halbe Ewigkeit. Nur die Sachen am Leib, welche man seit Sonnabendmorgen an hatte, keine Zahnpasta, Duschbad, Handtuch etc. Man kam sich vor wie…nun ja. Endlich war es 09:00 Uhr und der Rückflug stand unmittelbar bevor. In Berlin-Schönefeld um halb zwölf angekommen, dauerte es noch einmal eine gute Stunde bis man daheim war. Eine unglaublich herrliche Wohltat duschen und die Pfeffis putzen zu können.


    Holger K. (Borstel) - Leipziger Jungz

    riposa in pace Gabbo


    "In einem freien Staat kann jedermann denken, was er will, und sagen, was er denkt."
    Spinoza

  • Cooler Bericht, welcher mich nun bedauern lässt, dass ich mich in diesen Tagen für die sonnige Terrasse in Berlin anstatt für nette Spielchen in Italien entschieden habe! Aber das Jahr ist ja noch lang...


    Solche Fahrten sind (fast) jedes Geld wert! Das mit den Tickets ist uns auch schon vor 2 Jahren aufgefallen, wie der Name auf dem Ticket stand und wer letztendlich damit ins Stadion geht, interessiert keine Sau, in Deinem Fall sehr ärgerlich!

  • super bericht, hat mir meine (wohlverdiente) pause noch schöner gemacht


    auch wenn mir persönlich das herz bluten würde bei dieser form der geldanlage,
    so hoffe und denke ich, dass es dies wirklich wert war, da die erinnerungen ewig währt


    sollte ich mal wieder einen von dir verfassten bericht entdecken, werde ich ihn garantiert lesen


    muss gestehen, dass ich mich in diesem bereich des forums wohl viel zu selten aufhalten

    WENN ICH DU WÄRE, DANN WÜRDE ICH MIR WÜNSCHEN ICH WÄRE ICH

  • habs mir schon auf eurer Seite durchgelesen ... ein toller Bericht ....
    Zerzus hatte mir letztes Jahr mal eröffnet das es im April n Derby gibt bei welchem ich evtl mitkann .... leider is das im Laufe der Zeit auf beiden Seiten in Vergessenheit geraten. Solche Berichte bestätigen aber mein Willen, mir endlich mal so ein Spiel live im Stadion anzuschauen.


    In diesem Sinne .. sonnige Grüße aus Markranz :thumbup: :bia:

  • Im Übrigen stellt es für die Einheimischen überhaupt kein Problem dar, eine namentlich gekennzeichnete Karte eines anderen auf sich umschreiben zu lassen. Elende Bastarde…


    Kann man ihn nicht spätestens hier drankriegen? Er muss die Karte doch auf seinen Namen umschreiben lassen und dann sollte sich der Kreis schließen. (oder lieg ich jetzt völlig daneben?)



    Schöner Bericht, lesenswert.

    R.I.P. Fußball: TeBe Berlin, SSV Reutlingen, Eintr. Bamberg, RW Essen, Bonner SC, Waldhof Mannheim, SpVgg Weiden, SSV Ulm, 1.FC Kleve, LR Ahlen, Sa. Leipzig, Germania Windeck, TuS Koblenz, VfL Kirchheim, Borea Dresden, GW Wolfen, Türkiyemspor, Kickers Emden, 1.FC Gera, Eintr. Nordhorn, RW Kemberg, Germania Schöneiche, VfB Lübeck, OFC Kickers, Wuppertaler SV, FC Oberneuland, MSV Duisburg... [to be continued]


  • Kann man ihn nicht spätestens hier drankriegen? Er muss die Karte doch auf seinen Namen umschreiben lassen und dann sollte sich der Kreis schließen. (oder lieg ich jetzt völlig daneben?)[...]


    Für einen Italiener stellt es gar kein Problem dar, mit der gekennzeichneten Karte eines anderen das Stadion zu betreten. Er muss sie nicht einmal umschreiben lassen. Man kennt sich eben. Und wenn der Einlass tatsächlich mal beanstandet, das der Name auf dem Ausweis nicht mit dem auf dem Ticket übereinstimmt, braucht man zu diesem nur zwei Mal zu sagen: "ach komm, hab' dich nicht so" und schon ist das "Problem" für den Einheimischen gelöst. Bei ausländischen Gästen verhält sich das etwas anders. Das Umschreiben der fremden Karte geht genauso problemlos bei einem offiziellen Fan-Shop für den Italiener. Es wird einfach ein gleichwertiges, neues Ticket als Ersatz für das "Fremde" ausgestellt. Die ursprüngliche Karte wird dann einfach mal als nicht existent betrachtet.

    riposa in pace Gabbo


    "In einem freien Staat kann jedermann denken, was er will, und sagen, was er denkt."
    Spinoza

  • Top Bericht ! Macht lust auf mehr :thumbsup:

    Nun komm schon Gehirn: Du magst mich nicht und ich mag Dich nicht. Aber da müssen wir jetzt leider durch. Danach werde ich Dich auch wieder kräftig mit Bier ersäufen.


    (Homer Simpson , Springfield)


    "die Untergroßen since 17.05.08"


    10. Platz beim 6. NOFB Turnier in Pepelow( 2009), 3. Platz 7. NOFB Turnier in Wolfen (2010),7.Platz beim 8. NOFB Turnier in Ludwigsfelde (2011),-5.Platz beim 9. NOFB-Turnier in Kröpelin(2012)......................