Neues Derby - neues Glück. Da diese Saison - zumindest defensiv - alles klappte, sah man dem Sachsen-Anhalt-Derby positiv entgegen. Mit knapp 10.000 verkauften Karten im Vorverkauf, sollte es auch mal wieder eine ordentliche Kulisse werden. Bedenken hatte ich nur wegen dem Unparteiischen: Markus Schmidt verpfiff eine Woche zuvor Cottbus in Bochum und legte beim HFC gegen Chemnitz eine eher mittelprächtige Leistung hin.
Bereits kurz vor 1 gings Richtung Stadion, vor dem sich schon riesige Schlangen bildeten. Bei einem Bierchen wurde sich auf das Spiel eingestimmt. Gegen halb zwei ging es dann ins Stadion. Die Aufstellung verkündete das Fehlen von Kapitän Kanitz und Ex-Gelbsünder Görke. Müller durfte also von Beginn an ran. Auch Wejsfelt wurde fit - mit dem der FCM noch nicht verlor diese Saison.
Zu meiner völligen Überraschung begann der HFC forsch und bestimmte die ersten Spielminuten. Doch nach dem guten Start drehte der Favorit erwartungsgemäß den Spieß rum. Vujanovic traf aber lediglich Darko Horvat - der seinen Vertrag verlängerte und für erste Jubelstürme im KWS sorgte. Während Bauer über das HFC-Tor schoss, machte es Rot-Weiß besser. David und Kittler sorgten mit einer Kombination an der Eckfahne für mehrere Varianten bei den Eckstößen und die erste klappte. David auf Kitte, der legt wieder ab - der Tscheche flankt auf den langen Pfosten, Lachheb gewinnt wie gewohnt das Kopfballduell, Müller taucht ab, köpft.... TOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOR! EINS ZU NULL!
In der ersten Hälfte passierte nicht mehr viel, HFC besser im Spiel, FCM vielleicht etwas geschockt - Torchancen gabs keine nennenswerten mehr. Dafür ging die zweite Halbzeit später los, Schiri Schmidt fand das Feuerwerk in beiden Fanblöcken nicht so "geil", wie einige minderbemittelte im Stadion und ließ später anpfeiffen. Generell war der Unparteiische die ärmste Sau auf dem Platz. Es kursierte das Gerücht, dass er zufällig als Platzwart mit gelbem T-Shirt auf einem Fußballplatz stand und deswegen ganz unglücklich in den "Job" hineingerutscht ist. Ein viel schlechterer Greenkeeper als Schiri kann er kaum sein.
Die zweite Hälfte gehörte überwiegend den Gästen, doch weder Racanel noch Bauer, Watzka oder Vujanovic konnten Horvat überwinden. Besonders clever das Flügelspiel der Magdeburger, deren Standards und Flanken ausnahmslos geklärt wurden. Horvat krallte sich die meisten Flanken und Natsch Braham hing größtenteils in der Luft, bzw. bekam von Kamalla und Lachheb eine unbedeutende Nebenrolle zugeteilt. Da Pavel Davids Tor keine Anerkennung fand - wobei der Grund weder im Stadion noch im TV ersichtlich war und auch Schubert im Konter der Defensivakteure (Lachheb legte vor) das Tor nicht traf, lief es auf eine spannende Schlussphase heraus. Die Vermutung, dass das Spiel nicht 11 gegen 11 endete bestätigte sich: David flog nach blödem Foul und Racanel-Schreikrämpfen (wahrscheinlich Nachhilfe bei Natsch bekommen) berechtigt vom Feld. Dieses Schicksal ersparte Pfeiffe Schmidt den Maggis Watzka (wiederholtes Foulspiel) und Vujanovic (klare Tätlichkeit gegen Kittler).
Die Schlussphase fand noch später als erwartet statt. In der 75.Minute kippte ein Maggi aus den Latschen, bzw. vom Zaun: der Auftakt eines Scharmützels im FCM-Block, was wiederum Anlass für wenige HFCer war über den Zaun zu klettern und Aufbruchsstimmng gen Gästeblock zu verbreiten. Die Ordner hielten die Einheimischen so gut es ging auf, die Polizei beendete die Aktion auf beiden Seiten. Trotzdem ließ sich der Unparteiische gewohnt viel Zeit um wieder anzupfeiffen. Hatte wohl gefallen an unseren altehrwürdigen Kabinen gefunden.
In der Schlussphase weiterhin der FCM mit immer den selben Mittel: hohe Bälle in den Strafraum, was beinahe klappte. Der erste, der durchkam fand genau den ungedeckten Bauer, der mit seinem Schuss-Flanke-Versuch weder das Tor noch den eingewechselten Reimi fand. Der zweite hohe Ball - ein unberechtigter Freistoß von Vujanovic - segelte in der Nachspielzeit an den Innenpfosten und zeigte das der Fußball(gott) ein Hallenser ist: das runde Leder suchte sich den schnellsten Weg am Tor und Horvat vorbei ins Toraus. Kurz darauf pfiff auch Schmidt endlich ab. Mal wieder gewonnen, mal wieder 1:0 und mal wieder gegen Magdeburg - dieses mal sogar alles zusammen.
So kann es nächste Woche in Cottbus als Kieljäger Nr.1 weitergehen, wenn auch ohne den gesperrten David und den verletzten Torschützen Müller. Der bekam bei einer Ecke mehrfach einen mit und musste mit gebrochener Nase ausgewechselt werden. Bemerkenswert war, dass A-Junior Toni Lindenhahn, der ausdrücklich nicht verheizt werden soll, ausgerechnet im Landesderby kurz vor Schluss seine ersten "Profi"-Minuten schnuppern durfte.
Spielbericht mit weiteren Bildern
Hallescher FC - 1.FC Magdeburg 1:0 (1:0)
Tor: 1:0 Müller (26.)
Zuschauer: 10.851 (3.000 Gäste)
HFC: Horvat - Schubert, Lachheb, Kamalla, Benes - Re. Stark (86. Lindenhahn), Finke, Kittler, Müller (66. Kunze) - David - Neubert
FCM: Beer – Bankert, Wejsfelt, Gewelke (66. Reimann), Rosin – Racanel, Vujanovic, Watzka (82. Matthias), Probst - Bauer, Braham